Räumichthöhle

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Karte:
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Dauer:
ca. 2,50 h
Entfernung:
ca. 7,50 km
Höhenunterschied:
ca. 228 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
leicht
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
Klettern
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz (regenfest);
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Parkplatz Saupsdorfer Räumicht - Bad Schandauer Straße - Hinteres Räumicht - gelber Punkt - Streuweg - Bad Schandauer Straße - grüner Strich - Oberer Hirschewaldweg - Pohlshornweg - Malerweg - Großes Pohlshorn - Oberer Pohlshornweg - grüner Strich - Malerweg - Mühlschlüchte - Bad Schandauer Straße - Räumichtmühle - Räumichthöhle - Bad Schandauer Straße - Gedenkstein - SBB-Hütte - Rölligmühle - Bad Schandauer Straße - Parkplatz Saupsdorfer Räumicht

Räumichthöhle

Diese kleinere Wanderung ist durch ein befreundetes Pärchen entstanden. Eigentlich sollte es nur mal eben zum Großen Pohlshorn gehen und dann in einem kleinen Bogen zurück. Ungefähr so ist es dann auch gelaufen. Der beste Startpunkt ist der Parkplatz Hinterhermsdorf Räumicht. Auch wenn ich es kaum glaube, dass der Parkplatz noch lange kostenlos ist, aber im Frühjahr 2022 war das tatsächlich noch so.

Der Start erfolgt nach rechts ganz wenige Meter (100 Meter) auf der Straße in Richtung Hinterhermsdorf, bis nach links die Straße in das Räumicht abbiegt. Diese Straße ist eine Sackgasse, so dass nur die Anlieger hier entlang fahren und damit der Autoverkehr relativ gering ist. Nach 180 Metern gabelt sich die Straße und man wandert rechts weiter. 350 Meter hinter der Straßengabelung biegt wieder nach rechts die Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt ab. Der Streuweg steigt bis hoch zur bekannten Straße nach Hinterhermsdorf an, die aber auch nur überquert wird und auf der gegenüberliegenden Straßenseite folgt man der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Der sogenannte Obere Hirschewaldweg führt sehr angenehm in gleichbleibender Höhe in Richtung der Pohlshörner. Nach etwas weniger als 1 ½ Kilometern auf dem Waldweg stößt von rechts der beliebte Malerweg dazu und es geht auf diesem und der blauen Wegmarkierung blauer Strich weiter geradeaus. Schon bald könnte man nach rechts einen kurzen Abstecher zum Kleinen Pohlshorn unternehmen, aber praktisch lohnt es sich nicht so richtig, weil der Gipfel in einem Wald steht. Sehr sonderbar ist, dass das Kleine Pohlshorn eigentlich ein ganzes Stück (38 Meter) höher ist als das Große Pohlshorn.

Die Wanderung geht auf gleichbleibender Höhe weiter in westliche Richtung (also einfach geradeaus) auf der grünen Wanderwegmarkierung und auch noch dann geradeaus weiter,  wenn der markierte Wanderweg nach links den Hang Blick_vom_Grossen_Pohlshorn_kleinrunter ausgeschildert ist. 200 Meter hinter diesem Abzweig erreicht man die Aussicht, von der man eigentlich auf eine schöne felsige und bewaldete Landschaft schaut. Die Felsen Blick_vom_Grossen_Pohlshorn_mit_Kleinsteinhoehle_kleinsind auch weiterhin zu sehen, aber Wald ist gerade durch die Borkenkäfer ziemlich hässlich braun geworden. Von der Aussicht kann man auch hervorragend die Kleinsteinhöhle auf der anderen Seite der Kirnitzschtalstraße entdecken. Die Höhle hat die Form eines umgedrehten Herzens.

Nach dieser netten Aussicht geht es die 200 Meter zurück, bis der grüne Strich grüner Strich und die Malerwegmarkierung den Hang nach rechts hinunter weisen. Der Abstieg führt 70 Meter über ein paar Stufen und Serpentinen hinunter, bis man auf einen Querweg stößt. Die beiden Wanderwegmarkierungen biegen nach rechts ab, aber die Wanderung geht nach links weiter. Je länger man auf dem Waldweg wandert, desto besser ist er für Forstfahrzeuge ausgebaut. Nachdem man wieder einige Höhenmeter überwunden hat, erreicht man eine Kreuzung, an der man nach rechts auf dem breiten Weg weiter wandert. 

Nach insgesamt einem Kilometer auf dem unmarkierten Weg erreicht man die schon bekannte Stelle mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich und der Schutzhütte mit der Stempelvorrichtung. Rechts neben der Hütte geht es auf dem Malerweg den Hang hinunter. Irgendwie ist dieser Waldweg besonders anfällig für stärkere Regenschauer. Ich habe den Weg schon mehrmals als tiefen Graben gesehen, aber irgendwie wird er immer wieder aufgeschüttet und planiert. Die offizielle Bezeichnung für den Weg ist Mühlschlüchte. Die Schlucht endet auf der Straße im Kirnitzschtal, wobei die Kirnitzsch hier unten überhaupt nicht mehr entlang fließt. Vermutlich wird die Straße auch deshalb manchmal Bad Schandauer Straße genannt. Wenn man jetzt weiter nach rechts bachaufwärts wandert, erreicht man schon nach wenigen Metern die Räumichtmühle. Im Gewölbekeller in dem rechten Gebäude befindet sich eine wunderbare Idee, die „SB-Wandertränke“. Ein Kühlschrank mit angenehm frischen Getränken und einer ganz besonderen Kasse. Ich hoffe, dass niemals irgendwelche Idioten einfallen und das Vertrauen der Besitzer missbrauchen.

Knapp hinter dem Haus auf der rechten Straßenseite biegt ein kleiner Weg ab, der erstmal den Räumichtbach überquert. Für diese Wanderung hält man sich immer links und wandert knapp neben dem Bachlauf entlang. Zwei Mal kommen von rechts Wege aus Schlüchten herunter. 160 Meter hinter der zweiten Schlucht führt eine unscheinbare Kerbe im Hang aufwärts. Raeumichthoehle_linke_Seite_kleinBlöderweise sieht man von unten nur ein bisschen Felsen, aber die eigentliche Höhle versteckt sich 50 Meter neben dem unteren Weg. Wir finden, dass es sich lohnt den Hang hoch zu krabbeln, da eine ungewöhnlich große Schichtfugenhöhle hier ihren Dornröschenschlaf fristet. Sehr seltsam ist, dass sie in wirklich keiner einzigen Wanderkarte Raeumichthoehle_rechte_Seite_kleineingezeichnet ist und es auch von den Anwohnern keinen Namen für die Höhle gibt. Manchmal hört man den Namen Räumichthöhle, was ganz gut passen würde, da hier in dem Bereich wirklich alles irgendwie Räumicht heißt. Wer auch noch ein kleines lustiges Video zu der Höhle sehen möchte, sollte hier schauen.

Das letzte Stück der Wanderung führt wieder auf die Straße zurück. Hier könnte man den letzten ¼ Kilometer die Straße nach rechts bis hoch zum Räumichtparkplatz wandern. Gedenkstein_Todesmarsch_Raeumicht_kleinViel interessanter ist es aber, 50 Meter auf der Straße abwärts zu wandern (also nach links) und am Gedenkstein auf der rechten Straßenseite  nach rechts abzubiegen. Ausgeschildert ist hier die SBB-Hütte. Der Gedenkstein erinnert an den dunkelsten Teil der Geschichte. An dieser Stelle wurden am 23.04.1945 acht Teilnehmer des Todesmarschs aus dem KZ Schwarzheide umgebracht.

Die Wanderung führt auf einer offiziellen Straße, auf der ich aber noch nie ein Auto angetroffen habe, an der Hütte des Sächsischen Bergsteiger Bund (SBB) vorbei und bei den nächsten Gebäuden danach handelt es sich um die Rölligmühle. Knapp hinter dem Mühlteich biegt nach rechts die Straße hinauf zur Bad Schandauer Straße und dem Räumichtparkplatz ab. Damit ist eine kleine nette Wanderung zu Ende gegangen, die mich wieder einmal zu einem neuen verstecken Ort geführt hat. Einen herzlichen Dank an die Hinweisgeber.

Download file: RAEMICHTHOEHLE_AGZ.GPX

Unangenehme Wanderung

Ich wollte mal wieder eine ordentlich lange Wanderung in der Sächsischen Schweiz unternehmen. Außerdem war ich schon lange nicht mehr im Weißbachtal und dem oberen Kirnitzschtal, weil mindestens schon seit einem Jahr von den vielen gesperrten Wegen in der Hinteren Sächsischen Schweiz berichtet wird. Da ich keine Lust hatte, mal wieder fünf oder mehr Euro Parkgebühr zu zahlen, habe ich den Startpunkt auf den Parkplatz Sturmbauers Eck gelegt. Von dort kommend, geht es nach links ein paar ganz wenige Meter auf der Kirnitzschtalstraße abwärts. Kleinsteinhoehle_kleinDann biegt nach rechts ein Waldweg in Richtung Kleinstein ab. Nach 300 Metern erreicht man die Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich, der nach rechts aufwärts gefolgt wird. Schon nach wenigen Metern kann man einen lohnenswerten Abstecher nach links zur Kleinsteinhöhle unternehmen. Dabei ist eigentlich das Wort Höhle überhaupt nicht passend für diesen Platz. Vielleicht wäre Felsentor besser, da man wie durch ein Fenster in besonders schöner Form in die Landschaft der Hinteren Sächsischen Schweiz blickt.

Der weitere Aufstieg erfolgt auf der roten Wanderwegmarkierung und führt an Aussicht_von_Kleinstein_kleingleich zwei weiteren Aussichten oberhalb des Kleinsteins vorbei. Hinter der letzten Aussicht nimmt die Steigung ab und man wandert sehr angenehm in Richtung Saupsdorf. Zu meiner Wanderzeit (Herbst 2021) lagen hier die ersten Bäume kreuz und quer, aber was sind denn schon zehn Bäume, die man mal drüber oder drunter her passieren muss. Also ging es weiter in Richtung Saupsdorf und zwischendurch passiert man auch noch sehr nette Aussichten auf Saupsdorf und den Blick_ueber_Saupsdorf_kleindarüber liegenden Wachberg. Die Hauptstraße in Saupsdorf (Sebnitzer Straße) erreicht man am großen Parkplatz. Man folgt der roten Wanderwegmarkierung auch hier und biegt nach rechts und dann gleich wieder nach links ab. Die nächsten paar Meter (ca. 300 Meter) sind auch gleichzeitig die Zufahrt zum Wachberg, aber die Wanderung soll weiter auf der roten Markierung verlaufen und so geht es auf einem kleineren Weg aufwärts. Spielplatz_Wachbergbaude_kleinDer Aufstieg vom Parkplatz in Saupsdorf bis hoch zum Wachberg überwindet 150 Höhenmeter, aber dafür könnte man hier oben schon mal den Flüssigkeitshaushalt ausgleichen. Es ist zu schön zu sehen, welche Mühe sich der Besitzer der Wachbergbaude Rastplatz_Wachbergbaude_kleingibt. Vor der Terrasse ist ein sehr liebevoll gestalteter Kinderspielplatz mit einigen Hütten und daneben eine sehr bequeme Bank, die einen ganz gemein festhält und am Weiterwandern hindert. Sehr nett sehen auch die vielen Holzfiguren aus.

Da die Wanderung aber noch sehr viele Kilometer vor sich hat, empfiehlt es sich, nicht zu lange zu verweilen und gleich hinter der Wachbergbaude dem roten Strich weiter zu folgen. Der Wanderweg führt knapp neben der Weifbergturm_kleinTschechischen Grenze ein bisschen hoch und runter und erreicht nach 2 ½ Kilometern den Weifberg. Sehr schön ist, dass der Turm vor kurzem saniert worden ist und jetzt ein paar interessante Tafeln in den Zwischenetagen den Aufstieg abwechslungsreicher machen. Von dem Aussichtturm hat man eine sehr schöne Panoramasicht in wirklich alle Himmelsrichtungen. Sehr bemerkenswert ist der Aufenthalt bei leichtem Wind, da ein Holzturm immer elastisch ist und sich im Wind verbiegt. Das ist aber ganz ähnlich wie bei Bäumen, auch sie halten einer extremen Auslenkung stand. Natürlich sollte man sich nicht bei Sturm auf den Weifbergturm begeben, aber das merkt man schnell selber.

Die Wanderung folgt noch das letzte Stück der roten Wanderwegmarkierung auf der gegenüberliegenden Seite vom Weifberg herunter und dann hinein in einen ungewöhnlich ruhigen Wald. Gleich am Waldrand befindet sich links des Weges ein Gebäudekomplex, der früher eine nette Gaststätte namens Schäferräumicht war. Heutzutage ist es anscheinend nur noch ein abseits gelegenes Wohnhaus. Zur Wanderung ist die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich hinzugestoßen und genau auf dieser geht es in Richtung Grenze weiter. Weissbach_kleinSpätestens nachdem die Wanderung am Bachlauf des Weißbaches angekommen ist, empfinde ich den Wanderweg als einen der schönen Pfade in der Sächsischen Schweiz. Es ist kein Weg mit gigantischen Aussichten, aber dafür wunderbar ruhig und mit vielen Felsen links und rechts des Bachs. Obwohl ich bei herrlichstem Bereich_der_Bootsfahrt_kleinWanderwetter unterwegs war, habe ich im Weißbachtal und dem darauffolgendem Kirnitzschtal nur zehn Wanderer und nochmal sechs bei einer Rast angetroffen. Nur an den beiden Bootsstationen waren noch einige Leute, aber seltsamerweise sind sie mir sonst nirgendwo am Bachlauf begegnet.

Ab der Oberen Schleuse wechselt die Wanderwegmarkierung auf den blauen Strich blauer Strich und man wandert weiter in der Kirnitzschklamm. Knapp hinter der Staumauer hing neben dem Pfad irgend so ein Schild vom Nationalpark über die Gefahr der morschen Bäume. Da so ziemlich an jedem Eingang in den Nationalpark und auch noch an sehr vielen Stellen im Park solche Schilder aufgestellt wurden, habe ich es getrost ignoriert. Das war eine doofe Idee, denn auf der Strecke bin zum Grenzübergang Hinterdittersbach bin ich mindestens über 20 umgefallene Bäume Wolfsschlucht_kleindrüber oder drunter her gekrabbelt. Den Spuren nach zu urteilen haben das vor mir auch schon große Mengen Wanderer gemacht, da ich nie der erste war, der sich den Weg bahnen musste. Ich würde schätzen, es müssten schon so einige dutzend oder sogar hunderte Wanderer gewesen sein. Ab dem Grenzübergang Hinterdittersbach ist der Weg an der Kirnitzsch ein Wanderweg, der an mehreren Stellen sogar mit einer Art Asphalt ausgestattet ist. Faulyquelle_kleinHier waren in der Woche vor meiner Wanderung die Waldarbeiter dran und haben einige Bäume vom Weg entfernt und an den Seiten gesichert. Perfekt, damit war dieses Teilstück zügig durchwandert. Zwischendurch passiert die Wanderung die Marienquelle und die Untere Schleuse. Staumauer_Niedere_Schleuse_kleinIm Moment kann man sehr froh sein, dass die leere Untere Schleuse vorhanden ist, da ziemlich viele abgestorbene Bäume im Bachlauf oberhalb der Schleuse liegen. Wenn diese Bäume nicht auf irgendeinem Weg aufgehalten werden, dann wird es bald wieder eine Katastrophe wie bei dem Hochwasser im August 2010 geben.

Etwas mehr als zwei Kilometer hinter der Niederen Schleuse kreuzt der Malerweg. Irgendwie hatte ich in der lokalen Presse gelesen, dass die Forstleute/der Nationalpark den Malerweg in der Hinteren Sächsischen Schweiz freigeschnitten hätten. Da auf dem Malerweg wirklich viele Wanderer unterwegs sind, erschien mir das sehr schlüssig und so dachte ich mir, den Weg nach links (grüne Wanderwegmarkierung grüner Strich oder auch das Malerwegsymbol) hoch zu steigen. Tja, außer dass ich dieses Miniteilstück noch nie besonders gemocht habe, weil es steil nach oben geht, waren jetzt noch so einige Bäume blöde über den Weg gefallen. Ich würde schätzen, dass es mindestens zehn Stellen waren und den Trampelspuren nach zu urteilen liegen die Bäume schon lange hier. Na ja, nach 400 Metern und 75 Höhenmetern wird der Flügel E erreicht. Wer noch ein bisschen Zeit hat, der sollte einen Abstecher zum Großen Teichstein (plus 1 Kilometer für Hin- und Rückweg zusammen) unternehmen. Die Aussicht von der Spitze des Teichsteins ist wirklich schön und meistens sind nur wenige andere Besucher dort. Egal ob man den Abstecher unternimmt oder nicht, die Wanderung geht in nördliche Richtung (Wegweiser Buschmühle) weiter. Wegsperrung_Fluegel-E_kleinDieser Forstweg wird Flügel E genannt und ist ein gut ausgebauter Waldweg, der sehr häufig von den Forstleuten genutzt wird. Sehr erschreckend sahen zu meinem Wanderzeitpunkt einige Bäume aus. Diese Bäume standen extrem schräg neben oder oberhalb der Forststraße und irgendwie habe ich bei dem kleinsten Windstoß Angst gehabt, dass diese instabilen Gesellen auf den Weg krachen. Der Flügel E ist eigentlich eine Ausweichstrecke auch für Wanderer, da im Moment der Große Zschand gesperrt ist. Aus meiner Sicht darf dann aber keine Fichte über den Weg hängen und sich an einer anderen Fichte auf der gegenüberliegenden Seite abstützen. Genauso sollten sich dicht neben dem Weg keine angeknickten Fichten, die aber immer noch auf ihrer Bruchstelle stehen, befinden. Die typische Ausrede des Nationalparks, dass es zu gefährlich für die Forstarbeiter ist, dort Bäume zu fällen, gilt nicht, denn der Flügel E ist so perfekt ausgebaut, dass man die Bäume mit jeglichem Gerät umlegen könnte. Ich habe mich dort sehr unwohl gefühlt und das ist alles noch vor den ersten Herbststürmen gewesen. Buschmuehle_im_Kirnitzschtal_kleinAn der Stelle war ich sehr froh, als es dann runter zur Buschmühle ging, da ich mich dort wieder sicher fühlte. Natürlich war ich an der Buschmühle und der Kirnitzschtalstraße sicher, aber leider hatte ich unterschätzt, dass das letzte Teilstück unterhalb des Arnsteins zwar auf dem Malerweg entlang führt, aber auch hier der Fichtenwald abgestorben ist. Dafür wandert man ein paar wenige Meter (100 Meter) auf der Kirnitzschtalstraße aufwärts. Hinter der Auffahrt nach Ottendorf führt ein unscheinbarer Pfad mit der roten Wanderwegmarkierung roter Strich und dem Malerwegsymbol in Richtung Arnstein. Der Pfad verläuft ein paar hundert Meter aufwärts und biegt dann im spitzen Winkel nach rechts ab. Eigentlich ist das ein sehr angenehmer Waldweg, der auf ziemlich gleichbleibender Höhe durch den Wald geht. freie_Sicht_auf_Kirnitzschtalstrasse_kleinAuf der rechten Wegseite sind an vielen Stellen die Bäume schon komplett gefällt und damit tauchen Ausblicke auf, die vorher durch den Wald verdeckt waren. Auf der linken Wegseite befindet sich noch ein normaler Wald bzw. so einige Borkenkäferbäume. Auch ohne Sturm waren einige Bäume kreuz und quer auf den Waldweg gefallen und die letzten Kilometer bis zum Ausgangspunkt der Wanderung waren nochmal ein Hindernislauf.

Ich bin sehr irritiert, dass selbst der wichtigste Wanderweg (Malerweg) der Sächsischen Schweiz nicht gründlich freigeschnitten ist und viele Bäume gefährlich über den Weg hängen. Es ist wirklich verwunderlich, dass bis heute noch kein Wanderer erschlagen wurde. Man denkt „Ich wandere mit aufmerksamen Ohren durch den Wald und werde es schon erahnen und rechtzeitig mitbekommen, wenn ein Baum fällt.“ Spätestens aber, wenn man gerade unter einem oder mehreren quer liegenden Bäumen drunter her kriecht, dann hat man keine Chance mehr, schnell genug wegzukommen. Genau dieser Punkt hat mir die Wanderung ganz schön vermiest. Geschätzt bin ich auf den 31 Kilometern über oder unter 100 Bäumen her gekrabbelt und damit macht eine Wanderung überhaupt keinen Spaß mehr. Ich empfand die Wanderung als sehr unangenehm und kann für die nächsten Jahre keinem mehr einen Aufenthalt im hinteren Teil der Hinteren Sächsischen Schweiz empfehlen.

Download file: UNANGENEHME_WANDERUNG_AGZ.GPX

Hinterdittersbach

Eigentlich ist es ja gemein, die Runde nach einer Ortschaft zu benennen, die heutzutage gar nicht mehr vorhanden ist. Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass wir  mal wieder auf dem Weifberg waren und uns darüber amüsiert haben, dass zwar der Parkplatz an der Buchenparkhalle voll, aber abseits des Weges zur Oberen Bootsstation kein Mensch im Wald anzutreffen war. Das mussten wir gleich noch einmal testen und deshalb ging es auf anderen Wegen hinunter ins Kirtnitzschtal. Der Startpunkt für diese Runde ist wieder an der Buchenparkhalle. Von dort geht es auf dem Hauptzugang zur Oberen Schleuse mit der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich gemeinsam mit den Menschenmengen los. Nach einem schnurgeraden Weg von etwas mehr als einem Kilometer biegt der markierte Cupetiusstein_kleinWanderweg nach links ab, aber unsere Wanderung geht unmarkiert weiter geradeaus auf dem gut ausgebauten Waldweg. Nach wenigen Metern steht auf der rechten Wegseite ein Gedenkstein (Cupetiusstein), der daran erinnert, dass hier 1834 jemand einem Schlaganfall erlegen ist.

Der Waldweg macht einen Rechtsknick und nach ½ Kilometer erreicht man einen der zahlreichen Wettinplätze in der Sächsischen Schweiz. Dieser Platz ist im Gegensatz zu so einigen anderen sehr unauffällig, aber die Anzahl der abgehenden Waldwege ist beträchtlich. Der richtige Weg für diese Wanderung ist nach rechts vorne und mit der Eichelborn_Hinterhermsdorf_kleinWanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich gekennzeichnet. Nach ein paar hundert Metern kann man auf der rechten Wegseite den eingefassten Eichelborn entdecken. Auch zu sehr trockenen Zeiten führt diese  Quelle immer noch Wasser, aber ob es als Trinkwasser geeignet wäre, können wir nicht bestätigen. Na, bei einer so kleinen Runde sollte man eigentlich nicht auf die Versorgung mit Trinkwasser angewiesen sein.

Spätestens ab der grünen Wanderwegmarkierung merkt man, dass kaum noch andere Wanderer in diesem Bereich unterwegs sind. Im Sommer 2020 waren mit dem Erreichen der Rabensteine so einige gerodete Waldstücke zu entdecken. Hier hat der Borkenkäfer ordentlich zugeschlagen und selbst die Waldstücke, die zum Zeitpunkt des Fällens noch grün waren, sind jetzt auch nur noch braune Skelette. Das einzige, das uns beruhigt, ist, dass in wenigen Jahren auf den braunen Flächen auch wieder viel schönere gemischte grüne Wälder entstehen. Aussicht_Rabensteine_Kirnitzschtal_kleinAuf dem weiteren Weg ins Kirnitzschtal abwärts kommt man der Felskante der Rabensteine näher und damit erreicht man dann auch mindestens zwei Aussichten. Dort schaut man ins Kirnitzschtal und auf die Wälder der tschechischen Seite. Hier ist mindestens die Hälfte des Waldes braun.

Der Abstieg bis ganz hinunter ins Kirnitzschtal erfolgt mit einem angenehmen Bruecke_Grenzuebergang_Hinterdittersbach_kleinGefälle und hier unten kann man auch mal wieder auf andere Wanderer bzw. Radfahrer stoßen. Das eigentliche Ziel dieser Wanderung ist das ehemalige Dorf Hinterdittersbach und das erreicht man, indem man auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich wenige Meter nach links wandert Schutzhuette_Hinterdittersbach_kleinund dann geradeaus die Kirnitzsch mittels der kleinen Brücke überquert. Gleich hinter der Brücke steht auf der linken Seite eine Schutzhütte mit drehbaren Informationstafeln zu jedem Haus von Hinterdittersbach. Die eine Seite jeder Tafel ist in Tschechisch und die andere in Deutsch. Das ist super interessant gemacht und ein Beispiel für Geschichtsbewältigung. Gleich Reste_Grundmauer_Hinterdittersbach_kleinan mehreren Stellen kann man noch die Fundamente, Mauerreste und Keller der Gebäude entdecken. Uns sind mindestens sechs Reste von Häusern aufgefallen, als wir ein paar wenige Meter auf der grünen Wanderwegmarkierung geradeaus gewandert sind. Mindestens Fundsachen_Hinterdittersbach_kleinan zwei Häusern liegen auch noch Scherben und Tonstücke. Wenn man von dem Weg nach rechts aufsteigt, soll man auch noch eine Inschrift aus dem Jahre 1831 entdecken. Bei uns war der Pfad aber zu sehr mit Brennnesseln zugewuchert und das macht mit einer kurzen Hose einfach keinen Spaß. Eigentlich ist es ziemlich schade, dass die Minisiedlung verschwunden ist, aber vermutlich hätte sie – so abgelegen – heute sowieso keine Überlebenschance und würde verfallen.

Der Weg bis zur ehemaligen Ortschaft Hinterdittersbach ist nur ein Abstecher gruene_Kirnitzsch_kleinund für die weitere Wanderung geht es wieder zurück nach Deutschland und dann an der Kirnitzsch bachabwärts weiter. Der Weg an der Kirnitzsch entlang ist mit dem blauen Strich blauer Strich markiert. Nach ein paar hundert Metern passiert man an der rechten Seite eine Felsmurmel, aus der die Marienquelle entspringt. Das stimmt zwar nicht ganz, da die Murmel im Sommer 2020 an der rechten Seite ausgegraben Marienquelle_Kirnitzschtal_kleinwar und man dort deutlich sauberes Wasser sehen konnte, aber eigentlich ist es ja auch klar, dass das Wasser nicht direkt aus dem Felsbrocken kommen kann. Ich habe in den letzten Jahrzehnten, die ich an der Quelle vorbeigekommen bin, schon mindestens zwei kleine Engelchen in der Nische oberhalb des Wasseraustritts gesehen. Das ist eine nette kleine Geste.

¼ Kilometer hinter der Marienquelle passiert man zuerst die Stimmersdorfer Brücke und dann geht es nach rechts auf der roten Wanderwegmarkierung roter Strich aufwärts. Lindigthoehle_kleinNormalerweise schreibe ich ganz gerne, dass es nicht so anstrengend ist, irgendwo den Berg hochzuwandern, aber in diesem Fall müssen 100 Höhenmeter auf etwas weniger als einem Kilometer bewältigt werden. Danach wird es dann tatsächlich wieder angenehmer, da das letzte Stück auf der Lindigtstraße, einem gut ausgebauten Forstweg, erfolgt. Zwischendurch wechselt die Wanderwegmarkierung von dem roten Stich zum grünen Punkt grüner Punkt. Wer denn hier noch nicht genug vom Wandern hat, kann noch einen kurzen Schlenker durch das Ausstellungs- und Erlebnisgelände Waldhusche wandern. Dort kann man auch als Erwachsener immer wieder etwas lernen und dazu eine wunderbare Ruhe genießen. Der Eintritt ist kostenlos und man spaziert an dem gut sichtbaren unteren Eingang namens Aschehübel vorbei. Egal, welchen Weg man wählt (Waldhusche oder Lindigtstraße), man gelangt zum Ausgangspunkt an der Buchenparkhalle.

Damit ist eine schöne Runde zu Ende gegangen und es war wieder so, dass in Richtung Bootsfahrt viele Besucher unterwegs waren und dann noch ein paar bei Hinterdittersbach. Die restliche Zeit ist man allein unterwegs.

Download file: HINTERDITTERSBACH_AGZ.GPX

Historischer Waldnutzungsweg

In der Hinterhermsdorfer Waldhusche gibt es vier themenbezogene Rundwege, von denen jeder interessant gemacht und einen Ausflug wert ist. Die Wege heißen Waldabenteuerweg, historischer Waldnutzungsweg, Naturgenussweg und Waldkundeweg. In dieser Wanderbeschreibung geht es um den historischen Waldnutzungsweg, der vom Nationalpark wie folgt beschrieben wird: „Wie haben die Menschen früher den Wald genutzt? Welche existenzielle Bedeutung hatte der Wald für sie? Staunen Sie über die Vielfalt der früher im Wald gewonnenen Produkte.“

Der Startpunkt für diese Runde ist der Parkplatz an der Buchenparkhalle. Der Eingang in das Gebiet der Waldhusche ist unübersehbar und gleich an dem Eingang befindet sich auch ein großer Lageplan und manchmal sind in der Kiste unter dem Plan auch noch Informationsblätter mit einer Karte der unterschiedlichen Wege. Der historische Waldnutzungsweg ist mit einem gelb-orangen Schild und einem „H“ gekennzeichnet. Der markierte Weg ist ein Rundweg und ich wandere immer im Uhrzeigersinn durch die Waldhusche. Also geht es gleich hinter dem Eingang nach links und an der nächsten Weggabelung auch wieder links. Schon bald passiert man die auffällige Station des Wurzelganges, die zwar nicht zu dem historischen Waldnutzungsweg gehört, aber trotzdem interessant ist. Lohrindengewinnung_Trocknung_kleinKnapp hinter dieser Station macht der historische Waldnutzungsweg einen kurzen Abstecher nach rechts, hinunter zur Station Lohrindengewinnung. Nachdem so einige Kinder in die Station hineingekrabbelt sind, ist sie inzwischen vorne und hinten durch zwei Platten verschlossen worden. Damit überlebt der Bau doch ein bisschen länger.

Von dieser ersten Station auf dem Rundweg geht es wieder zurück bis auf den ersten Querweg und dann nach rechts weiter. Behaelter_Streumaterial_kleinSchon bald erreicht man die Station Streunutzung, die mit dem großen Sammelbehälter voller Nadeln und sonstigen Bodendeckern sofort auffällt. Ganz wenige Meter dahinter erreicht man einen dieser gut ausgebauten Forstwege und gleich daran befinden sich mehrere interessante Stationen, die aber, mit einer Ausnahme, alle zum Waldkundeweg gehören. Schnittrinnen_Harzgewinnung_kleinBei der Ausnahme handelt es sich um die Station der Harzgewinnung, die mit dem seltsamen Muster in der Rinde auffällt. Die weitere Wanderung über den historischen Waldnutzungsweg führt das Schindelgründel abwärts. Zwischendurch wird der Aschehübelweg mit der umgelegten Buche an der Kreuzung überquert und dann geht es weiter abwärts auf einem unscheinbaren Waldweg (immer noch das Schindelgründel). Am Ende des Weges wird der Hantschengrund erreicht, den es nach rechts weiter abwärts geht. Auf der rechten Wegseite befindet sich schon bald die Höhle, eine weitere Station  des Naturgenussweges, die besonders anschaulich im Winter ist, da dann ein gefrorener Wasserlauf aus der Höhle kommt.

Mit dem Erreichen des Hinterhermsdorfer Dorfbachs ist man auch am tiefsten Punkt dieser Wanderung angekommen. Wildzaun_Hinterhermsdorfer_Dorfbach_kleinJetzt geht es wieder nach rechts dem Bachlauf entgegen. Auch wenn die nächste Station nur Wildzaun heißt, so besteht sie eigentlich aus drei unterschiedlichen Komponenten. Das eine ist der Wildzaun, der sich quer durch das gesamte Tal zieht. Der zweite Teil dieser Station ist das Tor für den Wildzaun, damit die Tiere nicht über den Weg in den eingezäunten Einsprung_Wildzaun_kleinBereich gelangen können und der interessanteste Teil der Station ist der Einsprung. Ein paar horizontale Stämme, durch die ein Wildtier dann doch wieder aus dem geschützten Bereich heraus kommen kann, wenn es sich doch mal irgendwie in den eingezäunten Bereich hinein verirrt hat. Beeindruckend ist, dass dieser Wildzaun früher von Hinterdittersbach bis zum Falkenstein ging.

Die Wanderung auf dem historischen Waldnutzungsweg erreicht bald (nach 400 Metern) den Ein-/Ausgang Wildzaun in die Waldhusche. Noch wenige Meter vor diesem biegt der markierte Weg im spitzen Winkel nach rechts ab. Schon nach ein paar Metern (ungefähr 150 Meter) auf diesem breiten Waldweg biegen gleich mehrere der markierten Wege durch die Waldhusche nach rechts ab. Zeidlerei_Suesse_Beute_kleinDie ersten Stationen gehören zu den anderen Rundwegen, aber nach 600 Metern erreicht man drei kunstvolle Bienenstöcke, die zwar ein ganzes Stück anders aussehen als die heutigen, aber das Prinzip hat sich nicht geändert. Knapp neben dieser Station befindet sich ein alter Sandsteinbruch. Auch dieser ist im Verhältnis zu den heutigen Zeiten nur eine Minivariante, aber die Spuren des Abbaus sind noch deutlich zu erkennen.

Auf dem Waldweg erreicht man schon bald einen ziemlich großen Kreisverkehr mit einer Vielzahl an Stationen zum Thema Holzmaße. Einerseits werden die alten Maße in Form von unterschiedlich großen Füßen dargestellt Holzmasse_Klafter_kleinund dann die Begriffe wie Festmeter oder Raummeter. Das ist auch heute noch sehr interessant für Leute, die zu Hause einen Kaminofen haben und von Zeit zu Zeit Brennholz bestellen. Eine der interessantesten Stationen auf diesem Rundweg ist das riesige Sägegatter. An der Station kommt sehr überzeugend rüber, wie anstrengend es früher war, ein paar Bretter herzustellen. Zum Glück gibt es aber schon seit vielen Jahrhunderten Sägewerke, die mit Hilfe von Wasserkraft diese Arbeit übernehmen.

Wenn man den Kreisverkehr nach links herum gewandert ist, dann biegt der historische Waldnutzungsweg an der ersten Ausfahrt nach links herunter wieder ab. Schranschlitten_an_der_Waldhusche_kleinNach wenigen Meter wird der breite Forstweg nach links verlassen und man gelangt an das obere Ende der Waldhusche. Hier stehen in einem Schuppen ein paar Schlitten und mehrere Holzstapel. Die Holzstapel sind gut gesichert, so dass kein Scherzbold die Stämme durch die Holzrutsche herunter schießen lässt. Das sollten lieber Leute machen, die sich damit auskennen. Walhuschenbahn_kleinDie Holzrutsche bzw. Waldhusche ist der Namensgeber des Waldgebiets und auch die größte Station der Informationsfläche. Wir haben bisher zwei Mal gesehen, wie Baumstämme durch die Rutsche ins Tal schießen und das war schon wirklich beeindruckend. Neben der Waldhusche führt ein Zickzack-Weg den Hang hinunter zum unteren Ende der Rutsche. Dieser Auslaufbereich ist ordentlich stabil gebaut, da so ein Baumstamm mit seinem Gewicht und der Geschwindigkeit doch eine gewaltige Energie hat und damit so einiges zerstören könnte.

Die Wanderung folgt nach rechts weiter der gelben Wanderwegmarkierung und passiert dabei gleich mehrere Stationen von anderen Eichhoernchenkobel_kleinRundwegen der Waldhusche. Dabei ist auch die optisch schönste Station in Form eines Eichhörnchenkobels. Der historische Waldnutzungsweg steigt mit noch so einigermaßen angenehmer Steigung an und passiert die Nationalparkinformationsstelle Beize, in die man auch einen kurzen Abstecher hinein unternehmen sollte. Die Ausstellung ist nicht sehr groß, aber die Erklärungen sind wie bei jeder der Informationsstellen sehr gut aufbereitet und interessant.

Der historische Waldnutzungsweg führt noch ein kleines Stück weiter aufwärts und macht dann eine Wendung mit einer Spitzkehre nach rechts. Der Weg steigt hoch auf die Hackkuppe, auf deren Gipfel eine Station über die unterschiedlichen Gesteinsarten aufklärt. So trifft man in der Sächsischen Schweiz Granit, Staublehm, Basalt und natürlich Sandstein an. Passend zu jeder Tafel befinden sich auch ein paar Steine von jeder Art an der Station. Basaltbruch_kleinAuf der gegenüberliegenden Wegseite befindet sich ein Basaltsteinbruch, der schon ein bisschen größer als der vorherige Sandsteinbruch ist. Die letzten paar Meter führen am Waldrand hinunter in die Richtung der Buchenparkhalle. Auf der Wiese vor der Querschnitt_Meiler_kleinStraße befinden sich gleich zwei Stationen, die zum historischen Waldnutzungsweg gehören. Die eine ist ein Meiler zur Erzeugung von Holzkohle, der hier zu ¾ aufgebaut wurde und durch das fehlende Tortenstück einen sehr guten Überblick über den Aufbau gibt. Die andere Station ist die Teer- und Pechgewinnung durch den sogenannten Griebenherd.

Gleich neben der Wiese befindet sich auf der rechten Seite (von oben gesehen) der Ausgangspunkt der Wanderung. Ich finde diese Runde sehr angenehm und man kann auch als Erwachsener noch so einige interessante Sachen erfahren. Dabei spaziert man angenehm durch einen sehr ruhigen Wald. Schön, dass der Nationalpark Sächsische Schweiz das Gelände immer weiter pflegt und auch ergänzt.

Download file: WALDHUSCHE_HISTORISCHER_WALDNUTZUNGSWEG.GPX

 

Waldhusche Naturgenussweg

In der Hinterhermsdorfer Waldhusche gibt es vier unterschiedliche Rundwege. Sie heißen Abenteuerweg, Waldnutzungsweg, Naturgenussweg und Waldkundeweg. In dieser Beschreibung geht es um den Naturgenussweg, der vom Nationalpark mit diesen Worten beschrieben wird: „Hier werden Sie nicht nur eingeladen zu einem Spaziergang mit besonders ansprechenden Aussichten – dieser Weg ist wirklich ein Entdeckungsweg der Naturschönheiten!“ Das trifft sehr gut zu und deshalb gibt es auch dazu eine Beschreibung von mir. Im Gegensatz zu allen anderen Rundwegen startet dieser Weg an der Nationalparkinformationsstelle Beize. Das ist aus meiner Sicht ziemlicher Unfug, da dort kein Mensch (außer den Rangern) losgehen kann. Man muss immer erst bis dorthin kommen und das kann man nur über die Straße Beize/Hackkuppenweg oder den Parkplatz, dann die andere Seite des Hackkuppenweges. Wenn man die Runde als Ergänzung zum historischen Waldnutzungsweg nimmt, könnte man sie natürlich an der Nationalparkinformationsstelle einfügen.

Der Startpunkt ist also die Nationalparkinformationsstelle Beize, die man sich entweder zum Anfang oder Ende der Runde unbedingt ansehen sollte. Kletterpfad_oberhalb_Nationalparkinfohaus_Beize_kleinBei dieser Infostelle geht es um das Thema Wald, den Waldarbeiter und den natürlichen Wandel in einem Schutzgebiet. Dabei spielt der Borkenkäfer eine wichtige Rolle. Der Naturgenussweg ist mit grünen Schildern und einem „N“ gekennzeichnet. Um den ersten Überblick zu erhalten, geht es mal eben ungewoehnlicher_Rastplatz_an_Aussicht_kleinkurz hinter dem Nationalparkhaus ein paar Meter aufwärts. Das kann entweder über einen ganz normalen Waldweg erfolgen oder über den Bergpfad. Vielleicht würde sich für den Hinweg der Bergpfad mit seinen wenigen (ungefähr 10 Stück) Klammern empfehlen und der Rückweg über die Serpentinen. Oberhalb des Nationalparkhauses befindet sich eine sehr schöne Aussicht in und über das bewaldete Dorfbachtal.

Von dem Nationalparkhaus geht es nach links abwärts. Die ersten beiden Stationen sind eine Wildwiese, die im Sommer wunderbar aussieht, und eine Streuobstwiese. Eichhoernchenwohnung_Waldhusche_kleinVorbei an dem Wettiner Gedenkstein von 1889 und der Eichhörnchenwohnung kommt man nach ein paar Metern an ein Baumnest und auch Erwachsene dürfen einmal hochklettern und aus einer etwas höheren Position die Aussicht genießen. An dieser Stelle ist es aber keine besonders tolle Aussicht und ich hätte mir viel bessere Plätze für diese Station vorstellen können. In der Senke passiert man einen Teich/Stillgewässer mit einem darüberragenden Steg und nachdem man noch ein kleines Stück weiter gewandert ist, kommt man nach ein paar Metern an der unteren Station der Waldhusche und einem Anschauungsmeiler vorbei. Kurz dahinter biegt im spitzen Winkel die Mühlleite ab. Das ist ein Waldpfad, der in einem netten Bogen und ein paar Höhenmetern um den Aschehübel führt. Waldpoesiebett_Dichterparadies_Waldhusche_kleinNach ungefähr 200 Metern findet man die Station Waldpoesiebett, eine Hängematte aus stabilem Gummi, die überraschend bequem ist. Wieder ein paar Meter weiter auf der Mühlleite kommt die nächste Station des Naturgenussweges. Hier ist es ein riesiger Trichter, der als Hörgerät dient. Die Station heißt Waldversteck und mit dem hoerbare_Stille_Waldversteck_kleinTrichtergrammophon kann man tatsächlich noch Geräusche in weiter Entfernung hören. Wenn man jetzt mal auf die Richtung des Hörgerätes schaut, dann weiß man, dass man auf den nächsten hundert Metern vielleicht nicht ganz so brüllend durch den Wald wandern sollte. Sonst könnte es sein, dass ein nachfolgender Besucher der Station so einiges mitbekommt.

Weiter geht es, grün markiert, auf der Mühlleite, bis nach rechts ein Abstecher zu einer ruhigen Aussicht ausgeschildert ist. Diese ist nur ein paar Meter vom Weg entfernt und ein netter Platz für z.B. ein Picknick. Fuchsbau_Burg_im_Berg_kleinEin paar Meter weiter  passiert man die Station Fuchsbau, die zwar nicht zum Naturgenussweg dazugehört, aber trotzdem besonders auffällt. Auf der rechten Wegseite befindet sich noch eine weitere Aussicht, die einen Blick über den Hantschengrund bietet und durch den Mischwald unterschiedlichste Farben zu jeder Jahreszeit bietet. Der Weg Mühlleite endet auf dem netten Kreisverkehr mit seinen vielen interessanten Stationen Eingang_Aschehuebel_kleinmitten in der Waldhusche und man folgt der grünen Wanderwegmarkierung auf dem Aschehübelweg weiter. Nach etwas weniger als ½ Kilometer erreicht man den Eingang/Ausgang Aschehübel. Galerie_der_Naturschoenheit_Fenster_kleinNoch bevor man das Gelände verlässt, biegt der Naturgenussweg nach rechts ab. Schon bald befindet sich auf der rechten Wegseite die Station Grüne Inspiration, bei der grobe Bilderrahmen dazu einladen, einen Blick hindurchzuwerfen. Auch wenn man eigentlich nichts anderes als beim Blick in den Wald sieht, so wirkt die Ansicht einfach anders.

Als ich die Wanderung unternommen habe, waren noch deutlich die Spuren von dem Sturm Friederike (Anfang 2018) zu sehen. Zum Teil lagen noch Bäume kreuz und quer oder tonnenschwere Waldfahrzeuge hatten Furchen durch den Wald gezogen. Genau das galt besonders für den Hantschengrund. Bei den Aufräumarbeiten muss auch eine Station verschwunden sein, die sich eigentlich kurz hinter den Bilderrahmen befand. Schichtfugenhoehle_Waldhusche_kleinJetzt war nichts mehr zu finden, aber ich bin mir sicher, dass der Nationalpark die Station bestimmt wieder möglichst schnell neu bauen wird. Bald passiert man einen Waldweg, der von rechts kommt und knapp dahinter befindet sich die Station einer typischen Höhle in der Sächsischen Schweiz. Damit auch gleich geklärt war, wie die Höhle entstanden ist, schlängelte sich zu meiner Wanderzeit ein Eisrinnsal aus der Höhle.

Der Hantschengrund endet auf dem Weg durch den Hinterhermsdorfer Dorfbach. Diesen gut ausgebauten Weg wandert man jetzt nach rechts Wildzaun_Hinterhermsdorfer_Dorfbach_kleineinen ¾ Kilometer den Hang hinauf. Zwischendurch passiert man eine Station namens Wildzaun, die zwar nicht zu dem Naturgenussweg gehört, aber trotzdem sehr interessant ist. Nach dem besagten ¾ Kilometer biegt die grüne Wegmarkierung im spitzen Winkel nach rechts ab und man wird auf bekanntem Weg wieder zur Nationalparkinformationsstelle zurück geführt.

Es ist immer wieder interessant, welche Mühe sich die Mitarbeiter des Nationalparks Sächsische Schweiz mit der Waldhusche geben. Vollkommen traurig ist, dass dann die Besucher die Stelle zum größten Teil ignorieren. Das hat das Waldgebiet wirklich nicht verdient.

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Waldhusche Waldabenteuerweg

Der Startpunkt dieser kleinen Runde durch die Hinterhermsdorfer Waldhusche liegt an dem großen Parkplatz der Buchenparkhalle. Die Waldhusche ist ein Gebiet, in dem der Nationalpark gleich vier unterschiedliche Wege angelegt hat. Dabei handelt es sich um den Abenteuerweg, den Waldnutzungsweg, den Naturgenussweg und den Waldkundeweg. Wie die Namen schon verraten, handelt es sich um unterschiedlichen Themenbereiche, die aber allesamt sehr gut umgesetzt sind und auch immer weiter entwickelt werden.

In dieser Beschreibung handelt es sich um den Abenteuerweg, der zumindest bei den Kindern am besten von den vier Wegen angekommen ist. Eingang_WaldhuscheGleich am Parkplatz befindet sich der deutlich sichtbare Eingang, an dem auch eine Übersicht über die Waldhusche hängt. Hier sind die einzelnen Stationen und die unterschiedlichen Wege in einer Karte eingezeichnet. Zumindest in der Hauptwanderzeit befinden sich in einem kleinen Kästchen auch noch Flyer zur Waldhusche. Ich habe mir angewöhnt, alle Wege in der Waldhusche im Uhrzeigersinn zu wandern und so geht es gleich hinter dem Eingang der roten Wanderwegmarkierung hinterher. Nach 100 Metern teilt sich der Weg und seltsamerweise führt in beide Richtungen die rote Markierung. WurzelgangEs empfiehlt sich nach links zu gehen, da es nur eine kurze Sackgasse bis zur ersten Station, dem Wurzeltunnel, ist. Hier können die Racker durch einen langen Gang unter ein paar unterschiedlichen Wurzeln entlang laufen. Auch wenn man nach jedem Sturm die unterschieden Wurzelformen im Wald entdecken kann, so ist es hier an der Station doch besonders eindrucksvoll.

Die beiden nächsten Stationen gehören zusammen und handeln von ähnlichen Themen. KaeferspielDas eine Spielgerät sind die „Gänge“ eines Widderbock-Käfers und dazu passend das Käferspiel. Beide Stationen sind interessant, aber bei unseren Kindern kam nur das Spielgerät mit dem Gang in dem Baumstamm gut an. Das Spiel mit den Seilen und Stöpseln war anscheinend zu langweilig. Kreuzspinne_WHKnapp daneben befindet sich eine ganz besonders gut gemachte Station in Form eines riesigen Spinnennetzes. Das kann man als Eltern noch ein wenig spannender machen und der großen Spinne ein wenig Leben einhauchen. Abhängig von den Kindern gibt es dann eine Flucht oder ein Anfauchen des Papas.

Nach ein paar hundert Metern wird ein Kreisverkehr erreicht, an dem sich auch ein paar interessante Stationen befinden, die aber eigentlich nicht zu dem Abenteuerweg gehören. zwei_Zwerge_an_der_Saege_kleinWer kann aber schon seinen Sohnemann davon abhalten, die riesige Konstruktion des Sägegatters zu besteigen? Natürlich keiner und deshalb wird diese Station auch noch eben untersucht. Dabei sollte man als Eltern ein bisschen auf die Kinder aufpassen, da man sich hervorragend die Finger einklemmen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kreisverkehrs geht es weiter der roten Markierung hinterher. An diesem angenehm zu wandernden Weg befinden sich noch reichlich Stationen der anderen Waldhuschenwege. untere_Fuchsbauoeffnung_kleinDie nächste Station des Abenteuerwegs ist der Fuchsbau. Dabei sind in einen Hügel ein paar Gänge wie in einem Fuchsbau eingelassen worden. Das ist sehr gut gemacht und dadurch, dass die Röhren aus Edelstahl sind, bleiben die Kinder auch noch so einigermaßen sauber. Aber eigentlich ist das vollkommen egal, da es darum geht, dass die Racker Spaß haben und vielleicht auch etwas bei diesen Spielereien an Naturverständnis mitnehmen.

Auf dem weiteren Weg geht es etwas abwärts und man gelangt auf einen breiteren Waldweg. Hier ist nach rechts der weitere Verlauf des Abenteuerwegs markiert. Meiler_im_Schnitt_kleinDie Wanderung passiert einen Kohlemeiler, der zwar nie angezündet wird, aber durch seinen Aufbau sehr anschaulich ist. Aber praktisch interessiert es Kinder überhaupt nicht. Es qualmt nicht und drauf herumturnen darf man auch nicht. Also ist es aus Sicht der Racker langweilig. Die Wanderung passiert noch zwei weitere Stationen, die wieder etwas interessanter sind. Einerseits ist es ein Steg über einen Teich und außerdem ein Aussichtsturm, den man erklimmen kann. Das sind doch mal wieder Stationen, die Kindern Spaß machen. Knapp darüber befindet sich noch eine nette Station, die aber eigentlich auch nicht zu diesem Weg gehört. Eichhoernchenkobel_kleinEs ist die neue Station, die einen Eichhörnchenkobel in großem Maßstab nachstellt. Das Ding sieht toll aus und ist neben der eigentlichen Waldhusche die ästhetisch schönste Station. Tatsächlich kann man hier auch mal Eichhörnchen spielen und in die riesige Murmel reinklettern. Das schaffen Kinder um ein Vielfaches besser als die steifen Eltern.

Knapp darüber befindet sich das Nationalparkinformationshaus Beizehaus. Jede diese Informationsstellen des Nationalparks hat ihr eigenes Thema und in jedes dieser Häuser lohnt es sich einmal kurz hineinzugehen. In diesem Fall ist das Thema der Wald und dessen natürlicher Wandel in einem Schutzgebiet. Das hört sich hochtrabend an, ist aber in der Praxis eine interessante Ausstellung, in der man z.B. anhand einer Baumscheibe Klimaänderung erklärt bekommt oder mit einem Comic das Leben eines Borkenkäfers.

Nach diesem kurzen Abstecher kann man entweder auf der Rückseite über einen Zickzack-Weg weiter wandern oder über einen kurzen Klettersteig bis hoch zur Aussicht oberhalb der Nationalparkinformationsstelle. Bisher habe ich nur Kinder gesehen, die den Klettersteig gewählt haben und damit ihre Eltern im Schlepptau hatten. Von der Aussicht geht es auf der roten Markierung weiter. Als nächstes passiert man eine Station, die mal wieder nicht zum Abenteuerweg gehört, aber durch ihre seltsame Form zum Untersuchen anlockt. Balancierparcour_Station_StaemmeBeim ersten Blick sieht es aus wie eine Kanone, aber praktisch soll es eher ein Fernrohr sein und zum Beobachten des Waldrandes animieren. Das letzte Teilstück der Runde führt in einem Bogen um die Hackkuppe, um auch noch die letzte Station in Form des Balancierparcours zu passieren. Diese Station besteht aus mehreren Einzelstationen und hier zeigen die meisten Kinder ihren Eltern, dass sie doch nicht ganz so unsportlich sind, wie Eltern es annehmen. Auch wenn die Racker häufig vor einem Handy oder sonstigen elektronischen Spielzeugen sitzen, sind die meisten doch fitter als man vermutet.

Damit kommt man auch wieder an den Ausgangspunkt der Wanderung. Die Runden durch die Waldhusche sind immer eine Bereicherung, aber der Bogen auf dem Abenteuerweg ist für Kinder wirklich toll. Es ist traurig, dass diese Stelle des Nationalparks so selten besucht wird. Hier sollten sich alle Eltern mal Gedanken machen, ob man wirklich mehrere hundert Kilometer in einen Freizeitpark fahren muss oder ob man die Kinder nicht in einen echten Wald schleppen könnte. Die Vorbereitungen dafür sind durch den Nationalpark auf jeden Fall hervorragend geschaffen worden.

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Alpakas Spaziergang

Unsere beiden Mädels finden Alpakas furchtbar süß und haben einen riesigen Spaß daran, mit ihnen spazieren zu gehen. Die erste Stelle in der Sächsischen Schweiz, wo mir vor vielen Jahren schon aufgefallen ist, dass da Alpakas stehen, war die Kräuterbaude in Hinterhermsdorf. Irgendwie haben wir es aber nie geschafft, mit den Alpakas dort eine Runde zu drehen und das sollte jetzt doch endlich mal nachgeholt werden. Also haben wir einen Termin mit Herrn Hesse, dem Inhaber der Kräuterbaude, vereinbart.

Der Treffpunkt war natürlich die Kräuterbaude zwischen Saupsdorf und Hinterhermsdorf. Wir hatten uns zwei Alpakas für unsere Runde gewünscht, was bei der Kräuterbaude auch das Maximum an Tieren ist, und die beiden standen bei unserer Ankunft schon neben der Gaststube.

Nachdem Heiko Hesse uns ein bisschen was zu den Alpakas erklärt hatte, Alpakas_der_Kraeuterbaude_kleinging es auch schon los, zunächst in Richtung Hinterhermsdorf. Parallel zur Fahrstraße verläuft ein Waldweg. Im Bereich der Kräuterbaude sind vollkommen ungewöhnliche Wanderwegmarkierungen im Wald zu finden. Dabei handelt es sich um mindestens blaue und rote Dreiecke, die von dem Inhaber der Kräuterbaude angebracht wurden und in einem netten Bogen um die Gaststätte herum führen. Unser Spaziergang mit den beiden Alpakas führt komplett auf der blauen Markierung entlang. Die ersten 400 Meter gingen wir in östliche Richtung bis zum Palmes Stein. Dieser Stein soll an den Tod von Martin Palme an dieser Stelle im Jahre 1678 erinnern. Ganz schön beeindruckend, dass ein Gedenkstein so lange hier in der Natur überstanden hat.

An diesem gut sichtbaren Gedenkstein geht es im spitzen Winkel nach links, also in nördliche Richtung, weiter. Der Weg führt zwischen ein paar Wiesen entlang und die Alpakas haben sich auf unserer Tour erstklassig benommen. Sie sind nicht gerade die schnellsten Wanderer und manchmal haben sie ganz eindeutig ihren eigene Vorstellung, wann es genug ist, aber mit ein bisschen Autorität und gutem Zureden kann man ganz gut mit ihnen wandern. Nach ½ Kilometer passiert man eine Senke, in der sich die Luisenquelle und die drei darunterliegenden Teiche verstecken. Hier war an unserem Wandertermin einer der Wegweiser umgefallen und damit konnten wir uns gut vorstellen, dass es eine ganze Menge Arbeit ist, sich einen Rundweg auszudenken, dann zu markieren und, was bei den geförderten Wegen immer wieder vergessen wird, danach auch noch zu pflegen. In diesem Fall hat Heiko Hesse den verfaulten Pfosten entdeckt und er wollte ihn gleich am nächsten Tag instandsetzen.

Die Wanderung führte noch ein kleines Stück in den Wald nördlich der Kräuterbaude auf dem gut markierten Weg. Alpakas_und_Begleitung_kleinHier erzählte Herr Hesse davon, dass Alpakas sich manchmal auch ungewöhnlich benehmen und es sein könnte, dass sie womöglich mal bei ihm Wölfe entdeckt haben. Was wir auf jeden Fall gelernt haben war, dass Alpakas auch sehr gut als Schutztiere für Schafe funktionieren. Im Gegensatz zu Schafen, die einfach nur versuchen dem Jäger auszureißen, stellen sich Alpakas der Gefahr und damit rechnet ein Wolf nicht. Da die Alpakas auch noch viel größer als ein Wolf sind, gibt ein einzelner Wolf die Jagd sehr schnell dran und damit ist das Ziel erreicht. Ein paar besondere Vorteile im Vergleich zu einem Hütehund hat das Alpaka in der Form, das es die gleiche Nahrung wie Schafe zu sich nimmt, im Winter mit den Schafen im gleichen Stall leben kann, keinerlei laute Geräusche von sich gibt, keine extra Ausbildung benötigt und dann auch noch älter wird als ein Hund. Das hört sich so an, als ob es in Zukunft noch viel mehr von den netten Tierchen geben wird.

Nach einem Bogen oberhalb der Gnauckmühle stößt der Alpakaspaziergang auf die Verbindungsstraße zwischen Hinterhermsdorf und Saupsdorf. Bei dem Namen Verbindungsstraße braucht man sich keine Sorgen machen, da von beiden Seiten nur Anlieger die Straße benutzen dürfen und damit nur ganz wenige Autos hier entlang fahren. Die letzten Meter dieses Spaziergangs gehen nach links noch eine Spitzkehre bis hoch zur Kräuterbaude.

Damit ist auch ein wirklich netter Spaziergang zu Ende gegangen, den wir natürlich noch mit einem Abstecher in die Gaststube abgerundet haben. Uns hat auch diese Alpakarunde sehr gut gefallen und obwohl wir jetzt doch schon mehrmals mit Alpakas unterwegs waren, haben wir wieder etwas gelernt. Einen herzlichen Dank an Heiko Hesse und die sehr anschaulichen Erklärungen.

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Kalkstraße

Die Idee zu dieser Wanderung ist entstanden, als ich mal wieder im ruhigsten Teil der Sächsischen Schweiz, dem Gebiet um Hinterhermsdorf, unterwegs war und die Frage aufkam, wohin eigentlich die gut ausgebaute Kalkstraße führt.
Der Startpunkt der Wanderung liegt im Zentrum von Hinterhermsdorf. Von hier geht es nach rechts vom Parkplatz herunter. Zuerst passiert man das Erbgericht und dann biegt man dahinter die zweite Straße nach links ab. Eigentlich könnte man sich am Straßennamen (Oberdorfweg) orientieren, aber unglücklicherweise heißen alle Straßen in diesem Bereich so und deshalb ist es einfacher, der Ausschilderung „Schäferräumicht“ zu folgen. Spätestens am Ortsausgang ist der Feldweg mit dem gelben Strich gelber Strich markiert. Die Wanderung führt durch eine Senke und vor sich sieht man die ganze Zeit den Weifberg bzw. den Aussichtsturm auf dem Weifberg. Dieser wird aber erst am Ende der Wanderung bestiegen, da der markierte Wanderweg vor dem Berg nach rechts abbiegt und weiter in die Richtung zur Gaststätte Schäferräumicht verläuft. Wer schon jetzt auf den ersten paar Metern verhungert oder verdurstet, der kann mit einem Miniabstecher nach links im Schäferräumicht einkehren. Danach geht es weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung. Die Wälder rund um Hinterhermsdorf sind grundsätzlich schon sehr ruhig, aber spätestens ab dem Weifberg bzw. dem Schäferräumicht trifft man nur noch ganz wenige Wanderer an, die runter ins Weißbachtal wollen. interessante_Bachueberquerung_Heidelbach_kleinVom Schäferräumicht wandert man auf einem fast schnurgeraden Waldweg einen Kilometer bis zur ersten Kreuzung. Dafür, dass man vom Schäferräumicht ziemlich genau 50 Höhenmeter bis zum Heidelbach heruntergestiegen ist, geht es über eine besonders ungewöhnliche Bachüberquerung und dann genau die 50 Höhenmeter wieder aufwärts. Blöderweise ist die Strecke kürzer und damit der Anstieg steiler.
Am Ende des Aufstiegs stößt man auf die Kreuzung mit der Kalkstraße. Sehr seltsam ist der Wegweiser, der in alle möglichen Himmelsrichtungen weist, nur sonderbarerweise nicht nach links. Nach rechts ist zwar die Kalkstraße ausgeschildert, aber dieser breite Forstweg würde einen nur runter zum Anfang der Kalkstraße an die Obermühle (oder Pallmmühle) bringen. Wenn man auf der gegenüber liegenden Seite der Kalkstraße runter ins Weißbachtal absteigen würde, könnte man die ehemaligen Kalksteinbrücke entdecken. Diese Abbaustellen sind natürlich seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt und so ist es ziemlich schwierig, sie in der Natur zu entdecken. Die einfachste Stelle ist noch das vollgelaufene Loch an der Obermühle. Alle diese Steinbrüche liegen an der Kante zwischen dem Sandstein und der Lausitzer Verschiebung.
Die Wanderung soll aber nicht den Start der Kalkstraße erkunden, sondern von der besagten Kreuzung nach links in Richtung Kalkstrasse_bei_Hinterhermsdorf_kleinTschechien gehen. So ein breiter Forstweg ohne jegliche Beschriftung ist schon wirklich seltsam, aber sobald man auf diesem Weg wandert, stellt man nach ein paar hundert Metern fest, dass der Weg relativ schnell immer schmaler wird. Nach einem ¾ Kilometer biegt nach links ein breiterer Weg im spitzen Winkel ab, aber die Wanderung geht weiter geradeaus. Der Waldweg schrumpft weiter zu einem Pfad, der dann bald einen Grenzstein und mehrere Durchfahrtssperre_Kalkstrasse_kleinWegsperren aus Beton passiert. Die ersten paar Meter in Tschechien führen auf einem grasbewachsenen Pfad entlang. Mitten in der Wiese steht dann auf einmal eine weitere Durchfahrsperre, die anscheinend gleich mehrfach nachträglich verstärkt worden ist. Inzwischen ist sie so stabil ausgelegt, dass sie nur noch mit großem Gerät (Trennschneider, Schneidbrenner, Forstfahrzeug oder Bagger) entfernt werden könnte.
Die böhmischen Wälder werden noch sehr deutlich als Nutzwälder erschlossen und so ist es auch knapp hinter der Durchfahrsperre. Hier befindet sich ein typischer schnell wachsender Fichtenwald, der auch immer wieder von Forstfahrzeugen befahren wird. Je länger man auf dem Weg weiter wandert, desto breiter wird er wieder. Kurz bevor man aus dem Wald heraustritt, endet die Kalkstraße auf der alten Nixdorfer Straße. Natürlich ging früher die Kalkstraße hier weiter oder zumindest wurde der Kalk hier weiter nach Böhmen transportiert. Für die weitere Wanderung bietet sich vor dem ersten Haus am Waldrand die Möglichkeit nach rechts abzubiegen an. Der Feldweg führt geradewegs auf ein kleines Wäldchen drauf zu, das im Sommer 2011 noch mit einem zweireihigen Zaun umgeben war. Der Zaun ist schon ziemlich löchrig bzw. für den Zugang auf den Aussichtpunkt sogar ganz offen. Mit dem Feldweg wird man genau auf den Zugang bzw. eigentlich ist es sogar eine Auffahrt auf die Anhöhe geführt. Dieser kleine Hubbel in der Landschaft sieht irgendwie schon sehr seltsam aus, da das Gipfelplateau mit Betonplatten ausgelegt ist. Im Sommer 2011 war leider die Aussicht durch viele Bäume und Sträucher zugewuchert, aber trotzdem lassen sich ein paar Blicke in die Landschaft erhaschen.
Jetzt muss man wieder über den Feldweg bis zu dem einzelnen Haus an der Alten Nixdorfer Straße zurück wandern. Das Haus befindet sich auf einem Grundstück mit gleich mehreren interessanten Stellen. Einerseits stehen riesige Forstmaschinen herum, dann ist ein Pool mit einer Solaranlage gekoppelt worden und das Haus sieht auch nicht nach einem langweiligen Standardhaus aus. Neben dem Haus geht es weiter auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich in Richtung Mikulášovice (Nixdorf). Freibad_Nixdorf_kleinDer breite Weg fällt leicht ab und kurz vor der Bahntrasse passiert man das riesige Freibad. Dieses Schwimmbad ist zwar nicht so ein Luxusschwimmbad wie man sonst so kennt, aber dafür hat es noch richtig was mit Natur zu tun. Es gibt ein Vorwärmbecken mit ein paar Enten, ein Kinderbecken und ein richtig großes Becken mit sogar einem Dreimeterturm. Den tschechischen Kindern und Jugendlichen scheint es ziemlich egal zu sein, wie ihr Schwimmbad aussieht, sie haben einen gigantischen Spaß und das kann man sehr gut auch außerhalb des Schwimmbades hören.
Es geht über einen unbeschrankten Bahnübergang, an dem tatsächlich von Zeit zu Zeit ein Personenzug vorbeischaukelt. Dass man den Zug an dem Bahnübergang übersieht, ist sehr unwahrscheinlich, da der Zug schon weit vor der Straße mehrfach ziemlich laut hupt. Die Straße führt nach Mikulášovice (Nixdorf) hinein. Viele von den Häusern an der Straße sind wirklich uralt (weit vor dem 2. Weltkrieg gebaut) und man sieht, dass es richtig schicke Häuser gewesen sind. Leider ist an wirklich vielen dieser Gebäude in den letzten Jahrzehnten nichts mehr an werterhaltenden Maßnahmen durchgeführt worden und so sehen diese ehemals herrschaftlichen Häuser ziemlich traurig aus. Eingang_ehemaliges_Kino_in_Nixdorf_kleinSo kann man von draußen defekte Dächer, abgerissene Dachrinnen oder auch gebrochene Fensterscheiben, die mit Klarsichtfolien geflickt wurden, entdecken. Besonders traurig finde ich das Kinogebäude, das sich auf der dem Fußballplatz  gegenüberliegenden Straßenseite befindet. Von außen sieht man noch die ursprüngliche Schönheit und die Aufschrift „Kino“, aber bei einem näherem Blick sieht man, dass das Dach schon komplett in das Gebäude gefallen ist. Vorderseite_Kirche_Nixdorf_kleinDiesen Zustand kann Seitenansicht_Kirche_Nixdorf_kleinman an mehreren Häusern und Fabriken in Mikulášovice (Nixdorf) entdecken. Aber es gibt zwischendurch auch immer wieder super gepflegte Häuser. So eins ist z.B. die riesige Kirche in der Ortsmitte, die das nächste Ziel der Wanderung ist. In die Kirche des heiligen Nikolaus sollte man unbedingt hineingehen, da hier eine riesige Orgel mit ganz besonders vielen Orgelpfeifen steht. Vermutlich ist die Kirche in der heutigen Zeit viel zu groß, aber es hat auch Zeiten gegeben, in der 3-mal so viele Einwohner in Mikulášovice (Nixdorf) gelebt haben.
Wenn man aus der Kirche herauskommt, geht es nach rechts auf die Hauptstraße und dann zweigt sofort, schräg nach links (also in die Richtung der bekannten Bahnlinie), eine Ortsstraße ab. Diese Straße führt wieder aus der Ortschaft heraus. Schon nach 400 Metern überquert man wieder die Bahnlinie und hier befindet sich auf der linken Seite der Bahnhof Mikulášovice střed (Nixdorf Mitte). Mikulášovice ist eine so langgezogene Stadt, dass sie tatsächlich drei Bahnhöfe hat. Die Straße ist nur ganz wenig befahren, da sie nur die Zufahrt zur Miniortschaft Tomášov (Thomasdorf) und dem Tanečnice (Tanzplan) ist. Laut allen möglichen Karten soll sie auch mit dem blauen Strich blauer Strich gekennzeichnet sein, aber in der Natur habe ich die Wanderwegmarkierung irgendwie nicht gesehen. Aber praktisch braucht man die auch nicht, da es sehr einfach auf der Straße entlang geht. Eigentlich sollte gleich am Ortsausgang hinter dem Haus/Schuppen ein Weg nach links in Richtung des deutschen Wachbergs abbiegen. Hier ist zwar auch ein Pfad zu sehen, aber irgendwie war der Weg im Sommer 2011 so zugewuchert, dass ein Durchkommen unmöglich erschien. Also geht es auf der Straße weiter. Auf einer der wenigen mir bekannten Wanderkarten dieser Region ist nach ungefähr ½ Kilometer hinter dem Bahnübergang eine Stelle mit dem Namen Münzelskreuz eingetragen. Entweder habe ich es gewaltig auf den Augen gehabt oder es handelt sich um einen fiktiven Punkt, der vom Kartenhersteller als Plagiatsfalle eingezeichnet worden ist.
Auch wenn es eine Straße ist, so kann man doch so einigermaßen angenehm auf ihr entlang wandern. Als ich die Strecke gegangen bin, sind dort ganze zwei Autos an mir vorbei gefahren, wobei das eine Auto auch noch ein deutsches war, dessen Fahrer mich dann nach dem Weg zum Schwimmbad fragte. Der einfachste und eindeutigste Weg ist, von dem Bahnübergang 2 Kilometer auf der Straße in Richtung Tomášov (Thomasdorf) zu wandern. Von der rechten Seite kommt dann die Zufahrt vom Tanečnice (Tanzplan) und 100 Meter später biegt nach links, kurz vor den paar Häusern von Tomášov (Thomasdorf), ein Waldweg ab. Zumindest im Winter 2015/2016 stand hier noch ein Wegweiser zum Wachberg.
Die Wanderung geht erst einen Kilometer nach links, parallel zur Grenze, und dann folgt man der Ausschilderung Wachberg. Blick_vom_Wachberg_auf_Hintere_Saechsische_Schweiz_kleinBis zur Grenze ist auch hier ein breiter Waldweg angelegt, der dann aber auch wieder ordentlich stabil verbaut ist. Für einen Wanderer ist die Stelle aber überhaupt Blick_vom_wAchberg_auf_den_Weifberg_kleinkein Problem und so erreicht man von der Rückseite den Wachberg. Hier oben hat man eine wirklich schöne Aussicht und netterweise kann man sich auch an diesem relativ ruhigen Platz auf die Terrasse der Wachberg-Baude (www.wachbergbaude.de) setzen. Der Wachberg hat auch noch den Beinamen Schweizerkrone, was eine schöne Beschreibung für den Panorama-Blick auf die Hintere Sächsische Schweiz ist. Im Jahr 2015 wurde die Wachbergbaude leider auf unbestimmte Zeit geschlossen. Wir hoffen sehr, dass sie irgendwann wieder eröffnet wird.
Nachdem man sich satt gesehen hat, geht es weiter in Richtung Weifberg. Der Wanderweg ist mit dem blauen Strich blauer Strich gekennzeichnet. Auf einer Wanderkarte sieht  der Weg zwischen dem Wald_und_Spitze_vom_Weifbergturm_kleinWachberg und dem Weifberg vollkommen entspannt aus, aber das ist in der Natur doch ein wenig anders. Zwischendurch geht es mal in eine kleinere Schlucht und auf der gegenüberliegenden Seite muss man wieder hoch. Bis auf den Weifberg sind es etwas mehr als 150 Höhenmeter. Der Weifberg selber ist eigentlich ein langweiliger Berg, da er fast komplett bewaldet und damit die Blick_vom_Weifbergturm_auf_Hinterhermsdorf_kleinAussicht sehr beschränkt ist. Aber auf dem Weifberg befindet sich ein hölzerner Aussichtsturm, der ein ganzes Stück über die Baumwipfel ragt. Der Turm ist fast 37 Meter hoch und man muss 170 Stufen bewältigen. Der Aufstieg ist wirklich lohnenswert, da man von der obersten Plattform eine fantastische Rundumsicht hat. Sehr nett sind auch die vielen Informationstafeln, mit denen man sehr gut die ganzen Berge des Panoramas bestimmen kann.
Von dem Weifberg geht es wieder herunter und das letzte Stück bis nach Hinterhermsdorf. Der Weg ist immer noch mit dem blauen Blick_auf_Kirche_und_Buchenparkhalle_Hinterhermsdorf_kleinStrich gekennzeichnet und führt angenehm leicht abfallend nach Hinterhermsdorf. Kurz vor der Ortschaft kann man sehr schön rüber auf die nette kleine Kirche blicken und am Ortsrand hat jemand eine kleine Sammlung Grenzsteine aufgestellt. Das ist schon ziemlich lustig, wie viele unterschiedliche Steine mit unterschiedlichsten Bedeutungen selbst in dieser kleinen Sammlung schon zu finden sind. Die Wanderung erreicht am Hinterhermsdorfer Fremdenverkehrsbüro wieder den Ortskern.
Damit ist eine ruhige Wanderung zu Ende gegangen, die doch einige wirklich lohnenswerte Aussichten beinhaltet. Das Teilstück durch Mikulášovice (Nixdorf) kann einen schon ziemlich bedenklich stimmen, wenn man zum Teil den Zustand der Häuser sieht, aber vermutlich wird sich das auch in der nächsten Zeit den restlichen EU Standards anpassen.

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Waldhuschenführung

Vom Nationalpark Sächsische Schweiz werden einige geführte Wanderungen angeboten und so habe ich im Juni 2006 auf der Internetseite des Nationalparks folgende Beschreibung gefunden:

Waldhuschenführung
Im forstgeschichtlichen Freigelände wird anhand konkreter Beispiele die Waldbewirtschaftung früher und die Waldpflege heute gezeigt. Dabei können Sie viel über die Entwicklung des Waldes erfahren. Der spannende Rundgang ist besonders für Familien geeignet.
Termin:           immer
Sonnabend von April – Oktober, jeweils 14 Uhr
Treffpunkt:       Hinterhermsdorf, Parkplatz Buchenparkhalle – Eingang Waldhusche
Durchführung:  Nationalpark – Ranger

Bei der Waldhuschenführung war es genauso, wie bei den beiden anderen Führung (Bastei mit Ranger und Waldkundliche Führung), dass der Nationalpark Ranger rechtzeitig zum angegebenen Zeitpunkt am Treffpunkt war, aber außer uns nur noch drei andere Teilnehmer anwesend waren. Für ein kostenloses Angebot des Nationalparks finde ich das eigentlich sehr schade. Die Führung startete vom Eingang an der Buchenparkhalle nach links. Gleich auf den ersten Metern wies uns der Nationalpark Ranger auf die gefällten Roteichen hin. Da diese Baumsorte nicht zu den ursprünglichen Bäumen der Sächsischen Schweiz zählt, sind sie an der Stelle entfernt worden. Gleich an dieser Stelle hat uns der Nationalpark Ranger ein paar grundsätzliche Informationen zur Waldhusche gegeben: Die Waldhusche ist 66 Hektar groß, wird vom Nationalpark Sächsische Schweiz betrieben und verfügt über 4 unterschiedliche Themenwege (Waldkundeweg, Historischer Waldnutzungsweg, Naturgenussweg und Waldabenteuerweg).  WurzelgangDer Weg ging nach rechts bis zum Wurzeltunnel. Hier kann man sehr gut drei unterschiedliche Wurzelformen sehen. So haben z.B. die Fichten großflächige Tellerwurzeln, die Buchen Herzwurzeln und die Eichen Pfahlwurzeln. An dieser Station stecken ein paar Bäume falsch herum im Boden, damit die Wurzeln in die Luft ragen, so kann man die unterschiedlichen Wurzelformen sehr gut erkennen. Außerdem gibt es einen Wurzeltunnel, wo man die Wurzeln von unten sehen kann. Selbst kleinste Kinder haben einen riesigen Spaß an dieser Station.
Die Führung ging weiter auf dem Pfad bis zur nächsten Station mit dem Namen Streunutzung. Hier ist auf einer Fläche von 10 x 10 Meter alles an Nadeln, Reisig und Blättern in einen Behälter an der Seite zusammengekehrt worden. Früher wurde häufig alles auf dem Waldboden zusammengekehrt und dann als Einstreu für die Viehställe genutzt. Dass in solch einem gefegtem Wald keine Humusschicht und Naturverjüngung entstehen kann, ist in diesem abgegrenztem Waldstück sehr gut sichtbar.
Der weitere Weg ging bis zum Pflanzkamp. Hier stehen in einem eingezäunten Bereich ein paar Reihen neu herangezogene Bäumchen. Diese Pflanzen werden in dem Bereich erstmal aufgezogen, um dann später in den Wald gepflanzt zu werden. Man hat es schon versucht junge Bäume aus ganz anderen Regionen von Deutschland in der Sächsischen Schweiz anzupflanzen, aber durch ein leicht anderes Klima war dieser Versuch nicht vom Erfolg gekrönt. Der weitere Weg führte auf dem Waldkundeweg (blaue Markierung) entlang. Es ist ein schmaler Pfad quer über einen kleineren Hügel. Der Hügel ist in den letzten Jahren von allen standortuntypischen Pflanzen befreit worden. Jetzt stehen auf dem Hügel nur noch die Pflanzen, die normalerweise auf einem Felsriff stehen. Ganz besonders fällt auf, dass sich das Heidekraut in diesem gelichteten Wald stark vermehrt. Nachdem es über den Hügel hinweg gegangen ist, haben wir wieder einen Waldweg auf der gegenüberliegenden Seite erreicht. Diesem sind wir nach rechts gefolgt, um bald an zwei gewaltigen Buchen den nächsten Halt einzulegen. Hier hat der Nationalpark Ranger erklärt, dass die eine Buche als Verkehrssicherungsmaßnahme umgezogen wurde (mit einem Traktor), da sie von einem Pilz befallen war. Die andere Buche steht noch. Ich kann es mir kaum vorstellen, dass man mit normalen Mitteln einen solchen riesigen Baum umziehen kann, aber in diesem Fall ist es tatsächlich so passiert.
Als nächstes wurden wir alle überrascht von dem Parkranger. Er hatte uns irgendwie schon einige Male etwas vom Borkenkäfer erzählt und jetzt verschwand er hinter einem Stamm mit dem Hinweis, dass er hier zwei Borkenkäfer abgelegt hätte. Irgendwie konnten wir uns nicht beherrschen und mussten ihn fragen, ob die kleinen Dinger den Befehl „Sitz“ oder „Platz“ befolgen. Er kam mit einem kleinen Becher inklusive Lupe wieder hervor und darin befand sich ein kleines Stück Rinde und tatsächlich zwei Käfer. Der eine Käfer hatte sich schön wieder in die Rinde reingefressen und schaute nur noch mit dem Hinterteil heraus. Das war sehr nett vorbereitet und damit hatte jeder einmal einen dieser kleinen Störenfriede gesehen. Was irgendwie verwunderlich war, dass der Ranger danach den Becher mit den beiden Käfern in seiner Hosentasche spazieren trug. Ob er sich nicht traute, die Käfer einfach nur wieder in den Wald zurück zu werfen oder vor uns die Viecher irgendwie in die ewigen Jagdgründe für Borkenkäfer befördern? Aber vermutlich brauchte er sie noch für eine weitere Führung als Anschauungsobjekt.
Waldhusche_obenDer weitere Weg führte vorbei am Waldhuschenkreisverkehr mit seinen Holzlagerplatz und dann auf dem historischen Waldnutzungsweg (orange Wegmarkierung) bis zur Waldhusche. Hier war extra für diese Führung ein Stapel Baumstämme aufgetürmt. Nachdem der Nationalpark Ranger die Sicherung gegen Herunterwerfen am Holzstapel und in der Rutsche entfernt hatte, konnte der Spaß beginnen. Prallwand_WaldhuscheDie dicken Baumstämme wurden mit Schwung in die Rutsche geworfen und schossen mit ziemlicher Geschwindigkeit ins Tal. Der Ranger meinte, bei nassem Wetter würden die Stämme so einen Schwung bekommen, dass sie bis zur Prallwand am unteren Ende fliegen würden. Das war in unserem Fall nicht so und der letzte Stamm war sogar auf den letzten Metern hängen geblieben. Die Rutsche wurde wieder verschlossen und es ging parallel zur Rutsche den Hang hinunter. Gleich links vom Teich befindet sich der neu eingerichtete Holzkohlemeiler. Damit man sich besser vorstellen kann, wie solch ein Meiler aufgebaut ist, hat man ein tortenförmiges Stück in diesem Hügel ausgelassen. In der Hinteren Sächsischen Schweiz soll es an sehr vielen Stellen (50 Stück) Holzkohlemeiler gegeben haben. Sehr interessant an der Erklärung des Parkrangers war, dass, während der Meiler angezündet war, die ganze Zeit (zwischen 8 und 14 Tage), auf den Meiler aufgepasst werden musste, da nur eine sehr begrenzte Menge Luft bis zur Glut kommen durfte. Da der Meiler aber durch den Brennvorgang mit der Zeit schrumpfte, musste am laufenden Bande die Außenschicht nachgestampft werden.
Vom Holzkohlemeiler ging es wieder zurück den Berg hoch bis zum Waldhuschenkreisverkehr. 
SaegegatterHier oben inspizierte die Gruppe die nachgebaute Brettsäge. Dieses voll funktionstüchtige Sägegatter durfte von jedem ausprobiert werden, aber irgendwie waren alle zu faul, um an der riesigen Säge Hand anzulegen.  Kreuzspinne_WHDer weitere Weg ging rechts neben der Säge auf dem Waldabenteuerweg (rote Kennzeichnung) bis zum Kreuzspinnennest. Dieses riesige Spinnennetz ist ein willkommenes Spielgerät für Kinder. Obwohl ich dieses Spielgerät jetzt schon einige Male gesehen hatte, war mir noch nicht das Prinzip aufgefallen, welches hier dargestellt werden sollte. Wenn irgendein Kind in dem Netz herumturnt, dann kann man an der Spinne, durch ihre elastische Aufstellung, erkennen in welchem Bereich das spielende Opfer ist. Auch wenn ich Spinnen normalerweise überhaupt nicht mag, so finde ich dieses Spielzeug wirklich sehr gelungen und es kommt bei allen Kindern sehr gut an. Von dieser Attraktion geht es weiter in die Richtung des Parkplatzes. Nach ein paar Metern auf dem Waldweg kommt auf der linken Seite eine Station, die Lohrindengewinnung heißt. Wenn man ohne Waldhuschenführer unterwegs ist, könnte man die Station für eine Hundehütte aus Baumrinde halten. Hier soll verdeutlicht werden,  Lohrindengewinnungdass früher zum Gerben von Ledern und Häuten Rinde benötigt wurde. Aus der Rinde wurde Gerbsäure gewonnen und darin wurden die Häute gelegt. Wenn die Häute in dieser Suppe lange genug gelagert wurden und danach eine weitere Nachbehandlung durchgeführt wurde, entstand Leder. Die kleine „Hundehütte“ ist nur dazu da, die Rinde möglichst schnell zu trocknen, ohne dass die Gerbstoffe aus der Innenseite der Rinde ausgespült werden. Von dieser Station verlief die Führung die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt zurück.
Diese Führung hat, wie alle anderen Führungen, die ich bis jetzt vom Nationalpark mitgemacht habe, viel Spaß gebracht und war sehr informativ. Ein ganz besonderer Höhepunkt war, die Waldhusche tatsächlich mal in Aktion zu sehen. Leider habe ich mir den Namen des Nationalpark Ranger nicht gemerkt, aber er hat eine sehr nette Führung veranstaltet und besonders gut hat mir gefallen, dass er nicht nur vorbeikommt und die Führung abhält, sondern dieses sogar vorbereitet hat.

Nachtrag: Da der Nationalpark Sächsische Schweiz auch meine Internetseite ließt, habe ich durch einen netten Hinweis den Namen des Nationalpark Rangers erfahren. Der sehr gute Nationalparkführer heißt Wolfgang Meißner.

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Pilzsteine

Die Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich in dem Buch Heimat- und Naturgeschichte der Sächsischen Schweiz Band 1 vom Stiegenbuchverlag (www.stiegenbuchverlag.de) die Beschreibung der Pilzsteine entdeckt habe. Da das Weißbachtal gleich neben den Pilzsteinen bzw. dem Tyrolerstein zu meinen Lieblingstälern gehört, war mal wieder ein Ausflug dorthin angesagt. Da mir schon bei der Planung bewusst war, dass zwei ganz kurze Wegstücke quer durch die Kernzone führen, habe ich den Wanderzeitpunkt in die extrem ruhige Wanderzeit Januar gelegt. winterliches_Neudorf_Hinterhermsdorf_kleinSehr komisch war, dass es in der Nacht vor der Wanderung im unteren Teil der Sächsischen Schweiz (Bad Schandau/Altendorf) zwar stark geregnet, aber in Hinterhermsdorf tatsächlich ordentlich geschneit hatte. Erfreulicherweise war der Schnee aber auch in Hinterhermsdorf nur in den höheren Lagen liegen geblieben. Sonst wäre die Wanderung gescheitert, weil man bei Schnee die Pfade vom Weißbachtal hoch zum Tyrolerstein nicht erkennen könnte.
Aber so liegt der Startpunkt im Zentrum von Hinterhermsdorf. Da ich schon sehr lange nicht mehr an der Emmabank mit ihrer sehr einfach zu erreichenden Rundumsicht war, sollte die Wanderung erst mal dorthin führen. Dafür geht es von dem großen Platz ein kleines Stück auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich in Richtung Neudorf/Buchenparkhalle. Nach ca. 200 Metern erreicht man die Waldarbeiterstube (www.heimatverein-hinterhermsdorf.de) von Hinterhermsdorf auf der rechten Straßenseite. Einen kurzen Abstecher in diese sehr liebevoll gestaltete Ausstellung sollte man unternehmen.
Gleich auf der Engelkirche_Hinterhermsdorf_kleingegenüberliegenden Straßenseite (rechts neben der Hausnummer 6) führt ein Feldweg aus Hinterhermsdorf hinaus. Auf der linken Seite steht etwas oberhalb die Engelkirche von Hinterhermsdorf. Der Feldweg steigt leicht an und nach ½ Kilometer erreicht man eine Kreuzung mit der Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt. Dieser folgt man geradeaus in Richtung Emmabank/Weifberg. Auch wenn nach etwas mehr als ¼ Kilometer der breitere Weg geradeaus weiter Blick_von_Emmabank_auf_Hinterhermsdorf_kleinführt, so folgt man der gelben Wanderwegmarkierung auf den Hügel namens Emmabank. Am höchsten Punkt befinden sich mehrere Bänke und ein seltsam aussehendes Ufo. Bei dieser relativ großen technischen Einrichtung handelt es sich um ein Funkfeuer der Luftstraße A4 (Berlin-Schönefeld – Prag). Auch wenn heutzutage schon sehr häufig per GPS navigiert wird, so ist in der Luftfahrt die Navigation per Drehfunkfeuer nach wie vor für die Instrumentennavigation gesetzlich vorgeschriebenen und deshalb wird die Station noch ein paar Jahrzehnte auf der Emmabank bestehen. Von den Bänken an der Umzäunung hat man eine nette und einfach zu erreichende Aussicht auf die Hintere Sächsische Schweiz. Damit die Identifizierung der einzelnen Berge und Felsen einfacher ist, steht am Feldrand ein gemaltes Panorama mit den einzelnen Namen.
Mit der Emmabank ist dann auch schon der höchste Punkt dieser Wanderung erreicht und von hier geht es jetzt als Fernziel runter ins Weißbachtal. Die Wanderung folgt weiter der gelben Markierung und steuert damit in die Richtung des Weifbergs (der Berg mit dem Aussichtsturm drauf). Nach ein paar hundert Metern winterliches_Schild_Schaeferraeumicht_kleinstößt auf den gelben Punkt auch noch die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich, der man dann auch weiter folgt. Die Wanderung passiert nach einem Bogen die Gaststätte Schäferräumicht und damit die letzte Möglichkeit, sich zu erfrischen bzw. zu stärken. Danach geht es in die sehr ruhige Ecke zwischen Hinterhermsdorf und der Grenze. In diesem Bereich der Sächsischen Schweiz trifft man nur sehr selten andere Wanderer. Als erstes führt der gelb markierte Wanderweg fast schnurgerade mit einem leichten Gefälle durch den Wald. Nach einem Kilometer erreicht man eine größere Kreuzung mit mehreren Waldwegen. Hier biegt die feuchte_Bachueberquerung_kleinWanderung nach links, weiterhin gelb markiert, ab und passiert einen ungewöhnlichen Bachlauf. Damit die schwereren Forstfahrzeuge nicht den Bachlauf beschädigen, sind einfach ein paar Holzbohlen in unterschiedlichen Höhen in den Waldweg eingegraben worden und so kann das Wasser durch diese Rinnen laufen. Meistens kann man den Bach damit trockenen Schuhes passieren. Hinter dem Bachlauf geht es ein ganzes Stückchen noch mal bergauf, bis die breite Kalkstraße erreicht ist.
Schräg links nach vorne startet der Zugang ins Weißbachtal, der immer noch mit dem gelben Strich markiert ist. Nach einem relativ angenehmen Abstieg erreicht man den Bachlauf, den es dann weiter bergab geht. Hier ist der Bach auch gleichzeitig die Grenze nach Tschechien, was man deutlich an den vielen Grenzsteinen erkennen kann. Diese weißen Grenzsteine stehen Teufelswand_im_Weissbachtal_kleinziemlich unterschiedlich auf beiden Seiten des Wassers, was vermutlich an dem Geschlängel des Bächleins liegt. Netterweise sind die Grenzsteine perfekt durchnummeriert und so weiß man sehr gut, dass sich der nächste Punkt dieser Wanderung an dem Stein 21/25 befindet. Hier ist auf der gegenüberliegenden Bachseite eine relativ Eingang_Hoehle_Teufelswand_kleingroße Höhle in der Teufelswand, die man aber ohne Beschreibung ganz sicher übersieht. Ich bin den Pfad durch das Weißbachtal bestimmt schon häufiger als 10 Mal gewandert, aber die Höhle ist mir bis zu dieser Wanderung noch nicht aufgefallen. Gut, dass sie im Buch von Axel Mothes beschrieben ist. Der Weißbach lässt sich mit einem kleinen Sprung überqueren und schon steht man vor dem Eingang der Höhle. Diese ist dadurch entstanden, dass sich eine ziemlich große Felsenscheibe an die Teufelswand gelehnt hat. Blick_in_Hoehle_Teufelswand_kleinDiese Form an Höhle nennt sich Einsturzhöhle und kommt in der Sächsischen Schweiz relativ häufig vor. In dem Fall an der Teufelswand ist die Höhle gut 11 Meter lang, einen Meter breit und spitz ansteigend 6-8 Meter hoch. Gleich im Eingangsbereich hingen im Winter 2011/12 in luftiger Höhe zwei Ostereier. Das eine Ei war ein typisch angemaltes Osterei und das zweite, etwas höher hängende, eine Art Überraschungsei. Irgendwie sah es sehr verdächtig nach einem Versteck von den Geochaching-Leuten aus. Am Ende des Tunnels muss man noch mal wieder zurück auf die deutsche Seite des Weißbachs.
Für die weitere Wanderung geht es ungefähr 400 Meter den Weißbach wieder zurück bis zum Grenzstein 21/13. Hier weist ein Schild auf die Grenze der tschechischen Kernzone hin. Irgendwie sind diese grünen Schilder immer der Hinweis auf eine interessante Stelle und genau aus diesem Grund sind hier auch ziemlich viele Trampelspuren am Bachrand zu entdecken. Also heißt es mal wieder, einen großen Satz über den Weißbach zu unternehmen und auf der gegenüberliegenden Bachseite den Hang hoch zu wandern. Links und rechts von der Senke stehen unterschiedlich hohe Felsen, aber durch die Senke kommt man sehr angenehm auf den Gratweg. Insgesamt führt der Pfad 200 Meter und 50 Höhenmeter aufwärts, bis man auf einen eindeutigen Waldweg trifft. Dieser Weg ist auch als Kletterzugang (schwarzer Pfeil Kletterzugang) gekennzeichnet und es geht auf diesem Weg nach rechts weiter.
Blöderweise ist überhaupt kein besonders markanter Punkt an der nächsten Stelle, an der man nach rechts abbiegen sollte. Pilzsteine_am_Tyrolerstein_kleinAuf jeden Fall ist es sehr genau ½ Kilometer auf dem Gratweg, um dann nach rechts auf einen unscheinbaren Pfad in die Richtung des Tyrolersteins weiter zu wandern. Eisenhaltige_Deckschicht_Tyrolerstein_kleinNach etwas mehr als 100 Metern erreicht man die Felskante des Kirnitzschtals und damit steht man auch schon an der ungewöhnlichen Stelle mit der ausgewaschenen Eisendeckschicht. In der Sächsischen Schweiz kann man immer wieder Felswände mit einer Eisenader entdecken, aber dass sich diese Ader an der Oberseite des Felsen befindet, kommt nur ganz selten vor. Am Tyrolerstein haben sich dadurch einige Überhänge gebildet und an mehreren Stellen sieht es tatsächlich so aus, als wenn ein steinerner Pilz hier gewachsen wäre.
Nach diesem sehr interessanten Felsengebilde geht es wieder die 150 Meter zurück auf den Gratweg und dann nach rechts. Der vormals breite Weg wird mit der Zeit schmaler und schwieriger zu erkennen, aber überraschenderweise ist er immer noch mit dem schwarzen Pfeil gekennzeichnet. Zumindest in Deutschland wäre damit die Wanderung durch das Gebiet der Kernzone immer noch legal. Nach ziemlich genau 300 Metern biegt nach rechts eine gut sichtbare Senke ins Weißbachtal ab, durch die man super leicht wieder zu dem Bach und damit nach Deutschland zurückkommt. Nur auf den letzten paar dutzend Metern ist der Weg ein wenig schwieriger, da hier der breite Waldweg, der zumindest in diesem Bereich auch ganz sicher mal ein Fahrweg war, mit einigen gefällten Bäumen blockiert ist. Aber als Wanderer kann man auch sehr einfach an der Seite von dem Baumgewirr vorbei gehen. Den Weißbach erreicht man wieder am Grenzstein 22/7 und auch hier steht wieder eines von den tschechischen Kernzonenschildern. Damit bestätigt sich mal wieder die Theorie, dass diese Schilder häufig oder sogar immer auf irgendetwas hinweisen.
Jetzt beginnt ein ziemlich langes Teilstück der Wanderung mit dem Abstieg weiter das Weißbachtal bzw. Kirnitzschtal hinunter. Insgesamt wandert man 5 Kilometer immer am Bachlauf talabwärts. Nach den ersten 1 ¼ Kilometern erreicht man die erste Zivilisation mit zwei separat stehenden Häusern im Kirnitzschtal. Die Adresse dieser Häuser ist bezeichnend: Im Loch. Früher hat es im Kirnitzschtal noch so einige Häuser und Mühlen gegeben, aber heutzutage sind in diesem doch sehr abseits liegenden Tal nur noch sehr wenige übrig geblieben. Die einzige Mühle im oberen Kirnitzschtal erreicht man nach ungefähr einem weiteren Kilometer hinter den beiden Häusern. Die Niedermühle ist zwar heutzutage auch nicht mehr in Betrieb, aber der Mühlenbesitzer gibt sich immer noch eine große Mühe, dass wenigstens die Funktionen erhalten bleiben. Darüber kann man sich an dem jährlichen Mühlentag immer wieder informieren und über so viel Einsatz freuen.
Von der Niedermühle kann man rechts am Hang entlang über den offiziellen Wanderweg gehen oder unten am Bachlauf entlang. Kurz hinter dem Bereich verlässt die gelbe Wanderwegmarkierung das Tal, aber die Wanderung soll weiter der Kirnitzsch folgen und so geht es der Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich hinterher. Auf der halben Strecke bis zur Oberen Schleuse kann man sehr schön auf die andere Hangseite (böhmische Seite im Bereich der Wolfstafel) blicken und hier liegen eine Vielzahl gefällter Fichten. Einerseits finde ich das ziemlich verwunderlich, dass in der tschechischen Kernzone Bäume gefällt werden und noch seltsamer finde ich, wenn man dann die Bäume dort einfach liegen lässt. Natürlich ist die Stelle nicht gerade besonders einfach zu erreichen, aber wenn die Bäume nicht verwertet werden, dann könnte man sie meiner Ansicht nach auch stehen lassen.
Die Obere Schleuse bei Hinterhermsdorf Rindenhuette_Obere_Schleuse_Hinterhermsdorf_kleinist eine von den besonders beliebten Stellen der Hinteren Sächsischen Schweiz und es macht auch immer wieder Spaß, den ½ Kilometer in einem Boot gefahren zu werden. Natürlich funktioniert das nur, Schneeschmelze_Kirnitzsch_Obere_Schleuse_kleinwenn man die Wanderung zwischen Ostern und November unternimmt. Sonst lässt sich die Stelle aber auch auf einem Pfad knapp oberhalb der Kirnitzsch umgehen. In den Wintermonaten wird die Staumauer geöffnet und besonders interessant sieht die Stelle dann bei der Schneeschmelze aus. Dann zwängt sich die Kirnitzsch durch den Ablauf und das Wasser tost schon ganz nett.
Hinter der Staumauer führt der Wanderweg weiter über den angenehm zu wandernden Pfad dem Bachlauf hinterher. Nach ungefähr 200 Metern biegt die rote Wanderwegmarkierung nach rechts aus dem Tal ab und die Wanderung führt auf der blauen Markierung blauer Strich weiter durch das sehr schöne Kirnitzschtal. Bis zu dem gerade erwähnten Abzweig sind in den beliebteren Wanderjahreszeiten noch einige andere Wanderer unterwegs, aber ab dieser Stelle werden die Besucherzahlen spürbar weniger und man kann den Pfad und die Ruhe genießen. Von der Staumauer der Oberen Schleuse wandert man insgesamt 1 ¼ Kilometer auf dem Pfad, bis der Wanderweg nach links durch die Wolfsschlucht abbiegt. Die Wolfsschlucht ist sehr einfach zu erkennen, da der Wanderweg die Schlucht nur durch eine relativ lange Höhle passieren kann. Noch bevor der Wanderweg in die Wolfsschlucht abbiegt, verlässt diese Wanderung den markierten Weg und folgt dem Pfad am Felsfuß. wackeliger_Aufstiege_vor_Jansloch_kleinAuf der Wanderung Kirnitzschquerung war mir schon nach 100 Metern auf diesem unmarkiertem Weg der Aufstieg nach rechts durch die Felsspalte aufgefallen. Natürlich könnte man auch weiter durch diesen ersten kleinen Talkessel wandern, um dann in den größeren Talkessel namens Jansloch zu gelangen, aber auf dieser Wanderung soll es gleich an dieser Stelle aufwärts gehen. Im oberen Teil der Felsstufe (ungefähr auf Brusthöhe) sind deutlich ein paar künstlich eingearbeitete Stufen im Felsen zu erkennen. Irgendein netter Mitmensch hat vor die Felskante einige gewaltige Pflastersteine gestapelt, sodass man über diese leicht wackelige Konstruktion ziemlich einfach den kleinen Höhenunterschied überwinden kann.
Nach dieser ziemlich leichten Kletterpartie geht es weiter aufwärts auf dem gut sichtbaren Pfad nach links durch die Schlucht. Am Ende dieses letzten ernstzunehmenden Aufstiegs geht es nach rechts auf dem Janslochweg weiter. Diesem sehr gut ausgebauten Forstweg folgt man weiter in nördliche Richtung, bis der Weg auf dem Hohweg (grüne Wanderwegmarkierung grüner Strich) endet. Ab dieser Kreuzung folgt die Wanderung nach rechts dem grünen Strich. Nach fast einem ¾ Kilometer erreicht der Wanderweg eine größere Kreuzung, an der ein Gedenkstein an die 800-jährige Herrschaft der Wettiner erinnert. Hier haben früher ein paar sehr große Buchen gestanden, die aber aus Wegsicherungsgründen gefällt werden mussten. An dieser Stelle sind sie aber nicht auf dem normalen Weg knapp oberhalb der Wurzel abgesägt, sondern ziemlich weit oben umgezogen worden. Damit ist ein relativ hoher Stumpf vom Stamm stehen geblieben. Als Kaminofenbesitzer kommen mir die Tränen, wenn ich mir überlege, wie viele warme Abende ich nur von diesen Stümpfen hätte.
Von dem Wettinerplatz geht es weiter auf der grünen Wanderwegmarkierung über einen richtig breiten Forstweg. winterlicher_Neuer_Hohweg_Hinterhermsdorf_kleinAber genau durch diese Wegbreite muss man sehr gut darauf achten, dass der grün markierte Wanderweg nach 900 Metern in einer leichten Kurve nach rechts abbiegt und auf einem unscheinbareren Waldweg weiter verläuft. Zwischen dem Wettinerplatz und Hinterhermsdorf lag bei meiner Wanderung schon wieder Funkfeuer_Emmabank_Hinterhermsdorf_kleinviel mehr Schnee als unten im Tal und so konnte ich wenigstens einmal zwei Paar Fußabdrücke auf der gesamten Wanderung entdecken. Es ist schon wirklich verwunderlich, wie wenige Wanderer in den Wintermonaten in dem hintersten Teil der Sächsischen Schweiz unterwegs sind. Insgesamt folgt man der grünen Wanderwegmarkierung 3 ½ Kilometer, bis man im Zentrum von Hinterhermsdorf wieder am Ausgangspunkt der Wanderung ankommt.
Mir hat die Wanderung sehr gut gefallen, auch wenn das Wetter nicht so richtig mitgespielt hat. Von meiner Seite würde diese Runde 4 Sterne erhalten, aber damit nur die wirklich Wanderbegeisterten, die schon fast alle Wanderungen der Sächsischen Schweiz gegangen sind, auf diese Tour stoßen, ist die Beurteilung von meiner Seite auf zwei Sterne eingestellt. Nicht, dass irgendein unbedarfter Urlauber mehrmals quer durch die Kernzone wandert und sich danach bei mir über einen Kontakt mit einem Nationalpark-Ranger beschwert.

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