Spitzer Stein

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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 4,00 h
Entfernung:
ca. 16,00 km
Höhenunterschied:
ca. 620 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
lang
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Cunnersdorf - Freibad - grüner Punkt - Katzstein - Signal - gelber Strich - Kohlberg - Lampertstein - Cunnersdorfer Straße - Flügel R - gelber Strich - Spitze Stein - grüner Punkt - Katzsteinbaude - Cunnersdorf - Freibad

Beschreibung:

Als ich mal wieder mit dem Finger über die Landkarte gefahren bin, habe ich einen Felsen namens Spitzer Stein entdeckt, den ich bis dahin nicht kannte. Das erschien mir ziemlich komisch, da ich doch sehr gerne auf der linken Elbeseite in der Sächsischen Schweiz unterwegs bin und eigentlich jeden Berg oder Felsen hier kennen sollte. Also hieß es gleich mal, diesen Spitzstein zu besuchen. Ich finde, die großen Parkplätze am Cunnersdorfer Freibad sind immer eine gute Startposition, um in den ruhigen Wäldern der linken Elbeseite zu wandern. Was mir an diesen Parkplätzen ganz besonders gut gefällt ist, dass seit ein paar Jahren keine Parkplatzgebühren mehr erhoben werden. Von den Parkplätzen geht es neben dem Schwimmbad auf der Wanderwegmarkierung grüner Querstrich grüner Querstrich ein paar Meter (70 Höhenmeter) bergauf. Die Wanderung verläuft auf dem Cunnersdorfer Lehrpfad mit einigen interessanten Stationen. schoenes_Schild_Cunnersdorf_kleinBesonders auffällig sind im Wald um Cunnersdorf herum die tollen Wanderweghinweisschilder. Hier hat sich irgendjemand gewaltig viel Mühe gegeben und netterweise werden diese Schilder auch jedes Jahr gepflegt und anscheinend auch häufiger nachgemalt. Nach einer ersten Aufstiegsstrecke von etwas mehr als einem Kilometer biegt der Lehrpfad nach links auf einen unauffälligen Weg ab. Dieser Pfad führt an der nördlichen Seite des Katzsteins herum und bietet noch am Felsenfuß einen Rastplatz mit einer schönen Aussicht.
Nachdem man einen kleinen Bogen um den Felsen gewandert ist, erreicht man eine Boofe, die im Gegensatz zu den Boofen im Nationalpark nicht besonders gekennzeichnet, aber trotzdem gut zu erkennen ist. Hier steigt eine Treppe auf den Felsen hoch und schon erreicht man eine nette Aussicht mit dem Namen Signal. Von dieser Aussicht kann man sehr gut auf den Pfaffenstein, den Lilienstein und die Ebene davor blicken. Treppe_zum_Katzfelsen_kleinDer weitere Weg verläuft einmal über den Katzstein bis zur Felsnadel mit dem Namen Katzfelsen. Irgendwie ist es ziemlich schwer, die beiden Namen Katzstein und Katzfelsen richtig zuzuordnen. Wetterfahne_Katzfelsen_kleinAuf jeden Fall ist es sehr lohnenswert, auf die einzelne Felsnadel über die lange Eisentreppe hoch zu steigen. Die Aussicht rüber zum Kleinen und Großen Zschirnstein ist sehr nett und der Eindruck, auf diesem kleinen Plateau zu stehen, ist auch schon etwas Besonderes.
Von diesem Punkt geht es wieder geradeaus auf dem grün markierten Wanderweg grüner Punkt, der dann nach links weiter verfolgt wird. Schon nach wenigen hundert Meter weist nach links  ein Schild auf die Schneebergaussicht. Die Aussicht erreicht man auch ziemlich schnell und von hier kann man, wie der Name schon sagt, auf den böhmischen Schneeberg rüber blicken. Die Wanderung geht wieder die paar Meter zurück bis zum markierten Wanderweg und auf diesem dann nach links weiter. Ab hier kann man sehr schön feststellen, dass ziemlich viele Besucher, ganz besonders am Wochenende, nur einen Ausflug auf den Felsen unternehmen und dann wieder zum Parkplatz zurück gehen. Der Weg weiter von dem Katzstein/Schneebergblick ist schon viel ruhiger. Holzstuecke_Blitzschlag_beim_Katzstein_kleinAls ich die Wanderung im Sommer 2010 unternommen habe, lagen nach 400 Metern auf dem Wanderweg auf einmal einige Holzsplitter (bis zu 2 Meter lang) herum. Das sah irgendwie überhaupt nicht nach normalen Spuren von Waldarbeitern aus. zerfetzte_Fichte_durch_Blitzschlag_kleinNachdem ich diese Holzstreifen auch rundherum in den Bäumen hängend fand, war der Grund schnell gefunden. Auf der rechten Wegseite hatte der Blitz in eine Fichte eingeschlagen und die Krone in mehr oder weniger große Streichhölzer zerlegt. Die Rinde des Baums war von oben bis unten aufgerissen und es stank leicht verbrannt. Es ist beeindruckend, dass durch einen Blitzschlag so schlagartig Wasserdampf entstehen kann, dass ein Baum förmlich zerfetzt wird.
Einen ¾ Kilometer hinter der Schneebergaussicht erreicht die Wanderung die erste Kreuzung, an der es nach rechts auf einem gut ausgebauten Forstweg weiter geht. Der Forstweg ist mal wieder einer dieser luxuriösen Waldwege im Revier Cunnersdorf und ist sehr angenehm zu wandern, solang man keine Kinder dabei hat. Sobald Zwerge mit auf der Wanderung sind, beginnt für sie mit dem Weg die große Langeweile, weil einfach nichts außer einem schnurgeraden Waldweg zu sehen ist. Mit der nächsten Kreuzung stößt die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich dazu. schoener_Teich_neben_Heuweg_kleinErst nach einem Kilometer bietet ein schöner Tümpel auf der linken Wegseite eine kleine Abwechslung. Gleich neben dem Gewässer erklärt eine dieser tollen Informationstafeln die Geheimnisse in Kleingewässern. Die Wanderung führt noch ½ Kilometer auf dem Forstweg weiter, um dann nach links abzubiegen. Dieser Weg steigt leicht an und auf der rechten Wegseite schlängelt sich ein Bach entlang. Es sieht wirklich lustig aus, welche Schleifen das Bächlein hier macht. Am liebsten würde man gleich mal hinein steigen und ihm zeigen, wie es auf direkterem Wege ins Tal kommt.
