Schneeengel
Abstimmung:
Ø 3,2 (11 Stimmen)
|
unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 9,00 km |
Höhenunterschied: ca. 346 Meter |
|
beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
|
empfohlene Karten: Sebnitz und Umgebung - Karte 90; Sachsen Kartographie GmbH Dresden |
Region: Sebnitz |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Sebnitz - gelber Strich - Rodelbahn - Lift Räumicht-West - Lift Räumicht-Ost - Lift Buchberg - Mannsgraben-Hütte - Grenzübergang - Tanzplan - Aussichtsturm - blauer Strich - Thomaswald - gelber Strich - Thomasdorf - Grenzübergang - Waldhaus - blauer Strich - Hertigswalde - Dr.-Alfred-Meiche-Weg - Kiez - gelber Strich
Beschreibung:
Wenn es übermäßig geschneit hat oder die Wanderwege unangenehm vereist sind, dann empfiehlt es sich, nicht ganz so spektakuläre Strecken durch die Sächsische Schweiz zu wandern. Um dann doch eine kleine Tour zu unternehmen, bieten sich die Randgebiete der Sächsischen Schweiz, also außerhalb des Nationalparks, ganz hervorragend an. So ein Bereich ist z.B. die Umgebung von Sebnitz. Hier kann man wunderbar durch den Schnee stapfen und nach einer netten Runde bietet sich sogar noch eine Rodelpartie an dem Hang oberhalb der Forellenschänke an. Gleich an der Rodelstrecke befindet sich ein ausreichend großer Parkplatz und hier ist auch der Startpunkt für diese Wanderung.
Netterweise geht es erstmal ein ganzes Stück horizontal am Hang entlang. Der Wanderweg ist mit dem gelben Strich markiert und gleich hinter dem Parkplatz sieht man links am Hang die Rodelbahn. Es ist super lustig, den Kindern und jung gebliebenen Erwachsenen bei dem Vergnügen zuzusehen. Schon auf der Zufahrt zum Parkplatz und gleich auf den nächsten paar Metern stehen einige Schilder, die mit dem Inhalt „Skiheim, Loipe und Lift“ auf den Wintersport am Buchberg hinweisen. Wenn man dem gelben Strich weiter folgt, stößt man dann auch unweigerlich auf einen Skilift, der den Wanderweg quert. Es ist selbstverständlich, dass hier die Skifahrer Vorfahrt haben und man sich in Acht nehmen sollte vor den querenden Bommeln des Skiliftes. Sehr schön ist, dass hier am Wegesrand gleich mehrere sehr stabile und gut gepflegte Schutzhütten stehen. Der gelb markierte Wanderweg ist sehr gut zu finden, bis man am Rastplatz Mannsgraben ankommt. Hier versteckt sich die Wegmarkierung ganz gemein hinter der Schutzhütte. Sobald man den Pfad dort entdeckt hat, geht es mit einer leichten Steigung aufwärts. Am Ende dieses Aufstiegs erreicht man einen Waldweg, an dem im Winter 2014/15 die Wanderwegmarkierung verschwunden war. Auf jeden Fall geht es dort nach links weiter, um schon bald die tschechische Grenze zu erreichen. Hier ist der Tanečnice (Tanzplan) ausgeschildert und man folgt wieder der gelben Wanderwegmarkierung. Als ich diese Wanderung gemacht habe, waren ab hier neben dem Weg immer wieder Schneeengel in den Schnee geklopft und alle paar Meter waren mit schöner Schreibschrift Wörter in den Schnee geschrieben. Wenn ich es richtig erkannt habe, waren es alles Begriffe (Messer, Gabel, Salzstreuer, Teller usw.) vom Esstisch. Was auch immer das für ein lustiges Spiel war, es hat selbst mich als Unbeteiligten erfreut und ich habe mich amüsiert, einen neuen Engel oder ein Wort im Schnee zu entdecken.
Von der Grenze bis zum Gipfel des Tanečnice (Tanzplan) wird nur ein breiterer Forstweg überquert und der eigentliche Aufstieg ist für so einen hohen Berg (597 Meter) wirklich super einfach. Nach dem Aufstieg kann man sich hervorragend mit zwei unterschiedlichen Belohnungen verwöhnen. Einerseits gibt es die beliebte Gaststätte mit bodenständigem Essen und dann den Aussichtsturm mit einem sehr netten Rundumblick. Um auf den Turm zu gelangen, soll man den Eintritt in der Gaststätte entrichten. Natürlich kann man sich auch so in den Turm mogeln, aber dann muss man sich auch nicht wundern, wenn die Gaststätte und der Turm irgendwann geschlossen sind.
Bis hoch auf den Tanečnice (Tanzplan) führt eine Zufahrt, die zwar eigentlich für den gewöhnlichen Verkehr gesperrt ist, aber bei meiner Wanderung von zwei Motorradfahrern als Teststrecke benutzt wurde. Die beiden fuhren auf ganz komisch schmalen Reifen (es könnten eher Räder von Geländefahrrädern gewesen sein) die Zufahrt hoch und hatten ordentlich Spaß dabei. Wobei sie mit sehr geringer Geschwindigkeit an mir vorbeifuhren und immer ein nettes Lächeln im Gesicht hatten. Die Wanderung führt über die gesamte Zufahrt abwärts und so begegneten die beiden mir gleich mehrmals. Von dem Tanečnice (Tanzplan) herunter ist die gesamte Strecke mit dem blauen Strich gekennzeichnet.
Am Ende der Zufahrt stößt man auf die Dorfzufahrt von Tomášov (Thomasdorf). Diese ist wieder mit dem gelben Strich markiert und wird nach rechts weiter gewandert. Die Straße war zu meinem Wanderzeitpunkt nicht geräumt und das nutzten zwei verspielte Männer hervorragend aus: Der eine fuhr mit seinem Auto vorneweg und der zweite hing an einem langen Abschleppseil snowboardfahrenderweise hinten dran. Es ist immer wieder faszinierend, was für einen Spaß ein bisschen Schnee den Menschen bereitet und auf was für lustige Ideen man alles kommen kann.
Schon bald ist auf der Wanderung die Minisiedlung Tomášov (Thomasdorf) erreicht, die aber einfach nur geradeaus passiert wird. Das letzte Gebäude auf der linken Wegseite ist eine kleine Kapelle, in der sich auf dem Altar eine Vielzahl an Kleinigkeiten ansammeln. Der markierte Wanderweg führt weiter in Richtung Grenzübergang und ist wirklich super angenehm zu gehen. Dank Schengener Abkommen kann man die Grenze einfach nur überqueren und schon nach etwas weniger als einem Kilometer erreicht man die Landstraße zwischen Sebnitz und Saupsdorf. Hier gibt es die Möglichkeit, in der Gaststätte Waldhaus einzukehren, bevor man 100 Meter nach rechts auf der Landstraße entlang wandern muss. Hier folgt man wieder der Wanderwegmarkierung blauer Strich , die nach links auf einen Feldweg abbiegt. Der Weg fällt ab, bis man wieder auf der bekannten Landstraße, die hier dann schon Hertigswalder Straße heißt, ankommt. An dieser Straße wird nur ganz wenige Meter (< 100 Meter) nach links abwärts gegangen, um dann nach rechts der blauen Wanderwegmarkierung weiter zu folgen. Ausgeschildert ist der Dr.-Alfred-Meiche-Weg. Dieser sehr schöne Wanderweg zieht sich von Sebnitz bis nach Saupsdorf fast immer am Waldrand entlang. An dieser Stelle wird Hertigswalde schon nach wenigen Metern verlassen und es geht sehr angenehm weiter in Richtung Sebnitz. Mal führt der Weg über ein paar Wiesen und dann wieder durch ein kurzes Waldstück. Man hat immer wieder wechselnde Aussichten und für so einen netten und einfachen Weg sind überraschend wenige andere Wanderer unterwegs. Nachdem man Sebnitz ganz knapp unterhalb des Buchberges erreicht hat, geht es dort für 300 Meter nach rechts weiter. Dann hat man den Parkplatz an der Sebnitzer Rodelbahn erreicht und damit ist eine tolle Winterwanderung beendet.
Auch wenn in der Gaststätte auf dem Tanečnice (Tanzplan) einige Wanderer waren, so war die gesamte restliche Wanderstrecke wunderbar ruhig und netterweise spielte das Wetter mit, so dass auch immer mal wieder ein schöner Blick in die Landschaft möglich war. Ich persönlich fand es sehr nett zu sehen, dass es außer mir noch mehr Leute gibt, die sich über Schnee richtig freuen und so lustige Sachen machen wie Schneeengel, Motorradfahren oder eine ganz besondere Art an Snowboard fahren.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Sebnitz Markt mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Sebnitz Rodelbahn