Backofen Rathen

Abstimmung:
unsere Bewertung::
positivpositivpositivpositivnegativ
Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 3,00 h
Entfernung:
ca. 8,50 km
Höhenunterschied:
ca. 482 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
steiler Aufstieg
Kletterabschnitte
sehr schmale Stelle
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
Klettern
empfohlene Karten:
Die Bastei;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Oberrathen - Elbe - Fähre - roter Strich - Touristinformation - Feldsteine - Honigstein - Lokomotive - Pionierweg - grüner Strich - Knotenweg - Koppelsgrund - Füllhölzelweg - roter Strich - Gamrigweg - Gamrig - Ratherner Straße - roter Punkt - Backofen - Rhododendronpark - Niederrathen - Elbe - Fähre - Oberrathen

Beschreibung:

Der Ursprung der Backofenwanderung war eine Anfrage per Mail nach einem Backofen in der Nähe von Rathen. Blöderweise kannten wir nur den Backofen an den Ochelwänden, aber ein anderer Leser hat uns dann aufgrund der ersten Beschreibung den Backofen bei Rathen beschrieben. Sehr nett war, dass er uns nicht nur den Weg zum Backofen erklärt, sondern auch noch gleich eine komplette Wanderbeschreibung dazu gepackt hat. So etwas muss natürlich gleich ausprobiert werden. Der Startpunkt liegt auf der linken Elbseite in Rathen. Von hier geht es mit der Gierseilfähre über den Fluss. An dieser Fähre finde ich immer wieder faszinierend, dass so viele Passagiere in einer Fahrt ohne jegliche Motorkraft über die Elbe bewegt werden können, laut dem Schild an der Fähre sind es bis zu 322 Leute. Auf der gegenüberliegenden Seite angekommen, wandert man erst mal quer durch den Ort, der die höchste Touristendichte der gesamten Sächsischen Schweiz aufweist. Vermutlich ist wirklich kein Ort hier mehr auf Urlauber bzw. Besucher eingestellt als Rathen. Der Wanderweg ist mit dem roten Strich roter Strich gekennzeichnet und es geht bis zum Feuerwehrhaus hoch. Im gleichen Gebäude, auf der linken Seite, befindet sich auch die Touristeninformation. An deren Eingang führt die Wanderung vorbei und von dem Parkplatz hinter dem Haus hat man einen sehr schönen Blick auf die Feldsteine bzw. Honigsteine.
Am Ende der Garagen wird die rote Wanderwegmarkierung verlassen und es geht nach links relativ leicht ansteigend aufwärts. Dafür, dass ein Besucherlenkungszaun den Weg versperrt, sieht der Aufstieg ungewöhnlich breit aus. Nach 200 Metern leichterem Aufstieg biegt die Wanderung nach rechts auf einen Pfad ab. Klettereinlage_zum_Honigstein_kleinDieser Pfad führt die Wanderung an der rechten Seite der Feldsteine vorbei. Je weiter man nach oben steigt, desto dichter werden die Stufen und der Pfad endet am Sattelpunkt zwischen den Feldsteinen und den Honigsteinen. Hier beginnt eine kleinere Klettereinlage, die aber wirklich nicht besonders anspruchsvoll ist. Felsband_am_Feldstein_kleinNach dem Aufstieg durch die Felsspalte erreicht man eine kleinere Ebene, an der man sich rechts hält. Dann kommt man zu einem Felsen, an dem deutlich zu erkennen ein größeres Felsstück abgebrochen ist. Unterhalb dieses Felssturzes geht es entlang und danach ist der weitere Wanderweg ziemlich eindeutig. Zwischendurch führt die Wanderung über einen schmalen Pfad am Hang entlang und nach 150 Metern könnte man zwar auch weiter dem Pfad folgen, aber der bessere Weg ist ein paar wenige Meter aufwärts zu klettern. Wenn man weiß, dass ein Aufstieg auf den Felsen möglich ist, Blick_von_Lokomotive_auf_Gans_und_Basteifelsen_kleindann erkennt man die Spuren von anderen Wanderern sehr gut und auch dieser Aufstieg ist wirklich leicht zu bewältigen. Blick_von_Lokomotive_auf_Amselsee_kleinDanach erreicht man bald die eigentlichen Honigsteine und damit dann auch die Lokomotive. So ziemlich alle Felsen in der Sächsischen Schweiz haben irgendwelche seltsamen Namen, aber bei der Lokomotive ist die Namensgebung durch die Felsenform wirklich eindeutig. Die Aussicht von der Lokomotive über das Tal des Amselsees rüber zu den Gansfelsen bzw. der Bastei ist wirklich fantastisch und wenn man sich dann noch überlegt, dass auf der anderen Seite die Besuchermassen sich knubbeln, dann ist diese Stelle noch viel besser.
Für den Abstieg geht man von dem Felsen der Lokomotive ein kurzes Stück wieder zurück, um dann nach links dem deutlich sichtbaren Abstieg zu folgen. Die Treppen enden an dem Verbindungsweg zwischen Amselsee und Ziegenrücken. Der Waldweg ist überraschend breit ausgebaut und es wird nach rechts aufwärts auf der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich hoch gewandert. Nach 400 Metern befindet sich auf der rechten Wegseite eine dicke Felsmurmel, auf der eine Inschrift mit folgenden Text ist: Dieser Weg wurde gebaut vom K.S. Pion. Bat.12. 24.-31.Juli 1895. Das erklärt die Breite des Weges und den Namen Pionierweg. Nach weiteren 200 Metern biegt nach rechts der ausgeschilderte Knotenweg ab. Auch dieser Waldweg ist relativ breit und für einen normalen Forstweg schon ziemlich steil. Mindestens an einer Stelle kann man deutlich sehen, wie der Weg quer durch einen Felsen verläuft.
Der Knotenweg endet auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich. Hier weist ein Schild darauf hin, dass man gerade aus der Kernzone kommt und das Betreten des Gebiets „nur auf den im Gelände markierten Wegen erlaubt“ ist. Der Knotenweg ist tatsächlich nicht markiert,  sollte man damit illegal unterwegs gewesen sein? Zumindest war der Weg ausgeschildert. Der breite Füllhölzelweg, auf dem man jetzt (nach links) unterwegs ist, wird ein Stück von ½ Kilometer bergauf gewandert, bis nach rechts der erste gut sichtbare Waldweg abbiegt. Dieser Waldweg ist ziemlich komisch, da er im unteren Teil sehr breit und komfortabel ist, aber mit fortschreitendem Verlauf enger wird. Nach 200 Metern gabelt sich der Waldweg und man hält sich rechts. Der sogenannte Gamrigweg endet wiederum nach 200 Metern auf einem Waldweg, dem man im spitzen Winkel nach links folgt. Das hört sich komplizierter an, als es in der Natur ist, weil der Weg geradeaus durch eine Schranke versperrt ist. Wenn man also den richtigen Weg eingeschlagen hat, dann erreicht man schon wieder nach 200 Metern den Zugang zum Gamrig. trueber_Blick_vom_Gamrig_Richtung_Elbe-Rathen_kleinDiese paar Treppenstufen sollte man nicht auslassen, weil man mit diesem kleinen Aufwand auf einen schönen Felsen hoch kommt, von dem man eine sehr nette Aussicht hat. Blick_von_Lokomotive_auf_Tafelberge_kleinObwohl sich gleich vor dem Gamrig ein beliebter Wanderparkplatz befindet, trifft man hier oben auf dem Felsen nur ganz vereinzelt andere Wanderer an. Der Gamrig hat ein ganz besonders markantes Aussehen. Die Felsen der Sächsischen Schweiz bestehen alle aus Sand, aber hier sieht es so aus, als ob ein Riese eine Tröpfelburg am Strand gebaut hat.
Vom Gamrig geht es wieder abwärts bis vor zur Straße. Diese hat die Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt, der nach links in Richtung Waltersdorf gefolgt wird. Der gerade beschriebene Parkplatz wird passiert und ein paar Meter hinter der Zufahrt biegt ein weiterer Weg nach rechts auf das Feld ab. Dieser Weg verläuft fast auf gleichbleibender Höhe mit ein paar kleineren Schlenkern über die Felder. Der eigentliche Hauptpunkt dieser Wanderung, der Rathener Backofen, lässt sich von diesem Weg aus sehr gut finden. Gleich 5 Meter, nachdem man den Waldrand auf der linken Wegseite erreicht hat, Backofenfelsen_bei_Rathen_kleinbiegt nach links ein vollkommen unscheinbarer Pfad ab. Wer diesen Pfad nicht findet, der kann auch gleich am Waldrand in Richtung Elbe wandern. Spätestens in der hinteren Ecke des Feldes ist der Weg dann sehr leicht zu finden. Der Pfad knickt nach links ab und führt weiterhin um das Feld/die Wiese herum. Backofen_bei_Rathen_kleinNach etwas weniger als 200 Metern sieht man rechts vor sich einen freistehenden Felsen an der Kante des Elbtals. Der Felsen ist durch seine rot-gelbe Färbung Blick_vom_Backofen_auf_Rathen_kleinauffällig und spätestens, wenn man um ihn herumgegangen ist, kann man gleich zwei Durchbrüche entdecken. Das größere Loch wirkt wie ein Fenster in Richtung Elbe bzw. Elbhang. Es ist immer wieder verwunderlich, dass man auch nach Jahren des Wanderns durch die Sächsische Schweiz immer noch solche schönen und ruhigen Stellen finden kann.
Für die weitere Wanderung muss man auf dem schon bekannten Weg zurück wandern. Da hier ziemlich viele Pfade am Hang entlang laufen, kann man auch dort entlang gehen. Knapp neben dem Backofen steht ein Felsen in Muschelform, der durch seine Größe auch als Boofe (Freiübernachtungsplatz) benutzt werden könnte. Wenn man vom Backofen weiter an der Felsenkante entlang wandert, kann man auch noch mal einen Blick auf den größeren Durchbruch und eine weitere größere Boofe werfen. Der Pfad an der Felskante ist durch einen ziemlich tiefen Felseinschnitt begrenzt. Spätestens hier hält man sich rechts und erreicht auf den Trampelspuren anderer Mitmenschen wieder die Zufahrt zum Rhododendrongarten. Die Zufahrt ist gleich durch zwei Dinge ziemlich auffällig. Einerseits ist es der sehr aufwändige Untergrund durch verschiedene Materialien (stabile Rasengittersteine, Pflaster und überraschend stabilen Schotter) und dann die tiefen Schluchten auf der rechten Wegseite. herbstlicher_Rhododendrongarten_Rathen_kleinDer Weg führt ohne ernstzunehmende Anstrengungen in den Rhododendrongarten. Dieser kleine Park ist zu jeder Zeit eine nette Oase. Natürlich hat er seine maximale Wirkung zur Blütezeit (also im April/Mai). Ganz besonders sieht dann der riesige Busch gleich am Eingang auf der rechten Seite aus. So einen riesigen Rhododendronstrauch habe ich wirklich noch nicht gesehen und wenn der dann auch noch blüht…
In der rechten hinteren Ecke des Parks steht ein schickes Haus und genau dort erfolgt dann auch der Abstieg runter nach Rathen. Der Weg ist einfach zu finden und führt in einem wilden Zickzack abwärts. Hier hat man noch mal einen sehr schönen Blick auf die Felsen links und rechts des Amselsees. Am Ende des Abstiegs erreicht man wieder die Hauptstraße durch Rathen, auf der es nach links zur Fähre und damit zum Ausgangspunkt der Wanderung geht. Damit ist eine wirklich schöne Runde zu Ende gegangen, die einerseits ein paar abwechslungsreiche Klettereinlagen im Bereich der Feldsteine liefert, ein paar tolle Aussichten auf Felsen und dann die überraschend ruhige Stelle des Rathener Backofens. Es ist immer wieder sehr nett, wenn uns die Leser der Webseite auf solche Stellen hinweisen.

