Hanelberg
Abstimmung:
Ø 3,4 (11 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,50 h |
Entfernung: ca. 13,50 km |
Höhenunterschied: ca. 413 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad |
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empfohlene Karten: Sebnitz und Umgebung - Karte 90; Sachsen Kartographie GmbH Dresden |
Region: Böhmen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Hinterhermsdorf - Haus des Gastes - Neudorfstraße - gelber Punkt - Langk - Langkweg - roter Strich - Kalkstraße - Zeidlerweg - Weißbachtal - Kalkbergwerke - Bahnhof Nixdorf - Hanelberg - Alte Nixdorfer Straße - gelber Strich - Hinterhermsdorf
Beschreibung:
Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich Wanderfreunden von dem seltsamen Platz um und auf dem Hanelberg erzählt habe und wir uns das gleich mal zusammen anschauen wollten. Natürlich könnte man einfach über die Alte Nixdorfer Straße hin und zurück gehen, aber solche Wanderungen sind nicht mein Ding und so haben wir uns einen Bogen durch das Weißbachtal ausgedacht. Blöderweise hat es an dem Tag, an dem wir uns verabredet hatten, ordentlich geregnet, aber wer möchte sich schon als Weichei entlarven und so waren wir beim Start noch guter Dinge, weil die unterschiedlichen Wetterberichte ab Mittag bzw. 11:00 ein Ende des Regens ankündigten. Leider sollte die Realität ein wenig anders aussehen. Deshalb sind aber auch alle Fotos in der Wanderbeschreibung aus anderen Wanderungen hinzugefügt, da keiner von uns seinen Fotoapparat aus der Tasche herausholen wollte.
Der Startpunkt liegt im Zentrum von Hinterhermsdorf und von hier geht es in Richtung Neudorf. Dazu folgt man der Wanderwegmarkierung blauer Strich vom Parkplatz nach rechts. Zuerst passiert man das Erbgericht und nach ein paar Metern die Waldarbeiterstube des Heimatvereins Hinterhermsdorf (www.heimatverein-hinterhermsdorf.de). Auf der linken Hangseite steht die Engelkirche, auf deren Kirchhof sich ein Abstecher nicht nur wegen der sehenswerten Gräber, sondern auch für die nette Aussicht lohnt.
Ein paar Meter hinter der Waldarbeiterstube biegt nach links die Neudorfstraße mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich ab. Auf dieser Dorfstraße geht es ein paar Meter entlang. Auf der linken Straßenseite fällt ein großes Haus mit Backsteinklinkern auf. Es handelt sich um den ehemaligen Verwaltungssitz der Forstbehörde für das Revier Hinterhermsdorf, das aber heutzutage als Kindergarten genutzt wird. Gleich anschließend kann man hinter den Wohnhäusern die großen Hallen der STAHL- UND ANLAGENBAU GmbH (www.sab-hinterhermsdorf.de) entdecken. Am Ende dieses Firmengeländes startet nach links ein wenig versteckt die Wanderwegmarkierung gelber Punkt . Auf diesem Weg wird die Ortschaft verlassen. Auch dieser markierte Wanderweg wird nur ein kurzes Stück von 400 Metern verfolgt, um dann an der ersten Möglichkeit nach rechts abzubiegen. Dieser Feldweg schlängelt sind super angenehm über die Ebene des Langk. Nach ¾ Kilometer sieht der Wanderweg an einem Wohnhaus so aus, als ob es nicht weiter geht, aber man kann sehr einfach vor dem Gebäude vorbeispazieren.
Dann geht es noch mal ½ Kilometer auf ziemlich gleichbleibender Höhe weiter bis zu den nächsten Häusern. Hier wandert man nach links und schon nach ein paar wenigen Metern erreicht man das nächste etwas abgelegene Haus. Auch hier sieht es so aus, als wäre der Weg nur noch eine Zufahrt, aber auch dieses Haus kann mit einer kleinen Schleife umrundet werden und dahinter geht es weiter. Sehr interessant ist, dass man hier einen kleinen, in die Erde versenkten Pool passiert, der auch als Fischteich benutzt wird. Bald erreicht der Wanderweg die Kalkstraße, die nach links weiter gewandert wird. Hier geht es relativ angenehm aufwärts. Zwischendurch wird ein Buchenstumpf, eine neu gepflanzte Buche und eine kleine Tafel passiert. Es ist schon wirklich beeindruckend, dass die junge Buche im Jahre 2003 gepflanzt worden ist und immer noch so ein zierliches Bäumchen ist.
Insgesamt führt die Wanderung fast 2 Kilometer auf der Kalkstraße ganz angenehm ansteigend aufwärts, auch wenn es zwischendurch doch schon ein wenig langweilig sein kann. Da kann man sich freuen, wenn man einen angenehmen Gesprächspartner mit ein paar interessanten Themen hat. Ganz besonders, wenn es immer noch regnet. Nach den besagten 2 Kilometern erreicht die Kalkstraße eine größere Kreuzung mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich. Hier verlässt die Wanderung die Kalkstraße und biegt vor der gelben Wanderwegmarkierung nach rechts ab. Bei diesem Waldweg handelt es sich um den historischen Zeidlerweg, der aber durch die Zeiten der ernstzunehmenden Grenze in Vergessenheit geraten ist. Der Weg wird heutzutage wirklich nur noch ganz selten benutzt, ist aber trotzdem sehr angenehm und auch relativ leicht zu erkennen. Erst ganz kurz vorm Weißbach wird der Waldweg schwer erkennbar, das liegt aber nur daran, dass die paar Wanderer auf dem Weg sich zerstreuen und durch den flachen Wald bis zum markierten Weg gehen. Am Weißbach stößt man mal wieder auf die Wanderwegmarkierung gelber Strich, die aber auch nur überquert wird. Die beste Stelle zum Überqueren des Weißbaches ist die nördliche Grenze der böhmischen Kernzone. Die Grenze ist sehr gut an den rot beringten Bäumen (Grenzsteinnummer 21) zu erkennen. Hier plätschert ein kleines Bächlein in den Weißbach und ein Trampelpfad führt ein paar wenige Meter ins Böhmische hinein. Schon nach 10 Metern weist ein Schild auf die Kernzone hin und hier biegt nach links ein ordentlicher Waldweg ab. Auf diesem geht es leicht ansteigend nach links. Die ersten paar hundert Meter verläuft der Weg in einer ziemlich tiefen Furche und dann durch einen der typischen Nutzwälder. Solche Furchen haben bei Regen den sehr unangenehmen Effekt, dass sich ziemlich viel Wasser drin sammelt und einem dann entgegen gelaufen kommt. Aber immerhin kann man damit sehr gut testen, wie wasserfest die Wanderschuhe sind. Ich war überrascht, dass meine Wanderschuhe (hohe Lowa Zephyr GTX) tatsächlich nach 4 Stunden Wassertreten immer noch trocken waren.
Nach 1 ½ Kilometern auf diesem Waldweg erreicht man eine Weggabelung mit einer Hütte in der Mitte. Es handelt sich um eine Wildfütterungsstelle, die auf der links Seite passiert wird, um dann nach ein paar hundert Metern den Waldrand zu erreichen. Der Wanderweg ist außer den paar Metern an der Grenze über die gesamte Strecke sehr einfach zu erkennen und so erreicht man nach fast 3 Kilometern die Schienen vor Mikulášovice (Nixdorf). Die Schienen werden für diese Wanderung nicht überquert, sondern es geht im spitzen Winkel auf dem linken Feldweg zurück in Richtung Deutschland. Nach einem Kilometer sieht man rechts vom Feldweg einen bewaldeten Hügel und zumindest im Frühjahr 2012 die Ruine eines langgezogenen Gebäudes. Das gesamte Areal ist zwar früher mit einem stabilen Zaun umgeben gewesen, aber dieser hat heutzutage so viele Löcher, dass man gleich an mehreren Stellen sehr einfach auf das Gelände kommt. So stehen auf beiden Seiten die Zugänge/Tore sperrangelweit offen und man gelangt ohne Anstrengungen bis hoch auf den Hanlův vrch (Hanelberg). Sehr ungewöhnlich ist die große betonierte Fläche auf dem Gipfel. Hier hat angeblich zu Zeiten des kalten Krieges eine russische Radarstation gestanden, was man sich mit den heutigen Spuren noch sehr gut vorstellen kann. Auf mehreren Wanderkarten ist zwar der Hanlův vrch (Hanelberg) als Aussichtpunkt eingezeichnet, aber selbst im Winter hat man überhaupt keine freie Blickachse in irgendeine Himmelsrichtung.
