Abendrothgrotte
Abstimmung:
Ø 2,5 (65 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 1,50 h |
Entfernung: ca. 6,00 km |
Höhenunterschied: ca. 172 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: Spaziergang leicht |
Untergrund: Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Elbsandsteingebirge; Kompass |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Pirna - Hohen Straße - Mittelweg - Pirnaer Stadtwald - Eichbuschweg - grüner Strich - Abendrothgrotte - Wettinhöhe - Hohen Straße
Beschreibung:
Die Idee zu dieser Wanderung kam mir, als ich auf der Wanderung Schloss Sonnenstein durch den Stadtpark von Pirna gekommen bin und auf einer der Tafeln den Eintrag Abendrothgrotte gelesen habe. Irgendwie habe ich mich beim Lesen dieser Karte mit der Orientierung vollkommen vertan und die Grotte an der Hangunterseite gesucht und deshalb musste dieser kleine Erkundungsspaziergang unternommen werden.
Die Wanderung startet am Ende der Hohen Straße in Pirna. Von der Straße geht es geradeaus auf den Wald zu. Markiert sind die ersten paar Meter mit dem grünen Strich . Gleich am Waldrand steht die schon beschriebene Informationstafel, auf der eine Karte des Pirnaer Stadtwaldes / Revier Viehleite abgebildet ist und eine Beschreibung des Gebietes. Wenige Meter hinter der Tafel biegt der markierte Weg nach links hoch, der Spaziergang geht aber weiter geradeaus auf dem Eichbuschweg. Auch wenn es auf der Karte so aussieht, als wenn dieser Weg am Rande des Stadtwaldes entlang geht, so führt er in der Realität sehr angenehm durch den Wald. Nach einer Strecke von ungefähr 2,5 Kilometern, auf der man annähernd keinen Höhenmeter zu überwinden hat, erreicht man den Wendepunkt der Wanderung. An diesem Punkt verhindert eine Schranke Fahrzeugen die Durchfahrt und rechts davon steht eine dieser hochwertigen Informationstafeln. Diese Tafel informiert sehr gut über den Lebensraum im Laubwald.
An diesem Punkt der Wanderung ist auch wieder die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Strich von links dazugestoßen. Genau über diese Wegmarkierung geht es jetzt wieder zurück. Also wandert man von der Schranke kommend wieder zurück in das Waldgebiet nach rechts. Der Waldweg steigt leicht an und man folgt der Wanderwegmarkierung durch den sehr ruhigen Wald. Nach fast ½ Kilometer gabelt sich der Weg und auf der rechten Seite steht eine Bank. Hier sollte die Wanderung der Markierung weiter folgen, aber irgendwie ist die Markierung an dieser Stelle verschwunden. Deshalb geht es nach links auf gleichbleibender Höhe weiter. Erst nach einigen hundert Metern kann man die grüne Markierung wiederfinden. Auf diesem Weg stehen noch zwei weitere von diesen aufwendigen Informationstafeln. Die erste Tafel stellt die Ziele und Aufgaben der Forstwirtschaft sehr gut dar und die zweite Tafel erklärt, dass ein abgestorbener Baum immer noch als Lebensraum dient. Was auf der gesamten Wanderung immer wieder ins Auge fällt, sind die bunten Zeichen an den Bäumen. Dabei handelt es sich immer um ein grünes Blatt auf einem hellbraunen Untergrund und manchmal eine Kilometer-Angabe. Leider entzieht sich meiner Kenntnis, wozu diese Zeichen sein mögen. Ich würde mal spekulieren, dass es irgendwas mit der Laufstrecke zu tun hat, die anscheinend auch immer wieder für Laufveranstaltungen benutzt wird.
¼ Kilometer hinter der letzten Informationstafel biegt nach rechts den Hang hinauf ein Pfad ab. Dass man auf dem richtigen Weg ist, stellt man nach dem Überqueren des nächsten Weges fest, weil dann der Aufstieg durch ein paar alte steinerne Stufen vereinfacht wird. Nach den paar Metern Aufstieg erreicht man die Felskante. Bis dahin war mir noch gar nicht aufgefallen, dass der Hang aus Sandstein besteht. Hier macht es den Anschein, als wenn die Ebene der Obstplantage eine riesige Sandsteinplatte ist. Auf beiden Seiten (Elbe und Gottleubatal) ist die scharfe Sandsteinkante zu sehen, nur ins Gottleubatal fällt der Hang so leicht ab, dass es überhaupt nicht nach Sandstein aussieht. Genau durch diese überhängende Sandsteinplatte hat sich die Abendrothgrotte gebildet. Eigentlich sind es zwei sehr ähnlich aussehende Grotten, die knapp nebeneinander sind. Die rechte Grotte (von unten gesehen) ist die eigentliche Abendrothgrotte. Bei dem Name der Grotte handelt es sich nicht um einen Schreibfehler, sondern soll an Herrn Abendroth, den langjährigen Vorsitzenden des Pirnaer Verschönerungsvereins, erinnern. Wenn man an die Oberkante der Sandsteinplatte tritt, dann erreicht man die Hinterseite der riesigen Obstplantage. Sehr interessant ist, dass an den einzelnen Baumreihen die Sorten ausgeschildert sind. Im Bereich der Abendrothgrotte sind die Süßkirschensorten Sweetheart, Regina und Sylvia zu sehen.
