Richtungskiefer
Abstimmung:
Ø 3,8 (12 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,00 h |
Entfernung: ca. 9,00 km |
Höhenunterschied: ca. 302 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Klettern |
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empfohlene Karten: Stolpen und das Stolpener Land; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Brand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Cunnersdorf - Liebensberg - Rennstrecke - roter Punkt - Heeselichtmühle - Polenztal - Scheibenmühle - Karl Lampe Weg - Wendsche Aue - Wendischauweg - Richtungskiefer - Cunnersdorf
Beschreibung:
Als ich mal wieder mit dem Finger über die Stolpener Karte von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) gefahren bin, habe ich westlich von Cunnersdorf einen Eintrag namens Richtungskiefer entdeckt. Irgendwie konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, was das denn sein könnte und so wurde diese Stelle gleich mal mit einer ordentlichen Wanderung erkundet. Als ich diese Wanderung unternommen habe, wehte ein ordentlicher, saukalter Sturm und das stellte sich als ziemlich unangenehm heraus.
Die Wanderung startet am Ortsrand von Cunnersdorf. Von hier geht es ½ Kilometer in Richtung Ehrenberg (Süden) auf der Fahrstraße entlang, bis ungefähr auf die Höhe des Dorfendes. Hier biegt nach rechts ein breiter Feldweg ab. Links neben dem Weg wächst ein wirklich schöner Feldrand mit unterschiedlichen Bäumen und Sträuchern, die auch immer wieder gepflegt (zurückgeschnitten) werden. Blöderweise bin ich im Januar hier entlang gewandert und zu dieser Zeit waren die Pflanzen leider überhaupt kein brauchbarer Windschutz. Trotzdem scheint dieser Feldrain auch im Winter ein guter Schutz für mehrere Tiere zu sein, da in den gehäckselten Sträuchern einige Wühlspuren zu sehen waren. Gleich mehrmals führte auch ein Gang in diese Holzspäne. Der Feldrain steht unter dem Schutz eines Landschaftsschutzgebietes, was in Deutschland schon so einige Regeln (z.B. eingeschränkte Bodennutzung und „Charakteränderungen“ des Gebiets) vorgibt. Auf der rechten Feldwegseite befinden sich sehr weitläufige Felder, die überhaupt nicht erahnen lassen, dass zwischendrin ein relativ tiefes Tal (Polenztal) liegt.
Nach einer Strecke von fast 1 ½ Kilometern erreicht man eine Kreuzung, an der es nach rechts weiter geht. Sehr interessant an diesem Weg ist, dass er mindestens von einem Jäger regelmäßig befahren wird und damit der Jäger auch bei etwas mehr Schnee nicht vom Weg abkommt, werden im Herbst links und rechts des Weges Stäbe in den Boden gesteckt, genauso bei der Zufahrt zum Hochsitz auf der linken Seite. Insgesamt führt der Weg etwas weniger als einen Kilometer über das Feld, bis der Waldrand erreicht wird. Hier stehen auf der rechten Wegseite ein ungewöhnlich großer Tisch und eine Bank mit der Inschrift „Anno 99 – Ralphes Ruh – neu 04“. Von diesem Rastplatz hat man einen netten Blick in eine Senke, durch die es jetzt weitergeht. Dazu muss man von der Bank ein paar ganz wenige Meter zurück wandern, um dann nach rechts auf einem vollkommen unscheinbaren Weg in die Senke hinunter zu gehen. Sehr seltsam an diesem Weg ist, dass er als Pferdeweg gekennzeichnet ist, aber ein fast unsichtbarer Weidezaun über den Beginn verläuft.
Am Wegesrand steht eine Birkenallee, auf deren anderer Seite noch ein weiterer Waldweg verläuft. Auf diesen Weg sollte man unbedingt wechseln, um dort auf der linken Seite der Senke weiter abwärts zu wandern. ½ Kilometer hinter dem oben beschriebenen Rastplatz biegt nach links im spitzen Winkel ein Waldweg ab, auf dem es 100 Meter weiter geht. Dann biegt wieder im spitzen Winkel ein Weg nach rechts ab, der damit dann parallel zum vorhergehenden Weg weiter abwärts führt. Der Waldweg fällt relativ steil ab und schon nach ein paar hundert Metern kann man links unten im Polenztal die Fahrstraße entdecken. Bis zu dieser Straße folgt man dem Waldweg, um dann ganz wenige Meter (ca. 50 Meter) auf der Straße bis zum nächsten Abzweig weiter zu wandern. Knapp neben der Fahrstraße befindet sich die Heeselichtmühle (www.heeselichtmuehle.de) und quer über deren Hof führt der rot markierte Wanderweg in das Polenztal. In der Heeselichtmühle scheinen Kinder zu wohnen, weil nicht nur ein super lustiges Holzpferd bzw. ein Reithahn im Garten steht, sondern auch eine Schaukel oberhalb einer kleinen Staustufe in der Polenz hängt.
Die Wanderung folgt dem sehr annehmen Wanderweg durch das Polenztal. Ungefähr ½ Kilometer hinter der Heeselichtmühle erreicht man die Scheibenmühle. Es ist schon ziemlich beeindruckend, wie riesig die einzelnen Gebäude (wie z.B. der Speisesaal) sind. Sobald man die Gebäude passiert hat, fällt ein breiter Überlauf auf, der noch aus den Zeiten stammt, als die Mühle mit Wasserkraft angetrieben wurde. Da der Mühlgraben doch relativ hoch ist, muss er natürlich auch ziemlich lang sein und das kann man auf dem nächsten Teilstück der Wanderung ganz gut erkennen. Sehr ungewöhnlich ist, dass die Mühle im Ursprung mit dem Wasser aus dem Dorfbach betrieben werden sollte. Schon im ersten Jahr nach der Inbetriebnahme (1798) war der Bach im Sommer versiegt und deshalb wurde nach einem langwierigen Rechtsstreit die Polenz zum Antrieb benutzt.
Spätestens hinter der Scheibenmühle kann man am rechten Hang sehr gut erkennen, dass das Polenztal im diesem Teil durch den Granit der Lausitzer Verschiebung verläuft. Einerseits sehen die Felsen viel gröber und eckiger aus und außerdem sind die kleineren Schluchten zur Seite viel V-förmiger als im Sandstein. Ab der Scheibenmühle wird der Wanderweg aber auch schmaler und zwischendurch geht es ein wenig hubbelig hoch und runter. Von der Scheibenmühle wandert man fast 2 Kilometer auf der roten Wanderwegmarkierung bzw. auf dem Karl-Lampe-Weg, bis der Wanderweg schnurgerade auf einem Bergkamm aus dem Tal herausführt. Der rot markierte Wanderweg biegt zwar zwischendurch nach links ab, aber die Wanderung führt immer weiter auf dem breiten Weg aus dem Polenztal heraus. Hier fällt ganz besonders der Weguntergrund auf, weil es sich um Granit handelt, man aber das Gefühl hat, auf einem alten Bahndamm zu wandern.
Nach ½ Kilometer flachem Aufstieg verlässt die Wanderung den Wald und tritt heraus auf ein paar Wiesen. Rechts neben dem Feldweg stehen einige Birken zu einer nett aufgereihten Allee und wenn man 400 Meter über die Wiesen gewandert ist, erreicht man einen nach links abzweigenden Feldrain. Dieser relativ breite Streifen sieht so aus, als ob hier hunderte Tiere Zuflucht finden können und die vielen Büsche sind eine optimale Windbremse. Genau an diesem Kreuzungspunkt zwischen dem Feldrain und dem Feldweg mit der Birkenallee steht auch wirklich die Richtungskiefer. Eigentlich ist es eine ziemlich unscheinbare Kiefer, an der man ohne den Hinweis in der Wanderkarte einfach nur vorbei wandert.
Die Wanderung führt weiter auf dem Feldweg in Richtung Cunnersdorf. Zuerst passiert man eine Senke mit einem kleinen Biotop und dahinter befindet sich auf der rechten Wegseite ein etwas größerer Tümpel. Dieses Gewässer ist ganz bestimmt künstlich angelegt und wird von einem Mitmenschen sehr nett gepflegt. Auf der südlichen Seite steht eine richtige Hecke aus Tannen und die Staumauer hat durch mehrere Laubbäume eine bessere Stabilität.
Von hier geht es den letzten ¾ Kilometer bis zum Ausgangspunkt zurück. Eigentlich war die die erste Planung zu dieser Tour, dass von dem Teich noch ein kleiner Schlenker nach links führen sollte, aber irgendwie ist mir in der Realität der Weg verloren gekommen, oder ich habe die Augen einfach nicht auf bekommen. Diese Wanderung ist keine besonders spektakuläre Runde, aber auf jeden Fall führt sie durch eine sehr angenehme ruhige Ecke der Sächsischen Schweiz und es gibt unterschiedliche Landschaftsteile zu entdecken.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Cunnersdorf Landweg mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Cunnersdorf Landweg