Christianenburg/Schneeberg
Abstimmung:
Ø 2,9 (29 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,50 h |
Entfernung: ca. 13,00 km |
Höhenunterschied: ca. 320 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad |
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empfohlene Karten: Böhmische Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Böhmen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Rückseite Schneeberg - Christianenburg - Im großen Geräume - Hoher Schneeberg - grüner Strich - Aussichtsturm - Rückseite Schneeberg
Beschreibung:
Diese Wanderung ist durch ein paar Reklametafeln an der Straße von Děčín (Tetschen) nach Sněžník (Schneeberg) entstanden. Auf diesen großen Tafeln wird für eine Gaststätte namens Kristin Hrádek (Christianenburg) geworben. Der Name Christianenburg hörte sich interessant an und die Lage mitten im Wald machte mich neugierig. Also habe ich gleich mal eine Erkundungswanderung gestartet, die wie folgt aussieht:
Der Startpunkt der Wanderung ist der kleine Parkplatz auf der Rückseite des Schneebergs. Dieser Parkplatz ist nicht gerade groß, aber bis jetzt war immer noch ein Plätzchen frei, da die meisten anderen Besucher des Schneebergs von der Vorderseite kommen. Vom Parkplatz startet die Wanderung über die Straße zwischen Děčín (Tetschen) und Sněžník (Schneeberg). Direkt auf der dem Parkplatz gegenüberliegenden Straßenseite geht eine schmale, aber asphaltierte Straße in den Wald hinein. Auch wenn es sich um eine Fahrstraße handelt, so muss man keine Befürchtungen wegen des Verkehrsaufkommens haben, da es sich nur um die Zufahrt zur Gaststätte und dem Hotel handelt. Insgesamt verläuft die Straße 2 Kilometer in den Wald hinein bis zum Namensgeber der Wanderung. Das Jagdschloss Christianenburg wurde vor 200 Jahren als ein Privatdomizil der Fürstenfamilie Thun aus Tetschen errichtet. Zwischendurch ist es einmal komplett abgebrannt und die Vertreibung der Deutschen aus Böhmen ist auch nicht spurlos vorbeigegangen. Aber seit ein paar Jahren hat sich wieder jemand des Anwesens angenommen und so ist es heute ein sehr nett aussehender Gebäudekomplex. Heutzutage befindet sich in dem schönsten Haus auf der linken Seite das Hotel, in dem größten Haus ist in der unteren Etage ein Restaurant und in dem rechten Haus sind noch ein paar sehr geschmackvoll eingerichtete Hotelzimmer untergebracht. Zu dem Hotel gehört eine riesige Wildwiese und ein Freizeitbereich. Alles ist in einem ziemlich guten Zustand. Wirklich überrascht waren wir von der Speisekarte. Da die Christianenburg (www.kristinhradek.cz) im Ursprung ein Jagdschloss gewesen ist, hat man sich im Restaurant an diese Historie erinnert und so werden unterschiedlichste Wildspezialitäten angeboten. Sehr ansprechend ist der eigentliche Gastraum mit seinen großen Gewölben. Hier kann man mit Genuss die böhmische Küche genießen. Ein kleines Manko ist, dass sich die Preise im Verhältnis zu vergangenen Tagen an die deutschen Restaurantpreise angenähert haben.
Von diesem Teilziel geht die Wanderung dann wieder ein paar Meter auf der Straße zurück. Von dem Bereich der Christianenburg geht es ein paar Höhenmeter (höchstens 10 Meter) herunter, bis rechts ein Trafohaus auftaucht. Vor dem Häuschen biegt nach rechts ein Waldweg ab, dem die Wanderung jetzt folgt. Nach 300 Metern steht auf der linken Seite diesmal ein Haus im Wald, das als Kennzeichen für eine Richtungsänderung hilft. An dieser Wegkreuzung biegt man nach links ab und jetzt geht es auf einem dieser typischen Forstwege durch den Böhmischen Wald. Der Weg ist sehr angenehm zu wandern, da fast kein Höhenmeter überwunden werden muss. Der ganze Bereich im Wald ist sehr ruhig und man trifft nur selten andere Mitmenschen. Auf unserer Wanderung waren es nur ein paar Pilzsammler kurz vor der Fahrstraße. Auch wenn alle Wanderkarten für diesen Bereich ein paar Wege eingezeichnet haben, so ist der Streckenverlauf sehr einfach zu finden und man muss nur einmal an einem etwas größeren Holzsammelplatz, der nach ca. 1,3 Kilometern erreicht wird, nach links abbiegen. Auf diesem gut ausgebauten Waldweg wandert man 200 Meter, bis der breite Weg nach links abbiegt, aber geradeaus ein schönerer Waldweg weiter führt. Auf dem breiten Weg könnte man auch weiter gehen, aber dann müsste man ½ Kilometer auf der Landstraße entlangwandern. Deshalb der Weg über den grasbedeckten Waldweg, dem einfach immer weiter in südliche Richtung gefolgt wird.
