Boofen Zschand
Abstimmung:
Ø 3,2 (40 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 4,00 h |
Entfernung: ca. 12,50 km |
Höhenunterschied: ca. 732 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: lang steiler Aufstieg festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen Leiter Klettern |
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empfohlene Karten: Großer Zschand; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Zschand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Parkplatz Sturmbauers Eck - Kirnitzschtal - Dreisteigensteg - grüner Strich - Dreisteigensteig - Fügel E - Kanstein - roter Strich - Raubsteinschlüchte - Hinteres Raubschloß - Knorreweg - Lorenzsteine - Spitzsteinschlüchte - Großer Zschand - gelber Strich - Neumannmühle - Buschmühle - roter Strich - Neuer Weg - Kleinstein - Parkplatz Sturmbauers Eck
Beschreibung:
Die Wanderungsplanung fing damit an, dass uns gleich mehrere Leser unserer Internetseiten zum Thema Boofen angeschrieben hatten. Ich wusste, dass es diese Freiübernachtungsplätze an richtig vielen Stellen gibt, aber wo genau, war mir bis zum Start der einzelnen Wanderungen immer unbekannt. Auf schon sehr vielen Wanderungen sind uns immer mal wieder einzelne dieser Schlafplätze begegnet, aber eine Liste mit z.B. den Koordinaten habe ich im Internet nicht gefunden. Auf der Internetseite des Nationalparks gibt es eine Liste der offiziellen Boofen, aber leider nur mit dem Namen und einer sehr groben Karte. So sollte das eigentlich nicht bleiben und deshalb haben wir uns der Sache angenommen. Um möglichst viele Boofen zu finden, haben wir uns insgesamt vier Wanderrunden zu den Boofen in der Hinteren Sächsischen Schweiz ausgedacht und diese Runden nach den einzelnen Gebieten Schrammsteine, Schmilka, Wildensteine und natürlich der Bereich des Zschand sortiert. Die einzelnen Wanderungen sind aber nicht nur zur Boofensuche gut geeignet, sondern jede der Runden ist auch ganz hervorragend als eine selbstständige Wanderung durchzuführen und hat mal wieder zu neuen Plätzen bzw. Pfaden geführt. Für die Mitmenschen, die mit einem Navigationssystem durch den Wald flitzen, können die Wanderungen zu einer Abwandlung von Geocaching werden, da man mit dem Navigationssystem die einzelnen Boofen ganz hervorragend zu einer Art moderner Schatzsuche benutzen könnte.
Eigentlich wollte ich diese Suche der Boofen im Bereich des Zschand auf dem Parkplatz der Neumannmühle starten, aber irgendwie war der Parkplatz schon besetzt. So bin ich weiter das Kirnitzschtal hoch gefahren und musste mit Überraschen feststellen, dass der große Parkplatz unterhalb des Sturmbauers Eck noch vollkommen leer war. Da die geplante Wanderung hier auch dran vorbeiführt, liegt der Parkplatz optimal und man muss das unangenehmste Stück der Wanderung gleich zum Anfang unternehmen. Es geht auf der Kirnitzschtalstraße bergab, bis nach links die Kirnitzsch an der Thorwalder Brücke abbiegt. Zum Glück ist der Straßenverkehr im oberen Teil der Kirnitzschtalstraße relativ gering und so muss man diesen Kilometer Straße ertragen. Der Weg entlang der Kirnitzsch ist dann schon wieder viel angenehmer, auch wenn er von unterschiedlichsten Fahrzeugen benutzt wird. So kann man hier Forstfahrzeuge, Nationalparkfahrzeuge und die Bundespolizei antreffen. Nach ein paar Metern befindet sich im Bachlauf ein ziemlich großer und sehr stabil gebauter Flussrechen. Dieser Flussrechen ist auch dringend notwendig, da einige Baumstämme kreuz und quer in der Kirnitzsch liegen, die bei einem Hochwasser in das bewohnte Gebiet der Kirnitzsch treiben würden. Ganz besonders unangenehm dürfte das für die Mühlen im Kirnitzschtal werden. Die Wanderung geht weiterhin dem Bachlauf entgegen, bis nach etwas mehr als einem Kilometer nach rechts die Wanderwegmarkierung grüner Strich über die Kirnitzsch abbiegt. Hier ist es erstmal vorbei mit dem angenehmen Wanderweg. Der markierte Pfad steigt ziemlich steil über einen holprigen Weg bis zum sogenannten E-Flügel an. Bei dem E-Flügel handelt es sich um einen breiteren Forstweg, der nicht zu übersehen ist. Genau auf diesem Weg geht es nach rechts ohne Wanderwegmarkierung weiter. Dadurch, dass es sich um einen Forstweg handelt, ist das Weiterwandern auch wieder viel angenehmer. Aber nur für den nächsten ½ Kilometer, weil dann die Wanderung vollkommen unmarkiert und nur auf einem kleinen Pfad nach links in Richtung des östlichen Ausläufers des Kansteins abbiegt. Die Stelle, an der es vom Forstweg runter geht, ist die erste gut sichtbare Kurve nach rechts. Die erste Boofe befindet sich gleich am Fuße des Kansteins und ist sehr einfach zu finden.
Damit der Weg nicht langweilig wird, geht es jetzt mit einem sehr interessanten Verlauf auf dem kürzesten Weg weiter. Die nächste Boofe ist an der gegenüberliegenden Seite des Kansteins und deshalb empfiehlt sich nur ein kleiner Abstieg von der Boofe bis in die Senke zwischen dem Kanstein und dem Teichstein. Zwischen den beiden Felsen kann man hindurch wandern, aber es ist gar nicht so einfach zu finden. Wenn man in der Senke entlang wandert, dann sieht man auf der rechten Seite einen ziemlich tiefen Einschnitt in den Felsen und wenn man den überwindet (was sich schwieriger anhört und aussieht, als es wirklich ist), dann findet man nach wenigen Metern Abstieg auf der rechten Seite den Zugang zur Kansteinboofe. Diese Boofe ist wirklich riesig und bietet eine fantastische Aussicht auf die Felsen der hinteren Sächsischen Schweiz und natürlich den Großen Teichstein. Von der Boofe geht es durch die westliche Senke zwischen dem Kanstein und Teichstein runter auf die Forststraße im Großen Zschand. Dieser Straße folgt man nur 100 Meter nach rechts, um dann nach links auf der Wanderwegmarkierung roter Strich in die Richtung des Hinteren Raubschlosses weiter zu gehen. Die ersten paar Meter (ca. 300 Meter) verlaufen mit einer leichten Steigung auf der Zeughausstraße und dann geht es auf einem Waldweg weiter. Kurz vor dem Raubschloss bzw. eigentlich heißt der Felsen Winterstein wird der Weg wieder ein Stück schmaler und es geht bis zum Felsfuß auf einem Pfad weiter. Der Aufstieg auf das Hintere Raubschloss ist nicht nur wegen der tollen Aussicht und dem abwechslungsreichen Zugang lohnenswert, sondern hier befinden sich gleich drei Boofen. Die erste Boofe befindet sich auf der westlichen Seite gleich am Felsfuß. Für die nächste Boofe muss man schon bis auf das erste Band des Felsens hoch klettern und dann über das Felsband auf die östliche Seite herum gehen. Die letzte Boofe des Wintersteins befindet sich ganz oben in der künstlichen Aushöhlung des ehemaligen Raubschlosses.
Die weitere Suche nach Boofen im Bereich des Zschand führt natürlich jetzt wieder vom Hinteren Raubschloss herunter und das nächste Ziel der Wanderung sind die Lorenzsteine. Um zu den Lorenzsteinen zu kommen, bieten sich mehrere Weg an, ich würde den Weg gegen den Uhrzeigersinn um das Hintere Raubschloss empfehlen. Dazu geht es wenige Meter (100 Meter) auf dem markierten Weg zurück in Richtung Zeughausstraße, um dann nach links abzubiegen. Dieser sehr unauffällige Weg führt an der südöstlichen Seite des Felsens vorbei und erreicht bald die Zeughausstraße. Diese wird nur überquert und es geht auf dem Knorreweg in Richtung der Lorenzsteine weiter. Nach einer Strecke von ca. 400 Metern, am Forstgrenzstein Nr. 86 auf der rechten Wegseite, biegt die Wanderung nach links ab. Hier folgt man dem schon sehr ruhigen Waldweg ungefähr 200 Meter, bis der nächste Forstgrenzstein mit der Nummer 85 auffällt. Es ist die erste Möglichkeit, an der man nach rechts in die Richtung der Lorenzsteine abbiegen kann. Die Wanderung steigt durch eine kleine Kerbe aufwärts und nach dem ersten Stück durch einen ziemlich ausgewaschenen Pfad geht es zuerst mal nach rechts, um an die südliche Seite des Großen Lorenzsteins zu gelangen. Hier befindet sich am Fuße des Felsens die Boofe Nr.1. Die nächsten Boofen befinden sich südöstlich des Kleinen Lorenzsteines und deshalb geht es wieder zurück zu dem ausgewaschenen Pfad. Dieser wird nur überquert und hier kann man von oben in die Boofe westlich des Rabentürmchens Nr.1 blicken. Auch wenn die nächste Boofe westlich des Rabentürmchens Nr.2 heißt, so ist diese Boofe von Nr.1 200 Meter entfernt. Dazu muss man oberhalb der Felskante entlang wandern und beide Boofen sind so riesig, dass man sie ganz sicher nicht übersieht. Nachdem man die beiden Boofen entdeckt hat, geht es wieder zurück bis zum Zugangspfad und über ihn weiter nach oben. Zwischen den beiden Lorenzsteinen führt ein Pfad hindurch, der an einer Stelle etwas pikant ist. Hier muss man auf die Knie gehen und auf einer Felskante unter einem Felsüberhang drunterher kriechen. Hört sich aber gefährlicher an, als es wirklich ist. Der Pfad führt auf der anderen Seite schon wieder ein Stückchen herunter, bis man dort eine Hühnerleiter als Kletterzugang erreicht. Hier geht es ein paar Meter aufwärts und auf der östlichen Terrasse des Kleinen Lorenzsteins befindet sich die nächste Boofe. Auch diese Boofe bzw. Terrasse ist ziemlich groß und bietet eine sehr schöne Aussicht in die bewaldete Senke und auf den Kanstein und den Teichstein. Über die Hühnerleiter geht es jetzt abwärts, um die letzte Boofe dieser Felsen an der nordöstlichen Seite des Kleinen Lorenzsteins zu suchen. Der Kletterzugang führt an den Felsfuß und diesem folgt man ungefähr 100 Meter. Dann erreicht man auch diese letzte Boofe. Bei dieser Boofe ist besonders auffällig, dass sie sich an einer riesigen Felswand befindet und selbst im Sommer ziemlich frisch ist.
Die Wanderung verlässt den Bereich der Lorenzsteine und es geht bis auf den Lorenzweg runter. Dem Weg wandert man nach rechts ein paar Meter hinterher, bis nach links ein Pfad in die Spitzsteinschlüchte abbiegt. Über diesen sehr schönen Abstieg erreicht man relativ schnell den Großen Zschand und diesem folgt man bis zum Ende an der Kirnitzsch. Hier muss man mal wieder ein paar Meter nach rechts der Kirnitzschtalstraße folgen. Markiert ist die Straße bzw. die Wanderung mit dem roten Strich und über die Straße geht es ca. 350 Meter. Auf den paar Straßenmetern passiert man die Gaststätte Buschmühle (www.die-buschmuehle.de) und dann erreicht man die Straße nach Ottendorf. Genau an dieser Kreuzung geht auch der markierte Weg in Richtung Arnstein hoch. Auf einer kurzen Strecke werden 60 Höhenmeter überwunden und dann erreicht man einen breiteren Waldweg, dem man weiter auf der roten Markierung in Richtung der Kleinsteinhöhle folgt. Dieses letzte Teilstück der Wanderung ist sehr angenehm zu gehen und seltsamerweise wird dieser Waldweg auch nur von wenigen Wanderern benutzt. Nach etwas weniger als 2 Kilometern passiert man den Goldbach und hier befindet sich an der rechten Hangseite (von unten nach oben gesehen) die Goldbachboofe. Um auch noch die letzte Boofe auf dieser Boofensuchrunde zu entdecken, geht die Wanderung noch ein kleines Stückchen (100 Meter) unterhalb des Kleinsteins entlang, um sich dann durch den flachen Wald bis zum Felsfuß hoch zu machen. Diese Stelle war bei meiner Boofensuche ziemlich peinlich, da hier im Wald ein paar Kinder ein erstklassiges Biwak aus Ästen gebaut hatten. Das hat mich so abgelenkt, dass ich nicht zum Felsen geblickt habe und damit locker an der Boofe vorbei gelatscht bin. Damit habe ich dann eine Extrarunde bis zum offiziellen Zugang zur Kleinsteinhöhle unternommen und von dort bin ich dann am Felsfuß bis zur besagten Stelle der Boofe zurück gewandert. Damit konnte ich mir das lustige Biwak auch noch von der anderen Seite ansehen. Die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung erfolgen über den markierten Weg bis zum Parkplatz hinunter.
Damit ist eine nette Runde zu Ende gegangen, die zwar „nur“ 12,5 km lang ist, aber bei manchen längeren Boofensuchen schon mal eine Wanderzeit von einem ganzen Tag in Anspruch nehmen kann. Trotzdem hat es viel Spaß gemacht und den Erfahrungsschatz ein riesiges Stück erweitert.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Sturmbauers Eck mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Sturmbauers Eck