Förstersteig
Abstimmung:
Ø 3,0 (26 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,00 h |
Entfernung: ca. 5,00 km |
Höhenunterschied: ca. 290 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: Kletterabschnitte festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Festung Königstein und die Tafelberge; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Parkplatz Gohrisch - Papstdorf - Neulandweg - Suppelsgrundweg - roter Punkt - Wildgehege - Weinleite - Förstersteig - Papststein - Abstieg neben den beiden Hundskirchen - Alte Rietzschgrundstraße - Parkplatz Gohrisch
Beschreibung:
In „Bergpfade & andere Wege Band III“ von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) ist ein alternativer Aufstieg auf den Papststein über den Förstersteig beschrieben. Bis jetzt kannten wir nur die beiden markierten Wanderwege und so war die nächste Erkundungstour festgelegt. Der Startpunkt liegt an der Straßenkreuzung zwischen dem Gohrisch und dem Papststein. Die ersten paar Meter (400 Meter) muss man leider auf der Straße in Richtung Papstdorf wandern, bis genau am Ortsrand nach links ein Weg zwischen den Feldern und Gärten abzweigt. Der Weg bietet gleich zwei unterschiedliche besondere Aussichten. Nach links über das Feld türmt sich der Papststein auf und aus dieser Perspektive fällt die Felskante von Westen nach Osten ganz besonders auf. Die zweite schöne Aussicht erreicht man, wenn man ein paar Meter über den Weg gewandert ist, dann kann man sehr schön nach vorne hinüber zur Hinteren Sächsischen Schweiz (z.B. Schrammsteine und Falkenstein) blicken.
Nach einer Strecke von etwas mehr als ½ Kilometer auf dem sogenannten Neulandweg erreicht man die denkmalgeschützte Kirche von Papstdorf, die an der rechten Seite passiert wird. Wenige Meter hinter der Kirche fällt der Weg ab und die Wanderung erreicht die Fahrstraße durch Papstdorf. Der weitere Weg geht mal wieder ein paar Meter am Straßenrand entlang und schon bald passiert man das Schulgelände. Nach einer Strecke von 300 Metern auf der Straße biegt nach links die Wanderwegmarkierung roter Strich ab. Der markierte Wanderweg geht zuerst noch ein paar Meter auf einer normalen Dorfstraße, bis nach rechts ein steil ansteigender Weg abzweigt. Bei diesem Aufstieg handelt es sich immer noch um einen Zugang zu ein paar Häusern, aber trotzdem bringt die Steigung den Kreislauf ganz gut in Schwung. Hinter dem letzten Haus auf der rechten Wegseite kann man eine fantastische Aussicht genießen, bei der fast jeder Wanderer seinen Fotoapparat zückt und ein paar Bilder schießt. Die Hausbesitzer an der rechten Seite sind wirklich für diese Aussicht zu beneiden.
Eigentlich führt die Wanderung jetzt nach links wieder leicht abfallend weiter, aber vorher sollte man noch einen kurzen Abstecher geradeaus unternehmen. Gleich am Waldrand befindet sich ein Gehege mit einer Herde Damwild. Hier kann man die Tiere ganz hervorragend beobachten. Vielleicht sollte man seinen Kindern noch kurz erklären, dass jetzt ein bisschen Ruhe ganz angebracht wäre. Als wir im Herbst mal wieder bei den Tieren vorbeigesehen haben, war der Damhirsch damit beschäftigt, sein Geweih am unteren Zaun zu wetzen. Irgendwie ist aber so ein Zaun nicht wirklich dafür ausgelegt und so hatte sich das Geweih für einen Augenblick ordentlich verhakt. Zum Glück konnte sich das Tier aber von alleine wieder befreien, sodass wir uns keine weiteren Gedanken zu einer Wildrettung machen mussten. Um die Wanderung weiter fortzusetzen, geht es das kurze Stück bis zum Ortsrand wieder zurück, um hier jetzt nach rechts abzubiegen. Auf dem Weg dorthin kann man mindestens an einer Stelle noch mal durch die Bäume auf das Gehege blicken und hier konnten wir schön sehen, dass der Hirsch schon wieder mit dem Zaun herumspielte.
Die Wanderung führt wenige Meter neben dem Waldrand in Richtung Papststein. Der Weg wird hier Hans-Förster-Weg oder auch Weinleitenweg genannt. Heutzutage wird hier zwar kein Wein mehr angebaut, aber irgendwie ist der Weg immer noch nach der ehemaligen Nutzung des Hanges benannt. Nach ½ Kilometer passiert man eine dicke Felsmurmel auf der rechten Wegseite, die 1972 vom Papststein abgebrochen ist. Insgesamt sollen 3.000 m³ Gestein in Bewegung geraten sein. Wenn ich das richtig weiß, dann wiegt ein Kubikmeter Sandstein etwas mehr als 2.000 Kilogramm und damit müssten bei diesem Felssturz 6.000 t Gestein mit lautem Getöse den Hang herunter gerumpelt sein.
