Poblätzschwände

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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 4,25 h
Entfernung:
ca. 12,50 km
Höhenunterschied:
ca. 653 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
witterungsbedingt schwierig
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Schmilka - grüner Strich - gelber Strich - Grenzweg - Kipphorn - Müllerwiesenweg - blauer Strich - Großer Winterberg - Weiberfährenweg - Aussicht Problätzschwände - Weiberfährenweg - Roßsteig - blauer Strich - Reitsteig - Lehnsteig - Wurzelweg - grüner Punkt - Elbleitenweg - grüner Strich - Kleine Bastei - Kahntilke - Elbe - Schmilka

Beschreibung:

Die Wanderung Poblätzschwände ist dadurch entstanden, dass ich mal wieder mit dem Finger über Dr. Böhms Schrammsteinkarte (www.boehmwanderkarten.de) gefahren bin und einen Aussichtspunkt auf den besagten Wänden entdeckt habe, der uns vollkommen unbekannt war. So etwas kann nicht bleiben und deshalb haben wir uns gleich mal in Richtung Schmilka aufgemacht. Der Startpunkt ist der Parkplatz von Schmilka. Von hier geht es nach rechts bis zur einzigen Straße, die in der Ortschaft den Berg hinauf steigt. Markiert ist dieser Aufstieg durch den Ort mit dem roten Punkt . Auch wenn es sich, mit der Ausnahme der B172, um die einzige Ortsstraße handelt, so ist sie doch nur selten befahren. Wenn man die Straße doch mal mit einem Auto teilen muss, dann ist dieses mit einer sehr angenehmen Geschwindigkeit unterwegs, da die Breite der Straße auch ganz sicher nichts anderes zulässt. Nach den ersten paar Metern passiert die Wanderung die Schmilksche Mühle (www.ferienhaus-muehlchen.de). Diese Mühle aus dem Jahre 1665 ist ganz hervorragend wieder hergerichtet worden und beim jährlichen Mühlentag wird hier sehr schön gezeigt, wie früher in der Mühle Getreide gemahlen wurde. Die Wanderung steigt noch ein paar Meter aufwärts bis zum Ende der Ortschaft. Hier entspringt die Ilmenquelle, die im Verhältnis zu den anderen Quellen der Sächsischen Schweiz eine ziemlich hohe Ausschüttung hat. Gleich an der Quelle biegt nach rechts der Grenzweg ab. Er ist mit dem gelben Strich markiert und einer der ruhigsten Wanderwege von Schmilka bergaufwärts. Der Wanderweg schlängelt sich zuerst oberhalb von Schmilka am Felsen entlang und biegt nach links ab, um mit einer angenehmen Steigung parallel der Grenze weiter zu verlaufen. Trotz der angenehmen Steigung schafft man mit diesem Weg schon mal die ersten 100 Höhenmeter, bis die Zufahrtsstraße des Großen Winterbergs erreicht ist. Auch wenn das Wandern über asphaltierte Wege nicht das Gelenkschonendste ist, so geht es weiterhin über ein paar Serpentinen (insgesamt 5 Spitzkehren) mit einer angenehmen Steigung aufwärts. Nach der letzten Spitzkehre verlässt der gelb markierte Wanderweg die Fahrstraße. Hier empfiehlt es sich, noch ein kurzes Stück (weniger als 100 Meter) weiter auf der Fahrstraße zu wandern, um noch die tolle Kipphornaussicht nach links ins Elbetal zu besuchen. (Später steigt die Wanderung noch auf den Aussichtsturm des Großen Winterbergs, aber genau in die Richtung der Elbe kann man vom Aussichtsturm nicht blicken, da die Bäume die Sicht in südwestliche Richtung verhindern. Deshalb sollte man unbedingt die Kipphornaussicht besuchen.) Auf dem Kipphorn steht auch noch eine nette Bank, die zum Verweilen und Genießen des Ausblickes einlädt.

Panorama_Kipphornaussicht_klein

Jetzt geht es wieder das kurze Stück zurück bis zur gelben Wanderwegmarkierung, um von der südöstlichen Seite auf den Großen Winterberg hoch zu wandern. Auch wenn der Große Winterberg der höchste Berg (556 Meter) der Sächsischen Schweiz ist, so ist der Aufstieg doch relativ angenehm. Ganz besonders auffällig ist am Hang des Winterbergs der Buchenwald. Sehr häufig kann man anhand der Bäume schon den Untergrund erkennen, auf Granit wachsen Buchen sehr gut, auf Sandstein sind es viel häufiger die Nadelbäume. Genau so ist es auch auf dem Großen Winterberg. In dem Sandsteingebirge ragt der Große Winterberg als ein Basaltkegel heraus. Aussichtsturm_Grosser_Winterberg_kleinDie letzten paar Meter bis auf den Berg sind mit dem blauen Strich markiert. Auf dem Großen Winterberg wird eine Gaststätte mit angeschlossenem Hotel (www.grosserwinterberg.de) betrieben. Es ist überraschend, mit welchem Elan und Einsatz die Betreiber dieser Berggaststätte hier mitten im Nationalpark am Werk sind. Was mich besonders freut ist, dass der Verbotsschild_Beschreiben_von_Waenden_Winterberg_kleinAussichtsturm nach vielen Jahren bzw. sogar Jahrzehnten saniert worden ist und man jetzt endlich wieder eine Aussicht vom Berg hat. Die Wanderung führt auf der nördlichen Seite weiterhin auf der blauen Wegmarkierung den Berg hinunter. Im Ursprung ist geplant gewesen, wenige hundert Meter unterhalb des Gipfels nach links zu gehen, aber hier ist der Weg durch ein paar gefällte Bäume auf Dauer gesperrt worden. So erreicht man ca. 600 Meter hinter dem Aussichtsturm den ersten Weg nach links. Hier weist eine steinerne Wegsäule die Richtung. Der Weg nach links ist nicht markiert, obwohl es sich um einen ziemlich breiten Waldweg handelt. Nach ungefähr 400 Metern auf diesem Weg fallen mehrere Dinge auf: Der Wald auf der rechten Wegseite wechselt von Nadel- in Buchenwald, am Wegrand befindet sich ein Geländer, damit man nicht in einen Graben fällt und dann ist eine kleine Ebene auf der rechten Seite im Wald zu sehen. An dieser Ebene verlässt man den Waldweg und es geht auf einem kleinen unscheinbaren Pfad bis zur Aussicht auf die Poblätzschwände. Man sollte sich hier bewusst sein, das es sich um die Kernzone des Nationalparks handelt, aber darauf weisen auch die grünen Schilder hin. Ich habe schon so manche Aussichten auf Dr. Böhms Wanderkarten entdeckt, aber dieser Aussicht würde ich gleich noch mindestens zwei bis drei Sternchen verleihen. Dieser Aussichtspunkt ist vollkommen ruhig und man hat eine wahnsinnig tolle Aussicht auf den wild zerklüfteten Schmilkaer Felskessel. Links hinter der Aussicht ist eine Inschrift in den Felsen gemeißelt: Coras Ruh +25.9.1964. Stimmt, hier ist ein ruhiger Platz.

Panorama_Poblaetschwaende_klein

Die Wanderung muss wieder das Stück (also die 400 Meter) zurück bis zum markierten Wanderweg. Hier geht es also auf dem blau markierten Wanderweg nach links weiter. Der Weg verläuft ohne einen bemerkbaren Höhenunterschied. Eigentlich geht es jetzt nur noch darum, möglichst schön wieder vom Großen Winterberg herunter zu kommen. Ein Weg wäre über den Wurzelweg, der viel schönere ist aber über den Lehnsteig. Dazu wandert man auf dem Reitsteig noch an dem Zugang zum Kleinen Winterberg vorbei und ein paar Meter hinter dem Abzweig erreicht man erst mal eine ziemlich hässliche Stelle im Wald. Hier hat im Jahr 2009 der Borkenkäfer gewaltig zugeschlagen und eine große Fläche Nadelbäume absterben lassen. Eigentlich kann ich es mir kaum vorstellen, dass es sinnvoll ist, die sterbenden Bäume hier stehen zu lassen. Meiner Vorstellung nach müssten sich die Borkenkäfer von hier aus dann ja weiter durch den Wald fressen. Komischerweise werden private Waldbesitzer von ihren Förstern dazu angehalten, die Borkenkäferbäume schnellstmöglich aus dem Wald zu entfernen. Warum muss das eigentlich der Nationalpark nicht? Vermutlich, weil das Konzept eines Nationalparks ja ist, der Natur ihren Lauf zu lassen. Wenn das mal konsequent durchgezogen würde, o.k., aber irgendwie entdecke ich immer wieder Stellen im Nationalpark, wo fleißig gearbeitet wird, auch mit schwerem Gerät. Aber weiter mit der Wanderung. Der Zugang zum Lehnsteig ist am markierten Wanderweg ausgeschildert. Der Lehnsteig ist irgendwie ziemlich seltsam, da man etwas mehr als ½ Kilometer ohne jeglichen Höhenunterschied entlang wandert. Links und rechts des Weges kann man schon deutlich erkennen, dass man auf einem Grat unterwegs ist, aber erst nach dem besagten ½ Kilometer geht es überhaupt abwärts. verwitterter_Felsen_am_Lehnsteig_kleinWer noch mal eine schöne Aussicht besuchen möchte, der klettert vor der ersten Treppe rechts dran vorbei. Hier ist irgendwie ein Baum so hilfreich gewachsen, dass der Zugang zur Aussicht sehr einfach ist. Nach diesem kleinen Abstecher geht es dann in den Schmilkaer Kessel über einige unterschiedliche Stufen abwärts. Ziemlich am Ende des Abstiegs steht auf der linken Seite ein Felsen, an dem schon deutlich die Verwitterungsspuren von ein paar Jahrtausenden zu erkennen sind. Solche Spuren entdeckt man natürlich an allen Felsen der Sächsischen Schweiz, aber hier sind unwahrscheinlich viele horizontale Rillen im Felsen entstanden. Der Lehnsteig endet auf dem breiteren Wurzelweg, der mit dem grünen Punkt markiert ist und jetzt weiter abwärts begangen wird. Nach wenigen Metern sieht man auf der linken Wegseite die Zufahrtsstraße vom Großen Winterberg und noch bevor die beiden zueinander stoßen, biegt die Wanderung nach rechts ab. Man könnte zwar auch nach links gleich nach Schmilka runter wandern, aber das wäre einfach nur langweilig. Deshalb geht es noch mal ein paar Meter hoch auf den Elbleitenweg, um dann aber auch schon nach links in Richtung der Kleinen Bastei abzubiegen. Hier wird die Wanderwegmarkierung grüner Punkt verlassen und es geht weiter auf dem grünen Strich . Die Kleine Bastei ist wieder mal eine unscheinbare Aussicht ins Elbtal, die aber eine andere Perspektive als z.B. die Kipphornaussicht bietet. wunderschoene_Aussicht_auf_Elbe_von_Kleiner_Bastei_kleinAn der Kleinen Bastei befindet man sich schon viel weiter unten im Elbtal und so kann man sehr schön gerade in Richtung Bad Schandau und in den Elbebogen bei Hřensko (Herrnskretschen) blicken. Nach diesem letzten Aussichtspunkt geht es an das letzte Stück Abstieg. Die Wanderung folgt weiterhin dem grün markierten Wanderweg und nachdem man einmal den Holzsammelplatzweg überquert hat, erreicht man bald die Bundesstraße B172 an der Elbe. Da es viel zu hässlich ist, an dieser Straße entlang zu wandern, empfiehlt es sich, auf dem Weg zwischen den Häusern und den Wiesen am Fluss bis zum Ausgangspunkt zu gehen. Damit haben wir eine neue tolle Aussicht gefunden, die sich in die Reihe der empfehlenswerten Aussichten (Kleine Bastei, Kipphorn usw.) einreiht. Das einzige Manko der Aussicht ist, dass man sie nur relativ schlecht findet, aber dafür ist es im Moment noch eine „Insider-Aussicht“.

Download file: POBLAETZSCHWAENDE.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit S-Bahn bis zur Haltestelle Schmilka Grenzübergang mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Schmilka Ortmitte
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 8,00 €

Ein Gedanke zu „Poblätzschwände“

  1. „An dieser Ebene verlässt man den Waldweg und es geht auf einem kleinen unscheinbaren Pfad bis zur Aussicht auf die Poblätzschwände.“

    > Die Eintrittsstelle ist wirklich unscheinbar direkt am Wegesrand (leichte Kurbe) noch vor den ersten 2-Meter-Holzhandläufen (mir fällt keine bessere Beschreibung ein). Man muss einige Meter quer durch das Unterholz bevor man einen kleinen Pfad erkennt. Aber keine Frage, der Weg lohnt sich!

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