Vogelberg
Abstimmung:
Ø 3,7 (16 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,00 h |
Entfernung: ca. 6,50 km |
Höhenunterschied: ca. 307 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: Spaziergang leicht |
Untergrund: asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Große Karte der Sächsischen Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Wildenstein |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Ottendorf - Endlerkuppe - grüner Strich - Böhme Gedenkstein - Großstein - Aussicht Großsteinkanzel - Kirnitzschtal - Felsenmühle - Flößersteig - grüner Querstrich - Neumannmühle - gelber Punkt - Mühlsteig - Vogelberg - Ottendorf
Beschreibung:
Im Buch „Bergpfade & andere Wege“ von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) hatte ich von einem Aufstieg aus dem Kirnitzschtal mit dem Namen Mühlsteig gelesen, der mir vollkommen fremd vorkam. So etwas kann nicht bleiben und deshalb haben wir diese kleinere Runde unternommen. Den Startpunkt haben wir ans Kriegerdenkmal unterhalb der Endlerkuppe gelegt. Von hier geht es auf dem grünen Strich in Richtung Kirnitzschtal. Der Feldweg verläuft nur ganz leicht abfallend bis zum Großstein. Auf halber Strecke steht auf der rechten Wegseite eine Steintafel, die schon einen sehr alten Eindruck macht und vermutlich genau aus diesem Grund auch kaum noch zu entziffern ist. Die Wanderung führt über das Feld und dann noch ein ganz angenehmes Stück weiter auf dem markierten Waldweg bis zum Großstein. Der Großstein ist eine sehr schöne Aussicht, die überraschend einfach erreicht werden kann und trotzdem sehr ruhig ist. Auf der Aussicht befinden sich an unterschiedlichen Stellen gleich mehrere Bänke, die zum Verweilen und Genießen der Landschaft einladen. Von der vordersten Aussichtskanzel hat man einen tollen Blick auf die Felsen der hinteren Sächsischen Schweiz. Im Vordergrund liegen die beiden Lorenzsteine und leicht nach links sieht man die Felsen des Kansteins und des Teichsteins. Unten im Kirnitzschtal sieht man die Gebäude der Felsenmühle bzw. des heutigen Sägewerks. Genau dorthin soll die Wanderung als nächstes führen und deshalb muss man erstmal ein Stück auf der Wanderwegmarkierung wieder von dem Großstein zurückwandern, um dann nach rechts abzubiegen. Obwohl wir diesen Weg schon mehrere Male heruntergewandert sind, haben wir es tatsächlich geschafft, uns zu verlaufen. Schon wenige Meter hinter der Abzweigung biegt der markierte Weg nämlich noch einmal ab und hier sind wir auf dem verführerischen Weg geradeaus weiter gegangen. Man kann diesem Weg gut anmerken, dass so einige Wanderer hier lang gehen, aber immer mehr feststellen, dass es die falsche Richtung ist. Bei uns hat es ziemlich lange gedauert, bis wirklich nur noch ein schmaler Pfad übrig blieb. Jetzt hatten auch die Geiers festgestellt, dass ein Umkehren sinnvoll wäre. Also kehrt um und nach dem markierten Weg runter ins Tal gesucht. Der Abstieg endet auf der Kirnitzschtalstraße zwischen dem Wasserwerk und dem Gasthaus der Felsenmühle.
Das nächste Etappenziel für diese Wanderung ist die Neumannmühle. Dazu gibt es zwei unterschiedliche Wege: Entweder man wandert hinter dem Sägewerk über den Flößersteig oder man wählt den ½ Kilometer auf der Fahrstraße. Der Flößersteig hat den kleinen Nachteil, dass es hinter dem Sägewerk erstmal ein paar Höhenmeter hoch geht und dann gleich wieder bis zum Bachlauf runter. Dazu hatten wir keine Lust. Über die Fahrstraße wollten wir aber auch nicht latschen. So sind wir ein paar wenige Meter die Straße entlang gegangen, bis auf der gegenüberliegenden Bachseite der Flößersteig wieder hinter dem Sägewerk herunterkam. Hier haben wir die Schuhe ausgezogen und sind einmal durch die bibberkalte Kirnitzsch gewatet. Sehr lustig waren die Kommentare von den restlichen Wanderern auf der Kirnitzschtalstraße. Die Wanderung führt also bis zur Neumannmühle. Hier bietet sich natürlich erstklassig das technische Museum Neumannmühle an. In den ehemaligen Räumen der Mühle wird sehr anschaulich die Holzverarbeitung und Papierherstellung dargestellt. Auch von außen kann man schon sehr schön das riesige Wasserrad (4,9 m Durchmesser und 1,8 m breit) im Mühlgraben sehen.
Gegenüber dem Mühlrad startet der Mühlsteig. Dieser Aufstieg aus dem Kirnitzschtal ist mit dem gelben Strich markiert und nur die ersten paar Meter sind wirklich anstrengend. Auf einer Wanderstrecke von 150 Metern werden 50 Höhenmeter mit einigen Stufen überwunden. Danach verlässt die Wanderung den Wald und es geht weiter über eine überraschend große Wiesenfläche mit dem Namen Die Folgen.
Der Weg steigt immer noch leicht an auf den Vogelberg, aber diese Steigung ist nicht besonders unangenehm und bei dem Ausblick in die Natur fast unbemerkt überwunden. Was auf der Folge besonders auffällt, sind die einzelnen Birkenwäldchen. Hier stehen auf engstem Raum riesig viele junge Birken. Es sieht so aus, als ob jemand einige Handvoll Birkensamen auf der Wiese verteilt hätte. Die Wanderung folgt weiterhin der Wanderwegmarkierung und erreicht bald noch ein Waldstückchen, das mal eben durchquert wird. Die letzten paar Meter gehen wieder über die Felder am Vogelberg. Hier sollte man sich, wie auf der Wiese der Folge, immer mal wieder umdrehen und eine Prise der wunderbaren Aussicht genießen. Auf dem sehr unauffälligen Vogelberg stehen am höchsten Punkt zwei Bänke, die noch mal zum Verweilen einladen. Nach noch ein paar Metern über den Feldweg erreicht man den Ausgangspunkt. Ich vermute mal, dass diese Runde in früheren Jahren von den Bewohnern der Endlerkuppe reichlich gewandert worden ist. Eigentlich kann man diesem riesigen Gebäudekomplex nur wünschen, dass sich ernsthaft in naher Zukunft jemand um die Erhaltung kümmert. Sonst können die Gebäude bald abgerissen werden und die Endlerkuppe ist nur noch eine nette Aussicht. Damit ist eine ganz nette kleine Runde zu Ende gegangen, die zwar nicht eine riesige Wanderung ist, aber als kleiner Spaziergang sehr gut geeignet.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Ottendorf Gasthaus mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Endlerkuppe