Grenzwinkelschanze
Abstimmung:
Ø 3,5 (6 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 1,75 h |
Entfernung: ca. 8,50 km |
Höhenunterschied: ca. 280 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: Spaziergang leicht festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad |
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empfohlene Karten: Sebnitz und Umgebung - Karte 90; Sachsen Kartographie GmbH Dresden |
Region: Sebnitz |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Sebnitz - Marktplatz - ev. Kirche - blauer Strich - Gymnasium - Friedhofsstraße - Bergstraße - Bergweg - KIEZ - Dr.-Alfred-Meiche-Weg - Hertigswalde - Meicheweg - Waldhaus - Hohe Straße - gelber Punkt - Ottendorfer Straße - Hohe Straße - ehemalige Grenzwinkelschanze - Freibad - Albert-Kunze-Weg - Hertigswalder Straße - Kirchstraße - Marktplatz
Beschreibung:
Auf wirklich jeder Wanderkarte (bis auf eine Ausnahme) ist zwischen Sebnitz und Hertigswalde die Grenzwinkelschanze eingezeichnet und manchmal auch namentlich genannt. Ich bin schon unzählige Male die Straße von Hertigswalde hochgefahren, aber seltsamerweise habe ich nie Skifahrer oder auch die eigentliche Sprungschanze gesehen. So etwas kann einfach nicht ununtersucht bleiben und so haben wir, natürlich im Winter, eine kleine Wanderung in das Gebiet unternommen.
Der Startpunkt liegt gleich am Markt im Zentrum von Sebnitz. An der östlichen (linken) Seite des Marktes verläuft die Wanderwegmarkierung blauer Strich auf der Kirchstraße, die ein paar Meter entlang gegangen wird, bis nach links der Kirchweg abbiegt. Der blau markierte Wanderweg führt um die Kirche herum und erreicht dann eine Kreuzung mit zwei großen imposanten Gebäuden. Es handelt sich um das Goethe-Gymnasium. Zwischen den beiden Häusern beginnt die Bergstraße, die jetzt aufwärts gewandert wird. Kurz nachdem man den Durchgang zwischen den beiden Schulgebäuden passiert hat, fällt an einem Haus auf der linken Straßenseite die Beschriftung „Heimatmuseum Prof. Alfred Meiche“ auf. In dem Gebäude befand sich zwischen 1943 und 1994 das Museum, welches danach in seinen heutigen Standort an der Hertigswalder Straße 12 umgezogen ist.
Für eine gewöhnliche Wohnstraße ist die Bergstraße schon relativ steil, aber irgendwoher muss der Name auch kommen. Auf der linken Seite hat man gleich mehrmals einen sehr netten Blick auf Sebnitz hinunter. Nach etwas mehr als ½ Kilometer bergauf verlässt der blaue Wanderweg die Bergstraße und es geht nach rechts auf einem kleinen Fußweg weiter. Auch dieser Weg steigt weiterhin an, bis zur Zufahrt vom KiEZ (Kinder- und Jugenderholungszentrum). Das riesige Gelände wird auf der linken Seite passiert und es geht geradeaus auf dem Dr.-Alfred-Meiche-Weg weiter. Dieser Wanderweg ist wirklich sehr abwechslungsreich und man folgt ihm 1 ½ Kilometer, bis man in Hertigswalde auf die Hauptstraße stößt. Diese wird überquert und weniger als 100 Meter nach links aufwärts gewandert. Dann biegt die blaue Wanderwegmarkierung nach rechts ab. Die Straße macht hier einen Bogen, aber der Wanderweg nimmt den direkten Weg und so stößt man schon nach 400 Metern wieder auf die Straße, an der man nun nur noch wenige Meter entlang wandern muss, bis man die Gaststätte Waldhaus auf der linken Straßenseite erreicht. Hier biegt man nach rechts auf die Hohe Straße ab. Obwohl sich der Name Hohe Straße nicht gerade nach einer schönen Wanderstrecke anhört, ist es ein ganz besonders toller Panoramaweg, von dem man gleich mehrmals einen wunderbaren Blick auf die Hintere Sächsische Schweiz hat. Die erste Stelle mit sogar einer kleinen Schutzhütte befindet sich nach etwas mehr als ½ Kilometer auf der linken Seite hinter ein paar Bäumen versteckt.
Die Wanderung führt weiter über die gut ausgebaute Hohe Straße in Richtung Lichtenhain. Die Hohe Straße war eine wichtige Handelsstraße nach Böhmen. Noch heute stehen einige Wegweiser aus Sandstein oder Granit am Rand. Am ulkigsten ist der Stein aus dem Jahre 1902, der das Betreten des Weges verbietet. Sich so eine Arbeit zu machen, deutet auf ziemlich viel Unmut hin. Nach etwas weniger als 2 Kilometern auf der Hohen Straße erreicht man die Landstraße zwischen Hertigswalde und Ottendorf. Auf der rechten Straßenseite befindet sich einer der vielen Hochbehälter (immerhin gibt es 69 davon im Landkreis), wobei dieser aber sehr nett angemalt ist.
Die Wanderung führt ein paar Meter (200 Meter) auf der Landstraße entlang, um dann nach links wieder auf den nächsten Teil der Hohen Straße abzubiegen. Schon auf den ersten Metern steigt der Feldweg an und bietet gleich mehrmals Aussichten nach links auf die Felsen der Hinteren Sächsischen Schweiz. Auf der Hohen Straße geht es so weit aufwärts, bis auf der rechten Wegseite (nach ¾ Kilometer) der Wald beginnt. Hier stehen ein paar Wochenendhäuser nett im Wald versteckt und ein Weg zweigt rechts von der Hohen Straße ab und steigt am Waldrand entlang an. Kurz nachdem man auf diesem Pfad den Scheitelpunkt überschritten hat, sieht man auf der rechten Seite eine weite Wiese. An der oberen Kante der Wiese verlässt man den Weg und geht entweder durch den Wald oder am Rand der Wiese entlang. Am Ende der Wiese kann man im Wald schon die größte der Sprungschanzen zwischen den Bäumen sehen. Zumindest fällt rechts ein unnatürliches Plateau auf. Wenn man auf dem Plateau oder der eigentlichen Schanze steht, wird einem erst bewusst, wie steil das Ding ist. Genau das macht für den weiteren Weg auch ein bisschen Probleme und deshalb empfiehlt es sich, an der linken Seite neben der Rampe abwärts zu wandern. Hier erreicht man am Ende der größten Schanze das Kampfrichterhaus. Auch wenn man nur von außen reinblickt, kann man sehr gut sehen, dass hier früher eine ganze Menge winterliche Ausrüstungen gelagert wurden. Heutzutage haben anscheinend ein paar Jugendliche das Haus als ihr Rückzugsgebiet entdeckt.
In den Hochzeiten sollen hier vier Grenzwinkelschanzen gestanden haben. Diese Schanzen haben sehr unterschiedliche Größen und damit auch Sprungweiten gehabt. Wir haben in der Natur nur noch zwei Stück entdeckt. Die Schanzen bestanden zum Teil einfach nur aus Erde oder der untere Teil aus Holz. Dabei ist es schon wirklich verwunderlich, wenn so eine Konstruktion 62 Jahre im Einsatz war. Gleich zum Anfang soll es dort Veranstaltungen mit mehreren tausend Zuschauern gegeben haben. Heutzutage ist von den Schanzen nur noch die ungefähre Lage zu erahnen.
Am besten abwärts geht es leicht links von dem Kampfrichterhaus. Eigentlich führte geradewegs eine Treppe herunter, aber die hat inzwischen ihr Dasein aufgegeben. Die ehemalige Zufahrt zum Kampfrichterhaus endet heutzutage an einem Garten, an dem man aber ganz gut rechts vorbei hinunter auf den nächsten Weg kommt. Diesem Weg folgt man weiter talabwärts und schon bald erreicht man das Freibad und den Campingplatz von Hertigswalde. In den Wintermonaten sehen das Schwimmbad und der Campingplatz schon ziemlich trostlos aus, wobei auf dem Campingplatz tatsächlich ein Wohnwagen stand und davor Schnee weggeschaufelt war.
Der Weg endet auf der Straße Albert-Kunze-Weg und hier folgt die Wanderung der grünen Markierung . Es ist ziemlich deprimierend, gleich neben der Straße riesige Gebäude zu entdecken, in denen früher hunderte Personen Kunstblumen hergestellt haben und die heutzutage leerstehen, da nur noch ein paar wenige diesem Gewerbe nachgehen. Leider gammeln gleich mehrere solcher Gebäude jetzt in dem Bereich Sebnitz/Hertigswalde so dahin und es findet sich keine Ersatzverwendung.
Die Wanderung erreicht nach einer kurzen Strecke von ½ Kilometer die eigentliche Hauptstraße von Hertigswalde. Diese Straße wird nur überquert und gegenüber führt die Hertigswalder Straße bis zum Ausgangspunkt am Sebnitzer Markt zurück. Zwischendurch kann man noch einen sehr interessanten Abstecher in das Heimatmuseum unternehmen.
Die Wanderung ist keine besonders spektakuläre Runde durch die Sächsische Schweiz, aber immerhin ist es eine sehr angenehme und ungefährliche Runde für den Winter. Gleich mehrere Male hat man eine schöne Aussicht in die Richtung der Hinteren Sächsischen Schweiz und staunen kann man darüber, dass in den Wanderkarten aus dem Bereich Sebnitz überall die Grenzwinkelschanze eingetragen ist, diese aber in der Wirklichkeit nur noch mit viel Fantasie zu erkennen ist.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Sebnitz Markt mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Sebnitzer Markt
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 0,00 €
Guten Tag…
In ihrem Text ist ersichtlich, dass sie nicht die alte Anlage der Grenzwinkelschanze gefunden haben. Die Ablage steht zum Großen Teil noch und war nicht auf einer Wiese. Sie stand und steht immernoch am Waldrand. Die Wiese war ein kleinerer Abfahrtshang wo vor langer Zeit auch Abfahrtsläufe ausgetragen wurden. Bei Bedarf kann ich ihnen das Gelände gern einmal zeigen. Es gibt sicher einige, die sich über diesen Bericht etwas wundern. Es waren auch schon Leute bei mir deswegen.
Mit freundlichen Grüßen
Schmidt
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir die Stelle zeigen. Ich melde mich wieder.
Ingo Geier
Hallo, ich bin diese schöne Tour gelaufen und habe sie ein wenig verlängert. Vom Waldhaus sind wir auf den Wachberg gelaufen, haben gut gegessen und anschließend die Runde weiter gelaufen. Die Schanzenanlage kann man noch recht gut erkennen, auch wenn sie total zugewachsen ist. Ich bin selbst über die kleinere „Pionierschanze“ mal drüber gefahren. Diese ist aber überhaupt nicht mehr zu finden.
Danke für die schöne Tour.
Mfg Frank