Von Quandt
Abstimmung:
Ø 3,2 (42 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,50 h |
Entfernung: ca. 6,50 km |
Höhenunterschied: ca. 263 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Stolpen und das Stolpener Land; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Rathen/Wehlen, Stolpen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Dürrröhrsdorf-Dittersbach - Lieblingstal - gelber Punkt - Teufelsbrücke - Schönen Höhe - roter Strich - Wesenitztal - Teufelskanzel - Dürrröhrsdorf-Dittersbach - Schloss Dittersbach - Schlosspark
Beschreibung:
Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass mich ein Bewohner von Dittersbach gleich mehrere Male auf die Schönheit seiner Heimat und das Lieblingstal hingewiesen hat. Da nicht eine einzige Karte meiner doch großen Wanderkartensammlung bis Dürrröhrsdorf-Dittersbach reichte, dachte ich zuerst nicht dran, dort wandern zu gehen. Da der nette Mailschreiber aber nicht locker ließ, haben wir uns an einem Sonntag in den Sommerferien auf den Weg gemacht. Den Startpunkt haben wir auf den riesigen Parkplatz neben der Kirche von Dürrröhrsdorf-Dittersbach gelegt. Hier beginnt auch die Straße „Zum Lieblingstal“ und da dieses Lieblingstal das erste Ziel ist, folgt man der Straße. Markiert ist der Wanderweg mit dem gelben Punkt . Die Wanderung passiert ein paar Häuser und schon erreicht man das untere Ende des Lieblingstals. Die ersten Besonderheiten, die man in dem Tal entdeckt, sind ein großer bearbeiteter Stein mit dem Schriftzug „Das Lieblingstal von Johann Gottlob von Quandt“, eine sehr schöne Sitzgruppe und die Hubertuskapelle. Gleich neben der sehr schön wiedererrichteten Kapelle befindet sich noch eine weitere Sitzgruppe aus Sandstein. Die ursprüngliche Hubertuskapelle ist 1840 durch Herrn Johann Gottlob von Quandt gebaut worden. Leider ist sie aber über die Jahrzehnte stark verfallen und es war nur noch der Grundsockel vorhanden. Durch den Quandt-Verein Dittersbach (www.quandt-verein.de) ist diese Kapelle mit den beiden schönen Sandsteinfiguren in ungewöhnlich kurzer Zeit wieder aufgebaut worden. Dass so ein Wiederaufbau in kurzer Zeit funktionierte, kann eigentlich nur daran liegen, dass gleich mehrere ganz besonders engagierte Mitmenschen zusammen anpackten. Nicht nur, dass sie das untere Stück des Lieblingstals wieder sehr schön hergerichtet haben, es sind auch gleich der ganze Weg, zwei Denkmale, eine Brücke und zwei Stege neu gestaltet worden. Alle diese Punkte findet man, wenn man das Lieblingstal weiter hoch wandert.
Deshalb geht es weiter durch das Lieblingstal und schon nach ½ Kilometer erreicht man das König-Anton-Denkmal. Von der Säule war nur noch das Fundament vorhanden und so wurde in einer aufwendigen organisatorischen Arbeit das Denkmal ganz neu gestaltet. Die Büste ist eine Kopie von einem Denkmal in Dresden, da das Original eingeschmolzen worden war. 100 Meter weiter steht die Konstitutionssäule, die ebenfalls ganz neu erstellt ist. Auf der Vorderseite befindet sich die Inschrift: „Zum Gedenken an die Stiftung der ersten Saechsischen Verfassung 1831 durch Koenig Anton mit den Staenden“. Bei der erwähnten Verfassung handelt es sich um Rechte der Mitbürger, die heutzutage vollkommen selbstverständlich sind, aber in der damaligen Zeit sehr revolutionär waren. Heutzutage sind Teile dieser ersten Verfassung in unserem Grundgesetz verankert. Ein paar dieser Rechte sind z.B. Glaubensfreiheit, Freiheit der Person, Steuer- und Abgabenpflicht für alle.
Die Wanderung geht weiterhin dem Bachlauf der Schullwitz entgegen und passiert den Bach gleich an zwei neu errichteten Stegen. Die beiden Stege bzw. die Widerlager der Minibrücken sind aus alten Sandsteinen eines Wasserwehrs der Schullwitz gebaut worden. Damit sollten auch größere Wassermassen nicht mehr den bisherigen gewohnten Schaden anrichten. Als dritte Bachüberquerung kommt die Teufelsbrücke. Im Ursprung ist die Teufelsbrücke eine uralte (ca. 500 Jahre) Brücke, die früher einigen Verkehr aufnehmen musste. Die Sanierungsmaßnahmen waren gravierend und es ist eine sehr schöne Sandsteinbrücke wieder entstanden. Die Wanderung folgt weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung und erreicht bald die Fahrstraße zwischen Dürrröhrsdorf-Dittersbach und Wünschendorf. Die Straße wird aber nur schräg überquert und dann geht es weiter durch den Wald. Hier steht noch eine der alten Wegsäulen, die eine Entfernungsangabe in Wanderzeit angibt, an der Seite der Straße. Das nächste Ziel ist die Schöne Höhe, wobei auch schon der Weg dorthin an der nächsten Kreuzung eine tolle Aussicht liefert. An diesem Waldrand kann man mit einem schönen Panorama von den Felsen der Vorderen Sächsischen Schweiz bis rüber nach Pirna blicken. Diese Aussicht hat man auch im weiteren Verlauf der Wanderung vom Aussichtsturm der Schönen Höhe, aber an dieser Aussicht am Waldrand hat man eine größere Ruhe.
Die Wanderung führt noch ein paar Meter durch den Wald bis zur Schönen Höhe. Hier findet man eine Gaststätte und ein überraschend schönes Gebäude. Bei diesem sogenannten Belvedere handelt es sich um ein Denkmal an Johann Wolfgang von Goethe. Es wurde zwar schon zu Goethes Lebzeiten gebaut, aber der Dichter konnte es durch sein damals schon hohes Alter nicht mehr besuchen. Der Turm ist manchmal geöffnet und wird auch von einigen Pärchen als Trauzimmer genutzt. Wenn man den unteren Raum dieses Gebäudes sieht, dann versteht man auch warum. Hier sind an allen Wänden Bilder aus Goethes Gedichten und aufgemalte Vorhänge. Das sieht wirklich toll aus und gibt dem Raum einen festlichen Eindruck. Wenn man Glück hat, dann ist auch jemand vom Quandt- Verein in diesem Raum und erklärt einem die Hintergründe und den Inhalt der Bilder. Wir haben insgesamt 1 ½ Stunden einem dieser netten Herren gelauscht. Es war sehr interessant. Zu guter Letzt sind wir natürlich auch noch auf den Turm gestiegen und haben den Rundumblick von hier genossen.
Das letzte Teilstück der Wanderung führt von der Schönen Höhe hinunter ins Wesenitztal. Dazu folgt man der Wanderwegmarkierung gelben Punkt . Diese Markierung steigt rechts neben dem Bevedere hinter der Gaststätte ins Tal hinab. Man passiert ein ganz besonders tolles Haus, welches hier richtig gut hinpasst. Diese Sorte Häuser der Firma HUF (www.huf-haus.com) sind schon immer unsere Traumhäuser gewesen, aber leider sind sie für uns zu teuer. So ein Haus benötigt auch ein würdiges Grundstück, da es in einer normalen Reihenhaussiedlung einfach nicht reinpasst. Die Wanderung überquert mal wieder eine kleinere Fahrstraße und nach ein paar Höhenmetern ist die Wesenitz erreicht. Der Bach läuft schon etwas wilder durch das Tal und ist in diesem Teilstück ziemlich besucherarm. Genau an der Stelle, an der man den Bach erreicht, befindet sich ein netter Rastplatz auf einer riesigen Felsmurmel mitten im Bachlauf. Diese Stelle wird Teufelskanzel genannt.
Die Wanderung geht flussaufwärts und man erreicht nach einem leicht zu wandernden Stück den Park des Schlosses Dittersbach. Hier lebte Herr Johann Gottlob von Quandt und verwaltete seine doch riesigen Ländereien. Heutzutage befindet sich das Schloss wieder in privater Hand, aber der Schlosspark ist netterweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach einem Bogen durch den Park geht es an der linken (nördlichen) Seite durch die kleine weiße Tür wieder hinaus und man hat schon fast den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht. Das Schloss wird noch auf der Fahrstraße umrundet und schon ist man am Parkplatz.
Wir waren doch ziemlich überrascht von der Wanderung und haben uns sehr über die vielen neuen Stellen gefreut. Sehr gut gefallen hat uns, dass ein paar fleißige Mitmenschen mit einer gehörigen Portion Aufopferung richtig tolle Sachen zustande bekommen haben. Nur dadurch ist diese Wanderung auch eine gelungene Wanderung geworden. Danke schön.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Dürrröhrsdorf Rathaus mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Dürrröhrsdorf- Dittersbach Ortsmitte