Napoleonstraße

Abstimmung:
unsere Bewertung::
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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 11,00 h
Entfernung:
ca. 49,70 km
Höhenunterschied:
ca. 1171 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
sehr lang
viele Höhenmeter
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
,
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Hohnstein - Parkplatz Sportplatz - Lohsdorfer Weg - Alte Böhmische Glasstraße - Apfellehrpfad - An der Schäferei - Pirnaer Steig - Polenztal - Scheibenmühle - gelber Strich - Heeselicht - Steinweg - Wildgehege - Wüste Mark Luschdorf - grüner Strich - Bergers Höhe - Langenwolmsdorf - Hauptstraße - Stolpen - Bahnhofsstraße - Schloßberg - Burg Stolpen - Marktplatz - gelber Strich - Bahnhofsstraße - Bahnhof Stolpen - Napoleonstraße - Laufehügel - Heeselicht - Rennstrecke - Hohburkersdorf - blauer Strich - Hohburkersdorfer Rundblick - Rathewalde - Amselgrund - Amselfall - grüner Strich - Amselsee - Niederrathen - roter Punkt - Waltersdorf - Liliensteinstraße - Lilienstein - Leichenweg - Tempelberg - Halbestadt - Elbe - blauer Strich - Ebenheit - Kirchsteig - gelber Strich - Sellnitz - Prossen - Forstweg - Lachsbach - Plan - Hohnsteiner Straße - Lachsbach - Polenztal - Frinzthalmühle - roter Punkt - Waltersdorfer Mühle - roter Strich - Neuweg - Hohnstein - Brandstraße - Max Jacob Straße - Kalkbruchweg - Viadukt - Freibad - Parkplatz Sportplatz

Beschreibung:

Schon mehrmals habe ich davon gelesen und gehört, dass es Tages-Wanderungen mit einer Länge von 100 Kilometern geben soll. Ich gehöre zwar auch zu den Leuten, die ziemlich häufig wandern gehen, aber bisher war das Maximum 34 km und das erschien mir schon ausreichend lang. Da mir 100 Kilometer doch ein bisschen sehr weit vorkamen, wollte ich es wenigstens mal mit der Hälfte versuchen und so habe ich mir eine Wanderung zusammengebastelt, die aber möglichst wenige Höhenmeter enthalten sollte. Das war schon mal gar nicht so einfach, wenn man in einem Gebiet wie der Sächsischen Schweiz eine so lange Strecke wandern möchte. Als grobe Orientierung habe ich mir die Napoleonstraße von Stolpen zur Elbe genommen, aber trotzdem wollte ich natürlich so wenig wie möglich auf Straßen entlang wandern. Damit ich auch die Chance hatte, die Wanderung vorzeitig abzubrechen, wenn z.B. das Wetter oder die Füße Sabotage begehen, habe ich den Startpunkt möglichst in die Mitte der Strecke gelegt, was sich aber am Ende doch als kleines Problem erwies. Aber dazu später.
Der Startpunkt ist der Parkplatz neben dem Sportplatz von Hohnstein. Da ich davon ausgegangen bin, dass ich für die Strecke ungefähr 10 – 11 Stunden brauchen würde und zum Abendbrot (18:00 Uhr) wieder zurück sein wollte, war der Startzeitpunkt morgens um 7:00 Uhr. Eigentlich überhaupt keine Zeit, um schon wandern zu gehen, aber zum Glück war es wenigstens ein nur leicht bewölkter Tag, sodass ich sogar noch ein bisschen Sonnenaufgang genießen konnte. Sonnenaufgang_Alte_Boehmische_Glasstrasse_kleinVom Sportplatz führt die Wanderung zuerst komplett durch die Kleingartenanlage, bis die Fahrstraße erreicht ist. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht es auf der Alten Böhmischen Glasstraße raus auf die großen Felder. Der asphaltierte Feldweg führt durch die Senke des Steubengründels und erreicht bald die Kreuzung mit dem Hofehainweg und dem steinernen Sandsteinwegweiser mit der eingemeißelten Hand. Hier biegt die Wanderung nach links ab in Richtung Ehrenberg, um gleich nach 100 Metern nochmals nach links abzubiegen. Dieser Feldweg passiert ein Wasserschutzgebiet und dann einen größeren Bauernhof. Als ich die Wanderung unternommen habe, wurden hier gerade die Silos mit gehäckseltem Mais gefüllt. Es sah schon wirklich interessant aus, wie so einige Traktoren mit dieser Arbeit beschäftigt waren. Zwischendurch wirkte es, als wenn die Traktoren einen Balletttanz aufführten, nur die Geräuschkulisse war etwas anders.