Die Wanderung führt noch ein Stückchen weiter auf dem Weinleitenweg, bis die nächste gut sichtbare Felsmurmel auf der linken Seite liegt. Der Felsen hat den lustigen Namen Schlickerschlacker und ist der Startpunkt für den Förstersteig. Ob der Name dieses Aufstieges von der Berufsgruppe oder dem Herrn Förster kommt, wissen wir leider nicht, aber dafür wissen wir, dass der Weg nach oben nur ganz selten begangen wird und deshalb auch nicht so einfach zu finden ist. Die erste sehr gute Orientierungshilfe ist die Lastenseilbahn der Gaststätte auf dem Papststein. Unter der Seilbahn geht es die ersten paar Meter (ca. 10 Meter auf der linken Seite neben dem Seil) aufwärts. Spätestens nach 100 Metern erreicht man den Felsfuß und hier wandert man relativ angenehm 100 Meter nach links. Hier erreicht man eine 3 Meter breite Schlucht, an deren oberem Ende man eine kleine Felsmurmel mit Stufen entdecken kann. Hier ist man richtig und damit ist das schwierigste Stück Streckenfindung auch schon bewerkstelligt. Nach diesem ersten sehr leichten Aufstieg geht es auf der Terrasse wieder zurück in Richtung Seilbahn und hier hat man an einer Stelle eine überraschend schöne Aussicht auf die Ebene der linken Elbseite und man kann durch eine breite Felsspalte auf Papstdorf herunterblicken.
Auch das nächste Stück ist mit dem leicht ansteigenden Hang ein ziemlich angenehmer Aufstieg und auf einmal blickt man vor sich auf die Wirtshausstiege. Da es aber auf einem sehr ruhigen Pfad weiter gehen soll, hält man sich hier leicht rechts und der ehemalige Feuerwachturm ist eine sehr gute Orientierungshilfe. Ziemlich überrascht schauen die Besucher auf der Aussichtsplattform neben dem Turm, wenn man auf einmal von der falschen Seite des Geländers hochgestiegen kommt. Es geht noch einen kleinen Bogen um die obere Seilbahnstation und schon ist man am höchsten Punkt der Wanderung angekommen. Rund um den Feuerwachturm und das Gasthaus befinden sich mehrere tolle Aussichten, die jetzt erwandert werden sollen. Zuallererst ist es die Aussicht gleich am Turm, von der man schön auf die Waldfläche und die beiden Zschirnsteine blicken kann. Von dieser Aussicht geht es nach Osten (also entgegen des Uhrzeigersinns) zu den beiden vorgelagerten Aussichten. Von diesen beiden Kanzeln kann man gut in die Richtung des kleinen Zirkelsteins und des Rosenbergs in Böhmen blicken. Für die nächsten Aussichten geht es von der Ebene am Feuerwachturm herunter auf die Ebene der Gaststätte und dann gleich wieder nach links die paar Stufen aufwärts. Von den beiden nordwestlichen Aussichten hat man einen sehr schönen Blick auf die Festung Königstein und den Lilienstein. Ganz links ist der Nachbarfelsen Gohrisch hervorragend zu sehen.
Spätestens jetzt bietet sich natürlich an, einen kurzen Zwischenstopp in der Berggaststätte einzulegen. Für die weitere Wanderung muss man zuerst von der Aussicht wieder zurück in die Richtung der Gaststätte. Hier duftet es schon mal ziemlich verführerisch nach leckerem Essen oder einem Glas Glühwein. Den Duft kann man häufiger genießen, da die Küche sich in dem zweiten Gebäude befindet und so die leckeren Gerichte im Eiltempo von einem Gebäude ins andere transportiert werden. Die Wanderung führt jetzt weiter über den Papststein, indem man der Wanderwegmarkierung roter Punkt folgt. Nachdem man ungefähr 300 Meter auf fast gleichbleibender Höhe über den Papststein gewandert ist, steigt der markierte Wanderweg abwärts, aber die Wanderung verlässt den markierten Weg und führt nach links um die oberen Felsen herum. Der Weg hier entlang ist ein gut sichtbarer Pfad, der meistens von Kletterern benutzt wird und sehr gut zu wandern ist. Nach einer Strecke von 200 Metern passiert man auf der rechten Wegseite die größeren Felsen Kleine und Große Hundskirche und dann hat man auch schon den Abstieg erreicht. Überraschenderweise ist der Abstieg größtenteils sehr gut mit hölzernen Treppenstufen ausgebaut, sodass man relativ leicht vom Papststein herunter kommt. Am Ende der Treppe erreicht man einen breiten Forstweg, der einen nach links zum Ausgangspunkt zurück führt.
Wir fanden es ziemlich überraschend, dass es noch gleich zwei weitere uns bis dahin unbekannte Auf- bzw. Abstiege am Papststein gibt und dass es noch so schöne ruhige Wege gibt.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Papstdorf Papststein mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Gohrisch/Papststein
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 3,00 €