Forstgraben
Abstimmung:
Ø 2,5 (10 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,00 h |
Entfernung: ca. 8,50 km |
Höhenunterschied: ca. 270 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad |
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empfohlene Karten: Brand – Hohnstein; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Brand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Hohnstein - Schanzberg - Napoleon Schanze - grüner Strich - Ringflügelweg - gelber Strich - Brandweg -Tiefen Grund - Holländerweg - Eulengrund - Tiefer Grund - Forstgraben - Brandstraße - blauer Strich - Max-Jacob-Straße - ehemaliger Bahnhof - Kalkbruchweg - Schmalspurbahntrasse - Viadukt - Freibad - Schandauer Straße - Hohnstein
Beschreibung:
Auf diese Wanderung bin ich gekommen, als im Web gleich an mehreren Stellen bekanntgegeben wurde, dass der Eulengrund als Bergpfad markiert wäre. Es ist mir auch schon mal aufgefallen, dass der Forstgraben ganz blöde mitten auf der Straße durch den Tiefen Grund endet und man von dort nur sehr unangenehm auf der gut befahrenen Straße weiter wandern kann. Hier sollte mit dem Eulengrund eine brauchbare Alternative vorhanden sein. Überraschenderweise bin ich tatsächlich noch nie vorher durch den Eulengrund gegangen und das muss natürlich gleich mal geändert werden. Also geht es auf eine Erkundungstour.
Der Startpunkt liegt am Hohnsteiner Sportplatz. Von hier geht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite den Schanzberg aufwärts. An dem Wohnhaus gegenüber des Sportplatzes geht man rechts vorbei. Auch wenn es so aussieht, als ob es nur ein Zugang zu dem Haus ist, so führt der Feldweg hinter dem Haus entlang und steigt dann über ein paar Weiden zum Schanzberg (die meisten Mitmenschen sprechen eher von der Napoleonschanze) hinauf. Nach den ersten paar Höhenmetern (genauer gesagt 45 Höhenmeter) erreicht man eine schöne und einfache Aussicht über die Vordere Sächsische Schweiz. Gleich mehrere Sitzplätze laden zum Verweilen und Genießen der Landschaft ein.
Nach dieser ersten schönen Stelle geht es weiter auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich nach links (Himmelsrichtung Süden) weiter. Meistens ist es so, dass quer über die große Wiese ein breiter Trampelpfad in die rechte hintere Ecke führt. Dort trifft man auch auf die grüne Wanderwegmarkierung, die sich am Waldrand entlang geschlängelt hat. Gleich in der Ecke der Wiese biegt nach links die grüne Wanderwegmarkierung auf den Ringflügelweg ab. Dieser Weg ist selbst bei Hochbetrieb in der Sächsischen Schweiz ganz selten begangen. Das ist wirklich ungewöhnlich, da der Waldweg sehr angenehm zu wandern ist. Nach etwas weniger als 1 ½ Kilometer wird die grüne Wanderwegmarkierung verlassen und es geht nach links auf der gelben Markierung in den Tiefen Grund hinunter. Auch dieser Abstieg ist recht angenehm zu wandern. Sehr ungewöhnlich ist, dass der Weg Brandweg heißt, denn eigentlich ist der Brand ziemlich weit davon entfernt. Auf dem Ringflügelweg und dem Brandweg kann man am Wegesrand und am Untergrund sehr gut erkennen, dass hier kein Sandstein, sondern Granit vorhanden ist. Auch sind die Täler viel mehr V-förmig als die U-förmigen des restlichen Sandsteingebirges.
Am Ende des Abstiegs erreicht man die Straße durch den Tiefen Grund, die aber nur überquert werden muss, um dann gleich gegenüber die gelbe Wanderwegmarkierung zu verlassen und auf dem Holländerweg in Richtung Waitzdorf weiter zu wandern. Ich finde es überhaupt nicht eingängig, dass hier auf der rechten Wegseite Kernzonenschilder stehen und man damit den Wald nur auf markierten Wegen betreten darf, aber gleichzeitig Bäume in dem Gebiet gefällt werden. Der Wanderweg steigt ganz leicht an und man geht 600 Meter auf dem breiten Waldweg. Dann lässt sich erahnen, dass ein Trampelpfad nach rechts abbiegt. Hier führt ein Gratweg bis zu einer wunderbar ruhigen Aussicht, die einen netten Blick über den Tiefen Grund liefert. Von dieser Aussicht kann man einerseits viele Felsgebilde rund um den Tiefen Grund entdecken und außerdem hat man einen netten Blick, eingerahmt vom Felsental, auf den Lilienstein. Überraschenderweise stehen an der Aussicht kaum störende Bäume im Blickfeld und der Zugang sieht so aus, als wenn sich nur ganz selten andere Mitmenschen hierher verirren.