Download file: BACKOFEN_RATHEN_AGZ.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit S-Bahn bis zur Haltestelle Kurort Rathen mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Rathen Elbeparkplatz
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 7,00 €

4 Gedanken zu „Backofen Rathen“

  1. „… Unterhalb dieses Felssturzes geht es entlang und danach ist der weitere Wanderweg ziemlich eindeutig.
    Zwischendurch führt die Wanderung über einen schmalen Pfad am Hang entlang … “
    Das ist sehr harmlos beschrieben! Auch das Bildchen dazu wirkt harmlos gegenüber der Realität.
    Das ist kein „schmaler Pfad am Hang“ entlang, wie bei Ihnen beschrieben.
    Die Stelle ist sehr gefährlich, extrem schmal und niedrig, daneben geht es tief runter.
    Lebensmüde schaffen es kriechend und mit freiem Rücken. So etwas gehört nicht in einen Wandervorschlag.
    Wir sind wieder zurückgegangen.
    Man sagte mir später, hinter dem Felssturz weiterzugehen, wäre falsch.
    Zwei Fotos zu dieser Stelle sende ich an
    Ingo.Geier@wandern-saechsische-schweiz.de
    Mit freundlichen Grüßen
    Siegmund Menzel

    1. Ich muss Herrn Menzel rechtgeben: genauso ein Pfad führt zur Idagrotte. Dort sind sogar einige Eisengriffe an der Felswand angebracht. Trotzdem konnte mich mein Mann nicht dazu
      bewegen, zur Idagrotte weiterzugehen.

  2. Das ist natürlich relativ.
    Ich bin dort schon mindestens 5 mal lang und vor 20 Jahren sogar mit meiner Frau, die auch an schmalen Stellen Angst hat.
    Da habe ich bischen geholfen und dann ging’s.
    Allein habe ich dort gar nichts an Gefahr empfunden …

  3. Mann muss da nicht lang kriechen, kurz vor der Stelle wo man kriechen müsste geht es rechts nach oben. Man befindet sich aber auf einem Kletterzugang und das ist eben kein Wanderweg.

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