Goldsteinaussicht
Abstimmung:
Ø 3,5 (67 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,00 h |
Entfernung: ca. 9,00 km |
Höhenunterschied: ca. 453 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: Kletterabschnitte festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern Klettern |
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empfohlene Karten: Kleiner Zschand; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Zschand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Kirnitzschtal - Neumannmühle - Großer Zschand - gelber Strich - Spitzsteinschlüchte - Lorenzsteine - Hintere Naßschlüchte - Knorreweg - Hinteres Raubschloss - Raubsteinschlüchte - roter Strich - Hintergründel - Marienhöhle - gehackter Weg - Roßsteig - gelber Strich - Goldsteinaussicht - Roßsteig - Wolfsschlüchte - Großen Zschand - Zeughaus - Neumannmühle
Beschreibung:
Irgendwie hatten wir uns in den Kopf gesetzt, an einem schönen sonnigen Sonntag die Aussicht am Goldstein zu besuchen. Dass das eine relativ blöde Idee war, stellten wir schon auf dem Parkplatz an der Neumannmühle fest. Obwohl wir schon kurz nach 10:00 Uhr dort waren, haben wir gerade noch den letzten Parkplatz an der Außenseite bekommen. Von hier geht es zuerst ein paar wenige Meter (ca. 150 Meter) in den Großen Zschand hinein. Dieses Stückchen ist markiert mit dem gelben Strich . An der ersten Möglichkeit nach rechts wird der Weg aus dem Großen Zschand verlassen und es geht die Spitzsteinschlüchte aufwärts. Dafür, dass im Großen Zschand gerade noch richtig viele Wanderer unterwegs waren, steigt durch die Spitzsteinschlüchte kaum ein anderer hoch. Die Schlucht ist ziemlich abwechslungsreich und auch der Aufstieg ist noch so einigermaßen angenehm.
Am oberen Ende der Schlucht erreicht die Wanderung den Knorreweg, der für ein ganz kurzes Stück (35 Meter) nach rechts begangen wird. Dann biegt nach links der Aufstieg zum Fuße der Lorenzsteine ab. Der Pfad ist durch einige hölzerne Stufen und Hühnerleitern sehr gut ausgebaut und so ist der Aufstieg bis zum tiefsten Punkt zwischen den beiden Lorenzsteinen schnell geschafft. Bevor man aber den Sattelpunkt überschreitet, sollte man unbedingt erst mal nach rechts auf das Felsband gehen. Diese lang gezogene Terrasse ist eine der offiziellen Boofen der Sächsischen Schweiz und bietet eine wirklich hervorragende Aussicht in die Richtung der östlichen Felsen am Großen Zschand (Heulenberg, Kanstein, Großer Teichstein usw.).
Wenn man von unten aufgestiegen ist, dann ist der linke Felsen der Große Lorenzstein und der rechte Felsen der Kleine Lorenzstein. Deshalb heißt die Boofe auch „Boofe am Kleinen Lorenzstein, Ostterrasse“. Für die weitere Wanderung geht es fast bis zum Sattelpunkt. Einen Höhenmeter vorher übersteigt man dort nach links das Geländer an der offiziellen Stelle. Dann geht es auf dem Felsband am Großen Lorenzstein entlang. Dieser Pfad ist schon etwas Besonderes, da es zum Teil auf einem relativ schmalen Band entlang geht und man mehrmals um ein paar Felsmurmeln herum klettern muss. Aber der Pfad ist nicht so schwierig, dass man bei normaler Höhenangst es nicht schaffen sollte. Nachdem man den Großen Lorenzstein fast umrundet hat, führt die Wanderung an der westlichen Seite bergab. Der Pfad führt über eine Treppe und dann durch einen dichten Wald abwärts bis zu einer Kreuzung, an der es nach links weiter geht. Schon nach ein paar Metern passiert man einen Forstgrenzstein mit der Nummer 85 und dann geht es 200 Meter leicht ansteigend aufwärts. Dann erreicht die Wanderung wieder den Knorreweg und einen gut sichtbaren Grenzstein mit der Nummer 86. Hier biegt man nach rechts ab, um super angenehm bis zur Zeughausstraße durch zu wandern.
Dieser gut ausgebaute Forstweg wird nur überquert und gegenüber geht es in Richtung Hinteres Raubschloss. Bis hierher und auch noch auf dem Weg um das Hintere Raubschloss ist es sehr angenehm ruhig und es begegnen einem nur ganz selten andere Wanderer. Der Waldweg führt in einem Bogen um das Hintere Raubschloss, bzw. eigentlich heißt der Felsen Winterstein, herum und erreicht den Aufstieg mit der Wanderwegmarkierung roter Strich . Auf das Hintere Raubschloss kann man mit einem wirklich sehr interessanten Aufstieg durch eine Felsspalte hoch klettern. Das Beste an dem Aufstieg ist die hohe Eisenleiter in der ersten Felsspalte. Blöderweise ist das Hintere Raubschloss eine der bekanntesten Stellen der Hinteren Sächsischen Schweiz und so waren bei unserem Besuch schon so einige andere Wanderer in dem Aufstieg, weshalb wir diesen Abstecher auf den Felsen diesmal weggelassen haben.
Die Wanderung folgt weiter der roten Wegmarkierung. Der Weg schlängelt sich vom Zugang des Hinteren Raubschlosses insgesamt fast einen Kilometer bis zum Abzweig zur Marienhöhle immer unterhalb der Bärenfangwände entlang. Auch wenn der Aufstieg zur Marienhöhle eigentlich ein ausgewiesener Bergpfad ist, so ist der untere Zugang nicht gekennzeichnet und der Pfad versteckt sich auch sehr gut. Man kann sich aber daran orientieren, dass gleich neben dem roten markierten Wanderweg die Zahl 360 in eine Felswand geschlagen ist. Hier startet rechts neben der Felswand der Aufstieg zur Marienhöhle. Der Weg führt zum Anfang gleich an der Felswand aufwärts und nach ein paar Metern ist auch der grüne Pfeil für einen Bergpfad zu entdecken. Nach ¼ Kilometer und 70 Höhenmetern Aufstieg erreicht man auf der linken Schluchtseite die Marienhöhle. Die Marienhöhle ist eine langgezogene Schichtfugenhöhle, die längs des Felsens verläuft, aber nicht so besonders tief (maximal 10 Meter) ist. Auch wenn es sich nicht um eine offizielle Boofe handelt, scheinen hier doch immer wieder Leute die Nacht zu verbringen. Die Spuren (Seile an der Decke und verkohltes Holz) sind zumindest eindeutig.
Von der Marienhöhle geht es noch ein kleines Stückchen aufwärts, um dann auf dem Gehackten Weg nach links weiter zu wandern. Der Weg hier entlang ist sehr angenehm zu wandern und nach einer Strecke von 350 Metern erreicht man den Roßsteig mit der Wanderwegmarkierung gelben Strich . Diesem folgt man, weiterhin sehr bequem, nach links. Ich kann mir in diesem Bereich gut vorstellen, dass hier sogar Fahrzeuge fahren könnten, aber auf jeden Fall konnten früher hier Pferde entlang kommen. Sehr zum Leidwesen der Reiter ist es aber heutzutage verboten, im Nationalpark zu reiten und so kann man unbeschwert die nächsten 350 Meter bis zum Zugang zur Goldsteinaussicht wandern. Wir waren ziemlich überrascht, als wir die Aussicht erreichten, dass tatsächlich kein anderer Wanderer hier war. So konnten wir die sehr schöne Aussicht in einer angenehmen Ruhe genießen. Von der Goldsteinaussicht kann man eine Vielzahl an Felsen sehen. So stehen auf der rechten Seite die Felsen der Richterschlüchte, nach vorne die Felsen des Großen Zschand und ein bisschen mehr links die Kette der Thorwalder Wände. Je länger unser Aufenthalt auf der Goldsteinaussicht andauerte, desto mehr andere Wanderer trudelten an der Aussicht ein, die alle genauso wie wir den schönen Blick in die Landschaft mit einer Brotzeit verbanden. Es ist immer wieder verwunderlich, was sich andere Wanderer für eine gigantische Mühe mit ihren Zwischendurch-Stärkungen geben. Das geht von zwei Flaschen Bier über ein paar Brote mit einem Knacker bis zu einem fertigen Salat im Tuppernapf.