Nach ¼ Kilometer passiert man zuerst noch einen Teich mit einer schönen Bank von den Lehrlingen der Forstausbildung Cunnersdorf und dann biegt der gelb markierte Wanderweg nach rechts ab. Der Weg ist schon eher wieder ein Waldweg, der mit etwas mehr Steigung unterwegs ist. Aussichtsplatform_Kohlberg_kleinNach etwas weniger als einem Kilometer erreicht man eine Kreuzung, an der nach links vorne auf den Kohlberg hingewiesen wird. Um zu diesem Berg bzw. eigentlich würde ich es eher als Aussicht bezeichnen zu gelangen, muss man nur ein paar Meter auf der gegenüberliegenden Seite in den Wald wandern und mit ein paar wenigen Höhenmetern und einer zehnstufigen Leiter hat man die Aussicht erreicht. Der Ausblick ist zwar nicht wahnsinnig spektakulär, aber hier trifft man ziemlich selten andere Wanderer an, man kann schön sitzen und auf die Ortschaft Bielatal herunterblicken.
Für die weitere Wanderung geht es wieder von dem Felsen herunter bis zur besagten Kreuzung. Nach links befindet sich ein Hinweisschild mit einem seltsamen Aussehen. In jede Himmelsrichtung ist der gelbe Strich markiert. Hier empfiehlt es sich, der Promenade, die an der rechten Hangseite des Lampertsteins entlang ausgeschildert ist, zu folgen. Zugang_Aussicht_Lampertstein_kleinDieser Pfad ist angenehm zu gehen und fast an der Spitze des Felsens führt eine Treppe bis hoch zur vorderen Aussicht des Lampertsteins. Von hier hat man vermutlich den besten Ausblick auf dieser Wanderung. Von links nach rechts kann man sehr schön die Festung Königstein, den Papststein, den Gohrisch, den Pfaffenstein und den dichten Wald dazwischen sehen. Das ist ein wirklich tolles Panorama und netterweise ist man häufig auf dieser Aussicht der einzige Besucher.
Die nächste Etappe ist etwas schwieriger zu finden. Das Ziel sollte sein, auf den Waldweg gegenüber der Promenade zu gelangen. Dazu geht es über den Kammweg des Lampertsteins zurück, bis nach ziemlich genau ½ Kilometer ein Pfad nach rechts abbiegt. Der Abstieg ist überraschend leicht und nach etwas weniger als ½ Kilometer auf dem unscheinbaren Pfad erreicht man einen Waldweg. Auch auf diesem Weg geht es weiter leicht abfallend bergab, bis ein breiter Forstweg mit der Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt erreicht wird. Hier biegt man nach rechts ab und folgt dem Weg, auch wenn die offizielle Wanderwegmarkierung zwischendurch abbiegt. Insgesamt ist man einen Kilometer auf dem Forstweg unterwegs. brauner_Neuteich_kleinDanach erreicht man die Lampertstraße (ohne Verkehr, maximal mit ein paar Radfahrern), die aber nur überquert werden muss, um dann schräg gegenüber weiter zu wandern. Nach ein paar Metern erreicht man einen größeren Teich mit dem Namen Neuteich. Irgendwie sieht das Wasser so aus, als ob hier Torf reingespült würde.
Tja und nach diesem Teich begann auf meiner Wanderung das Elend. Ich hatte mich mal auf eine andere Wanderkarte als die von Dr. Böhm verlassen und irgendwie dachte ich nicht, dass der große Haken nach geradeaus notwendig wäre. In dieser anderen Wanderkarte war gleich von dem nächsten Querweg (Flügel B) ein Weg nach oben eingezeichnet. Leider entsprach das nicht der Realität und so bin ich ziemlich hässlich kreuz und quer durch den Wald den Hang hoch gestiefelt. In der gleichen Zeit hätte ich auch ohne weiteres den Weg vom Neuteich weiter nach vorne wandern können bis zum Wurzelweg. Hier geht es mal wieder auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich nach links.
Die Wanderung auf dem Wurzelweg ist ziemlich angenehm und führt in einem großen Bogen um den Müllerstein. Den Felsen sieht man die ganze Zeit auf der rechten Wegseite, bis nach 1 ½ Kilometern links der Spitze Stein ausgeschildert ist. Dieser Felsen liegt wenige Meter neben dem markierten Wanderweg und ist zuerst über einen Pfad und dann ein paar Treppenstufen schnell bestiegen. Spitzer_Stein_durch_den_Wald_gesehen_kleinDer Felsen bzw. die Aussicht ist zweistufig, auf der unteren Ebene befindet sich eine Bank. Man sieht nach vorne den Pfaffenstein und den Gohrisch und nach rechts die beiden Zschirnsteine. Blick_vom_Spitzen_Stein_zum_Gohrisch_kleinWas besonders an der Aussicht auffällt, genauso wie beim Lampertstein, ist das dichte Waldgebiet bis zu den Felsen. Die Aussicht ist ein schöner ruhiger Platz und irgendwie bin ich überrascht, dass mir der Spitze Stein bis dahin nicht aufgefallen war. Eigentlich müsste man ihn ganz gut vom Pfaffenstein und vom Gohrisch sehen.
Jetzt geht es an das letzte Stück der Wanderung. Dazu muss man natürlich von dem Felsen absteigen und dann nach links der gelben Wanderwegmarkierung weiter folgen. Nach ½ Kilometer stößt zu der gelben Wanderwegmarkierung auch noch der grüne Punkt grüner Punkt, dem man dann bis zum Ausgangspunkt am Cunnersdorfer Bad folgt. Auf den letzten paar Metern passiert man die Katzsteinbaude (www.katzsteinbaude-cunnersdorf.de), in der man sich eine Runde stärken könnte.
Damit ist eine Wanderung zu Ende gegangen, die gleich eine große Anzahl toller Aussichten, viel Ruhe und ein paar kleinere Kletterabschnitte enthielt. Die Blitzfichte war noch eine kleine interessante Zwischenstation, die aber vermutlich nicht mehr besonders lange zu sehen sein wird.

Download file: SPITZER_STEIN.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Cunnersdorf Deutsches Haus mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Cunnersdorfer Bad
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €

2 Gedanken zu „Spitzer Stein“

  1. Wir sind diese Strecke heute gewandert und waren begeistert! Eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Tour, bei der wir (und es waren auch „alte Hasen“ dabei, die schon Jahrzehnte die Sächsische Schweiz durchstreifen) neue spektakuläre Aussichten bewundern konnten. Signal und Lampertsstein sind sehr zu empfehlen.

    Übrigens haben wir für die Tour ca. 8 Stunden benötigt inklusive drei längerer Raste. Zwei „wanderharte“ Kinder (11 und 13) waren auch dabei, also ist diese Runde durchaus familientauglich. 😉

    Vielen Dank für den tollen Tipp!

    P.S.: Wir haben für den Rückweg vom Lampertsstein leicht variiert und sind ein Stück den Weg zurück über Flügel M und Lampertsstraße bis zum Neuteich gegangen und dort gleich rechts zum Pechweg abgebogen. Dank guter Karte (Nationalparkregion Sächsische Schweiz: Wanderkarte mit Malerweg und Elberadweg, wetterfest, reissfest, abwischbar, GPS-genau. 1:25000; ISBN-13: 978-3747304013) haben wir uns auch nicht verlaufen. 😉

  2. Haben heute den Weg (zzgl. einer kleinen Erweiterung über den Rotstein) unter die Füße genommen und dafür ca. 5,5 Stunden benötigt. Lohnend, wenngleich deutlich weniger spektakulär als Basteigebiet oder Schrammsteine. Aber das Ziel, zum Ostersonntag mit blauem Himmel und fast schon sommerlichen Temperaturen dem anderswo zu erwartendem Besucheransturm zu entgehen, wurde erreicht. Kleiner Tipp: Der beschriebene, oberhalb des Neuteichs vom Flügel-B abzweigende Querweg scheint jetzt doch zu existieren. Und zwar als Teil des kürzlich eingerichteten Forststeigs (Markierung gelber senkrechter Strich). Wir haben aufgrund der Beschreibung von dieser Abkürzung zwar Abstand genommen, aber an der neuen Spitzsteinhütte war er auf einer ebenfalls nagelneuen Infotafel gut erkennbar eingezeichnet.

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