Felssturz Poblätzschwände

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unsere Bewertung::
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Karte:
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Dauer:
ca. 3,00 h
Entfernung:
ca. 6,00 km
Höhenunterschied:
ca. 398 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
steiler Aufstieg
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

B172 - Schmilka - roter Punkt - Winterbergstraße - gelber Strich - Schustergrund - Poblätzschwände - Felssturz Poblätzschwände - Weiberfähre - Aussicht am Hennefels - Coras Ruh - Weiberfähre - Bergsteig - Malerweg - grüner Strich - Schmilka - B172

Beschreibung:

Im März 2019 wurde über einen Felssturz berichtet, der irgendwo im Schmilkaer Kessel passiert sein sollte. Seltsamerweise war die eigentliche Stelle nirgends außer auf der Webseite von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) beschrieben und anscheinend ist der Felssturz überhaupt auch erst nach mehreren Wochen aufgefallen. Auch wenn im Winter nur wenige Wanderer  in der Sächsische Schweiz unterwegs sind, so wird ein Felssturz meistens nach wenigen Tage, wenn nicht sogar Stunden, entdeckt. Das musste doch gleich mal erkundet werden. Schon mal vorweg, wir sind uns nicht ganz so sicher, ob man die Wege alle so begehen darf, aber an den meisten Stellen sind mindestens schwarze Pfeile (Kletterzugang) vorhanden und damit sind die Pfade erlaubt.

Der Startpunkt für diese Runde liegt am großen Parkplatz von Schmilka. Von dort geht es erstmal bergauf durch die Ortschaft in die Richtung der Felsen. Dabei passiert man die Schmilk’sche Mühle. Die Steigung ist für eine Straße innerorts schon ganz schön heftig. Kurz hinter dem Ortsausgang stößt die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich auf den Wanderweg. Rechts neben dem asphaltierten Weg befindet sich ein Bachlauf, der meistens ausgetrocknet ist, aber von massiven Auffangwänden unterbrochen wird. Hier kann sich das Regenwasser aus dem Schmilkaer Kessel den Hang hinunter stützen und damit nicht alle Felsen mit in die Ortschaft gespült werden, werden sie hier aufgefangen. 1 ½ Kilometer hinter dem Ortsrand biegt nach rechts die Zufahrt zum Großen Winterberg ab. Obwohl ich schon sehr häufig im Schmilkaer Kessel und auf dem Großen Winterberg gewesen bin, habe ich noch nie den Aufstieg über den unteren Teil der Zufahrt unternommen. Man meint, dass man sich schon ganz gut auskennt und dann entdeckt man wieder einen neuen breiten Weg. Faszinierend.

Insgesamt geht es ½ Kilometer auf der Winterbergstraße hinter der Kreuzung aufwärts bis zur ersten Spitzkehre. Schustergrund_kleinGleich in der Spitzkehre sieht man deutlich einen Waldweg in den Schustergrund aufsteigen, auf dem es jetzt weiter geht. Der Weg nach oben ist mit dem schwarzen Pfeil als Zugang zum Kletterfelsen markiert. Nach ¼ Kilometer Aufstieg geht es nach links im spitzen Winkel weiter. Auf der rechten Seite sieht man schon nach wenigen Metern eine Schlucht, in die es jetzt als nächstes reingeht. Hier stehen die Felsen ziemlich nah beieinander und genau in diese Schlucht sind Teile des Felssturzes hineingefallen. rutschender_Sandberg_kleinSo richtig viel sieht man davon nicht mehr, da sich der Felsen schon vorher zerlegt hat, aber an der linken Wand sieht man noch einen Sandhaufen, der aus einer Felsspalte herausrieselt. Das wird natürlich mit zunehmender Zeit weniger, aber als wir dort gewesen sind, kullerte immer noch reichlich Sand den Sandkegel herunter. Die größten Brocken, die hier unten in der Schlucht, liegen sind höchstens 30 cm im Durchmesser.

Der Aufstieg durch die Schlucht ist nicht besonders schwer und bald gelangt man auch an das obere Ende, an dem man sich links hält. Hier befindet sich eine abgebrochener_Felsen_Poblaetzschwaende_kleinziemlich große Freifläche mit dem abgebrochenen Felsen. Wenn man diesen Felsbruch mit dem Wartturm bei der Bastei vergleicht, dann ist es doch ein wenig übertrieben, aber die Form sieht schon ziemlich ähnlich aus. An beiden Felsen ist ein riesiges Stück abgebrochen und beide Felsen haben sich fast vollständig in Sand aufgelöst. An diesem Felsen sieht es zu komisch aus, da von der Abbruchkante erst einige Meter überhaupt kein Sand oder Abrollspuren zu sehen sind und dann tauchen Aufschlagspuren auf. Hier hat sich der Felsen anscheinend in viele Einzelteile zerlegt und ist dann in die Schlucht hinuntergestürzt. Da vor dem eigentlichen Felsen noch eine Felsscheibe steht, ist in diesen Spalt so einiges an Geröll und Sand hineingefallen, der jetzt im unteren Teil herausrieselt.

