Aussichtsturm Winterberg
Abstimmung:
Ø 3,6 (50 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 8,50 h |
Entfernung: ca. 31,00 km |
Höhenunterschied: ca. 1181 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: sehr lang viele Höhenmeter |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Große Karte der Sächsischen Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Hinterhermsdorf |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Hinterhermsdorf - Buchenparkhalle - gelber Punkt - Hackkuppe - Waldhusche - Hinterhermsdorfer Dorfbach - Kirnitzschtal - blauer Strich - Dreisteigensteg - Dreisteigensteig - grüner Strich - Flügel E - Zeughaus - Großer Zschand - roter Strich - Zeughausstraße - Raubsteinschlüchte - Hinteren Raubschloss - Heringsloch - grüner Strich - Fremdenweg - Großen Winterberg - Fremdenweg - blauer Strich - grüner Punkt - Krinitzgrab - Richterschlüchte - Richtergrotte - Großer Zschand - Großer Hochhübelweg - grüner Strich - Reitsteig - Thorwalderwände - Hickelhöhle - Hintere Pechschlüchte - Stimmersdorfer Weg - Altarstein - Brückengrundweg - Kirnitzschtal - blauer Strich - Bärenhöhle - Obere Schleuse - Bootsstation - Dachshöhle - Hohweg - Buchenparkhalle
Beschreibung:
Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich in irgendeiner Online-Nachricht gelesen hatte, dass der Turm auf dem Großen Winterberg nach 30 Jahren wieder für Besucher eröffnet worden ist. Also bin ich auf die Internetseite des Großen Winterbergs (www.grosser-winterberg.de) gegangen und habe beim Herumstöbern diese Wanderung gefunden. Da dort stand, dass man für die Wanderung 9 Stunden einplanen soll, wollte ich mal herausfinden, ob ich das nicht schneller hinbekomme. Auf der Internetseite des Großen Winterbergs ist die Runde natürlich mit dem Startpunkt auf dem höchsten Berg der Sächsischen Schweiz beschrieben. Das ist für mich aber der falsche Punkt und deshalb beginnt meine Runde bei der Buchenparkhalle, ist aber sonst identisch mit der beschriebenen Runde vom Großen Winterberg. Ich habe die Wanderung zu Ostern 2009 durchgeführt und ahnte schon zum Start, dass nicht nur die Temperatur extrem sein würde. In Hinterhermsdorf waren bei der Buchenparkhalle schon 10°C, das änderte sich aber rasant mit dem Abstieg runter ins Kirnitzschtal. Dazu geht die Wanderung am Waldrand auf der Dorfseite die ersten paar Höhenmeter auf die Hackkuppe. Markiert ist der Weg hier mit dem gelben Punkt . Auf der Hackkuppe hat man eine sehr schöne Aussicht über ganz Hinterhermsdorf bis rüber zum Weifberg bzw. dem Weifbergturm. Auf der anderen Seite der Hackkuppe geht es wieder den Hang hinunter und man passiert mindestens einen alten Steinbruch, in dem früher Basalt abgebaut worden ist. Spätestens an der nächsten Wegkreuzung entdeckt man mehrere Stationen der Waldhusche und auf der gegenüberliegenden Wegseite eine größere Aussichtsplattform. Von diesem Aussichtspunkt kann man über die Senke des Hinterhermsdorfer Dorfbaches und das Gelände der Informationsstelle Beize blicken. Diese Informationsstelle des Nationalparks Sächsische Schweiz soll auch der nächste Punkt der Wanderung sein. Um dorthin zu gelangen, bieten sich gleich drei unterschiedlichste Wege an. Zuallererst der langweilige Weg nach rechts und dann über die Zufahrtsstraße bis zum Haus, oder der schmale Zick-Zack-Weg auf der linken Hangseite, und dann gibt es noch den ganz neu eingerichteten (Anfang 2009) Kletterweg am Felsen unterhalb der Aussicht. Hier ist eine Kletterstrecke mit Klammern und einem Sicherungsseil am Felsen befestigt, die auch von Kindern selbstständig begangen werden kann, ohne dass die Mamis mal wieder um Jahre altern.
