Kirche Reinhardtsdorf
Abstimmung:
Ø 3,3 (4 Stimmen)
|
unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 4,75 h |
Entfernung: ca. 20,50 km |
Höhenunterschied: ca. 780 Meter |
|
beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: lang viele Höhenmeter |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
|
empfohlene Karten: Schrammsteine - Zschirnsteine - Karte 91; Sachsen Kartographie GmbH Dresden |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Krippen - Bächelweg - Gottlob-Keller-Straße - Kleinhennersdorfer Straße - roter Punkt - Kohlbornstein - ERNA - Rölligmühle - Kleingießhübel - Dorfstraße - Hirschgrundweg - Großen Zschirnstein - Zschirnsteinweg - Kalkbude - Kastanienallee - Alte Tetschener Straße - Schlosserhübelweg - Salzleckenweg - Wolfsberg - Reinhardtsdorf - Hauptstraße - Kirche - grüner Punkt - Krippenberg - Püschelweg - Kanigstein - Krippen
Beschreibung:
Ich wollte mal wieder eine ordentlich lange Wanderung in einem ruhigen Bereich unternehmen und dazu ist die linke Elbseite hervorragend geeignet. Der Startpunkt für diese Runde liegt an dem kleinen Parkplatz in Krippen. Falls der Parkplatz schon belegt sein sollte, kann man ein paar Meter entfernt am S-Bahnhof Krippen parken. Von dem Parkplatz geht es ein paar wenige Meter (60 Meter) am Bahndamm entlang, bis man den schön hergerichteten Mühlplatz erreicht hat. Die überdachten Informationstafeln sind wirklich gut gemacht und überraschenderweise werden sie auch aktualisiert und gepflegt. Von dem Platz geht es auf dem Bächelweg in die Ortschaft hinein. Richtig toll sind die vielen unterschiedlichen Sonnenuhren, die man mindestens in jedem zweiten Grundstück finden kann. Links von der eigentlichen Hauptstraße (Friedrich-Gottlob-Keller-Straße) kann man sehr angenehm auf dem Bächelweg bis zur Gründmühle durchspazieren. Dort geht es dann auf die Friedrich-Gottlob-Keller-Straße, um sofort auf der gegenüberliegenden Kleinhennersdorfer Straße leicht ansteigend weiter zu wandern. Auf dieser Straße muss man nur 180 Meter entlang gehen, um hinter dem letzten Haus auf der linken Straßenseite dem ersten Waldweg (Koppelbergweg) zu folgen. Nach ein paar wenigen hundert Metern erreicht man die Wanderwegmarkierung roter Punkt , der in Richtung Kohlbornstein gefolgt wird. Zum Glück steigt der Weg zum Kohlbornstein schräg den Hang hinauf, sodass es relativ angenehm ist. Der eigentliche Zugang zum Kohlbornstein erfolgt dann über einige Stufen, aber diese Aussicht sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen. Das Panorama ist fantastisch. Es beginnt auf der linken Seite mit dem Kleinhennersdorfer Stein und geht weiter über den Lilienstein zur Ebene von Ostrau und Altendorf. Auf der rechten Seite sind die Felsenkette der Schrammsteine, der Große Winterberg und der markante Rosenberg zu sehen. Der Kohlbornstein wird auch immer wieder gerne von den frühaufstehenden Fotografen als Standpunkt genommen, da die Elbe häufig eine beeindruckende Nebellandschaft liefert.
