Königsnase
Abstimmung:
Ø 3,5 (26 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,25 h |
Entfernung: ca. 10,00 km |
Höhenunterschied: ca. 368 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Elbsandsteingebirge; Kompass |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Krietzschwitz - gelber Punkt - Thomas Mützer Siedlung - Struppen - Rittergut Struppen - Struppengrund - Bahnhofstraße - Räubertreppen - Struppen - Schloss Struppen - roter Punkt - Malerweg - Königsnase - Struppengrund - Pilstreppe - Ebenheit - Obstplantage - Krietzschwitz
Beschreibung:
Nachdem ich mal wieder die Bücher von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) durchstöbert habe, bin ich im Stiegenbuch Band 3 auf die Räuberstufen gestoßen. Das hörte sich schön einfach an und war mir bis dahin unbekannt. Natürlich sollte es keine Kurzstrecke, sondern schon eine einigermaßen brauchbare Wanderung werden und so liegt der Startpunkt in unteren Teil von Krietzschwitz. An der Kreisstraße Nr. 8732 (Richtung Rottwerndorf) kann man ganz gut an dem Platz mit den Altglas- und Kleidercontainern parken. Auf jeden Fall führt von dieser Stelle die Wanderwegmarkierung gelber Punkt ansteigend von dem bewohnten Gebiet weg, auf ein Feld und dann in den Wald um den Eulenberg.
Der markierte Wanderweg erreicht die Bundesstraße B172 genau an der abknickenden Vorfahrtsstraße. Netterweise muss die Straße nur überquert werden, um dann gleich gegenüber zwischen den zwei Gebäuden weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung in Richtung Struppen zu wandern. Von dem Weg kann man schön über die Felder auf den Königstein und den Lilienstein blicken. Aber irgendwie sehen die beiden Felsen bei dieser Perspektive viel zu klein aus. Der Weg führt bis nach Struppen und erreicht die Ortschaft am Rittergut. Bis zu dieser Wanderung war mir nicht bewusst, dass Struppen so ein großes Rittergut besitzt. Im Sommer 2011 machten die Gebäude, mit Ausnahme der Scheune, einen unbenutzten, aber gepflegten Eindruck.
Die Wanderung führt in einem kleinen Bogen links um das Gelände, um dann auf der anderen Seite nach Struppen zu kommen. Da das Rittergut auf dieser Seite auf einem Felsen steht, sieht es von hier noch viel imposanter aus. Die Wanderung führt einmal in die Senke von Struppen, um ziemlich am tiefsten Punkt die Hauptstraße zu überqueren und dann gleich gegenüber nach schräg links auf der Bahnhofsstraße weiter zu wandern. An der Kreuzung Heckenweg und Bahnhofsstraße hängt zwar ein Schild, dass hier der Weg mit dem grünen Punkt gekennzeichnet sein sollte, aber entweder habe ich es ordentlich auf den Augen gehabt oder der Weg ist erst im Entstehen. Die Wanderung auf der Bahnhofstraße ist ganz angenehm, da nur sehr wenige Autos hier entlang fahren und man immer wieder ins Tal von Struppen und damit dann auch auf das Rittergut auf der gegenüberliegenden Talseite blicken kann.
Nach ein bisschen mehr als ½ Kilometer hören die Schrebergärten auf der rechten Seite auf und genau an deren Ende biegt nach rechts ein kleiner Waldweg ab. Dieser Pfad führt zu den Räuberstufen, die schnell bewältigt sind. Jetzt führt die Wanderung wieder ein Stück von 300 Metern an der Felskante zurück, um dann nach links auf das Feld abzubiegen. Nach ein paar Metern erreicht man einen Feldweg mit einigen Apfelbäumen, den man nach rechts weiter wandert. Zwischen den Apfelbäumen befinden sich an einer Stelle, wo in weit vergangenen Zeiten eine Windmühle gestanden haben soll, heutzutage ein sehr großer Mühlstein und zwei steinerne Bänke. Eine Informationstafel erklärt sehr gut die Historie der Mühle.
Wenn man dann den Feldweg in Richtung des bewohnten Gebietes weiter wandert, erreicht man Kleinstruppen mit seinem riesigen Schlosskomplex. Heutzutage machen einige der Gebäude, ganz besonders die Wohnhäuser auf der linken Wegseite, einen bemitleidenswerten Eindruck, aber immerhin auf der rechten Seite sah es nach Bautätigkeiten aus. Dieses Schloss hat für ein Landschloss schon bemerkenswerte Ausmaße, aber genau das kann eben sehr schnell zu einem finanziellen Problem werden.
Irgendwie sollte auf der Rückseite der U-förmigen Wohngebäude eigentlich ein Feldweg in Richtung Elbe verlaufen, aber der Weg ist nur noch in der Theorie der Wanderkarten vorhanden. Um dem Bauern nicht quer über das Feld zu laufen, empfiehlt es sich, am Ende des Weges, den man gerade gekommen ist, nach links auf die Straße namens Kirchberg abzubiegen und dann etwas weniger als ½ Kilometer in Richtung Wehlen auf der Fahrstraße entlang zu wandern. Dann biegt ein deutlich sichtbarer Feldweg nach links ab und man erreicht bald den Waldweg mit der Wanderwegmarkierung roter Punkt . Bei diesem Waldweg an der Kante zur Elbe handelt es sich um das letzte bzw. erste Teilstück des Malerwegs und dieses wird nach links in Richtung Pirna entlang gewandert.
