Fee
Abstimmung:
Ø 3,5 (33 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,00 h |
Entfernung: ca. 10,00 km |
Höhenunterschied: ca. 414 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: steiler Aufstieg festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen Klettern |
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empfohlene Karten: Brand – Hohnstein; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Brand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Hohnstein - Parkplatz Kleingartenanlage - Schanzberg/Napoleonschanze - grüner Strich - Brandstraße - blauer Strich - Brand - Brandstufen - Tiefen Grund - Frinzthalmühle - roter Punkt - Polenztal - Fee - Waltersdorfer Mühle - Neuweg - Panoramafels - Räumicht - Räumichtweg - grüner Strich - Steinbruchweg - Hohnstein - Waldstraße - ehemaliger Bahnhof - Viadukt - Freibad - Parkplatz Kleingartenanlage
Beschreibung:
Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass wir in dem Buch Heimat- und Naturgeschichte der Sächsischen Schweiz Band 2 von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) die Bilder und Beschreibung der Fee im Polenztal entdeckt haben und es uns wirklich nicht vorstellen konnten, dass sich an der Stelle tatsächlich so etwas Schönes im Verborgenen befinden sollte. Zuallererst aber der Hinweis, dass das Abbild der Fee ungefähr 40 Meter neben dem markierten Weg in der Kernzone liegt und man damit eigentlich nicht dorthin darf. Wir haben bei dieser Wanderung mit dem Thema ganz besonders schlechte Erfahrungen gemacht und wollen nicht, dass uns irgendein netter Leser im Nachhinein Vorwürfe dazu macht. Aber dazu später noch ein paar Worte.
Der Startpunkt der Wanderung liegt am Sportplatz/Kleingartenanlage von Hohnstein. Gleich gegenüber vom Parkplatz führt ein Feldweg in Richtung Napoleonschanze, der erst mal so aussieht, als wenn es sich nur um eine Hauszufahrt handelt. Aber praktisch führt der Feldweg rechts um das Haus herum und steigt dann gemächlich zur Napoleonschanze auf. Von der Napoleonschanze bzw. eigentlich heißt der Hügel Schanzberg hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Vordere Sächsische Schweiz. Bei dieser Aussicht ist es überhaupt kein Wunder, dass Napoleon bzw. seine Soldaten den Hügel als Beobachtungs- und Schützenstellung benutzt haben. Fast zwei Jahrhunderte nachdem die Franzosen wieder abgezogen sind kann man immer noch die beiden Kuhlen der Geschützstellungen in der Landschaft erkennen.
Für die weitere Wanderung geht es von der Aussicht schräg nach links über die große Wiese weiter. Der Wanderweg bis zum Waldrand ist mit dem grünen Strich gekennzeichnet. In der Waldecke wird der markierte Wanderweg verlassen und es geht ¼ Kilometer leicht abfallend in Richtung Brand/Brandstraße. Die Brandstraße ist zwar nicht, wie der Name suggeriert, eine echte Straße, sondern eher ein sehr gut ausgebauter Forstweg, auf dem nur ganz wenige Autos fahren, aber dafür wandern um so mehr Leute auf der Strecke. Markiert ist diese Wanderautobahn mit dem blauen Strich und es geht nach links super angenehm weiter. Eigentlich nehmen die Besuchermengen auf der Brandstraße nur am Wochenende mit trockenem Wetter Überhand. Dann spazieren schon so einige Leute über die Straße in die Richtung der Brand-Aussicht. Nach einer Strecke von einem Kilometer ist der Brand erreicht und hier sind gleich drei Punkte besonders interessant. Zuallererst ist es natürlich die fantastische Aussicht über das Polenztal auf die Vordere Sächsische Schweiz, dann kann man sich ganz hervorragend zu angenehmen Preisen bewirten lassen und schließlich befindet sich in dem Gebäude an der Stirnseite eine immer wieder wechselnde Ausstellung des Nationalparks Sächsische Schweiz.
Nach diesem sehr interessanten Zwischenstopp auf dieser Wanderung geht es in einen Bereich, in den sich normalerweise nur noch ernstzunehmende Wanderer hin verirren. Dazu geht es ein paar wenige Meter zurück, um dann nach rechts weiterhin der blauen Wanderwegmarkierung in Richtung der Brandstufen zu folgen. Wer denn noch eine weitere ruhige Aussicht genießen möchte, sollte vor dem Abstieg nach links gehen. Hier liegen, versteckt vor dem Besuchertrubel, die Hafersäcke. Diese Aussicht auf die gegenüberliegenden Felsen und der Blick über den Tiefen Grund ist ein sehr netter Abstecher. Danach geht es dann aber wirklich an den Abstieg über die vielen Stufen. Insgesamt sollen es 850 Stufen sein, die wir aber immer noch im Abstieg angenehmer finden als im Aufstieg. Aber in beiden Richtungen merkt man auf den Brandstufen deutlich, wenn man ein paar Kilo zu viel mit sich herumschleppt. Nachdem man das steilste Stück bewältigt hat, geht nach vorne eine kleine Ebene, auf der eine Salzlecke aus dem Jahre 1810 steht. Es ist schon wirklich imposant, dass hier ein Steintrog 2 Jahrhunderte in der Natur überstanden hat.
Nachdem der komplette Abstieg über die vielen Stufen gemeistert ist, kann man sich über einen neu angelegten Wanderweg freuen. Früher musste man den nächsten Kilometer durch den Tiefen Grund auf der Straße herunter wandern, aber der neue Wanderpfad schlängelt sich den größten Teil der Strecke neben dem Bächlein abwärts. Der Pfad ist natürlich ein Stück komplizierter als der Weg über die Straße, aber dafür macht er auch viel Spaß und man muss sich nicht über den Straßenverkehr ärgern (wobei wir ihn natürlich auch selber mit verursachen).
Nach dem besagten Kilometer erreicht man den Wanderparkplatz am unteren Ende des Polenztals. Hier wird die blaue Wanderwegmarkierung verlassen und es geht in das Polenztal auf der roten Markierung weiter. Auf der linken Wegseite befindet sich das Gelände der ehemaligen Frinzthalmühle, das bis ins 19. Jahrhundert eine Mahlmühle war und heutzutage ein kleines Gewerbegebiet ist. Ganz am Ende des Gewerbegebiets steht eine etwas neuere Industriehalle, bei deren Mitte der Wanderweg einen 90° Knick macht. Gleich an dem ersten Felsen in dem Knick befindet sich 34 Meter neben und 20 Meter über dem Wanderweg die Fee. Wer es ganz genau wissen möchte: Breitengrad 50,948579° und Längengrad 14,131966°. Die Fee ist vom Wanderweg aus nicht zu erkennen, da ein anderer Felsen davor steht. Wir haben die Fee vom Polenztal nicht auf Anhieb gefunden und bei einer unserer weiteren Suchen sind wir dann blöderweise von einem Nationalparkranger bei seinem Sonntagsspaziergang mit seiner Familie erwischt worden. Der Ranger hat sich zwar korrekt verhalten und es gibt überhaupt keine Diskussionen darüber, dass wir uns nicht an die Regel des Nationalparks für die Kernzone gehalten haben. Was wir aber überhaupt nicht verstehen, ist die Höhe der Strafe. Der Ranger meldet das Vergehen dem Landratsamt und dort wird durch den Bußgeldkatalog die Höhe der Strafe festgelegt. Die betrug inklusive Gebühren dann 73,50 €. Wenn man diese Summe in den Bußgeldkatalog aus der Straßenverkehrsordnung übersetzt, dann darf man für die gleiche Summe mehrere Kinder ohne jede Sicherung kutschieren oder einen Vorfahrtsberechtigten gefährden. So schlimm ist es also, ein paar Meter neben dem Wanderweg unterwegs zu sein.
Wie gesagt, dieses Ereignis war ein paar Tage nach der eigentlichen Wanderung, bei der wir die Fee leider noch nicht gefunden hatten. Jetzt geht’s erst mal weiter durch das wunderschöne Polenztal. Dazu folgt man der roten Wanderwegmarkierung, auch wenn der Wanderweg zwischendurch (ca. einen Kilometer hinter dem letzten Gebäude der Frinzthalmühle) auf die andere Seite der Polenz wechselt. Es ist schon immer wieder verwunderlich, wie wenige Wanderer hier unten in dem schönen Tal unterwegs sind. Nach 1 ¼ Kilometer auf der linken Bachseite (von unten gesehen) geht es ganz wenige Meter vor der Waltersdorfer Mühle über eine alte Steinbrücke (Baujahr 1898) wieder zurück auf die gegenüberliegende Bachseite.
Hier folgt man weiter der Wanderwegmarkierung roter Strich . Schon wenige Meter hinter der Brücke beginnt der Aufstieg Neuweg. Nach ¼ Kilometer Aufstieg ist auf der linken Wegseite ein deutlicher Pfad zu erkennen, der mit dem schwarzen Pfeil gekennzeichnet ist. Wie wir inzwischen gelernt haben, ist ein so gekennzeichneter Pfad (schwarzer Pfeil = Zugang Klettergipfel) in der Sächsischen Schweiz für jedermann begehbar und so geht es ein ganzes Stück steiler den Berg hinauf. Überraschend ist, dass man nach 100 Metern und 30 Höhenmetern auf einmal eine Ebene bzw. einen Bergsattel erreicht. Hier biegt man an der ersten Möglichkeit nach rechts ab. Der gut sichtbare Pfad führt auf die nächste Ebene und von dort geht es in eine tiefe schmale Schlucht. Aber auch dieser Aufstieg ist ganz gut zu bewerkstelligen und befindet sich ganz knapp neben der Aussicht am Panoramafelsen. Wie der Name der Aussicht verspricht, hat man hier tatsächlich einen tollen Blick auf eine Felsenlandschaft und die Weiten der Vorderen Sächsischen Schweiz. Sehr interessant an dem Platz ist, dass sich auf diese Aussicht nur ganz selten andere Wanderer verirren.
Von der Aussicht geht ganz eindeutig zu erkennen ein Pfad zurück zum markierten Wanderweg. Dieser ist mit dem grünen Strich gekennzeichnet und wird an der westlichen Seite der Räumichtwiese erreicht. Die grüne Wanderwegmarkierung wird für diese Wanderung nach links weiter gewandert. Nach ungefähr ½ Kilometer biegt der grüne Strich nach links ab, die Wanderung führt aber weiter geradeaus auf dem Steinbruchweg. Die Wanderung über den gut ausgebauten Waldweg ist ziemlich angenehm und bald ist auch schon der Ortsrand von Hohnstein erreicht. Hier geht es über die Waldstraße bis zur zweiten Möglichkeit nach rechts abzubiegen (Breitscheidstraße). Dieser Straße folgt man bis zur nächsten Querstraße (Brandstraße bzw. hier wechselt die Straße den Namen zur Max-Jacob-Straße). Dieser Parallelstraße zur Waldstraße folgt man nach links den Berg hinab. Schon nach ein paar Metern erreicht man das alte Bahnhofsgebäude der Schmalspurbahn. Hier hat heutzutage ein Busunternehmen seinen Sitz und eigentlich müsste man auf die andere Seite des Firmengeländes. Man könnte auch quer über das Gelände hinwegwandern, aber irgendwie hat man dabei immer ein ungutes Gefühl. Deshalb empfehlen wir, ein paar Meter weiter bergab und an der ersten Straße (Kalkbruchweg) wieder bergauf zu wandern. Damit hat man das Firmengelände umgangen und es geht auf der gegenüberliegenden Seite über die alte Bahntrasse (heutzutage eine asphaltierte Straße) nach links weiter. Schon bald führt ein schönes altes Viadukt über eine Senke und man hat einen netten Blick auf das Treiben im Hohnsteiner Freibad. Der Weg endet auf der Verbindungsstraße zwischen Hohnstein und Bad Schandau und damit hat man dann auch den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht.
Auch diese Wanderung war eine nette Runde, die mal wieder eine bzw. mit dem Aufstieg am Neuweg zwei besondere Punkte beinhaltete. Dass blöderweise die Fee vom Polenztal ein paar Meter abseits des Weges liegt, ist wirklich schade, da man mit ihr und einer netten Geschichte ganz bestimmt auch Kinder vom Fernseher oder dem Computer weglocken und zu einer Wanderung überzeugen könnte.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hohnstein Eiche mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hohnstein Sportplatz