Die Wanderung führt wieder auf die rote Wanderwegmarkierung zurück, um dieser dann nach links in die Richtung des ERNA (ERholung und NAtur e.V. Kinder- und Jugenddorf) zu folgen. Der Weg schlängelt sich super angenehm und ruhig durch den Wald, bis ganz kurz vor das große ERNA-Gelände. Von dort geht es leicht abfallend weiter auf der roten Wanderwegmarkierung bis zur Straße vor Kleingießhübel. Ab der ehemaligen Rölligmühle muss man auf der Straße weiter wandern. Dabei ist es wirklich traurig, wie dieses immerhin 1561 das erste Mal erwähnte Gebäude verfällt. Nach wenigen hundert Metern erreicht man die Hauptstraße (Name: Dorfstraße) von Kleingießhübel, der nach links aufwärts gefolgt wird. Rechts von der Straße läuft ein kleines Bächlein in einer wirklich hässlichen, aber dafür pflegeleichten Rinne den Berg hinunter. Selbst bei einem nur mittelmäßigen Gewitter schwillt dieses Rinnsal zu einem rasend schnellen Bach an und es ist verwunderlich, dass das Geländer diesen Wassermassen standhält. Für eine normale Fahrstraße ist die Steigung schon ganz schön steil, aber immerhin ist wenigstens der Verkehr relativ gering. Nachdem die Straße den steilsten Teil überwunden hat, gabelt sie sich und man hält sich links. Oberhalb der Ortschaft kann man schon das nächste Ziel, den Großen Zschirnstein, entdecken. Die rote Wanderwegmarkierung führt durch den Ort hindurch und dann den Hirschgrundweg weiter zum Großen Zschirnstein. Noch bevor man das Ende des letzten Zauns auf der rechten Wegseite erreicht hat, versteckt sich auf der linken Wegseite ein Kindergrab mitten im Wald (35 Meter vom Weg entfernt). Die Inschrift auf dem Kreuz ist: „Hier ruhen 2 Kinder gestorben im Mai 1945“. Das hört sich nach einer weiteren der Tragödien an, die sich nach dem Krieg bzw. dem Einmarsch der östlichen Truppen anscheinend in großer Zahl abgespielt haben. Aus heutiger Sicht ist es nicht vorstellbar, was damals für eine große Angst geherrscht haben muss, dass Eltern keinen anderen Weg als den Tod der Familie gesehen haben.
Am Ende der Ortschaft beginnt ein relativ leichter Aufstieg durch den Hirschgrund. Erst ganz wenige Meter vor dem Großen Zschirnstein wechselt die Steigung in Stufen. Trotzdem sind die paar Höhenmeter nicht besonders unangenehm und schon hat man die riesige Ebene des Großen Zschirnsteins erreicht. Auf dieser Ebene geht es leicht ansteigend einen Kilometer bis zur hintersten Kante und damit dem höchsten Punkt (562 Meter) der Sächsischen Schweiz weiter. Von der doch ziemlich großen Aussicht hat man einen guten Blick auf die Böhmischen Wälder und Berge und der Platz lädt immer zu einer Rast ein.
Für die weitere Wanderung geht es wieder auf der Ebene zurück und dann aber auf dem viel breiteren Weg abwärts. Nachdem man den leichten Abstieg über den Zschirnsteinweg erfolgreich geschafft hat, geht es super angenehm durch die Wälder weiterhin der roten Wanderwegmarkierung hinterher. Zwischendurch passiert man eine Kastanienallee, die ganz besonders schön im Herbst aussieht und wo es dann einen riesigen Spaß macht, die Früchte aufzusammeln oder durch die Gegend zu schießen. Die rote Wanderwegmarkierung führt vom Abstieg am Großen Zschirnstein 4 ½ Kilometer bis zum Wolfsberg. Hier tritt man wieder aus dem Wald und man hat eine sehr schöne Aussicht auf die Felskette der Schrammsteine. Wenige Meter unterhalb wird der roten Punkt verlassen und es geht geradeaus weiter den Berg hinunter bis in die Ortschaft Reinhardtsdorf. Gleich auf der gegenüberliegenden Hangseite ist mit der Kirche von Reinhardtsdorf das nächste Ziel dieser Wanderung zu sehen. Dazu geht es ein paar Meter auf der Krippenbergstraße aufwärts und dann ist auch schon das Torhaus der Kirche erreicht. Von außen sieht die Kirche aus wie eine gewöhnliche Dorfkirche, aber im Innern befindet sich eine große Anzahl Gemälde, die Geschichten des Alten und Neuen Testaments zeigen. Das Besondere daran ist, dass im Hintergrund der Bilder sehr häufig Felsen aus der Sächsischen Schweiz zu sehen sind. Beeindruckend finde ich, dass die Kirche das erste Mal urkundlich im Jahre 1368 genannt wurde und seitdem durch viele Baumaßnahmen erhalten wird.
Man kann gut über den Friedhof auf die Rückseite der Kirche gelangen und dort folgt man nach links dem Malerweg. Schon bald geht es aus dem Ort hinaus und der Wanderweg steigt hinunter ins Tal von Krippen. Kurz hinter dem Dorfrand von Reinhardtsdorf passiert die Wanderung einen ehemaligen Steinbruch und dann wandert man der grünen Markierung bis zum Ausgangspunkt hinterher. Die Wanderung hat mir gut gefallen, da der größte Teil der Runde extrem ruhig war und man trotzdem gleich mehre tolle Aussichten passiert. Die Kirche in Reinhardtsdorf ist immer wieder einen Abstecher wert, da man auf den vielen Bildern jedes Mal wieder etwas Überraschendes entdecken kann.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit S-Bahn bis zur Haltestelle Krippen Bahnhof mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Krippen