Thorwaldquelle
Abstimmung:
Ø 3,7 (3 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,75 h |
Entfernung: ca. 15,50 km |
Höhenunterschied: ca. 407 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden besonders empfehlenswert an heißen Sommertagen |
Schwierigkeitsgrad: lang |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Großer Zschand; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Zschand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Kirnitzschtal - Großer Zschand - gelber Strich - Zeughaus - roter Strich - Hickelschlüchte - Hickelhöhle - Thorwalder Wände - Hintere Pechschlüchte - Stimmersdorfer Weg - Matthiasbergweg - Hinterer Thorwaldweg - Thorwaldquelle - Försters Ebenen Weg - Flügel E - Hohlfelds Graben - Kirnitzschtal - Buschmühle - gelber Strich - Neumannmühle
Beschreibung:
Ich hatte mal wieder Lust, eine größere Runde in der Hinteren Sächsischen Schweiz zu unternehmen und dazu sollte es noch einigermaßen ruhig sein. Dazu bietet sich der Bereich um die Thorwalder Wände ganz hervorragend an. Durch den Großen Zschand sind bis zum Zeughaus meistens noch einige Wanderer unterwegs, aber ab dort werden die Besuchermengen sehr schnell weniger.
Die Wanderung beginnt am unteren Ende des Großen Zschands an der Neumannmühle im Kirnitzschtal. Der Weg ist mit dem gelben Strich markiert. Gleich auf den ersten hundert Metern kann man im Großen Zschand feststellen, welche Auswirkungen eine tiefe, enge Schlucht hat. Es entwickelt sich ein sogenanntes Kellerklima, in dem es im Sommer angenehm kühl ist und damit findet man hier eine ganz andere Pflanzenwelt als in den breiteren Tälern. Die Wanderung führt sehr angenehm durch den Großen Zschand bis zum Zeughaus. Auf dieser Strecke können einem noch Fahrzeuge von den Nationalparkrangern und den Betreibern des Zeughauses begegnen. Am Zeughaus befindet sich ein Nationalparkhaus, das über die Historische Jagdnutzung und das Ziel der Kernzone informiert. Ganz besonders nett, auch für die mitwandernden Kinder, ist das Video „Der Kurfürst und die Kernzone“. Hier unterhalten sich ein Kind, ein Ranger und der skizzierte Kurfürst über die Jagd und die Anwesenheit in der Kernzone.
Die Wanderung passiert das Restaurant bzw. den Biergarten des eigentlichen Zeughauses und dann geht es auf der Wanderwegmarkierung roter Strich in den hinteren Teil des Großen Zschands. Noch drei Mal (nach links zu den Thorwalder Wänden und nach rechts in die Richterschlüchte und zur Webergrotte) gehen offizielle Wanderwege vom Großen Zschand ab und man wandert super angenehm auf dem Waldweg weiter in Richtung der tschechischen Grenze. 2 ½ Kilometer hinter dem Zeughaus erreicht man eine Wegsperrung und der markierte Wanderweg biegt nach links ab. Durch die Hickelschlüchte führt der Waldweg hoch bis zur Hickelhöhle. Irgendwie ist der Ausdruck Höhle ein wenig irreführend, da es sich aus meiner Sicht eher um einen Felsüberhang mit einer gigantisch dicken Laubschicht darunter handelt. Immer wieder kann man in dem Laub noch höhere Laubhaufen entdecken, in denen sich Mitmenschen einen noch bequemeren Platz zum Boofen (Freiübernachten) hergerichtet haben. Der Felsüberhang ist wirklich riesig und eigentlich auch als Boofe gut geeignet, aber laut den Regeln des Nationalparks Sächsische Schweiz ist das Übernachten hier verboten.
Die Wanderung steigt weiter auf der roten Wegmarkierung an und nach insgesamt 120 Höhenmetern ist der Aufstieg geschafft. Obwohl der Durchgang durch die Thorwalder Wände eigentlich kein besonderer Platz ist, trifft man hier immer wieder Mitmenschen bei einer Rast an. Bevor der Nationalpark gegründet wurde, durfte man längs über die Thorwalder Wände wandern, aber heutzutage geht es nur noch auf der anderen Seite wieder herunter. Der Abstieg durch die Hinteren Pechschlüchte wechselt von Treppenstufen zu einem leicht abfallenden Waldweg. Am Ende erreicht man den gut ausgebauten Stimmersdorfer Weg, der für diese Runde für ziemlich genau ½ Kilometer leicht abfallend nach links weiter gewandert wird. Dann biegt nach links im stumpfen Winkel der Matthiasbergweg ab. Dieser Waldweg steigt ein paar dutzend (insgesamt 40) Höhenmeter an, um dann auf gleichbleibender Höhe an der Kernzonengrenze entlang zu laufen. Nach ¼ Kilometer gabelt sich der Weg und man folgt dem rechts bzw. eigentlich ist es eher geradeaus den Hang wieder herunter. Zumindest im Sommer 2015 sah dieser Weg durch eine hohe Grasschicht sehr nett aus. Leider birgt so ein Untergrund immer die Gefahr, dass man Zecken einsammelt. In meinem Fall waren es gleich zwei von diesen erbärmlichen Krabbelviechern.
Der Grund macht noch einen kleinen Schlenker und dann erreicht man den Hinteren Thorwaldweg. Auf diesem bequemen Waldweg geht es nach links und schon bald (150 Meter) erreicht man die Thorwaldquelle. Diese Quelle ist irgendwie doch schon was Besonderes in der Sächsischen Schweiz. Einerseits scheint sie selbst bei größter Hitze nie zu versiegen und außerdem steht mindestens eine Tasse in der Quellfassung. Ob das Wasser auch als Trinkwasser gut geeignet ist, kann ich wissenschaftlich oder technisch nicht bestätigen, aber zumindest scheint es für meinen Magen ausreichend zu sein. Früher soll es auch von den Besuchern der Fernblickboofe reichlich benutzt worden sein. Im Ursprung ist die Quelle bzw. die Einfassung vom TV Schreckensteiner (Turn- bzw. Kletterverein Schreckensteiner 1914) errichtet und heutzutage mit einem Edelstahlrohr optimiert worden.
Die Wanderung folgt 1 ½ Kilometer dem leicht ansteigenden Hinteren Thorwaldweg. Der sehr ruhige Weg schlängelt sich unterhalb der Thorwalder Wände entlang und erreicht dann die Kreuzung mit dem Reitsteig und dem Hochhübelweg. Die beiden Wege sind mit dem grünen Strich gekennzeichnet, aber die Wanderung führt nach rechts ohne Wanderwegkennzeichnung weiter. Auch wenn hier der Wanderweg schon ein Stück breiter ist als der vorherige Waldweg, so trifft man auch hier nur sehr selten andere Wanderer an. Der Weg führt in einem Bogen um den Hochhübel und nach einem Kilometer ist seit ein paar Jahren der ursprüngliche Weg verloren gekommen. Kurz vor dem Saupsdorfer Weg (blauer Strich) führte früher in direkter Linie ein Weg herunter. Heutzutage ist dieser Weg fast unsichtbar und dadurch landet man mit dem breiten Waldweg ein paar Meter (130 Meter) weiter rechts (östlich) auf dem Saupsdorfer Weg. Dann geht man also die paar Meter wieder nach links, um dann an der großen Kreuzung nach rechts weiter zu wandern. Ab jetzt geht es auf gut ausgebauten Forstwegen zuerst bis zum Zugang des Großen Teichsteins und dann auf dem Flügel E weiter. Dieser Weg ist nicht besonders aufregend, aber dafür extrem ruhig. Insgesamt folgt man dem E-Flügel 2 ½ Kilometer, bis nach rechts die Buschmühle ausgeschildert ist. Schon nach wenigen Metern auf dem Weg wird der Untergrund etwas interessanter und kurz vor der beliebten Wanderer- und Kletterergaststätte muss man bei feuchtem Wetter auch auf die glitschigen Sandsteinplatten besondere Acht geben. Die Buschmühle ist die authentischste und ursprünglichste Gaststätte im gesamten Kirnitzschtal und hat nichts mit den Touristengaststätten im restlichen Tal zu tun.
Nach dem fatalen Hochwasser im Jahre 2010 hat sich die Buschmühle wieder erholt und ist jetzt noch viel schöner als vorher. Zum Glück hat der Besitzer der Mühle nach dem Rückschlag nicht aufgegeben. Auf der Kirnitzschtalstraße geht es nach links, bis nach ¼ Kilometer der Ausgangspunkt der Wanderung erreicht ist. Solange der Parkplatz an der Neumannmühle nicht gerappelt voll ist, ist die Wanderung in den größten Teilen eine wunderbar ruhige Runde. Ein kleines Manko ist die Wegfindung hinter den Thorwalder Wänden (was aber mit einer guten Wanderkarte von Rolf Böhm kein Problem ist) und so mancher Wanderer hat den E-Flügel schon langweilig genannt. Ich finde den Weg einfach nur erholsam.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Neumannmühle mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Neumannmühle
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €