Pilzaussicht

Abstimmung:
unsere Bewertung::
positivpositivnegativnegativnegativ
Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 6,50 h
Entfernung:
ca. 25,50 km
Höhenunterschied:
ca. 710 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
Spaziergang
leicht
sehr lang
viele Höhenmeter
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
empfohlene Karten:
Elbsandsteingebirge;
Kompass
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Pirna - Hohe Straße - grüner Strich - Stadtkern - blauer Punkt - Bahnhof - Alte Elbebrücke - roter Punkt - gelber Punkt - Mockethal - Herrenleite - Feldbahnmuseum - Dorf Wehlen - roter Strich - Stadt Wehlen - Elbe - Fähre - Naundorf - grüner Punkt - Malerweg - Königsnase - Obervogelgesang - gelber Punkt - Struppengrund - Pilzaussicht - Neustruppen - Krietzschwitz - Eichenbusch - grüner Strich - Pirnaer Stadtwald - Pirna - Hohe Straße

Beschreibung:

In dem Buch „Vergessene Pfade im Elbsandstein“ von Anita Morandell-Meißner und der Nationalparkführerin Daphna Zieschang waren zwei Wege beschrieben, die sich sehr interessant anhörten. Leider waren beide Wege Streckenwanderungen, aber sie ließen sich zu einer Wanderung verbinden und dabei ist diese große Runde entstanden. Als Startpunkt habe ich für die Autofahrer die Hohe Straße in Pirna gewählt; wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, für den bietet sich als Startpunkt der Bahnhof Pirna an. Psychiatrie-Psychotherapie_Pirna_kleinGleich an der Hohe Straße stehen die auffälligen Gebäude der Psychiatrie und Psychotherapie, die wirklich toll aussehen. Nachdem man die Hohe Straße bis zur Bundesstraße B172 vorgewandert ist, geht es hier auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich weiter den Hang hinab. In der nächsten Kurve verlässt die Wanderwegmarkierung die Bundesstraße und es geht weiterhin geradeaus in Richtung Pirnaer Innenstadt. Auch wenn es in bewohnten Gebieten schwieriger ist, die Wanderwegmarkierungen zu finden, so geht es dem grünen Strich rund um die Innenstadt hinterher. Zuerst wandert man auf der Bergstraße, dann biegt man auf die Dr. Wilhelm-Külz-Straße ab, überquert den Dohnaischen Platz und es geht auf der Bahnhofstraße weiter. Elbeueberquerung_bei_Pirna_kleinNachdem die Bahnhofstraße nach rechts abbiegt und viel breiter wird, folgt man der Wanderwegmarkierung blauer Punkt blauer Punkt und schon bald geht es auf der alten Elbbrücke auf die gegenüberliegende Flussseite. Am Ende der Brücke biegt nach rechts die Fährstraße mit der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt ab. Raddampfer_und_Schloss_Pirna_kleinAuf dieser Straße wird es dann auch schon nach wenigen Metern viel ruhiger und der Trubel der Stadt nimmt ab. Obwohl man immer weiter geradeaus wandert, ändert sich der Straßenname gleich mehrmals. Hinter der Fährstraße ist es der Hauptplatz, dann der Obere Platz und die Postaer Straße. Insgesamt wandert man etwas weniger als 1 ½ Kilometer auf der Straße, um dann nach links auf der Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt aus dem Elbtal herauszusteigen. seltsamer_Rastplatz_Canaletto_kleinDer Aufstieg ist ein kleiner netter Weg und endet auf der Ebene an einem wirklich komischen Informationsplatz. Hier ist mit riesigen, steingefüllten Körben ein Rastplatz gebaut worden, der seltsamerweise überhaupt keine Aussicht bietet, aber über die Aussicht und den Standort von Canaletto berichtet. Canalettoblick_auf_Pirna_und_Schloss_kleinIch hätte es verstanden, wenn man so einen unverwüstlichen Platz an Canalettos Standort gebaut hätte, aber hier und dann auch noch auf der dargestellten Karte die Aussicht falsch einzuzeichnen, ist schon seltsam. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Gemeinde irgendwie einen Topf mit Geld gefunden hat und sich nicht mit dem Grundstückseigentümer über einen Zugang einigen konnte.

Die Wanderung führt weiter über die Ebene in Richtung Mockethal. Kaelbergaragen_Mockethal_kleinGleich am Ortsrand erreicht man einen größeren Bauernhof, an dem wir schon häufiger lustige kleine Kälbchengaragen gesehen haben. Eigentlich ist es seltsam, warum die Kälber nicht bei ihren Müttern stehen, aber die kleinen Hütten sehen schon ganz schön putzig aus. Die Wanderung erreicht auf dem markierten Weg die Straße Am Rundling, auf der es bergab geht. Schon bald kommt man an die Wehlener Straße, auf der man zum Glück nur 50 Meter nach links wandern muss. Dann zweigt nach rechts die Herrenleite ab. Das ist zwar eine asphaltierte Fahrstraße, aber trotzdem trifft man nur ganz selten auf Autos bzw. Lkws. Ich bin schon einige Male auf dieser Straße gewandert und bisher waren es auf der gesamten Strecke von mehr als 3 Kilometern maximal 3 Fahrzeuge. Dafür ist es ein nettes Tal, in dem man aufwärts wandert und es gibt gleich zwei interessante Stellen zu entdecken. Die Erste kündigt sich nach einem Kilometer mit einem ungewöhnlich stabilen Zaun auf der linken Straßenseite an. Wie man in der Sächsischen Schweiz an mehreren Stellen entdecken kann, sind hier Ende des 2. Weltkrieges von Häftlingen für unterirdische Produktionsstätten Stollen gegraben worden. Nach dem Krieg soll hier leicht radioaktives Material von der Außenstelle des Staatlichen Amtes für Atomsicherheit eingelagert worden sein und ab 1983 sollen die Stollen vom Ministerium für Nationale Verteidigung weiter ausgebaut worden sein. Heutzutage wird das Gelände von einem Motorradclub benutzt und die Jungs freuen sich über einen äußerst stabilen Zaun.

Gleich anschließend kommt das Feldbahnmuseum Herrenleite. Im Ursprung befand sich hier zuerst ein Steinbruch, dann eine kleine Raffinerie und jetzt das Museum mit dem arbeitsamen Verein. Ein kurzer Abstecher auf das Gelände lohnt sich und es ist immer wieder interessant, wie weitergebaut und instandgesetzt wird. Verständlicherweise ist das Gelände meistens nur am Wochenende geöffnet, aber das lässt sich auf der Webseite des Vereins (www.feldbahnmuseum-herrenleite.de) gut nachlesen. Die Wanderung steigt die letzten Meter aus dem Grund hinaus und führt dann über die Ebene bis nach Dorf Wehlen. In der Ortschaft geht es nach links weiter auf der Pirnaer Straße. Nach 350 Metern gabelt sich die Straße und man hält sich mehr links, um dann auf der gegenüberliegenden Seite mit der roten Wegmarkierung roter Strich einer kleinen Gasse zu folgen. Schon nach sehr kurzer Strecke weitet sich der Weg und wird zu einer netten, ruhigen Dorfstraße (Mittelweg). Nach etwas weniger als einem Kilometer erreicht man die Zufahrtsstraße von Stadt Wehlen, auf der man leider für ½ Kilometer geradeaus wandern muss. Dann geht es wieder geradeaus auf der Alten Wehlstraße weiter. Blick_von_oben_auf_Stadt_Wehlen_kleinDiese ist dann wieder sehr angenehm ruhig und der Abstieg ins Elbtal bietet einen schönen Blick auf Wehlen und die Elbe. Die rote Wanderwegmarkierung führt durch die Stadt und so kann man sich an dem nett gestalteten Marktplatz und der Radfahrerkirche erfreuen. Markt_und_Radfahrerkirche_Wehlen_kleinGleich an der Kirche geht es hinunter zur Elbe und dann mit der Fähre (Einzelfahrt Erwachsener Stand Frühjahr 2016: 1,50 €) auf die andere Seite. Hier geht es weiterhin auf der roten Wanderwegmarkierung nach rechts und dann gleich wieder links. Die Bahnlinie Bad Schandau – Pirna wird an dem breiten Bahnübergang überquert und ein paar wenige Meter links beginnt der langer_Aufstieg_bei_Poetscha_kleinAufstieg aus dem Elbtal. Sehr seltsam ist, dass am unteren Ende des Aufstiegs eine grüne Tafel mit folgendem Text steht: „Königsnase; Romantischer Wanderweg über Nauendorf nach Obervogelgesang zur Königsnase, einem interessanten Felsvorsprung – zurück zu Fuß oder mit der S-Bahn“. Außer, dass die Königsnase von hier noch 4 Kilometer entfernt ist, kommt eigentlich erst die Königsnase und dann Obervogelgesang. Aber ein netter Weg ist es trotzdem. Der Aufstieg aus dem Elbtal hat wie immer so einige Höhenmeter und dann erreicht man eine Fahrstraße. Es ist eine der Zufahrten nach Pötzscha, aber netterweise fahren fast alle Leute die Zufahrtsstraße an den Bärensteinen entlang und so kann man einigermaßen ungestört auf der Straße nach rechts bis zur nächsten Kreuzung in Naundorf (etwas mehr als ½ Kilometer) wandern. Auf dem Weg passiert man ein Ferienhaus mit dem Namen Basteiblick. Das hat mich zuerst ziemlich verwundert, weil man hier weit und breit die Bastei nicht sehen kann. Wenn man aber an dem Haus vorbei wandert und dann über den Garten hinwegblickt, dann kann man tatsächlich die Bastei bzw. die Felsen davon sehen. Sehr nette Überraschung.