Eigentlich müsste man hier oben an der Goldsteinaussicht auch noch den Zeughausgang, eine basaltähnliche Gesteinsschicht, entdecken. Zumindest ist es im Buch „Felsenlandschaft zwischen Bad Schandau und Hinterhermsdorf“ von Dr. Rölke (www.bergverlag-roelke.de) so beschrieben, aber irgendwie haben wir es ziemlich dick auf den Augen gehabt und so sind wir ohne diese besondere Stelle zu entdecken weiter gewandert. Auf dem Roßsteig geht es weiter auf der roten Wanderwegmarkierung abwärts in Richtung Zeughaus. Der Abstieg verläuft so einigermaßen angenehm, aber man kann ganz gut erkennen, dass so mancher Regenschauer dem Weg ziemlich zugesetzt hat und deshalb sind inzwischen einige Querbalken in den Weg eingebaut worden. Auf der rechten Seite steht der eigentliche Goldstein als ein separater großer Felsen. Kurz bevor man die Hütte am Zeughaus (www.zeughaushuette.de) auf der linken Seite erreicht, kann man nach links abbiegen. Der Weg führt auf die Wiese und den schönen Rastplatz oberhalb der Nationalparkinformationsstelle Zeughaus. Von den schönen hölzernen Liegen hat man einen tollen Blick auf den Großen Teichstein.
Bevor man aber durch den Großen Zschand zurück zum Ausgangspunkt wandert, sollte man noch einen kurzen Abstecher in die Informationsstelle des Nationalparks unternehmen. Jede dieser Informationsstellen hat ein anderes Thema und so wird am Zeughaus über die Historische Jagdnutzung berichtet. Vor dem Haus verläuft die Zeughausstraße und die wird nach links (wenn man vom Haus kommt) leicht abfallend weiter gewandert. Hier ist das letzte Stückchen der Wanderung mit dem gelben Strich gekennzeichnet. Zuerst ist der Große Zschand noch relativ breit, sodass auch noch im Tal der Schlucht ein bisschen Gras wachsen kann, aber ab ungefähr der Hälfte der Strecke rücken die Felsen schlagartig zueinander und es wird merklich kühler. Hier dürfen Autos fahren, aber nur die Wirte des Zeughauses und ein paar Mitarbeiter des Nationalparks. So sind die Fahrzeuge wirklich nicht besonders störend und man kann sehr schön noch ein letztes Mal die Felsen bestaunen. In diesem Teil der Schlucht herrscht dauerhaft ein Kellerklima und das kann man auch sehr gut an den Moosschichten an den Felsen erkennen.
Damit ist eine super schöne Wanderung zu Ende gegangen, die wirklich alles einer spitzenmäßigen Wanderung in der Sächsischen Schweiz beinhaltet. So war ein bisschen Spannung in Form des Aufstiegs Hinteres Raubschloss enthalten, gleich zwei schöne Aussichten (Goldsteinaussicht und Hinteres Raubschloss) und auf dem größten Teil der Strecke herrschte eine angenehme Ruhe.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Kirnitzschtal Neumannmühle mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Neumannmühle
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €
das Bemerkenswerte an der Goldsteinaussicht ist das siebenfache Echo wir waren viele Jahre hier gewesen und meine Tochter damals mit 4 schon schön mitgewandert…hat damals das Echo fasziniert….heute zeigt sie es ihren Kindern…
Hallo Ihr lieben Wanderfreunde, leider ist diese Route momentan nicht wirklich zu begehen.
Wir sind am vergangenen Wochenende aus Vorpommern angereist und wollten einen wunderschönen Tag in der Sächsischen Schweiz genießen. Das Wetter war super gut für diese Tour und Jahreszeit. Da ich aus der Sächsischen Schweiz stamme war ich natürlich schon mal am Goldstein, ist schon paar Jahre her. Leider, leider die Zeughausstraße von der Neumannmühle aus,ist komplett gesperrt. Die Dürre, der Borkenkäfer und letzt endlich der Waldeinschlag haben dafür gesorgt.
Wir haben eine Ausweichroute gefunden, sind dennoch sauer das nichts darüber in den Medien zu lesen ist.
Ganz sicher sind noch viele andere Touren davon betroffen.
Aber wir sind hartnäckig und kommen ganz sicher wieder.
Die jungen Bäumchen wachsen schon wieder dem Himmel entgegen und die Natur wird sich selbst helfen.