Der Informationsstelle des Nationalparks sollte man einen kurzen Besuch abstatten, um dann weiter runter ins Tal abzusteigen. Dieser Abstieg ist mit dem roten Strich markiert. Nach wenigen Metern erreicht man einen kleinen Teich mit einem tollen Aussichtspunkt, von dem man perfekt das Leben im Teich beobachten kann. Am nächsten Wegknick verlässt man schon den markierten Weg und geht weiter geradeaus den Hang hinunter. Auf der linken Wegseite steht der Namensgeber des waldgeschichtlichen Freigeländes, die Waldhusche, und ein Schau-Kohlenmeiler. Die Wanderung erreicht bald den Dorfbach von Hinterhermsdorf und an diesem geht es nach links bergab. Der Abstieg bis runter zur Kirnitzsch ist sehr angenehm zu gehen und wird seltsamerweise nur sehr selten von anderen Wanderern genutzt. Dem relativ breiten Forstweg an der Kirnitzsch folgt man auch weiterhin bergabwärts. Hier ist die Wanderung mit dem blauen Strich markiert. Auch wenn die blaue Markierung bald die Kirnitzsch verlässt, so geht es noch weiter an der Kirnitzsch entlang, bis nach links die Wanderwegmarkierung grüner Strich in die Richtung des Zeughauses abbiegt. Hier wird die Wanderung das erste Mal etwas anstrengender, da es doch relativ steil den Dreisteigensteig hoch geht. Dieser Aufstieg ist nicht nur steil, sondern auch noch durch ziemlich großes Wurzelwerk relativ uneben. Aber man wandert halt in der Natur und so will man nicht schon hier klagen. Der markierte Wanderweg führt bis zum Zeughaus. Hier könnte man schon das erste Mal einkehren, aber das empfiehlt sich in dem Stadium der Wanderung noch nicht.
Am Zeughaus biegt man nach rechts in Richtung des Großen Zschand auf die Wanderwegmarkierung roter Strich ab. Die Wanderung geht noch ein paar Meter den Großen Zschand runter, um dann aber auf die Zeughausstraße hoch zum Hinteren Raubschloss bzw. Winterstein abzubiegen. Auch wenn die Wanderung schon so einige Höhenmeter aufweist, sollte man unbedingt bis auf das Hintere Raubschloss hochklettern. Der Aufstieg ist schon etwas anspruchsvoller, aber dafür ist die Aussicht auch gigantisch. Nach diesem etwas größeren Abstecher geht es weiter der roten Wanderwegmarkierung hinterher. Der Weg schlängelt sich unterhalb der Bärenfangwände entlang, bis die Wanderwegmarkierung grüner Strich kreuzt. Hier wird die rote Markierung verlassen und es geht über einen ganz angenehmen Aufstieg durch die Heringslöcher aufwärts. Mit diesem Aufstieg bewältigt man 220 Höhenmeter, die aber gar nicht so unangenehm auffallen. Wenn man aber auf den höchsten Berg der Sächsischen Schweiz möchte, dann lässt sich das ohne Höhenmeter kaum bewältigen. Bis jetzt war der Große Winterberg, zumindest von der Aussicht her, immer eine Enttäuschung. Hier oben gibt es zwar eine ganz nette Möglichkeit einzukehren und man konnte behaupten, auf dem höchsten Berg der Sächsischen Schweiz gewesen zu sein, aber die Buchen rundherum verhindern jegliche Sicht. Das ist jetzt durch die Sanierung des Aussichtsturms wieder anders geworden. Die Aussicht ist zwar immer noch nicht perfekt, aber man kann schon ganz gut einen Rundblick erhalten. Ein paar Bäume sind leider zu hoch und die südwestlichen Ausläufer des Winterbergs versperren die Aussicht, aber so ist es schon viel besser als früher. Ganz besonders toll ist, wie schön der Aussichtsturm saniert worden ist. Inzwischen ist eine ganz neue Holzkonstruktion mit einer mächtigen Schutztüre auf den Turm gesetzt worden und im Treppenhaus sind die alten „Graffitis“ erhalten geblieben. Sehr schön ist auch das Gemälde im unteren Teil des Treppenhauses mit der Inschrift: „Das Anschreiben der Wände wird nicht gestattet; 1851“. Anscheinend hat ein Verbotsschild auch damals schon ähnliche Wirkungen gehabt wie heute.
Die Wanderung führt nach diesem Zwischenstopp weiter auf dem Seitenweg des Großen Winterbergs. Dazu wandert man hinter dem alten Eishaus, welches heute ein Informationshaus des Nationalparks ist (das zweite auf dieser Wanderung), ein paar Meter auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich weiter. Nach einer Strecke von 300 Metern erreicht man den Fremdenweg, der früher den Weg zum Prebischtor und an der Grenze entlang ermöglichte. Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch die unterschiedlichen Steinsäulenwegweiser mit den heutzutage verbotenen Wegen. Ein paar Meter vor dem Katzstein, einem einsam stehenden Felsen am Wegesrand, verlässt man den blauen Strich und folgt dem grünen Punkt in die Richterschlüchte. Die ersten paar Meter bis ungefähr zum Krinitzgrab sind sehr angenehm zu gehen, danach wechselt der Untergrund in ein ziemlich hubbeliges Murmelfeld. Dabei handelt es sich aber auch nur um ein kurzes Stück von schätzungsweise 200 – 300 Meter, denn danach ist schon der Grund der Richterschlüchte erreicht und man kann wieder normal weiter wandern.
