Räumichthöhle
Abstimmung:
Ø 2,3 (3 Stimmen)
|
unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 7,50 km |
Höhenunterschied: ca. 228 Meter |
|
beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen Klettern |
|
empfohlene Karten: Große Karte der Sächsischen Schweiz (regenfest); Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Hinterhermsdorf |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Parkplatz Saupsdorfer Räumicht - Bad Schandauer Straße - Hinteres Räumicht - gelber Punkt - Streuweg - Bad Schandauer Straße - grüner Strich - Oberer Hirschewaldweg - Pohlshornweg - Malerweg - Großes Pohlshorn - Oberer Pohlshornweg - grüner Strich - Malerweg - Mühlschlüchte - Bad Schandauer Straße - Räumichtmühle - Räumichthöhle - Bad Schandauer Straße - Gedenkstein - SBB-Hütte - Rölligmühle - Bad Schandauer Straße - Parkplatz Saupsdorfer Räumicht
Beschreibung:
Diese kleinere Wanderung ist durch ein befreundetes Pärchen entstanden. Eigentlich sollte es nur mal eben zum Großen Pohlshorn gehen und dann in einem kleinen Bogen zurück. Ungefähr so ist es dann auch gelaufen. Der beste Startpunkt ist der Parkplatz Hinterhermsdorf Räumicht. Auch wenn ich es kaum glaube, dass der Parkplatz noch lange kostenlos ist, aber im Frühjahr 2022 war das tatsächlich noch so.
Der Start erfolgt nach rechts ganz wenige Meter (100 Meter) auf der Straße in Richtung Hinterhermsdorf, bis nach links die Straße in das Räumicht abbiegt. Diese Straße ist eine Sackgasse, so dass nur die Anlieger hier entlang fahren und damit der Autoverkehr relativ gering ist. Nach 180 Metern gabelt sich die Straße und man wandert rechts weiter. 350 Meter hinter der Straßengabelung biegt wieder nach rechts die Wanderwegmarkierung gelber Punkt ab. Der Streuweg steigt bis hoch zur bekannten Straße nach Hinterhermsdorf an, die aber auch nur überquert wird und auf der gegenüberliegenden Straßenseite folgt man der Wanderwegmarkierung grüner Strich . Der sogenannte Obere Hirschewaldweg führt sehr angenehm in gleichbleibender Höhe in Richtung der Pohlshörner. Nach etwas weniger als 1 ½ Kilometern auf dem Waldweg stößt von rechts der beliebte Malerweg dazu und es geht auf diesem und der blauen Wegmarkierung weiter geradeaus. Schon bald könnte man nach rechts einen kurzen Abstecher zum Kleinen Pohlshorn unternehmen, aber praktisch lohnt es sich nicht so richtig, weil der Gipfel in einem Wald steht. Sehr sonderbar ist, dass das Kleine Pohlshorn eigentlich ein ganzes Stück (38 Meter) höher ist als das Große Pohlshorn.
Die Wanderung geht auf gleichbleibender Höhe weiter in westliche Richtung (also einfach geradeaus) auf der grünen Wanderwegmarkierung und auch noch dann geradeaus weiter, wenn der markierte Wanderweg nach links den Hang runter ausgeschildert ist. 200 Meter hinter diesem Abzweig erreicht man die Aussicht, von der man eigentlich auf eine schöne felsige und bewaldete Landschaft schaut. Die Felsen sind auch weiterhin zu sehen, aber Wald ist gerade durch die Borkenkäfer ziemlich hässlich braun geworden. Von der Aussicht kann man auch hervorragend die Kleinsteinhöhle auf der anderen Seite der Kirnitzschtalstraße entdecken. Die Höhle hat die Form eines umgedrehten Herzens.
Nach dieser netten Aussicht geht es die 200 Meter zurück, bis der grüne Strich und die Malerwegmarkierung den Hang nach rechts hinunter weisen. Der Abstieg führt 70 Meter über ein paar Stufen und Serpentinen hinunter, bis man auf einen Querweg stößt. Die beiden Wanderwegmarkierungen biegen nach rechts ab, aber die Wanderung geht nach links weiter. Je länger man auf dem Waldweg wandert, desto besser ist er für Forstfahrzeuge ausgebaut. Nachdem man wieder einige Höhenmeter überwunden hat, erreicht man eine Kreuzung, an der man nach rechts auf dem breiten Weg weiter wandert.
Nach insgesamt einem Kilometer auf dem unmarkierten Weg erreicht man die schon bekannte Stelle mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich und der Schutzhütte mit der Stempelvorrichtung. Rechts neben der Hütte geht es auf dem Malerweg den Hang hinunter. Irgendwie ist dieser Waldweg besonders anfällig für stärkere Regenschauer. Ich habe den Weg schon mehrmals als tiefen Graben gesehen, aber irgendwie wird er immer wieder aufgeschüttet und planiert. Die offizielle Bezeichnung für den Weg ist Mühlschlüchte. Die Schlucht endet auf der Straße im Kirnitzschtal, wobei die Kirnitzsch hier unten überhaupt nicht mehr entlang fließt. Vermutlich wird die Straße auch deshalb manchmal Bad Schandauer Straße genannt. Wenn man jetzt weiter nach rechts bachaufwärts wandert, erreicht man schon nach wenigen Metern die Räumichtmühle. Im Gewölbekeller in dem rechten Gebäude befindet sich eine wunderbare Idee, die „SB-Wandertränke“. Ein Kühlschrank mit angenehm frischen Getränken und einer ganz besonderen Kasse. Ich hoffe, dass niemals irgendwelche Idioten einfallen und das Vertrauen der Besitzer missbrauchen.
Knapp hinter dem Haus auf der rechten Straßenseite biegt ein kleiner Weg ab, der erstmal den Räumichtbach überquert. Für diese Wanderung hält man sich immer links und wandert knapp neben dem Bachlauf entlang. Zwei Mal kommen von rechts Wege aus Schlüchten herunter. 160 Meter hinter der zweiten Schlucht führt eine unscheinbare Kerbe im Hang aufwärts. Blöderweise sieht man von unten nur ein bisschen Felsen, aber die eigentliche Höhle versteckt sich 50 Meter neben dem unteren Weg. Wir finden, dass es sich lohnt den Hang hoch zu krabbeln, da eine ungewöhnlich große Schichtfugenhöhle hier ihren Dornröschenschlaf fristet. Sehr seltsam ist, dass sie in wirklich keiner einzigen Wanderkarte eingezeichnet ist und es auch von den Anwohnern keinen Namen für die Höhle gibt. Manchmal hört man den Namen Räumichthöhle, was ganz gut passen würde, da hier in dem Bereich wirklich alles irgendwie Räumicht heißt. Wer auch noch ein kleines lustiges Video zu der Höhle sehen möchte, sollte hier schauen.
Das letzte Stück der Wanderung führt wieder auf die Straße zurück. Hier könnte man den letzten ¼ Kilometer die Straße nach rechts bis hoch zum Räumichtparkplatz wandern. Viel interessanter ist es aber, 50 Meter auf der Straße abwärts zu wandern (also nach links) und am Gedenkstein auf der rechten Straßenseite nach rechts abzubiegen. Ausgeschildert ist hier die SBB-Hütte. Der Gedenkstein erinnert an den dunkelsten Teil der Geschichte. An dieser Stelle wurden am 23.04.1945 acht Teilnehmer des Todesmarschs aus dem KZ Schwarzheide umgebracht.
Die Wanderung führt auf einer offiziellen Straße, auf der ich aber noch nie ein Auto angetroffen habe, an der Hütte des Sächsischen Bergsteiger Bund (SBB) vorbei und bei den nächsten Gebäuden danach handelt es sich um die Rölligmühle. Knapp hinter dem Mühlteich biegt nach rechts die Straße hinauf zur Bad Schandauer Straße und dem Räumichtparkplatz ab. Damit ist eine kleine nette Wanderung zu Ende gegangen, die mich wieder einmal zu einem neuen verstecken Ort geführt hat. Einen herzlichen Dank an die Hinweisgeber.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Räumicht mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hinterhermsdorf Räumicht