Es geht wieder die paar Meter bis auf den Waldweg zurück und dann weiter in Richtung Waitzdorf. Schon nach sehr wenigen Metern macht der Waldweg einen Bogen um den Eulengrund, in dem man deutlich auf der gegenüberliegenden Seite einen künstlichen Weg ins Tal erkennen kann. Nach ¼ Kilometer biegt der Weg runter in den Eulengrund ab. Gleich an der ersten dicken Buche war der grüne Pfeil für die Markierung Bergpfad angebracht. Als ich den Abstieg unternommen habe, war dieser aber wieder abgeschliffen. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Markierung nicht von offizieller Seite angebracht und darum wieder entfernt wurde. Das ist sehr unangenehm, da man dem Abstieg bzw. dem Weg durch den Eulengrund deutlich ansehen kann, dass hier früher ein breiter Weg angelegt worden war. Damit müsste also die offizielle Wanderung vom Brandweg den ¾ Kilometer durch den Tiefen Grund auf der Fahrstraße bis zum unteren Ende des Eulengrunds bzw. des Forstgrabens herunter gehen. Das ist wirklich kein schöner Weg, aber so ist die Überlegung des Nationalparks.
Auch am unteren Ende des Eulengrunds war eine Markierung für den Bergpfad angebracht, aber auch diese ist abgeschliffen worden. Gleich gegenüber des Eulengrunds beginnt der Forstgraben. Der Aufstieg überwindet ziemlich genau 100 Höhenmeter, aber trotzdem ist der Weg relativ angenehm zu wandern. Anscheinend sind hier früher auch Fahrzeuge lang gefahren, da gleich an mehreren Stellen Bodenplatten und Bearbeitungsspuren zu erkennen sind. Ganz besonders offensichtlich ist das an einer Stelle, an der eine breite Durchfahrt in einen massiven Felsen geschlagen wurde. Dass der Forstgraben schon ein uralter Waldweg ist, kann man gleich an mehreren Stellen rechts des Weges entdecken. Hier sind mindestens die Jahreszahlen 1712, 1810 und 1872 in die Felsen reingemeißelt. Am Ende des Forstgrabens erreicht man mit der Brandstraße eine der Wanderautobahnen in der Sächsischen Schweiz. Hier sind an schönen Wochenenden wirklich riesige Mengen Wanderer unterwegs. Gleich an der Kreuzung mit dem Forstgraben steht eine Sandsteinsäule, die an den tragischen Tod eines Pfarrers erinnern soll. Dieser Geistliche soll sich um 1795 in den Brandwänden verirrt haben und dann dort von den Felsen gestürzt sein.
Die Brandstraße ist so super beliebt, weil sie sehr angenehm von Hohnstein zur Brandaussicht führt. Dort gibt es nicht nur eine nette Aussicht, sondern auch noch die Möglichkeit, sich zu angenehmen Preisen mit fester und flüssiger Nahrung zu stärken. Die Wanderung führt aber nach rechts in Richtung Hohnstein. Die Brandstraße ist mit dem blauen Strich markiert. Nach ½ Kilometer passiert die Brandstraße den Waldborn, eine Quelle, die früher die Gaststätte am Brand mit frischem Wasser versorgte. Irgendwie ist es schwer vorzustellen, dass mit so einem kleinen Rinnsal eine Gaststätte versorgt werden kann, aber vermutlich sind es früher viel weniger Besucher gewesen und dann haben die paar Personen auch nicht solche Wassermengen verbraucht wie heutige Menschen.
Die Wanderung passiert knapp unter der Napoleonschanze den Wettinplatz mit einer der wenigen offiziellen Feuerstellen im Nationalpark und erreicht danach die Stadtgrenze von Hohnstein. Auch in der Verlängerung der Brandstraße geht es leicht abfallend durch das bewohnte Gebiet. Erst an dem ehemaligen Bahnhofsgelände geht es steiler bergab und dann mit der ersten Straße nach rechts (Kalkbruchweg) wieder aufwärts. Am Ende der kleinen Straße geht es nach links weiter. Dieser Weg verläuft auf der ehemaligen Bahntrasse der Schmalspurbahn und damit gibt es keine weiteren ernstzunehmenden Steigungen. Nach ein paar Metern sieht man auf der linken Seite das Freibad von Hohnstein und dort verläuft die Bahntrasse über ein uraltes Viadukt der Schmalspurbahn. Von hier muss man noch ein paar wenige Meter weiter bis zum Ausgangspunkt am Sportplatz wandern. Diese Wanderung ist eigentlich eine wirklich schöne Runde, wäre nicht das seltsame Stück durch den Eulengrund. Natürlich kann man den Weg gehen, aber der Nationalpark sieht es nicht so gerne und ganz dienstbeflissene Ranger könnten einem sogar ein Strafmandat ausstellen.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hohnstein Eiche mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hohnstein Sportplatz
Heute in etwa abgegangen, mit einem Schlenker in die Brandbaude. Schöne kurze Runde. https://www.komoot.de/tour/13177493