Die Richterschlüchte enden im Großen Zschand. Von der groben Richtung her musste die Wanderung eigentlich nach rechts weiter gehen, aber dann würde man den tollen Weg an den Thorwalder Wänden verpassen. Deshalb wird der Große Zschand noch ein ganzes Stück (fast einen Kilometer) nach unten verfolgt, um dann nach rechts auf die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Strich abzubiegen. Um den Weg an den Thorwalder Wänden zu erreichen, muss man wieder mal ein paar Meter (ca. 400 Meter) aufsteigen. Dann biegt die Wanderung nach rechts ab. Der gesamte Weg an den Thorwalder Wänden ist mit dem grünen Strich markiert, aber es ist auch gar nicht schwierig, den passenden Weg hier entlang zu finden, da es weit und breit keinen abzweigenden Weg gibt. Bis vor ein paar Jahren war das Geschlängel unterhalb der Felswände ein Geheimtipp und nur für Genießer des Wanderns. Dadurch, dass diese Strecke aber wirklich in jedem Wanderführer (inklusive unserer Internetseite) ganz besonders gelobt wird, haben sich die Wandererzahlen doch deutlich erhöht. Nach fast einer Stunde auf dem Thorwalder Wände Weg erreicht man die Hickelhöhle. Wie bei einigen Höhlen der Sächsischen Schweiz handelt es sich auch hier eher um eine breitere als tiefe Höhle. Dafür aber um ein schon ziemlich imposantes Gebilde.
Die Hickelhöhle ist aber auch das Kennzeichen, dass der horizontale Pfad jetzt zu Ende ist und es über die Thorwalder Wände hinweg geht. Auf der westlichen Seite führen ein paar Stufen auf die Felsen hinauf und dann geht es auch schon wieder über Stufen in die Hinteren Pechschlüchte hinunter. Das nächste Ziel der Wanderung ist der Altarstein, der aber sehr einfach neben dem grün markierten Wanderweg zu finden ist. Zum Altarstein verirrt sich kaum noch jemand, obwohl er gleich neben einem offiziellen Wanderweg steht. Irgendwie ist diese Ecke der Sächsischen Schweiz so abgelegen, dass doch einige Wanderer von der Entfernung abgeschreckt werden.
Das ändert sich aber schon mit dem Erreichen des Kirnitzschtals wieder. Auch wenn man nicht von Besuchermassen sprechen kann, so sind doch hier schon ein paar mehr Wanderer und auch manchmal Radfahrer unterwegs. Ab dem Kirnitzschtal folgt die Wanderung der blauen Wanderwegmarkierung . Der Weg durch das Kirnitzschtal ist ein ganz besonders schöner Weg. Zuerst ist es noch ein breiter Forstweg, der auch von so manchem Fahrzeug genutzt wird, aber spätestens ab dem Grenzübergang Hinterdittersbach wandelt sich der Weg in einen beschaulichen Pfad. Zum Anfang verläuft die Wanderung so ziemlich auf der Höhe des Baches entlang, aber nach ungefähr ⅓ der Strecke wird das Tal zu eng und es geht ein Stück am Hang hinauf. Zwischendurch muss auch mal eine Höhle als Streckenverlauf genutzt werden. Ungefähr nach einer Stunde Wanderung an der Kirnitzsch erreicht man die untere Bootsstation der Oberen Schleuse. Diesen Spaß einer kleinen Bootstour sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Richtung von unten nach oben fahren auch viel weniger Gäste und so kann es schon mal vorkommen, dass der Bootsführer eine Einzelfahrt für einen unternimmt. Das macht er natürlich nicht, weil er so besonders menschenfreundlich ist, sondern um seinen Kahn für die nächste Fuhre Besucher nach oben zu bringen. Mit der Bootstour hat man dann auch noch mal die Chance, sich so einigermaßen zu erholen, da es hinter der oberen Bootsstation noch mal richtig bergauf geht. Da ich im gesamten Kirnitzschtal keinen einzigen Wanderer getroffen hatte und es schon so aussah, als wenn der Bootsbetrieb eingestellt wäre, bin ich auf dem Parallelweg zur Kirnitzsch gewandert. Auf halber Strecke kam mir dann doch tatsächlich noch ein Boot entgegen. Diese kleine Erholung hätte mir eigentlich schon ganz gut getan, da die Wanderung doch mächtig anstrengend war. Aber so bin ich hinter der oberen Bootsstation den Berg hoch gekrochen. Obwohl der Aufstieg eigentlich ganz human ist, so kam er mir diesmal doch ziemlich lang vor. Aber eigentlich ist es auch gar kein Wunder, denn immerhin ist die Wanderung 31 Kilometer lang und fast 1.200 Höhenmeter sind zu absolvieren. Die Buchenparkhalle wird über den blau markierten Wanderweg erreicht und damit ist eine spitzenmäßige Wanderung zu Ende gegangen. In dieser Wanderung ist wirklich alles eingebaut, was die hinterste Ecke der Hinteren Sächsischen Schweiz bietet und ich freue mich, dass die Empfehlung des Großen Winterbergs so gut gelungen war. Ein kleiner Nachtrag noch: Ich habe die angegebene Wanderzeit um ½ Stunde unterschritten, aber es war schon zum Teil ein ziemliches Geflitze, da ich ja zum allabendlichen Grillen wieder rechtzeitig zu Hause sein wollte.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hinterhermsdorf Erbgericht mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hinterhermsdorf Buchenparkhalle
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €