Lehrpfad Hohnstein
Abstimmung:
Ø 3,2 (24 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 1,50 h |
Entfernung: ca. 5,00 km |
Höhenunterschied: ca. 350 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: leicht sehr schmale Stelle |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Brand – Hohnstein; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Brand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Hohnstein - Parkplatz Eiche - grüner Querstrich - Rathausstraße - Rathaus - Markt - Burg Hohnstein - Hohnsteiner Stadtkirche - Polenztal - Rennstrecke - Hockstein - blauer Strich - Polenztal - Schindergraben - Bärengehege - Rathaus - Parkplatz Eiche
Beschreibung:
Die Wanderbeschreibung ist eigentlich super einfach. Man geht immer dem Lehrpfad Hohnstein hinterher. Er ist wie alle Lehrpfad in der Sächsischen Schweiz mit einem grünen Querstrich gekennzeichnet. Aber zuerst muss man an den Start kommen. Da der beste Parkplatz, unterhalb vom Hohnsteiner Friedhof ist, er wird auch an der Eiche genannt, muss man erstmal auf dem Sträßchen oberhalb des Parkplatzes nach rechts in die Stadtmitte gehen. Hierbei kommt man an dem schönen alten Rathaus vorbei. Auch wenn der Lehrpfad hier nicht mit der Nummerierung beginnt, so ist es doch ein sehr schöner Startpunkt.
Leicht irritierend ist der unterschiedliche Streckenverlauf der Wanderung. Auf jedem der Hinweisschilder für die Wanderung ist der Streckenverlauf abgebildet. Auf der gegenüberliegenden Tafel vom Rathaus ist der Weg zwar riesengroß dargestellt, aber hier soll ein Teilstück der Strecke auf der „Rennstrecke“ verlaufen. Dieses ist heutzutage nicht mehr so. Ich schätze früher ist die Wanderung tatsächlich auf dieser Strecke entlang geführt worden, aber irgendein schlauer Kopf hat festgestellt, dass durch die vielen tief fliegenden Motorradfahrer die Wanderung einfach nicht mehr zu empfehlen war. Heutzutage ist die Wanderstrecke über einen sehr angenehmen Wanderweg nur dreimal gezwungen die Straße zu überqueren.
Die Wanderung geht vom Rathaus in die Richtung Marktplatz. Auf diesem könnte man, wenn man Glück hat, auch sein Auto parken. Hier gibt es die schöne Einkehrgelegenheit in die Hohnsteiner Burg. Über den Markt geht es ein kurzes Stück den Berg runter in die Richtung der Kirche. Die Kirche wurde 1725 – 28 als schlichte Kirche gebaut und soll angeblich als Vorläufer der Dresdener Fraukirche gelten. Auf jeden Fall ist sie nach den Plänen von George Baehr gebaut worden. Von der Kirche geht es auf direktem Weg runter ins Tal. Die Fahrstraße wird an zwei Stellen über- bzw. unterquert. Im Tal angekommen geht es ein paar Meter auf der Straße entlang. Auf der rechten Straßenseite stehen nach drei Lehrpfadhinweisschilder. Was mich wirklich verwundert, ist das man in der ganzen Sächsischen Schweiz immer wieder Brunnen sieht, an denen angeblich früher Trinkwasser gewonnen wurde. Verwunderlich ist das alle diese Brunnen wie gerade saniert aussehen oder man sogar das Brummen der Pumpen höheren kann. So ein Brunnen steht auch hier unten am Wegesrand im Polenztal.
Wenn man die drei Schilder auf der Straße gelesen hat, dann geht es wieder ein paar Meter zurück. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht der Lehrpfad im Polenztal weiter. Der Weg ist mit dem roten Punkt markiert. Hier geht es zuerst noch auf einem sehr kurzen Stück auf einer asphaltierten Straße entlang, die auch noch bis zum Gasthaus Polenztal für den Verkehr freigegeben ist. Auf diesem Stück steht eine sehr anschauliche Tafel zu Befreiungskrieg von 1813.