Für die weitere Wanderung geht es über die große Fläche zurück und dann an der Felswand bzw. auf dem Felsband entlang. Man erreicht einen Felsentor_unterhalb_Weiberfaehre_kleinHang, der mit den üblichen Buchen des Großen Winterbergs bewachsen ist. Hier wandert man schräg den Hang auf einem einigermaßen gut sichtbaren Pfad hinauf und passiert dabei ein Felsentor. Am oberen Ende des Hangs erreicht man den Forstweg namens Weiberfähre. Eigentlich müsste man hier nach rechts weiter wandern, aber es gibt noch eine sehr schöne Aussicht nach links. Dazu wandert man 100 Meter auf der Weiberfähre, um dann noch vor der Senke auf der linken Seite abzubiegen. Die ersten paar Meter führen über einen mit Buchenblättern bedeckten Waldboden. Aussicht_von_Coras_Ruh_kleinHier kann man leider keinen Pfad erkennen, aber schon nach wenigen Metern wechselt der Untergrund in Heidelbeergestrüpp und man kann deutlich den Pfad zur Aussicht finden. Die Aussicht befindet sich von der Weiberfähre ¼ Kilometer entfernt und ist wirklich ein lohnenswerter Platz. Inschrift_Coras_Ruh_kleinGeradeaus blickt man auf die beiden Zschirnsteine und dazwischen ragen die beiden unscheinbaren Felsen Kaiserkrone und Zirkelstein empor. Eine Besonderheit an der Aussicht ist die Inschrift „Coras Ruh 25.9.1964“ an der linken Seite. Wir wissen bis heute nicht, was der Grund dafür ist, aber es regt auf jeden Fall die Fantasie an.

Nachdem man eine Weile die Aussicht genossen hat, geht es wieder zurück auf die Weiberfährte und diesmal nach rechts. Insgesamt wandert man ½ Kilometer auf diesem sehr einfachen Forstweg, um dann nach rechts auf den Bergsteig (Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich) abzubiegen. Der Waldweg führt über so einige Stufen immer weiter runter ins Tal. Zwischenzeitlich passiert man eine kleine Felsgruppe, die durch einen sehr schmalen Felsen auffällt und daraufhin wird die Winterbergstraße einfach nur überquert. Es geht schon etliche Höhenmeter abwärts, was aber kein sonderliches Wunder sein sollte, da der Winterberg immerhin der höchste Berg der Sächsischen Schweiz ist. Nach insgesamt 1 ½ Kilometern und 340 Höhenmetern Abstieg auf dem Bergsteig erreicht man den Ortsrand von Schmilka. Hier wandert man bis zum Ausgangspunkt wieder auf der Ortsstraße hinunter.

Damit ist eine interessante Runde zu Ende gegangen, die uns mal wieder eine neue Stelle gezeigt hat. Der Felssturz hat schon ein ordentliches Ausmaß, aber dass er im Winter erstmal unentdeckt geblieben ist, muss einen bei der Lage nicht besonders wundern.

Download file: FELSSTURZ_POBLAETZSCHWAENDE.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit S-Bahn bis zur Haltestelle Schmilka Grenzübergang mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Schmilka Ortmitte
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 8,00 €

9 Gedanken zu „Felssturz Poblätzschwände“

  1. Ein netter Leser, hat mit gerade geschrieben, dass man auf Google Maps den Felssturz auch schon sehen kann. Das Bild ist von Google am 26.04.2019 gemacht worden und hier zu finden: Google Maps Felssturz
    Dabei kann man hervorragend sehen, wie der Felsen in ganz viele Scheiben zerklüftet ist. Danke für den Hinweis.

  2. Moin moin Herr Geier,
    als eifriger und begeisterter Leser Ihrer Wanderungen ist mir wiederholt aufgefallen, dass Sie den Gr. Winterberg als den Höchsten ( im deutschen Teil) der Sächsischen Schweiz benennen.
    Ich habe aber mal gelernt, dass das der Gr. Zschirnstein ist und Wikipedia meint das auch.
    Wer hat denn nun recht?
    MfG
    Micha

    1. Entschuldigung für die späte Antwort, aber wir waren für 3 Wochen im Urlaub.

      Es gibt im Bereich der Sächsischen Schweiz zwei höchste Erhebungen.
      Der Große Winterberg ist der höchste Berg (Basalt) mit 556 Meter über N.N. und der Große Zschirnstein ist der höchste Stein (Sandstein) mit 560 Höhenmeter.

    1. Dem möchte ich widersprechen.
      Ich habe mit 3 Rangern genau über dieses Thema schon gesprochen und alle 3 haben mir bestätigt, dass auch Wanderer den Weg gehen können.

      Auf den Tafeln des Nationalparks steht zwar: „Kletterzugang; Pfad für Bergsteiger zu den Kletterfelsen“, aber gleich 2 Ranger sagten dazu, das lässt sich nicht nachweisen, da auch Kletterer nur ganz normale Menschen sind. In Tschechien wäre das was anderes, da dort die Kletterer mit einen Ausweis ihr Hobby nachweisen können.

      1. Wenn die „Kletterzustiege“ auch noch illegal sein
        sollen, kann man doch gleich den ganzen Nationalpark
        dicht machen.
        Die paar markierten Wanderwege sind für Insider
        absolut lächerlich.
        Man sollte diese „Wegegebote“ einfach ignorieren,
        sonst geraden Wege wie Thorwaldgratweg,
        Auerhahnsteig und Kerbensteig bald in Vergessenheit ( werden überwuchert ).
        Aber diese Wege sind historisches Erbe und damit
        durch keine willkürliche „Sperrung“ zu rechtfertigen.
        Schon gar nicht durch diese Nationalparkverwaltung, die sogar das Internet zensiert …

    2. Die mit einem schwarzen Pfeil versehenen Pfade („Kletterzustieg“) sind – genau wie alle anderen markierten Wege – auch für Wanderer erlaubt. Es kann freilich passieren, dass ein solcher Zugang an einer Felswand endet, und man auf demselben Weg wieder zurück muss. Außerhalb der Kernzone sind auch alle anderen in der Natur als solche erkennbaren Wege erlaubt. Umstritten ist der Grenzweg zwischen Winterbergstraße und Großem Zschand (Kernzone sowohl in CZ als auch in D). Dieser Weg ist naturgemäß mit Grenzsteinen markiert. Der Weg muss erhalten werden, da beide Staaten verpflichtet sind, einen schmalen Streifen beiderseits der Grenzen von Bewuchs freizuhalten. Laut Nationalparkverwaltung ist er verboten, doch hat sich wohl schon mal ein Wanderer erfolgreich gerichtlich gegen ein Ordnungsgeld gewehrt.

      1. einfach alle Verboten ignorieren und die schönen ruhigen Wege genießen
        Und : Nicht zu Himmelfahrt , zu Pfingsten oder anderen Feiertagen diese Wege nutzen.
        Da kassiert die Nationalparkverwaltung ab.
        Aber zum Muttertag nachmittags sind die Ranger wahrscheinlich auch zu „Besuch“.
        Da kann man dann beruhigt wandern durch die Verbotszonen
        In der Woche ist auch Vorsicht geboten,denn dann „arbeiten“ die Ranger

  3. Hallo Mathias sehe ich auch so:

    Wenn sich dann alles auf den wenigen noch verbliebenen Wegen drängelt, ist hier kurz über lang auch mit Schäden an der Natur zu rechnen.

    Aktuell sind sowieso viele (fast alle) Wege besonders in der hinteren sächsischen Schweiz wegen Borkenkäfer Schäden gesperrt. Wenn sich das im Sommer 2021 nicht ändert könnte es besonders für die ambitioniertern Wanderer ganz schön eng werden, wenn man legale Wege beschreiten möchte. Der 08/15 Tourist, der schon auf dem Weg vom Lichtenheiner Wasserfall zum neuen Wildenstein (Kuhstall) kurz vorm Herzkollaps steht ist davon weniger betroffen. Seitens der NPV zeichnet sich bisher keine Lösung ab und ich befürchte da passiert auch nichts. In der Kernzone darf ja auch bekanntlich nichts weggeräumt werden.

    Bleibt nur übrig auf die andere Elbseite auszuweichen. Da gibt es auch viele schöne Strecken, aber halt oftmals nicht so spektakulär. Aber auch hier hat der Käfer kräftig gewütet.

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