Winterschrammsteine
Abstimmung:
Ø 3,4 (5 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,00 h |
Entfernung: ca. 11,00 km |
Höhenunterschied: ca. 218 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Schrammsteine – Affensteine; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Schrammsteine/Affensteine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Bad Schandau - Sendigstraße - Aufzug - Luchsgehege - Fahrstuhlweg - Ostrau - Ostrauer Ring - Schrammsteinblick - Falkenstein-Klinik - grüner Punkt - Fallensteinstraße - roter Strich - Falkenstein-Hütte - grüner Strich - Steinbrecherweg - Liebentor - Wenzelsweg - Königsplatz - Wildwiese - Gedenkstein Nationalparkgründung - Mittelwinkelweg - Hintere Promenade - gelber Strich - Elbleitenweg - Bauweg - grüner Strich - Steinbrecherweg - roter Strich - Falkensteinstraße - Ostrau - grüner Punkt - Falkenstein-Klinik - Ostrauer Ring - Lutherweg - Luchsgehege - Aufzug - Bad Schandau - Sendig-Straße
Beschreibung:
Der Tourismusverband Sächsische Schweiz hatte festgestellt, dass im Winter einfach zu wenige Besucher in der Sächsischen Schweiz sind und deshalb bei Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) eine Winterwanderkarte in Auftrag gegeben. Dabei ist eine schöne Übersichtskarte mit 29 Wanderungen entstanden. Die Wanderungen sind danach ausgesucht bzw. erstellt worden, dass keine zu gefährlichen Passagen enthalten sind. Wir haben uns diesen Winter die Strecke zum Brand und diese Runde zum Fuße der Schrammsteine ausgesucht.
Der Startpunkt ist der Parkstreifen vor dem Schandauer Aufzug. Von hier geht es mit dem Aufzug nach oben. Dabei bietet es sich an, gleich ein Ticket für beide Richtungen zu kaufen. Dieses Ticket kostet im Winter 2018/19 2,80 € (ermäßigt 2,20 €). Der Fahrstuhl lässt sich durch einen Knopf rufen, wenn er nicht sowieso schon unten ist. Das coolste, finde ich, sind die beheizten Scheiben. Sie sind wirklich richtig warm und damit auch nie beschlagen. Sehr netter Service. Oben angekommen muss man erst einmal die fantastische Rundumsicht genießen. Von hier oben kann man hervorragend auf Bad Schandau blicken, das leuchtende Außenbecken des Schneckenbades (wegen der Form des Gebäudes, der richtige Name ist Toskana Therme) entdecken und vielleicht auch ein paar gut gelaunte Kindergartenkinder. Über die Brücke geht es zum Berghang und dort könnte man schon das erste Mal einkehren oder auch die beiden Luchse in ihrem Gehege entdecken.
Von dem Luchsgehege geht es bergauf auf dem Fahrstuhlweg in Richtung Ostrau. Nach 400 Metern und 60 Höhenmetern erreicht man den Rand von Ostrau an der neuen Aussichtsplattform. Zum Anfang der Planung der Aussicht wurde noch das Wort Skywalk benutzt, aber man hat schnell festgestellt, dass das einfach nur peinlich ist und ab dann wurde von einer Aussichtsplattform gesprochen. Hat man gerade eben vom Aufzug ins Elbtal geschaut, dann stellt man fest, dass dieser Platz hier keine bessere Aussicht bietet. Man kann über die Elbe hinweg auf die Tafelberge sehen, den Fluss selber aber nur über zwei Sichtachsen, die etwas freigeschlagen wurden. Das ist der Bezeichnung Skywalk einfach nicht wert. Trotzdem ist die Aussichtsplattform sinnvoll. Hier oben in Ostrau befindet sich die Falkenstein-Klinik, in der sich gesundheitlich angeschlagende Mitmenschen erholen. Genau für diese ist der Spaziergang über den Ostrauer Ring und ein Besuch der Aussicht perfekt geeignet.
Für die Wanderung geht es auf dem Ostrauer Ring zwischen der Bebauung und dem Waldrand entlang. Die vielen unterschiedlichen, aber alle toll erhaltenen Häuser auf der linken Straßenseite stammen aus dem Jahre 1903 und wurden von Herrn Rudolf Sendig gebaut. Bis auf zwei der Villen an der Stirnseite des Ostrauer Rings sind alle Häuser heute noch sehr gut erhalten. Die Straße ist im Jahre 2018 neu angelegt worden und dabei wurden etliche Punkte her- oder ganz neu eingerichtet. So gibt es u.a. einen neuen Spielplatz, einen netten Rastplatz und ein Kneippbecken für die Arme. Dieses Becken ist im Winter leer, was aber nicht schlimm ist, da sowieso keiner auf die Idee käme, seine Arme bei niedrigen Temperaturen auch noch in kaltes Wasser zu tunken. Nach ½ Kilometer auf dem Ostrauer Ring erreicht man eine Stelle, von der man eine sehr schöne Aussicht in Richtung Schrammsteine und Falkenstein hat. An dem Aussichtspunkt befindet sich auch ein gemaltes Panoramabild der Schrammsteine mit den einzelnen markierten Gipfeln. Das ist ziemlich interessant, da bestimmt schon so einige Mitmenschen die Felsenkette bestaunt haben und genauso wie ich die Felsen einfach nicht richtig auseinander halten können.
An der Aussicht führt die Wanderwegmarkierung grüner Punkt vorbei. Dieser folgt man nach links (wenn man in Richtung Schrammsteine blickt), um zuerst an der Falkenstein-Klinik vorbeizuwandern und dann geht es am Straßenrand in die Richtung der Schrammsteine. Die ersten 200 Meter außerhalb der Ortschaft muss man am Straßenrand entlang wandern, dann geht es auf der linken Straßenseite auf einem Bürgersteig weiter. Spätestens ab dem Wanderparkplatz folgt man der Markierung roter Strich . Nach ein paar hundert Metern biegt die Straße nach rechts ins Elbtal ab, die Wanderung folgt aber noch ein Stück dem Waldweg, bis nach rechts der Steinbrecherweg mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich abbiegt. Auch wenn es zwischendurch so aussieht, als würde der markierte Wanderweg auf das Grundstück eines Wochenendhauses führen, so folgt man dem Weg einen Kilometer. Dann erreicht man einen gut ausgebauten Forstweg, den man nach links weiter wandert. Nach ein paar hundert Metern (400 Meter) biegt der grün markierte Weg nach rechts ab, unsere Empfehlung ist aber, geradeaus auf der Forststraße (Wenzelsweg) weiter zu wandern. Schon sehr schnell erreicht man die große Wildwiese, dann kann man auch gut erkennen, warum wir diesen Weg empfohlen haben. Von dieser Seite hat man einen viel besseren Blick auf die Schrammsteine. Am Ende der Wiese führt ein Waldweg direkt am Waldrand auf die gegenüberliegende Seite. Dort erreicht man die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Strich, die aber nur überschritten wird und gegenüber geht es ein paar wenige Meter auf dem Mittelwinkelweg aufwärts. Nach etwa 200 Metern erreicht man eine größere Waldwegkreuzung, auf der es nach rechts mit der gelben Wanderwegmarkierung weiter geht. Der Weg schlängelt sich an der Unterseite der Schrammsteine entlang und damit ist es vollkommen egal, wie viel es mal wieder geschneit hat, man kann so einigermaßen sicher wandern. Selbst wenn der Weg schon durch einige andere Mitmenschen glatt getrampelt sein sollte, kann man diese Winterwanderung noch genießen.
Genau an der kürzesten Stelle zwischen den Schrammsteinen und dem Falkenstein kommt von rechts die Wanderwegmarkierung Malerweg mit dem großen „M“. Auf dieser geht es bis zur schon bekannten Kreuzung mit dem Wenzelsweg und dann weiter auf dem Steinbrecherweg in Richtung Ostrau. Die Wanderung führt auf den schon bekannten Wegen bis Ostrau zurück und dort zur Falkensteinklinik. Erst dort wird der bekannte Weg verlassen und der zweite Teil des Ostrauer Rings begangen. Schon nach ein paar Metern erreicht man einen von den schönen neuen Plätzen. Hier befindet sich ein kleiner Sandsteingipfel, eine schöne, große Bank in einem Pavillon und drei Spiegel, die den Betrachter verformen. Der Spiegel, der einen viel schlanker wirken lässt, hat uns am besten gefallen. Autos dürfen hier maximal 30 km/h fahren und so ist es sehr angenehm, hier entlang zu spazieren und die Häuser anzuschauen. An der Stirnseite des Ostrauer Rings angekommen, beginnt geradeaus der Lutherweg. Dieser Weg führt etwas oberhalb des Fahrstuhlweges, den man vom Hinweg kennt, am Hang entlang. Damit gelangt man zum oberen Teil des Luchsgeheges und wenn man Glück hat, sieht man eine der beiden Katzen. Wenn man weiß, dass diese Tiere in Freiheit eine durchschnittliche Reviergröße von 250 km² haben, dann ist Gehege hier einfach viel zu klein, aber so hat man wenigstens mal die Chance, diese tollen Jäger zu sehen. An und für sich sind die auch nicht anders als Hauskatzen, nur halt alles ein ganzes Stück größer. Gleich neben dem Gehege führt eine Treppe hinunter zum Aufzug und damit gelangt man wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Wir finden die neue Winterkarte der Sächsischen Schweiz gut, auch wenn manche der Empfehlungen sehr seltsam sind. So geht z.B. eine Wanderung auf der Straße von Ottendorf runter ins Kirnitzschtal. Auch wenn im Winter wirklich nur wenige Leute auf den Straßen unterwegs sind, würde ich mich nicht trauen, so ein Teilstück zu empfehlen. Aber für eine Wanderung im Winter ist das immer noch ein sichererer Weg als auf zugeschneiten oder sogar vereisten Felsen herumzuturnen. Das macht den Leuten der Bergwacht keinen Spaß und für einen selber ist es auch kein Genuss, in einer Kletterstiege zu hängen und auf Rettung zu warten (so passierte genau zu unserem Wanderzeitpunkt auf der Rübezahlstiege).
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Bad Schandau Personenaufzug mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Postelwitz Sieben Brüder Häuser