Knapp hinter dieser schönen Anschauungstafel geht nach rechts der Kohlichtgrund den Berg hoch. Im Gegensatz zum Riesengrund (Granit) wird der Kohlichtgrund wegen der Schwammwirkung des Sandsteins nur nach der Frühjahrsschneeschmelze oder nach einem heftigen Regenguss von einem Rinnsal durchzogen. Es gibt zwei unterschiedliche Möglichkeiten auf den Hockstein hoch zu gehen. Entweder geht man gemächlich den Berg über den Kohlichtgrund hoch, oder man geht über die Stufen den schnellen Weg empor. Ich empfehle den angenehm langsam ansteigenden Weg über den Kohlichtgrund. Auf dem Weg muss man leider zwei Mal die Wartenbergstraße (angeblich eine ehemalige Rennstrecke) überqueren. Der Flurname „Kohlichtgrund“ erinnert an das frühere Waldgewerbe der Köhlerei. Der ehemalige Meiler stand oberhalb der heutigen Straße auf der breiten Talsohle im Grenzgebiet von Sandstein und Granit.
Oben angekommen ist es wie auf der Bastei, man kriecht den Berg hoch und oben kann es sein, dass die Reisebusse stehen und die Touristen auf den Hockstein flitzen um die wunderbare Aussicht zu genießen. Zum Glück ist der Hockstein nicht ganz so bekannt und beliebt wie die Bastei. So hat man nur von Zeit zu Zeit Pech und muss die schöne Aussicht teilen. Auf dem Hockstein befand sich ein 7 Meter langes und 6 Meter breites Felsengemach, das wahrscheinlich mit Holzbohlenverschalungen geschlossen war. Die Wasserversorgung erfolgte vermutlich über eine künstlich angelegte Zisterne. Von dem Felsen geht es durch die Felsschlucht auf dem grünen und blauen Strich herunter. Die Felsspalte geht über ein paar Leitern nach unten. Im untersten Teil kommt noch mal eine Stelle, an der es etwas enger ist zumindest fand das meine Tochter, die auf meinem Rücken in unserem Tragegestell steckte. Im Polenztal angekommen geht es nach rechts. Man umrundet die Gaststätte im Tal, wie auch immer sie heißen mag, Zum Polenztal oder war es Hocksteinschänke?
Hinter der Gaststätte geht es nach links weiter auf dem blauen Strich bzw. grünen Querstrich den Berg hoch. Es geht durch den Schindergraben den Berg hoch. Zuerst sieht man die mächtigen Reste der Bären Sperrmauer. Diese Mauer geht durch die gesamte Schlucht. An den Resten lässt sich erkennen, dass sie über 1 Meter dick war. Die ursprüngliche Höhe lässt sich nicht mehr nachweisen, da die Mauer später abgetragen wurde. Wenn man dann noch ein paar Meter weiter geht, kann der aufmerksame Beobachter am Felsen einen Gedenkstein sehen. Er soll an Wilhelm Leberecht Götzinger (1758 – 1818) erinnern. Er arbeitete von 1783 – 87 als Hauslehrer in Hohnstein und bis zu seinem Tod als Pfarrer in Neustadt. Er veröffentlichte bereits 1786 und 1804 zwei heimatkundliche Bücher über die Sächsische Schweiz. Langsam nähert man sich wieder der Stadt Hohnstein und der Burg. Faszinierend ist, wenn man sich von hier unten kommend die Burg ansieht. Wie konnte man damals nur so mutig sein und an einen solchen Felsen die Burg zu bauen. Heutzutage würde man dazu ein Gerüst aufbauen, das seines gleichen suchen müsste. In der Stadt trifft man wieder auf das Rathaus und an diesem geht es dann die letzten paar Meter nach rechts bis zum Parkplatz.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hohnstein Eiche mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hohnstein Eiche
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €