Petermannhöhle/Franzosenhöhle
Abstimmung:
Ø 2,6 (13 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 1,50 h |
Entfernung: ca. 5,50 km |
Höhenunterschied: ca. 185 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad |
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empfohlene Karten: Vordere Sächsische Schweiz - Karte 10; Sachsen Kartographie GmbH Dresden |
Region: Rathen/Wehlen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Prossen - Spielplatz - Talstraße - gelber Strich - Prossener Schloß - Ringweg - Sellnitz - Kirchweg - Petermannhöhle/Franzosenhöhle - blauer Strich - Franzosenborn - Sellnitzgrundweg - Prossener Grund - grüner Punkt - Prossen - Gründelweg - gelber Strich - Talstraße - Spielplatz
Beschreibung:
Ein netter Mitmensch hatte uns gefragt, ob wir die Franzosenhöhle am Lilienstein kennen würden. Die Höhle wurde als relativ groß beschrieben und sollte super einfach zu finden sein. Nun hatten wir irgendwie einen Nachmittag Zeit und wollten noch eine Runde drehen. Da erschien uns ein kleiner Bogen als Erkundungstour ganz hervorragend geeignet. Eine ganz kurze Runde, indem wir einfach auf dem Parkplatz vorm Lilienstein parken, erschien uns aber doch nicht ganz so passend und deshalb liegt der Startpunkt in Prossen am Spielplatz. Von hier geht es in Richtung Prossener Schloss und Königstein los. Markiert ist der Wanderweg, auch schon auf der Straße, mit dem gelben Strich . Schon bald erreicht man ein sehr nett aussehendes Gebäude, an dem die Straße anscheinend endet. Es handelt sich um das Schloss Prossen, das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut worden ist. Sehr interessant ist, wie viele Besitzer das Gebäude hatte. So taucht darunter z.B. der Name des Verlegers Friedrich Brockhaus auf. Selbst heutzutage ist das Gebäude mal wieder verkauft bzw. zum Verkauf angeboten worden. Besonders schön sehen das Balkongeländer über dem Haupteingang und die Decke in dem Raum aus. Eines der größten Mankos des Hauses ist bestimmt die Lage zu nah an der Elbe. Das merkt man, wenn man rechts an dem Gebäude vorbeiwandert (es handelt sich um eine Fahrstraße und den Elberadweg) und man passiert ein Wohnhaus mit Hochwassermarkierung. Wenn man von dort zum Schloss rüber peilt, dann dürfte zumindest in der unteren Etage auch die braune Brühe gestanden haben.
Die Wanderung umrundet auf der gelben Wanderwegmarkierung das Schloss und auf der Rückseite geht es noch bis ganz kurz hinter das Ortsausgangsschild. Dort biegt nach rechts die gelbe Wanderwegmarkierung auf den Ringweg ab. Dieser Waldweg verläuft mit einer einigermaßen angenehmen Steigung in Richtung Lilienstein aufwärts. Immerhin sind es 80 Höhenmeter, die überwunden werden müssen. Dann geht es mit einer minimalen Steigung weiter bis zur Sellnitz. Diese Nationalpark-Jugendbildungsstätte liefert gleich eine Vielzahl tolle Stationen im Gartenbereich, die man sich anschauen bzw. auch ausprobieren sollte. Sehr schön ist auch, dass alle diese Stationen sehr gut gepflegt und anscheinend immer Anfang des Jahres wieder überarbeitet werden.
Die Wanderung folgt noch ¼ Kilometer dem gelben Strich, bis eine Kreuzung erreicht wird. Hier geht es nach links bzw. mehr nach geradeaus in Richtung Ebenheit unmarkiert weiter. Nach 200 Metern befindet sich auf der rechten Seite ein Pfad, den man beim aufmerksamen Beobachten entdeckt. Er biegt im spitzen Winkel ab und führt mit mittelmäßiger Steigung und ein paar wenigen Stufen aufwärts. Nach etwas mehr als 100 Metern erreicht man den Zugang zum nördlichen Aufstieg des Liliensteins, der aber auch sofort wieder nach links verlassen wird. Dem gut sichtbaren Pfad folgt man 100 Meter und dann erreicht man schon den Eingang der Höhle. Wir sind schon so häufig den Weg entweder hoch oder runter vom Lilienstein gegangen, aber die Höhle war uns bis zu dieser kleinen Tour fremd. Es ist immer wieder verwunderlich, was man nicht noch so alles entdecken kann. Die Höhle ist ein ziemlich großer Raum, zu dem es zwei unterschiedliche Geschichten gibt. Einerseits soll es wie bei der Lichterhöhle und der Gamrighöhle eine Stelle zur Sandgewinnung gewesen sein. Irgendwie hört sich das für mich sehr seltsam an, da man eigentlich überall in Sächsischen Schweiz Sand antrifft, aber es soll ganz besonders feiner gewesen sein, der auch als Putzmittel in der Küche benutzt wurde. Damit würde die Höhle Petermannhöhle heißen. Die zweite Geschichte zu der Höhle ist, dass die Franzosen rund um den Lilienstein gelagert haben und die Höhle ein Horchposten und Aufenthaltsort war. Da die Höhle 9 x 6 Meter groß und fast 3 Meter hoch ist, konnten hier schon ein paar Soldaten untergebracht werden. Dadurch ergibt sich der zweite Name Franzosenhöhle.
Die Wanderung führt wieder auf den breiten Zugang zum Lilienstein zurück. Wer noch ein bisschen sportlich sein möchte, der kann jetzt eben auf den Lilienstein hoch steigen und die erstklassige Aussicht von dem Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz genießen. Die Wanderung folgt auf jeden Fall der Wanderwegmarkierung blauer Strich den Hang hinab. Nachdem der Wanderweg fast kein Gefälle mehr hat (ungefähr nach 300 Metern) kann man links vom Weg etwas versteckt den Franzosenborn entdecken. Eigentlich soll es ein Brunnen sein, aber irgendwie sieht er heutzutage sehr trocken aus und man kann sich nur schwer vorstellen, dass hier mal ein Teil einer französischen Armee Wasser geschöpft hat. Auf der anderen Wegseite sind ein paar größere Kuhlen im Wald zu sehen, die früher drei riesige Kanonen der Franzosen beherbergt haben sollen. Der Wanderweg überquert am Waldrand die Zufahrt zur Sellnitz mit dem ungewöhnlichen Untergrund und führt aufs Feld hinaus. Auf der rechten Seite fällt eine schöne Wildwiese auf, die wirklich das ganze Jahr ohne Pflege wuchern darf. Kurz dahinter (nach 400 Metern auf dem Feld) steht rechts ein Schild, das auf den Sellnitzgrundweg bzw. Prossen hinweist. Hier wird der markierte Wanderweg verlassen und es geht den Sellnitzgrundweg abwärts. Der Weg führt mit einem super angenehmen Gefälle ins Tal und man trifft nur äußerst selten andere Wanderer an. Nach fast einem Kilometer gabelt sich der Weg und man geht nach links weiter dem Bachlauf hinterher. Nach ½ Kilometer stößt man auf den Gründelweg (grüner Punkt ), den man nach rechts weiter abwärts wandert. Schon sehr bald ist der Ortsrand von Prossen erreicht und dort der schon bekannte Elberadweg, der die letzten Meter nach links bis zum Ausgangspunkt gewandert wird.
Die Wanderung zum Lilienstein bzw. der Petermannhöhle / Franzosenhöhle ist keine riesige Runde, aber sehr nett zu wandern und macht als kleine Zwischendurch-Runde Spaß. Wer die Wanderung zu einer ordentlichen Strecke ausbauen möchte, kann den Aufstieg zum Lilienstein einbauen und dann mit der Höhle einen netten Zwischenstopp einlegen.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Prossen Wendeplatz mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Prossen Spielplatz
Hallo,
Franzosenhöhle und Petermannhöhle sind meińes Wissens aber nicht identisch – letztere ist am Nordaufstieg oberhalb des gleichnamigen Borns.
Hallo Ingo,
ich kann leider die PDF-Datei (oben links) nicht öffen.
Viele Grüße
Sven
Ist behoben. Bitte nochmal ausprobieren.
Es funktioniert,
vielen Dank.
Wir waren am 19.2.17 in der Höhle, eine nette kleine Entdeckung. Der vom Nordaufgang zum Lilienstein abzweigende Zugangspfad war allerdings mit querliegenen Baumstämmen blockiert, er war aber gerade noch erkennbar und begehhar. Am Südaufstieg zum Lilienstein ist ein Hinweis auf das Wegegebot wegen Trittschäden an den Hängen angebracht, Absperrungen und Geländer sehen neu aus. Möglicherweise will man den Zugang zur Höhle aus diesem Grund unterbinden, was schade wäre.