Von der Abendrothgrotte geht es an der Felskante entlang, bis nach ungefähr 400 Metern die Wettinhöhe erreicht wird. Von dieser Plattform hat man bis heute noch eine schöne Aussicht über das Gottleubatal. Vermutlich wird sich dieses aber im Jahre 2009 gravierend ändern, da dann die Brücke für die südliche Umgehungsstraße von Pirna gebaut wird. Wenn ich die Planungsunterlagen richtig gedeutet habe, dann wird die Brücke im Bereich der Wettinhöhe enden. Zumindest für die Bauphase wird es dann auch mit der Ruhe im Bereich der Abendrothgrotte und der Wettinhöhe vorbei sein. Ich selber freue mich natürlich ziemlich über den Neubau der Umgehungsstraße, da wir uns damit das Geschlängel durch Pirna ersparen können, aber das Gottleubatal bzw. der Stadtwald wird dadurch ein ganzes Stück leiden. Zum Glück hat man bei der Planung und Genehmigung der Brücke einen großen Wert darauf gelegt, dass sich die Brücke in die Landschaft wenigstens ein bisschen einpasst. Mal gespannt, wie es dann in der Realität aussehen wird.
Von der Wettinhöhe geht es über die Stufen wieder herunter ins Tal und damit erreicht man den Ausgangspunkt der Runde. Damit ist eine Wanderung, bzw. bei der Länge handelt es sich eher um einen Spaziergang, zu Ende gegangen, die eine sehr leichte Runde ist. Der Stadtwald von Pirna ist eine überraschend ruhige Gegend, die aber leider für die nächsten Jahre durch den Bau der Gottleubatalbrücke stark gestört wird. Aber genau durch diese Baumaßnahmen werden vermutlich die Besucherzahlen in dem Gebiet ansteigen, da es doch eine ganze Menge technikbegeisterte Mitmenschen gibt, die gerne mal sehen wollen, wie der Baufortschritt bei dem Brückenbau ist.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Pirna Hohe Straße mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Pirna Viehleite
Aufgrund des Brückenbaus sind mittlerweile alle Wege durch die Viehleite gesperrt. Natürlich kommt man trotzdem irgendwie durch, aber eine schönere Alternative zum „Baustellegucken“ ist eine Runde über den Kohlberg.
Folgender Tourenvorschlag:
– Beginn Rottwerndorfer Straße – Abzweig nach Goes (Startort, weil diese Stelle einfach zu finden ist)
– über Gottleubabrücke, halbrechts den Schlegelweg hoch
– hinter den letzten Häusern und Gärten rechts (Kohlberg ist dann schon gut zu sehen)
– am Fuß des Kohlbergs links halten, und auf linker Seite des Waldes hinauf (der Weg über die Wiese ist etwas zugewachsen)
– hinter dem Waldrand eine ehemalige Sandgrube und Reste eines Bunkers
– dort kurzer Abstecher rechts am Rand der Sandgrube hinauf zum Ausblick auf die Baustelle in der Viehleite
– zurück am Bunker, dem oberen Weg durch den Wald folgen
– oben auf dem Kohlberg öffnet sich der Blick in Richtung Pirna und Dresden (leider etwas zugewachsen, deshalb ein Stück unterhalb auf die Wiese gehen)
– Aussicht genießen!
– rechtshaltend führt ein Weg durch den Wald in Richtung Gartenanlage hinab
– an der Gartenanlage vorbei, rechts ins Gottleubatal
– unten abgekommen, Einkehrmöglichkeit beim „Griechen“
– rechtshalten und an der Gottleuba entlang (auf dem ehemaligen Bahndamm Pirna-Neundorf)
– an gesperrter Bahnbrücke rechts bleiben, am Geibeltbad und Sportzentrum vorbei- (oder auch rein-) gehen
– weiter an Sportplatz, durch Kleingartenanlage und an Garagen vorbei zurück zum Startpunkt
Danke für den Hinweis.
Die beschriebene Strecke werde ich mir sobald ich wieder in der Sächsischen Schweiz bin ansehen und dann eine passende Beschreibung dafür erstellen.
Ingo Geier
Der Mittelweg ist zumindest an Wochenenden durchgängig begehbar. Stand 18.09.2021