Das sehr Komische an diesem Waldweg ist, dass hier oben eine Vielzahl an Quellen entspringt, aber vermutlich befindet sich irgendwo hier eine wasserundurchlässige Schicht, die den direkten Durchfluss bis zum Fuße des Hangs behindert. Zwischendurch wird sogar eine der Quellen in einen großen Sandsteintrog geleitet und dann weiter zu einem kleinen Springbrunnen in einem Teich. Da hat irgendjemand sehr ordentlich mit Wasser gespielt. Auch wenn es sich hier um den offiziellen Malerweg handelt, trifft man doch nur sehr selten andere Wanderer. Auf der rechten Wegseite geht es an einigen Stellen senkrecht abwärts, was das Resultat der uralten Sandsteinbrüche ist. Am Ende des Weges erreicht man die Aussicht Königsnase, die eigentlich einen sehr schönen Blick ins Elbtal bietet. Leider ist der größte Teil der Aussicht (zumindest in den letzten Jahren) so zugewachsen, dass der Blick doch ziemlich eingeschränkt ist. Der Rastplatz hier oben sieht auch nicht so richtig einladend aus und deshalb geht es von der Aussicht gleich weiter die Stufen hinunter nach Obervogelgesang. In dem Ort angekommen, könnte man erst noch einen kurzen Abstecher zum Biergarten gleich auf den Elbwiesen unternehmen, aber für die weitere Wanderung muss man die Bahnlinie nicht unterqueren, sondern gleich auf der Wanderwegmarkierung gelber Punkt zur Aussicht Pilz hinaufsteigen. Nach dem Aufstieg über so einige Stufen ist es wirklich angenehm, sich unter dem frisch sanierten Pilz niederzulassen.
Vom Pilz geht es auf der Rückseite bis zur Landstraße zwischen Pirna und Struppen. Hier beginnt das hässlichste Stück dieser Wanderung. Man muss für 300 Meter nach rechts bis zur Ortschaft Ebenheit an der Landstraße entlanggehen. Schon dieses Stückchen ist gewaltig unangenehm und ich kann sehr gut den Spruch an dem privaten Bushäuschen verstehen: Deutsche Soldaten in alle Welt – das Geld für unseren Radweg fehlt. Auf jeden Fall würde ich meine Kinder nicht auf der Landstraße mit dem Fahrrad fahren lassen. Das erscheint mir einfach zu gefährlich.
In der Ortschaft Ebenheit geht es nach links und dann auf der Dorfstraße bis ans südliche Ende. Hier beginnt ein Feldweg, der einmal quer durch die riesigen Apfelplantagen führt. Es ist schon wirklich beeindruckend, welch gigantische Menge an Bäumen hier steht. Seltsamerweise liegen fast keine Äpfel auf dem Boden herum. Alle anderen Apfelbäume, die man sonst in Gärten oder an Straßenrändern stehen sieht, haben schon lange ein paar Äpfel abgeworfen und sorgen so für Wespenfutter. Was an den Baumreihen auch deutlich auffällt ist, dass nicht etwa eine Sorte pro Reihe oder Gebiet angepflanzt wird, es können auch mehrere unterschiedliche Sorten gleich nebeneinander stehen.
Der Feldweg endet gleich neben der Obstscheune in Krietzschwitz und hier hat man mal wieder eine hässliche Landstraße (B172) zu überqueren. Ich weiß, dass solche Straßen notwendig sind und ich sie selber auch reichlich benutze, aber für Wanderer ist so eine Rennstrecke überhaupt kein Wohlgenuss. Zum Glück muss man diesmal die Straße nur zackig überqueren, um dann schräg links (höchstens 50 Meter entfernt) auf dem Feldweg weiter zu wandern. Hier führt ein Weg leicht abfallend nach Krietzschwitz hinunter. Kurz vor der Ortschaft befindet sich auf der rechten Wegseite ein Wildgehege, das durch seinen ungewöhnlichen Zaun auffällt. Der Feldweg endet an einem Bauernhof auf der bekannten Ortsstraße von Krietzschwitz, die noch ein paar wenige Meter hangabwärts gewandert werden muss, um den Ausgangspunkt zu erreichen.
Irgendwie hatte ich gedacht, dass die Wanderung eine angenehme Runde werden könnte, aber durch die beiden Straßenüberquerungen und den Weg an der Landstraße entlang bis zur Ortschaft Ebenheit hat die Runde so viel an Wert verloren, dass sie nicht so richtig empfohlen werden kann.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Krietzschwitz Abzw Neundorf mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Krietzschwitz
Die Königsnase als Wanderziel ist nicht zu Empfehlen.
Die Freude auf eine schöne Aussicht wird jäh zerschlagen.
Es ist alles zugewachsen und der Picknick – Unterstand sehr verwahrlost.
Die Wanderroute von Pirna zur Königsnase ist durch eine Wegsperrung nur durch Umwege
zu erreichen und dann folgt die Enttäuschung einer zugewachsenen Aussicht.
Eine aktuelle Anmerkung zum Abschnitt Naundorf – Obervogelgesang (Teil des Malerweges) – gewandert 19.09.2023. Die Königsnase wird an allen möglichen Wanderwegweisern als Ziel und Aussichtspunkt angezeigt.
Der Weg von Naundorf ist erträglich, an der Königsnase angekommen, weiß man eigentlich nicht, wo man ist. Kein Schild, keine Aussicht und eine völlig verfallene Pausenbank.
Obwohl der Abschnitt Teil des Malerweges ist und so auch beworben wird, war an dieser Stelle wahrscheinlich schon lange kein Wegewart mehr.