Der Wanderweg endet auf der besagten Landstraße und man muss nur ganz wenige Meter nach rechts bis zur Bushaltestelle wandern. Gleich an der Bushaltestelle steigt ein kleinerer, aber gut sichtbarer Waldweg den Hang des Schneebergs hoch. Zwischendurch muss man noch einen etwas steileren Hang mit ein paar Sandsteinfelsen erklimmen. Oben angekommen, erreicht man den Querweg, der ebenfalls auf allen Wanderkarten eingezeichnet ist. Hier sollte man nicht hoffen, dass man einen gut ausgebauten Waldweg findet, aber wenn man sich an den weißen Strichen an den Bäumen orientiert, dann findet man den Weg. Je länger man auf diesem Pfad unterwegs ist, desto deutlicher wird er sichtbar. Der Weg führt eigentlich die ganze Zeit parallel zum Fuße des Schneeberges entlang und trotzdem ist der Berg nur selten auf der linken Seite zu sehen. Das ist irgendwie besonders verwunderlich, da man nicht durch einen dichten Wald wandert, sondern es eher durch eine lockere Ansammlung von Birken und Vogelbeerbäumen (Eberesche) geht. Nachdem man mehr als ¼ des Schneeberges umrundet hat, erreicht man die Fahrstraße hinauf auf den Schneeberg. Auf diesem angenehmen Aufstieg geht es jetzt endlich rauf auf den Berg. Der weitere Weg ist mit dem roten Strich markiert. Wirklich toll ist die Stelle, an der die Straße auf einmal den Blick in die Landschaft freigibt. An dieser Stelle stehe ich immer und freue mich über die uneingeschränkte Fernsicht. Nachdem man auch die letzten paar Meter auf den Schneeberg geschafft hat, bietet sich gleich auf der linken Seite ein Aussichtspunkt an. Erst auf hier fällt einem auf, wie riesig hoch (über 700 Höhenmeter) man jetzt eigentlich ist und warum man den Schneeberg von so ziemlich überall in der Sächsischen Schweiz aus sieht. Von dieser Aussicht geht es über den asphaltierten Weg bis zum Aussichtsturm bzw. der Gaststätte. Ich glaube nicht, dass man unbedingt auf den Turm steigen muss, da es einige Aussichtspunkte auf dem Schneeberg gibt und auf der noch kommenden Runde über den Schneeberg ein Blick in alle Himmelsrichtungen möglich ist. Gleich an der Gaststätte befindet sich einer dieser Aussichtspunkte, der netterweise mit einer großen Kupferplatte über die böhmischen Berge informiert.
Von diesem Zwischenstopp geht es an der südlichen Kante des Schneeberges auf dem rot markierten Weg weiter. Auf diesem Pfad kommt man an mehreren schönen Aussichten vorbei, die alle einen netten Ausblick auf den Böhmischen Wald und die Stadt Děčín (Tetschen) bieten. Am hinteren Ende (östliche Seite) des Schneeberges steigt man wieder von dem Berg ab. Auch hier kommt noch eine nette Aussicht, an der man rüber zum höchsten Felsen der Sächsischen Schweiz, dem Großen Zschirnstein, blicken kann. Der Abstieg geht über einige Steine und einen ziemlich unebenen Weg nach unten. Nachdem man den Abstieg erfolgreich gemeistert hat, biegt nach links die grüne Wanderwegmarkierung ab. Auf ihr geht es jetzt die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Damit endet eine Runde, die von der Streckenführung nicht ganz so einfach zu finden war, aber wenn man sich mit einer einigermaßen ordentlichen Wanderkarte ausrüstet, dann ist der Weg zu finden. Die Mühe für diese Streckenfindung lohnt sich auf jeden Fall, da es sonst nur den Weg über die Fahrstraße gibt und das macht nun mal überhaupt keinen Spaß. Die Christianenburg hat mich erfreut und inzwischen verstehe ich auch ganz gut, warum vom Fuchsteich ein Trampelpfad über die Grenze zur Christianenburg führt.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Böhmen / Schöna mit dem VVO-Navigator und dann weiter mit dem Tschechischen Navigator (jizdnirady.idnes.cz).
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Schneeberg