An der besagten Kreuzung hält man sich schräg rechts nach vorne (Borngasse) und folgt der Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt oder dem Malerwegsymbol. Schon bald wird die Ortschaft verlassen und man wandert wunderbar ruhig an der oberen Kante des Elbtals entlang. Sandsteintrog_vor_Koenigsnase_kleinBesonders auffällig an dem Weg ist, dass hier so einige Quellen und damit kleine Bachläufe den Wanderweg queren. Das kann leider auch schon mal dazu führen, dass es ein wenig matschig wird und man sich einen trockeneren Weg suchen muss. Es klappt immer damit, dass man knapp nach links oder rechts ausweicht oder einfach mal testet, wie gut die so angepriesenen Wanderschuhe denn wirklich sind. Blick_von_Koenigsnase_Obervogelgesang_kleinNach einem sehr erholsamen Stück von 2 ½ Kilometern erreicht man die Aussicht Königsnase. Es gibt in der Sächsischen Schweiz leider so einige traurige Aussichten, die in den vergangenen Jahren zugewachsen sind, aber die Königsnase ist so ziemlich das Maximum davon. Nicht nur, dass die Aussicht kaum noch eine Blickachse hat, die Schutzhütte vom Rastplatz hilft nicht mehr gegen irgendein Wetter, es wird immer wieder ein Lagerfeuer zum Müllverbrennen benutzt und ein neuer Höhepunkt ist ein weißes Graffiti auf dem unteren Felsen. Es war bestimmt mal ein toller Platz, der aber jetzt leider nicht mehr zum besonders langen Verweilen einlädt.

Gleich an der Aussicht führt der rote Punkt/Malerweg abwärts ins Elbtal. In Obervogelgesang angekommen geht es neben dem Bahndamm entlang und dann auf der gelben Wanderwegmarkierung gelber Punkt ein paar wenige Meter (< 200 Meter) in den Struppengrund hinein. Treppe_unterhalb_Pilzaussicht_kleinGanz unscheinbar biegt nach rechts ein Weg ab, der aber zum Glück mit Pilz-Aussicht ausgeschildert ist. Irgendwie kam mir diese Treppenanlage extrem lang vor. Rastplatz_Pilzaussicht_kleinInsgesamt sind es 70 Höhenmeter und dann hat man die nette Aussicht mit dem Namen Pilz erreicht. Im Gegensatz zur Königsnase hat man hier einen sehr schönen Blick über die Ortschaft Obervogelgesang auf das Elbtal. Dazu ist der Platz immer gepflegt und nur ganz selten trifft man hier andere Wanderer an. Vermutlich liegt das aber auch an der Lage der Aussicht. Entweder muss man die paar hundert Stufen hochkriechen oder auf der Rückseite über eine gut befahrene Straße dorthin wandern.