An dem Bauernhof überquert man wieder eine Straße (Hohnstein – Ehrenberg) und dann entdeckt man auf der linken Straßenseite die Ruinen der alten Schäferei. Von der Kreuzung muss man jetzt leider einen ¾ Kilometer auf der Landstraße in Richtung Neustadt entlang wandern. Die ersten paar Meter erfolgen noch auf einem Bürgersteig, aber außerhalb der Siedlung muss man dann am Straßenrand wandern. Nach dem besagten ¾ Kilometer biegt nach links ein Feldweg ab. Diesem Feldweg folgt man für diese Wanderung über eine Strecke von fast 2 ½ Kilometern, um dann ins Polenztal abzusteigen. Erst kurz vor dem Polenztal macht der breite Weg einen sehr unbenutzten Eindruck, aber trotzdem kommt man ganz gut runter bis zur Scheibenmühle.
An der Scheibenmühle wird das Polenztal auch gleich wieder verlassen und es geht auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich nach Heeselicht hoch. Für einen normalen Waldweg hat der Weg schon eine ganz ordentliche Steigung, die auch erst im Zentrum der Ortschaft zu Ende ist. Der Wanderweg durch das Tal des Teich_in_Heeselicht_kleinHeeselicht-Baches ist wirklich zu seltsam, weil man am Ende auf einmal im Zentrum des Ortes steht. Am Markt biegt nach rechts ein Feldweg mit dem Namen Steinweg ab, in der Verlängerung heißt er Pirnscher Steig. Dieser Feldweg ist sehr angenehm zu wandern und die Allee der Apfelbäume verführt im Herbst gleich mal dazu, sich ein bisschen gesund zu stärken. Obwohl die Wanderung an dieser Stelle nun wirklich noch nicht besonders weit gewesen ist (vom Start bis hierher waren es erst 9 Kilometer), überkamen mich hier Fußschmerzen und das linke Schienbein erzählte irgendetwas Komisches. Entweder hat der Kopf angefangen zu spinnen oder die Geschwindigkeit für die ersten 1 ½ Stunden war einfach zu hoch.
Sobald aber irgendwie wieder eine Ablenkung wie z.B. das Wildgehege auf der rechten Wegseite auftauchte, waren die Schmerzen vergessen. Vermutlich hat in dem Stadium der Wanderung einfach nur der Kopf verrückt gespielt und meinte, dass die Strecke doch einfach zu lang sein müsste. Der Feldweg führt in den Schwarzen Busch und nach ca. 300 Meter in dem Wald biegt die Wanderung an der ersten Möglichkeit nach schräg links ab. Der Wald wird von jeglichen Wanderern ignoriert und das ist auch ganz gut, weil irgendjemand (vielleicht der Waldbesitzer) den gesamten Weg mit Dachziegeln gepflastert und so seinen Bauschutt entsorgt hat. Das sieht nicht besonders schön aus und ist auch überhaupt nicht angenehm zu gehen. Am Ende des Waldweges stößt man auf die Landstraße zwischen Heeselicht und Langenwolmsdorf. Auf dieser Straße muss man ein kurzes Stück von ¼ Kilometer nach rechts bis zur nächsten Kreuzung wandern. Dort biegt nach links die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich ab. Dieser asphaltierte Feldweg ist einer der sehr gut ausgebauten Radwege in der Sächsischen Schweiz, der aber auch immer mal wieder von Traktoren benutzt wird. Dann muss man sich ein bisschen vom Weg machen, aber als Wanderer sollte das kein ernstzunehmendes Problem sein.
Nach einem ¾ Kilometer wird der Weg auch schon verlassen, um eine schöne Aussicht auf das nächste Ziel der Wanderung zu erreichen. Blick_von_Bergers_Hoehe_auf_Stolpen_kleinDer Feldweg nach links führt auf den Hügel namens Bergers Höhe, auf dessen Spitze eine Bank steht, von der man ungestört auf Stolpen blicken kann. Etwas mehr als 300 Meter hinter dem Gipfel erreicht man wieder eine Kreuzung, an der es nach rechts angenehm abfallend in Richtung Stolpen geht. Zuerst erreicht der Feldweg den Ortsteil Niederdorf von Langenwolmsdorf, in dem es nach links auf der Hauptstraße weiter geht. Rechts neben der Straße fällt ein sehr gepflegtes Bächlein mit ein paar Teichen auf. Die Straße ist auch wieder mit der bekannten Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich gekennzeichnet und diese führt die Wanderung bis hinauf nach Stolpen.
Der beste Weg durch Stolpen ist, den kleinen Schlossberg-Weg mit der grünen Wanderwegmarkierung aufzusteigen und dann die Burg auf der südlichen Seite (also oberhalb des schönen Rastplatzes am Waldrand) zu umrunden. Auch wenn die Wanderung noch ein riesiges Stück weiter geht, habe ich es mir nicht nehmen lassen, einen kurzen Abstecher auf die Burg zu unternehmen. Blick_von_Burg_Stolpen_Richtung_Westen_kleinDadurch, dass ich doch noch relativ früh (10:30 Uhr) hier oben war, konnte ich die Burganlage noch fast für mich alleine genießen. Außerdem war inzwischen blauer Himmel und so ist die westliche Aussicht auf der Burg ein besonderer Wohlgenuss. Burg und Stadt Stolpen haben zuerst durch die Besatzung und die gigantischen Menschenmengen (900 Einwohner zu 45.000 französische Militärpersonen) und dann durch das Abziehen von Napoleons Truppen ganz besonders schwer gelitten. So sind große Teile der Burg am 25. September 1813 gesprengt worden, aber immerhin ist heutzutage noch ein Teil davon zu besichtigen.
Ob Napoleon selbst jemals auf der Burg gewesen ist, lässt sich nicht nachweisen, aber dass er am Quartier_Napoleon_in_Stolpen_klein25. August 1813 im heutigen Stadtmuseum am Markt genächtigt hat, ist urkundlich belegt. Napoleon war ein großer strategischer Planer und so hat er für seine Truppenbewegungen gleich an mehreren Stellen in der Marktplatz_von_Stolpen_kleinSächsischen Schweiz Straßen ausbauen oder auch komplett neu anlegen lassen. Von Stolpen führt eine dieser Napoleonstraßen in südliche Richtung. Dazu wandert man vom Markplatz auf der westlichen Seite um die Burg und an der Kirche vorbei und dann die Bahnhofstraße oder die Breitscheider Straße herunter. Beide Straßen stoßen wieder aufeinander und mit der gelben Wanderwegmarkierung gelber Strich geht zugewucherte_Napoleonstrasse_kleines weiter in Richtung Bahnhof. Eigentlich führte die Napoleonstraße geradeaus in der Verlängerung der Bahnhofsstraße weiter, aber im Jahre 1877 wurde durch den Eisenbahnbau die Straße in einem Bogen verlegt. Auf der südlichen Seite ist aber noch ein vollkommen zugewuchertes Teilstück der ursprünglichen Napoleonstraße zu erahnen.
Das jetzt kommende Teilstück der Wanderung ist nicht besonders schön, da es über eine ganz gewöhnliche Landstraße, aber zum Glück mit relativ wenig Straßenverkehr, weiter geht. Zwischendurch passiert man auf der linken Straßenseite ein weiteres Wildgehege mit Hirschen, die gewaltige Geweihe tragen und auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Plantage, die einem schon vorher auffallen könnte. Im Gegensatz zu sonstigen Obstplantagen stehen diese Bäume weiter auseinander und die Ernte findet anscheinend auch ein ganzes Stückchen früher statt. Es handelt sich um die Aroniabeeren, die mir bis dahin vollkommen unbekannt waren, aber inzwischen weiß ich, dass man aus den Beeren Säfte und Marmelade herstellen kann und dass sie sehr gesund sein sollen.
Die Straße endet in der bekannten Ortschaft Heeselicht. Hier biegt die Wanderung nach rechts für ein ganz kurzes Stückchen ab, um schon knapp hinter dem Ortsausgang geradeaus auf dem Feldweg zwischen den riesig breiten Trassen der ehemaligen Rennstrecke weiter zu wandern. Dieser Weg steigt leicht an in Richtung Hohburkersdorf und endet wenige Meter vor der Ortschaft wieder auf der Rennstrecke. Hier befindet sich aber netterweise eine Bushaltestelle mit Bürgersteig und eine seltsame Brücke, die über Teile der Ortschaft hinwegführt. Auf dieser kommt man sehr angenehm bis zum Zugang des Hohburkersdorfer Rundblicks mit der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich. Auch der Aufstieg zu dieser Hochburkersdorfer_Rundblick_Napoleonlinde_kleinPanoramaaussicht ist schnell geschafft. Angeblich soll hier Napoleon am 28. Juni 1813 die Umgebung betrachtet haben. Von hier hat man auf jeden Fall einen ganz besonderen Blick auf die Berge und Steine der Sächsischen Schweiz.
Die Wanderung führt auf der südlichen Seite des Hügels wieder herunter und schon erreicht man die nächste Ortschaft. Im Zentrum von Rathewalde ungefähr auf der Höhe der Kirche ist der Wendepunkt (25 Kilometer) der Wanderung Abstieg_zum_Amselfall_kleinerreicht und es geht weiter auf der blauen Wanderwegmarkierung in Richtung Amselfall. Dieser Weg geht schon so einigermaßen (zumindest für diese Wanderung) steil und hubbelig abwärts, aber dafür ist es eine sehr schöne und typische Schlucht mit so einigen Felsengebilden. Der Amselfall mit seiner Gaststätte und der Nationalpark-Informationsstelle wird passiert und es geht weiter runter ins Tal. Der Weg durch den Amselgrund ist schon fast so etwas wie eine Erholungsstrecke und dann erreicht die Wanderung die Rathener Straße, auf der es nach links wieder hoch geht.
Auch wenn es die einzige Zufahrtsstraße nach Rathen ist, so dürfen nur die Anwohner hier fahren und dadurch ist der Autoverkehr nicht so sonderlich unangenehm. Auf diesem Weg bis hierhin ist Napoleon ganz bestimmt nicht unterwegs gewesen. Er hat wohl den Weg durch das obere Polenztal und über den Ziegenrücken gewählt, aber auf diesen beiden sehr gut befahrenen Straßen lässt es sich heutzutage nur noch im Notfall wandern.
In Waltersdorf endet die Zufahrt von Rathen und damit stößt man mit der Wanderung auch wieder auf einen der Wege von Napoleon. Von Waltersdorf führt eine ziemlich gerade Straße in Richtung Ebenheit/Lilienstein. Ortsausgang_Waltersdorf_Blick_auf_Lilienstein_kleinAuch hier verläuft die Wanderung über eine Fahrstraße, die aber netterweise nur von relativ wenigen Fahrzeugen benutzt wird. Da es sich aber um die Zufahrt zum Lilienstein handelt, hängt die Verkehrsdichte natürlich auch vom Wetter und der Besuchersaison ab. Diese Straße wird Kaiser- oder auch Napoleonstraße genannt. Je näher man zum Lilienstein kommt, desto schöner ist auch die Aussicht auf den Felsen.
Nachdem man den größeren Parkplatz neben dem Lilienstein und den kleinen Wald passiert hat, biegt nach rechts am Waldrand ein Weg ab, der auch auf den ersten Metern als Radweg markiert ist. Blick_ueber_Ebenheit_auf_Lilienstein_kleinDer Radweg verschwindet nach ein paar Metern rechts in den Wald, die Wanderung führt aber weiter geradeaus am Waldrand entlang. Hier hat man noch mehrmals einen sehr schönen und immer wieder wechselnden Blick auf den Lilienstein. Sehr seltsam an diesem Weg ist, dass ihn fast kein anderer Besucher benutzt, obwohl er eine super angenehme Möglichkeit ist, aus dem Elbtal zum Lilienstein hinauf zu kommen. Alte_Napoleonstrasse_bei_Halbenstadt_kleinDass der Weg so sehr gut ausgebaut ist, liegt mal wieder an Napoleon, weil an dieser Stelle das Heer von der Ebenheit runter zur Elbe gelangen sollte. Da auch einige Kutschen und Geschütze bei diesem Treck dabei waren, durfte das Gefälle natürlich nicht zu groß sein und außerdem sollte die Straße einen einigermaßen großen Durchsatz haben. Auch heute kann man noch sehr gut die Breite und Qualität der damaligen Straße erahnen.
Dieser angenehme Abstieg runter ins Elbtal endet auf der kleinen Straße in Halbestadt. Dieser Quartier_von_Napoleon_in_Halbestadt_kleinSackgasse folgt man nach links, bis man den kleinen Fähranleger rüber nach Königstein erreicht. Hier geht es auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich nach links über einen Zickzackweg wieder aus dem Tal hinaus in Richtung Lilienstein. Nachdem man die Ebenheit bzw. das Panoramahotel Lilienstein erreicht hat, wird die Wanderwegmarkierung schon wieder verlassen und es geht nach rechts weiter. Hier passiert man ein paar wenige Häuser und dann wandert man auf der östlichen Seite des Liliensteins entlang. Wenn der Kirchsteig auf die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich stößt, sieht man vor sich bzw. links neben dem Weg mehrere große Senken im Waldboden. Dabei soll es sich um ehemalige Kanonenstellungen aus den Zeiten von Napoleon handeln. Heutzutage ist der Blick runter ins Elbtal zwar durch Bäume verwehrt, aber zumindest lässt sich erahnen, dass man von hier oben die Elbe ganz gut unter Kontrolle halten konnte.
Die Wanderung führt mit der gelben Wegmarkierung an der Nationalpark- Jugendbildungsstätte Sellnitz vorbei und es geht ein Stück in der Ebene weiter. Rechts neben dem Weg fallen so einige Grenzsteine auf, die fast alle die Sächsischen Kurschwerter tragen. Der markierte Wanderweg führt ein paar hundert Meter hinter der Sellnitz hinunter ins Elbtal. Obwohl ich den Hang schon wirklich häufig runter gegangen bin, ist er mir noch nie so steil wie bei dieser Wanderung vorgekommen. Sollten sich dort tatsächlich die letzten 40 Kilometer melden?
Nach dem Abstieg kommt erst mal wieder ein großes Stück Erholungsstrecke auf einem asphaltierten Bürgersteig. Damit erreicht die Wanderung Prossen und das von der Rückseite mächtig aussehende Schloss Prossen. Die Wanderung führt einmal komplett bis auf die andere Seite des Ortes, um dann am Vereinsheim der Schiffergesellschaft “Elbe” links abzubiegen. Zwischen einem Firmengelände und dem Hang führt ein unscheinbarer Waldweg oberhalb des Lachsbaches sehr angenehm bis nach Rathmannsdorf Plan. Die Wanderung führt über die kleine Dorfstraße bis vor zur Verbindungsstraße von Bad Schandau nach Hohnstein, um dieser dann nach links weiter durch das Lachsbachtal hoch zu folgen. Da hier doch so einige Autos fahren und auf der Straße kein Bürgersteig vorhanden ist, macht dieses Teilstück überhaupt keinen Spaß. Dafür ist es wenigstens nicht besonders anstrengend.
Am Ende der Ortschaft angekommen, wird die Straße auch verlassen und es geht nach links wieder in das viel erholsamere Polenztal hinein. Zuerst passiert man auf der linken Wegseite das Miniindustriegebiet Frinzthalmühle und den wieder aufgebauten Flussrechen, aber dann kommt das sehr ruhiges_Polenztal_bei_Waltersdorfer_Muehle_kleinruhige eigentliche Tal. Hier lässt sich noch mal für das letzte Stück der Wanderung Kraft tanken. Spätestens hier musste ich aber auch feststellen, das 2 ½ Liter im Rucksack und ein Radler auf der Strecke einfach zu wenig an Flüssigkeit sind. Da ich ganz ordentlich Durst bekommen habe, habe ich gleich mal getestet, ob das Polenzwasser so einigermaßen schmeckt und ich muss sagen, es ist sehr erfrischend.
Der Weg durch das Polenztal ist mit der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt gekennzeichnet. Da der Startpunkt der Wanderung oben in Hohnstein liegt, muss natürlich irgendwann das Tal wieder verlassen und die letzten Höhenmeter absolviert werden. Um den flachesten Aufstieg zu wählen, geht es wenige Meter vor der Waltersdorfer Mühle nach rechts auf der Wanderwegmarkierung Aufstieg_von_Polenztal_auf_dem_Neuweg_kleinroter Strich roter Strich den Neuweg hoch. Zum Glück waren das die ziemlich letzten Höhenmeter, da ich doch schon ziemlich geschafft war. Blöderweise hatte ich mir ja, wie schon am Anfang der Beschreibung gesagt, in den Kopf gesetzt, dass ich bis zum Abendessen (18:00 Uhr) wieder zu Hause sein wollte und so ging es auch hier nicht besonders langsam oder zumindest dem Kilometerstand entsprechend aufwärts, sondern relativ schnell weiter.
Endlich auf der Ebene angekommen, führt das letzte Stück sehr angenehm flach bis nach Hohnstein. Eigentlich war die ursprüngliche Planung, auch noch eben die Napoleonschanze bei Hohnstein abzuarbeiten, aber irgendwie konnte ich meine Füße nicht mehr so richtig von diesem Miniaufstieg überzeugen und das passende Argument war natürlich die heranrückende Abendbrotzeit. Die letzten paar Meter gingen dann vom ehemaligen Schmalspurbahnhof über die alte Bahntrasse bis zum Ausgangspunkt zurück.
Nachdem ich die Wanderung nun so einige Tage hinter mich gebracht habe, muss ich feststellen, dass die Planung der Strecke mit den vielen Straßenkilometern einfach nur schlecht war, aber vielleicht war dadurch die Strecke wenigstens so einigermaßen leicht zu wandern. Was mich stark verwundert hat war, dass ich gerade mal 1 bis 2 Tage nach der Wanderung leichte Schmerzen im Fuß und einem Schienbein, aber keinen Muskelkater hatte. Aber eins ist ganz sicher, ich habe einen riesigen Respekt vor den Leuten, die es schaffen, innerhalb von einem Tag 100 Kilometer zu wandern. Auf so eine Idee werde ich nie wieder kommen und lieber bei meinem Maximum von 30 Kilometern pro Wanderung bleiben.

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