Malerweg Teil 1
Abstimmung:
Ø 3,3 (59 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,75 h |
Entfernung: ca. 11,50 km |
Höhenunterschied: ca. 201 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Große Karte der Sächsischen Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Malerweg, Rathen/Wehlen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Liebethal - Wesenitztal - Richard Wagner Denkmal - Liebethaler Grund - Koordinatenkreuz - Försterbrücke - Querweg - Friedenslinde - Lohmen - grüner Strich - Uttewalder Straße - Brückwaldweg - Schleifgrund - Uttewalder Felsentor - Uttewalder Grund - roter Punkt - Wehlener Grund - Stadt Wehlen - Elbe
Beschreibung:
Startpunkt der ersten Etappe des Malerwegs ist der Liebethaler Grund. Es gab zwar noch andere Varianten von Malerwegen, die irgendwie früher durch die Sächsische Schweiz geisterten, und die begannen eigentlich alle im Bereich von Dresden, aber der neu geschaffene Malerweg startet im Liebethaler Grund. Der neue Malerweg ist mit einigen Wegweisern und ein paar Täfelchen gekennzeichnet und deshalb relativ einfach zu finden. Von dem alten Fabrikgebäude des wieder in Betrieb genommenen Wasserwerks Pirna-Liebethal geht es in den Liebethaler Grund hinein. Links und rechts des Weges kann man noch deutlich die Spuren der alten Steinbrüche erkennen. Da diese Stelle die erste Stelle ist, an der die Maler, aus Dresden kommend, die Sandsteinfelsen sehen konnten, sind die Steinbrüche und die Steinbrecher auf einigen Gemälden zu sehen. Die Wanderstrecke verläuft am Bach entlang in Richtung Lochmühle. Als erstes passiert man eine Ruine mit den netten Namen „Elektrizitätsstation für Copitz“. Heutzutage ist Copitz ein Stadtviertel von Pirna und dieses kleine Wasserkraftwerk wäre ganz sicher nicht mal mehr in der Lage, den Strom für 1/10 des heutigen Stadtviertels zu erzeugen. Am Felsen hängt eine Tafel, die aussagt, dass der Weg an der Wesenitz im Jahre 1841 im Auftrage der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Pirna angelegt wurde. Damit sieht man, dass der Weg hier unten durch das Tal noch nicht so besonders lange existiert. Trotzdem ist das Tal der Wesenitz ziemlich häufig gemalt worden. Wenn man sich den Bach so ansieht, der Wasserlauf wirkt schon ziemlich romantisch, und selbst heute wird er von fast jedem mit einem Fotoapparat in Bildern festgehalten. Zwischen der Ruine und der Lochmühle, die im Augenblick auch den Eindruck macht, als wenn sie auf dem besten Weg ist, zur nächsten Ruine zu werden, befindet sich das riesige Wagner-Denkmal. Richard Wagner soll sich im Mai 1846 mehrere Mal in der Lochmühle aufgehalten haben und deshalb steht dieses Monumentaldenkmal hier unten in der Schlucht. Gleich an der Lochmühle wechselt der Wanderweg die Bachseite. Es geht weiter bis zur nächsten Mühle, der Daubemühle. Auch an der Daubemühle wird durch ein Wasserkraftwerk Strom erzeugt, und außerdem befindet sich hier unten eine nette Möglichkeit, sich in der Gaststube zu erfrischen.
An der Daubemühle trennen sich der Historische und der neue Malerweg. Der Historische Malerweg führt durch die Ortschaft Lohmen komplett durch, der neue Malerweg macht einen Bogen um Lohmen herum und kreuzt den Ort nur im östlichen Teil. Beide Streckenführungen haben ihre Vor- und Nachteile und deshalb geht es auf der neuen Strecke weiter. Gleich hinter der Daubemühle überquert man mal wieder die Wesenitz und wandert auf der gegenüberliegenden Bachseite aus dem Tal heraus. Jetzt heißt es ca. ½ Kilometer auf der Fahrstraße entlang zu wandern, bis nach links ein Weg in Richtung Ortsausgang abbiegt. Wir haben diese Stelle leider übersehen und sind dann bis zur Alten Lohmener Straße gewandert. Das macht außer ein paar Höhenmetern und einem schönen Blick rüber zum Lohmener Schloss nicht aus. Wir waren uns eigentlich sicher, dass wir kein Malerweg- Hinweisschild übersehen haben, aber in einer späteren Kontrolle war wirklich ein Schild vorhanden. Es ist an einem normalen Straßenschild angebracht. Der Weg führt nördlich von Lohmen entlang, an einer schönen Aussicht am Waldesrand. Hinter der Aussicht verschwindet der Malerweg im Wald, um nach kurzer Wanderstrecke das letzte Mal die Wesenitz zu überqueren. Diesmal geht es aber tatsächlich gleich auf der gegenüberliegenden Talseite wieder heraus, um dem gelb markierten Wanderweg zu folgen. Der Weg unterquert die Eisenbahnlinie und dahinter muss man leider ein kleines Stückchen auf der Straße nach links wandern. Aber schon nach 100 Metern an der Kreuzung biegt man nach links an der abknickenden Vorfahrtsstraße auf einen Feldweg ab. Der Wanderweg führt auf dem grünen Strich zuerst auf die Ortschaft Lohmen drauf zu und quert sie dann an der Lohmener Friedenslinde einmal. Nachdem man den Ort verlassen hat, geht es zuerst am Waldrand entlang. Hier steht leicht in den Wald versetzt ein Gedenkstein, der aber irgendwie auf unterschiedliche Gegebenheiten hinweist. Auf den einzelnen Seiten des Steines steht:
– Südliche Seite: Im Mai 1790 vertrieben die Bauern von Dorf Wehlen zum Schutz ihrer Felder das Wild aus den angrenzenden Wäldern.
– Östliche Seite: Widerstand gegen die Willkür der Fürsten erfasste bald die Nachbardörfer und war der Auftakt für den Sächsischen Bauernaufstand
– Nördliche Seite: Die Bauern wurden durch die Ereignisse der Französischen Revolution zum Aufbegehren ermuntert.
– Westliche Seite: Errichtet 1990 anlässlich des 200. Jahrestages der Erhebung
Von hier geht es runter in den Uttewalder Grund. Ich empfinde diese Schlucht als eine der schönsten der Sächsischen Schweiz, solange das Wetter so einigermaßen angenehm ist. Wer diese Schlucht schon mal bei Niesel- oder gar Regenwetter durchquert hat, weiß, was ich meine. Auf jeden Fall ist das Felsentor eines der meist gemalten Bilder der Sächsischen Schweiz. Hier haben sich schon sehr viele Maler dran versucht und es fast immer hervorragend hinbekommen. Nur manchmal stimmen die Proportionen nicht so ganz, da es sich eigentlich um ein ganz kleines Felsentor handelt und auf manchen Bildern ganze Menschengruppen durchflanieren. Das scheint besonders ein Problem des Malers Adrian Zingg gewesen zu sein, bei dem z.B. der Wasserfall der Wesenitz mehr aussieht wie der Rheinfall bei Schaffhausen. Aber trotzdem sind seine Bilder wunderbar und besonders ausdrucksstark. Vom Uttewalder Felsentor geht es weiter nach vorne in der Felsenschlucht. Da die Schlucht im hinteren Teil relativ eng ist, bildet sich hier ein sogenanntes Kellerklima, was dazu führt, dass viele Moose und Farne an den Felsen wachsen. Dadurch bekommt die Schlucht einen ziemlich romantischen Charakter, der auch immer wieder gerne gemalt bzw. heutzutage fotografiert wird.
Nach einem angenehmen Stück durch den Uttewalder Grund weitet sich die Schlucht ein Stückchen und man erreicht das Gasthaus Waldidylle (www.waldidylle-online.de). Hier kann man sich ganz gut für die letzten Meter stärken, um dann wohl erfrischt das letzte Stück bis runter nach Stadt Wehlen zu schaffen. Der Weg verläuft immer noch auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich entlang. Erst am Freundschaftsstein wechselt die Wandermarkierung in den roten Punkt , um dann auch noch die letzten 1 ½ Kilometer bis nach Stadt Wehlen hinunter zu unternehmen. Kurz vor der Stadt bietet sich die Aussicht von der Burg Wehlen noch an. Von hier oben hat man einen sehr schönen Blick ins Elbetal hinein. Die erste Etappe des Malerwegs ist damit zu Ende gegangen und der Malerweg wird natürlich durch das nächste Teilstück fortgeführt.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Liebethaler Grund mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Liebethal