Genau dorthin geht es jetzt. Die gelbe Wanderwegmarkierung führt vom Tal weg in die Richtung der Verbindungsstraße zwischen Pirna und Struppen. Da ich diese blöde Straße schon kenne und sie als Wanderweg wirklich schrecklich ist, bin ich nach links am Waldrand entlanggegangen. Hier verläuft auch ganz knapp neben dem Waldrand, aber im Wald, ein Trampelpfad und so kann man das Latschen auf der Straße ein ganzes Stück umgehen. Nach ½ Kilometer ist dann aber auch diese Möglichkeit zu Ende und man muss auf der Straße weiterwandern. Wer auch immer einen offiziellen Wanderweg (weiterhin gelber Punkt) auf so eine Straße legt, hat wirklich keine Alternative gefunden. Insgesamt muss man 400 Meter auf der Straße wandern, um dann vor dem Abstieg nach Struppen nach rechts, bzw. eigentlich ist es sogar eher geradeaus, auf dem Waldweg weiter zu gehen. Schon nach wenigen Metern erreicht man eine nette Aussicht_auf_Neustruppen_kleinkleine Aussicht, von der man auf Struppen hinunterblicken kann. Der gelbe Wanderweg macht einen kleinen Schlenker um Struppen herum und dann geht es auf dem asphaltierten Feldweg (Straßenname Thomas-Müntzer-Siedlung) in Richtung B172 bzw. Krietzschwitz weiter. Blick_ueber_die_Felder_zum_Lilienstein-Koenigstein_kleinWenn man nach links über die große Ebene blickt, sieht man den Lilienstein und die Festung Königstein. Aus dieser Perspektive wirkt es so, als ob diese Felsen nur ein kleines bisschen aus der Ebene herausragen. Die sich drum herum schlängelnde Elbe ist so nicht zu sehen.

Am Ende der Straße kommt eine wirklich blöde Stelle. Hier muss man die B172 zwar nur überqueren, aber das macht einfach keinen Spaß. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite muss man sich ganz wenige Meter (ca. 50 Meter) rechts halten und dort geht es am Waldrand weiterhin mit dem gelben Punkt abwärts. Der Pfad führt durch einen kleinen Wald und erreicht dann den unteren Rand von Krietzschwitz. Hier folgt man immer noch dem gelben Punkt für ¼ Kilometer auf der äußerst hubbeligen Straße, um dann nach rechts abzubiegen. Hier wird es wieder etwas ruhiger und man wandert auf einer Dorfstraße (Eichgrundweg). Nach ziemlich genau einem Kilometer sieht man vor sich schon die gut befahrene S174, aber es geht nach rechts (Eichbuschweg) auf der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich weiter. Auf den ersten paar hundert Metern stehen noch ein paar Häuser am Wegrand und am Ende steigt der Weg nochmal an, aber dann geht es in den Pirnaer Stadtwald und sehr angenehm die letzten 3 Kilometer bis zum Ausgangspunkt. zerfahrener_Waldweg_Stadtwald_Pirna_kleinFür mich waren diese letzten drei Kilometer nicht so richtig toll, da es ordentlich anfing zu regnen und die Forstleute hier den Waldweg gerade wiederhergerichtet hatten. Jetzt war es eine perfekte Schlamm- und Matschfläche und die Wanderschuhe konnten mal wieder beweisen, ob sie ihr Geld wert waren.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Wanderung nicht zu einer perfekten Runde zählt. Dazu waren einfach zu viele Stellen auf gut befahrenen Landstraßen enthalten. Es macht einfach keinen Spaß, am Straßenrand entlang zu wandern, wenn gleichzeitig Fahrzeuge mit 70 – 100 km/h an einem vorbeiflitzen. Dabei können die Autofahrer noch nicht mal etwas dafür, denn an der Landstraße zwischen Struppen und Pirna sehen sie die Wanderer erst sehr spät. Wären diese vier Stellen mit den Straßen nicht, dann wäre es schon eine ganz nette Wanderung gewesen.

Download file: PILZAUSSICHT.TRK.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Pirna Hohe Straße mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Pirna Viehleite

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert