Kleines Labyrinth
Abstimmung:
Ø 3,1 (23 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 6,50 km |
Höhenunterschied: ca. 260 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht Kletterabschnitte festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Nikolsdorfer Wände; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Leupoldishain - blauer Strich - Promenade - grüner Punkt - Bär Grund - Naturbühne - Kuhstall - Nikolsdorfer Nadel - Wolfsgrundwächter - grüner Punkt - Großen Labyrinth - Gründeweg - Pferdelochweg - Breite Heide - Kleine Labyrinth - Leupoldishain
Beschreibung:
Schon als die Wanderkarte von Dr. Böhm zu den Nikolsdorfer Wänden (www.boehmwanderkarten.de) herauskam, war mir der Eintrag „Kleines Labyrinth“ aufgefallen, aber irgendwie hatte ich keinerlei Weg dorthin entdeckt und auch in der Natur waren keine Spuren zu sehen. So vergaß ich die Stelle wieder und wurde erst mit den Heimat- und Naturgeschichten Band 3 von Axel Mothes (www.stiegenbuchverlag.de) wieder daran erinnert. Die Beschreibung hörte sich sehr einfach und ganz interessant für einen Familienausflug an. Netterweise darf man in Leupoldishain immer noch kostenlos parken und so haben wir den Startpunkt gleich ins Zentrum dieses Ortes gelegt. Vom Parkplatz geht es in westliche Richtung auf der gelben Wanderwegmarkierung die Dorfstraße hinauf. 150 Meter von dem Parkplatz entfernt erreicht man einen Spielplatz mit einer Kletterwand, an dem die Straße verlassen wird. Es geht nach links noch wenige Meter der gelben Wanderwegmarkierung hinterher. Sehr genau 100 Meter von der Straße entfernt biegt nach rechts ein Weg ab, der parallel zur Dorfstraße verläuft. So passiert man noch ein paar Häuser, ein kleines Sumpfgebiet und einen Tennisplatz. Am oberen Ende des rechteckigen Teiches sieht man links vom Weg ein paar Felsen. Dabei handelt es sich um die nördlichen Ausläufer des Kleinen Labyrinths. Ganz vorne steht auch noch ein Klettergipfel mit dem passenden Namen Teichwächter. Einen richtigen Zugang haben wir irgendwie nicht entdeckt und so geht es die 50 Meter bis zu den Felsen quer durch den Wald. Nachdem man durch ein Felsmurmelfeld bis zum nördlichen Zipfel des Kleinen Labyrinths aufgestiegen ist, führt eine lange Schlucht einmal durch die Felsen. Zwischendurch haben wir nur den Weg rechts (also westlich) um die Felsen entdeckt und am Ende des Felsengangs sieht man schräg rechts vor sich einen breiten Forstweg.
Hier geht es wieder mal quer durch den Wald, um dann auf dem besagten Forstweg nach links weiter zu wandern. Nach ganz wenigen Metern erreicht man die Wanderwegmarkierung grüner Punkt , der man nach rechts folgt. Nach etwas weniger als ½ Kilometer fällt auf der linken Seite ein super dichter Fichtenwald auf, der auf der Wanderkarte von Dr. Böhm die passende Beschreibung Märchenwald hat. Eine bessere Beschreibung gibt es nicht. Insgesamt wandert man 2,4 Kilometer auf der grünen Wanderwegmarkierung. Gleich an mehreren Stellen kann man in Form von komischen roten Rohren noch Spuren vom Uranbergbau entdecken. Diese Rohre sind Kontrollstellen und zumindest im Herbst 2013 waren an zwei unterschiedlichen Stellen auch noch Messgeräte mit Schläuchen angeschlossen.
Nachdem man so einige hundert Meter (genauer gesagt 900 Meter) durch den Dürren Grund bzw. den Gründeweg gewandert ist, fallen auf der linken Wegseite schon über eine lange Strecke Felswände auf. Dann führt ein breiter, aber unmarkierter Waldweg nach links hoch. Dieser Waldweg verläuft mit einer sehr angenehmen Steigung auf den Sattel zwischen dem Felsmassiv und dem großen Labyrinth. Wer noch nicht im Felsenwirrwarr des großen Labyrinths gewesen ist, sollte unbedingt einen kleinen Abstecher dorthin unternehmen. Das gilt insbesondere, wenn man mit seinen Kindern unterwegs ist. Der durchnummerierte Weg ist wirklich eine tolle Abwechslung und macht selbst nach der zigfachen Wiederholung immer noch Spaß.
Nachdem man den Bergsattel überquert hat, biegt kurz dahinter (100 Meter hinter dem Scheitelpunkt) nach links die bekannte grüne Wandermarkierung ab. Dieser Waldweg führt auf die Ebene der Felsen hinauf. Nachdem man die paar wenigen Höhenmeter bewältigt hat, geht es auf fast gleichbleibender Höhe für den nächsten ¾ Kilometer weiter. Obwohl sich nach dieser Strecke auf der linken Wegseite etwas Interessantes versteckt, befindet sich am Weg kein Hinweis darauf. Man kann den Zugang aber relativ einfach finden, da es der erste breite Weg ist, der nach links abbiegt. Der Waldweg fällt leicht ab und erreicht nach 100 Metern einen Kletterfelsen namens Wolfsgrundwächter, der früher viel höher gewesen ist. Der ehemalige Uranbergbau hat bis vor ein paar Jahrzehnten eine große Menge Geröll/Abraum hervorgebracht und was lag im wahrsten Sinne des Wortes näher, als eine der vielen Felsenschluchten damit zu verfüllen. In diesem Fall musste der Wolfgrund dran glauben und damit schrumpfte der Wolfsgrundwächter auf ein so kleines Maß (< 10 Meter), dass er sogar noch nicht mal mehr als Klettergipfel gewertet wird.
Die weitere Wanderung führt wieder zurück auf den grün markierten Wanderweg und für 150 Meter nach links weiter. Dann zweigt wieder ein gut sichtbarer Waldweg ab, der einen sehr netten Eindruck macht. Auf diesem Weg geht es 200 Meter entlang, wobei nach der halben Strecke rechts ein Schild auf den versteckten Abstieg in Richters Grund weist. Dieser soll aber auf dieser Wanderung nicht erkundet werden, sondern die Aussicht an der Nikolsdorfer Nadel auf der linken Wegseite. Der Zugang ist uns nur durch die detaillierte Wanderkarte von Dr. Böhm aufgefallen und trotzdem ist die Aussicht in der Natur relativ schwierig zu entdecken, da man ja meistens nicht so genau weiß, wo denn 200 Meter erreicht sind. Auf jeden Fall steht genau an der Stelle 5 Meter neben dem Weg eine einzelne Fichte mit sehr nett ausragenden Ästen. Hinter der Fichte kann man so ungefähr einen Trampelpfad in die Richtung der Felskante erahnen. Dadurch, dass der Zugang relativ versteckt liegt, handelt es sich natürlich um eine sehr ruhige Aussicht mit einem Blick über die schon vorher gesehene Wiese am Gründeweg. Der Platz lädt zu einem ruhigen Picknick ein.
Die Wanderung geht wieder zurück auf den grün markierten Wanderweg und dort nach links weiter. Die Wanderung macht noch einen kurzen Schlenker und steigt dann runter in Bärs Grund. Nach ein paar dutzend Stufen steht man in dem dunklen Grund mit so ein paar überraschenden Stellen. Was als erstes auffällt, ist ein Felsen in Pyramidenform und gleich daneben eine 1 ½ Meter dicke Sandsteinplatte. Wenn man häufiger in der Sächsischen Schweiz unterwegs ist, dann erscheinen einem diese Formen nicht so richtig natürlich. Auf der linken Grundseite befindet sich eine große Höhle (seltsamerweise mit dem Namen Kuhstall), die früher als Wildpretskammer genutzt wurde. Der Raum ist wirklich ungewöhnlich groß (3 x 4 x 4 Meter) und seltsamerweise fast rechteckig.
Auf dem weiteren Weg Bärs Grund hinunter stößt man bald auf die Naturbühne Leupoldishain, die selbst heutzutage noch nett gepflegt wird. Sehr interessant sind die Fotos an der Schautafel, auf denen die Zuschauermengen im Jahre 1959 mit 1.200 Besuchern angegeben sind. Den größten Teil des Zuschauerbereiches hat sich die Natur heutzutage zurückerobert, aber die heute noch vorhandenen Zuschauerreihen (8 bzw. 10 Reihen) werden immer noch erhalten und vereinzelt für Veranstaltungen benutzt. Bei unserer kleinen Wanderung hatten unsere beiden Mädels gleich mal eine passende Bühne für eine improvisierte Ballettvorführung gefunden.
Für das letzte Stück geht es noch die 400 Meter nach vorne aus Bärs Grund heraus und dann nach links bis nach Leupoldishain bzw. dem Startpunkt der Wanderung. Damit ist eine nette Wanderung zu Ende gegangen, die mal wieder gezeigt hat, dass es selbst nach vielen Jahren wandern in der Sächsischen Schweiz noch Stellen zu entdecken gibt, die auch wirklich richtig interessant sein können.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Leupoldishain Gemeindezentrum mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Leupoldishain Ortsmitte