Pudelstein
Abstimmung:
Ø 3,9 (8 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 1,25 h |
Entfernung: ca. 4,00 km |
Höhenunterschied: ca. 170 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: Spaziergang leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern |
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empfohlene Karten: Die Bastei; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Weißig - gelber Strich - Rauenstein - Pudelstein - roter Strich - gelber Strich - Weißig
Beschreibung:
Nachdem ich mal wieder in der neuen Auflage des Wanderführers Band 2 von Dr. Rölke (www.bergverlag-roelke.de) zur Vorderen und Südlichen Sächsischen Schweiz herumgeblättert hatte, fiel mir die Beschreibung zum Pudelstein mit seiner seltsamen Oberfläche auf. Da auch die große Tochter mal wieder Lust hatte, mit dem Vater eine Runde zu drehen, haben wir uns zu einer kurzen Erkundungsrunde aufgemacht. Netterweise hatten wir mit einem leuchtend blauen Himmel traumhaftes Wetter, was aber automatisch auch noch so einige andere Wanderer in Richtung Weißig bzw. Rathen zog. Der Parkplatz gleich am Ortsrand von Weißig war schon belegt, aber am Straßenrand gibt es so viele Parkmöglichkeiten, dass ich ganz bestimmt nicht auf den kostenpflichtigen Parkplatz fahren würde. Damit bleibt also der Start am ersten Parkplatz und von hier muss man den ersten ¼ Kilometer auf der Straße entlang wandern. Das ist ganz schön hässlich, weil doch so einige Autos an einem vorbeifahren und kein Bürgersteig vorhanden ist, aber die paar Meter verkraftet man dann schon. An dem neuen Parkplatz wird die Straße verlassen und es geht nach links auf der gelben Wanderwegmarkierung in Richtung Rauenstein. Schon auf den ersten Metern hat man nach links einen tollen Blick zu den beiden Bärensteinen hinüber und sobald man das Ende des Miniwaldes auf der rechten Seite erreicht hat, sieht man vor sich den Rauenstein.
An der vorderen Ecke des Rauensteins befindet sich an der Felskante die Ausflugsgaststätte, die das nächste Ziel dieser Wanderung sein soll. Mit dem Erreichen des Waldrandes unterhalb des Rauensteins geht es nach rechts und dann parallel zum Lastenaufzug aufwärts. Der Aufstieg erfolgt über so einige Holzstufen und hier ist sogar eine Beleuchtung vorhanden. Auf halber Strecke bis hinauf zur Gaststätte befindet sich eine kleine Zwischenstation mit einer Bank, von der man aber leider nur eine sehr eingeschränkte Aussicht hat. Das wird ganz anders, sobald man die Terrasse der Gaststätte überquert hat und die östliche Aussicht betritt. Von hier hat man eine schönen Blick auf die Felskette der Bastei, die Festung Königstein und den kleinen Klettergipfel Nonne.
Von der östlichen Aussicht geht es jetzt in westliche Richtung über den gesamten Rauenstein. Gleich zum Anfang erreicht man die Kapphöhle mit dem ungewöhnlichen Blick hinüber auf die Weißen Brüche. An der Rückseite der Höhle fällt die Felswand steil ab. Hier sollte man lieber nicht zu weit treten. Gleich neben dem Höhleneingang befindet sich ein unscheinbarer, künstlicher Steintisch. Die Lehmannschlucht wird über eine längere Eisentreppe verlassen und es geht aufwärts zum höchsten Punkt des Rauensteins. Gleich mehrere Male hat man vom Rauenstein eine tolle Aussicht auf die Felsen der gegenüberliegenden Elbseite. Dass die Felswand dort so besonders hell leuchtet liegt daran, dass dort über Jahrhunderte Sandstein abgebaut wurde. Inzwischen ist der Steinbruchbetrieb in diesem Bereich vollständig eingestellt, aber die Spuren werden noch einige Jahrhunderte sichtbar sein.
Der Weg ist angenehm und ohne große Anstrengungen zu wandern, aber durch ein paar Stufen und Engstellen ziemlich abwechslungsreich. Ganz schön bewegt war die mitwandernde Tochter, als sie auf der gegenüberliegenden Steinbruchwand die Stelle entdeckte, an der wir bei der Wanderung Hermannhöhle aus dem Wald an die Felskante gekommen waren. Vom Rauenstein aus konnten wir erst richtig erkennen, wie hoch diese Felswand denn wirklich ist und das erschreckte die Tochter dann doch.
Am westlichen Ende des Rauensteins wird die gelbe Wanderwegmarkierung verlassen und es geht nach links auf dem ersten breiten Waldweg leicht abfallend weiter. Schon nach hundert Metern passiert man den Pudelstein auf der rechten Wegseite. Würde hier nicht ein Naturdenkmalschild stehen, würde man achtlos an dem Felsen vorbeigehen. Die kleinen Brauneisenwarzen fallen erst beim genaueren Hinsehen auf. Es sind kleinere Kügelchen in der Größe von Taubeneiern, die in großen Mengen über den gesamten Felsen verteilt sind. Selbst auf Augenhöhe sind an einem Absatz einige dieser Brauneisenausbildungen zu entdecken und damit auch genauer anzusehen.
Nach dieser doch sehr ungewöhnlichen Stelle geht es weiter am Fuße des Rauensteins in Richtung Weißig. Auf dem Waldweg kann man immer mal wieder die Felsen des Rauensteins auf der linken Wegseite bestaunen. Vom Pudelstein wandert man ½ Kilometer durch den Wald und dann erreicht man wieder das Feld vor Weißig. Hier fällt ganz besonders die Festung Königstein vor einem auf. Nachdem man das bekannte Stück mit der gelben Wanderwegmarkierung bis zum Ortseingang von Weißig gewandert ist, biegt man diesmal nach links ab, um dann gleich wieder nach rechts in die Ortschaft hinein zu wandern. Diese Dorfstraße fällt leicht ab und nach nur 150 Metern biegt wieder nach rechts ein unscheinbarer Fußweg ab. Dieser kleine Schleichweg endet überraschenderweise gleich am Ausgangspunkt und damit hat man das hässliche Stück auf der Straße vom Hinweg umgangen.
Dieser Bogen ist keine weltbewegende Wanderung, aber ein sehr netter kleiner Ausflug mit ein paar Felsen, ein paar abwechslungsreichen Wegverläufen und sehr guten Aussichten. Dass man dabei am Pudelstein auch noch etwas Besonderes in der Form von Brauneisenkügelchen entdecken kann, ist ein netter kleiner Nebeneffekt.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Weißig bei Thürmsdorf mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Weißig