Über den eigentlichen Hauptzugang, der auch betoniert ist, geht es wieder herunter. Durch das große Tor wird das Gelände verlassen und es geht weiter geradeaus in Richtung Deutschland. Der Feldweg ist mit einem netten Feldrain gesäumt und erreicht nach ½ Kilometer die Alte Nixdorfer Straße. Dieser Weg ist mit dem gelben Strich markiert und führt links wieder zurück nach Hinterhermsdorf. Man passiert den gut gesicherten Fußgänger-Grenzübergang und hier stehen gleich auf beiden Seiten mehrere Informationstafeln, die sehr gut über ein paar Hintergründe zur Böhmischen und Sächsischen Schweiz aufklären. So sind auf der deutschen Tafel gleich mehre grenzübergreifende Wanderwege beschrieben. Eine der tschechischen Tafeln beinhaltet eine Landkarte mit dem sehr ungewöhnlichen Maßstab 1:150.000. Was so ein Maßstab an einem Rad- und Wanderweg macht, hat sich uns nicht so ganz erschlossen.
Auf der deutschen Seite der Alten Nixdorfer Straße wechselt die Wanderwegmarkierung in den blauen Strich und es geht ziemlich angenehm auf das letzte Teilstück der Wanderung. Hier wird der Weifberg mit dem Aussichtsturm passiert und wem auf der Wanderung eine ordentliche Aussicht gefehlt hat, der hat hier eine einfach zu erreichende Möglichkeit hierzu. Auf unserer Wanderung habe ich gelernt, dass es von den Geocachern (Schnitzeljagd mit technischem Spielzeug) auch Aktionen in der Nacht gibt. Dabei sind bestimmte Stellen mit reflektierenden Stäbchen gekennzeichnet, die man über riesige Entfernungen erkennen kann. Ich war wirklich überrascht, dass so ein kleines Stäbchen am Zugang zum Weifberg auf eine Entfernung von ¼ Kilometer gesehen werden kann.
Am Ortsrand von Hinterhermsdorf befindet sich auf der linken Seite ein privater Parkplatz mit so einigen Grenzsteinen, die alle sehr unterschiedliche Geschichten erzählen. Damit erreicht die Wanderung auch bald wieder ihren Ausgangspunkt. Blöderweise hat es bei uns auf der gesamten Strecke geregnet und wir konnten die Runde überhaupt nicht so richtig genießen. Aber auch bei perfektem Wanderwetter ist es ganz sicher, dass dieses eine sehr ruhige Wanderung ist und man nur ganz wenige Mitmenschen antrifft.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hinterhermsdorf Erbgericht mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hinterhermsdorf Ortsmitte
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €
Lieber Wanderfreund, heute hatten wir bei dieser recht schöne Wandertour mehr Glück mit dem Wetter wie Sie und das war gut so, denn das Weißbachtal ist nicht mehr begehbar und so kämpften wir uns über umgefallene Bäume und Dickicht durch und waren froh, dass es nicht noch regnete.
Es ist so schade, was mit dem Wald passiert. Besonders Hinterhermsdorf ist nicht wieder zu erkennen.
Aber trotzdem sagen wir wieder Dankeschön. Diese Wanderseite nutzen wir immer wieder sehr gerne.
Liebe Grüße, Ihre Schröders .
Das ist aber keine schöne Nachricht, dass mein Lieblingstal (Weißbachtal) unpassierbar geworden ist. Der Nationalpark hat letzten Freitag noch geschrieben, dass alle markierten Wanderwege wieder freigeschnitten und passierbar sind. Seltsam.