Riegelhofstiege
Abstimmung:
Ø 3,5 (60 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 6,50 km |
Höhenunterschied: ca. 420 Meter |
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beste Reisezeit: nicht im Winter |
Schwierigkeitsgrad: Kletterabschnitte festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen Klettern |
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empfohlene Karten: Elbsandsteingebirge; Kompass |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Parkplatz Bärensteine - Kleiner Bärenstein - roter Punkt - Naundorf - roter Strich - Damengrund - Robert Sterl Straße - Robert Sterl Museum - Robert Sterl Straße - Hermann Schneider Weg - Riegelhofstiege - Beckhöhle - Großer Bärenstein - Abstieg - roter Strich - Parkplatz Bärensteine
Beschreibung:
Die Planung der Wanderung Riegelhofstiege ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern dadurch entstanden, dass ich auf der Bärensteinwanderung nur einen Hin- und Rückweg auf den großen Bärenstein gefunden und beschrieben habe. Hier hat ein aufmerksamer Leser der Wanderbeschreibung auf die uns unbekannte Riegelhofstiege als Alternative hingewiesen. Das musste natürlich gleich ausprobiert werden und hier ist die Beschreibung dazu:
Der Startpunkt ist der Parkplatz unterhalb des Kleinen Bärensteins. Der Parkplatz ist nicht gerade riesig und auch nicht in einem perfekten Zustand, aber dafür immer noch kostenlos (zumindest im Frühjahr 2008). Das ist in der Sächsischen Schweiz inzwischen eine Seltenheit und wird deshalb hier erwähnt. Von dem Startpunkt geht es erstmal auf den Kleinen Bärenstein hoch. Eigentlich gibt es vom Parkplatz zwei unterschiedliche Zugänge zum Kleinen Bärenstein. Der markierte Wanderweg führt auf der rechten bzw. westlichen Seite des Bärensteins vorbei und würde auf der Rückseite dann hoch gehen. Der bessere Weg ist gleich links hinten am Parkplatz durch eine Art Allee auf den Felsen zuzusteuern. Der Weg ist steiler, aber auch ein ganzes Stückchen interessanter, da es über ein paar Stufen durch eine Felsschlucht geht. Danach kommt man auch am Aufstieg an der Rückseite an. Der eigentliche Aufstieg ist relativ leicht und nach kurzer Zeit steht man auf dem Kleinen Bärenstein. Von hier hat man eine hervorragende Aussicht auf den Großen Bärenstein und die Felsen rund um die Bastei. Auf dem Kleinen Bärenstein befinden sich noch alte Fundamentreste einer Gaststätte. Das Auffälligste ist gleich rechts neben dem Aufstieg der betonierte Raum, aber ganz oben auf dem Felsen kann man auch noch eine Zisterne entdecken und hinter dem Felsen sieht man noch deutlich Spuren der ehemaligen Toilettenanlage.
Die Wanderung geht nach diesem sehr schönen Gipfel wieder vom Felsen herunter und man folgt der Wanderwegmarkierung roter Punkt nach rechts bzw. eigentlich mehr geradeaus, wenn man vom Gipfel kommt, in Richtung Naundorf. Wenige Meter, nachdem man den Ortsrand erreicht hat, stößt auch noch der mit dem roten Strich markierte Wanderweg auf die Straße. Die beiden roten Markierungen laufen wenige Meter (höchstens 100 Meter) parallel, bis der rote Strich nach rechts abbiegt. An dieser Abzeigung läuft man relativ schnell vorbei, da das Hinweisschild auf der linken Straßenseite steht und der Pfad ziemlich unscheinbar vor einer Pferdekoppel abbiegt. Der Weg führt durch einen Grund ein paar Meter runter ins Elbetal, bis man die Fahrstraße zwischen Naundorf und Pötzscha/Stadt Wehlen erreicht. Hier verlässt die Wanderung den markierten Weg und es geht auf der Fahrstraße weiter ins Tal. Nach etwas weniger als ½ Kilometer erreicht man das Robert-Sterl-Haus. Dieses Museum (www.robert-sterl-haus.de) sollte man sich nicht entgehen lassen, da Herr Sterl beeindruckende Gemälde von den sächsischen Steinbrechern und wunderbare Porträts angefertigt hat. Damit man überhaupt in den Genuss des Museums kommt, sollte man zwei Sachen beachten: Das Museum hat ziemlich eingeschränkte Öffnungszeiten und man sollte sich nicht erschrecken lassen, wenn die Museumstüre trotz Geöffnet-Schild geschlossen ist. Durch ein Klingeln wird man eingelassen. Ungewöhnlich ist auch, dass die Eheleute Sterl im Garten ihres eigenen Haus beerdigt sind.
Nach dieser Exkursion in die Welt der Maler geht es wieder ein paar Meter (ca. 150 Meter vom Museum entfernt) die Straße hoch, bis nach links ein Feldweg abbiegt. Auf diesem Weg geht es in die Richtung des Großen Bärensteins. Der Weg verläuft durch eine wunderbare Allee aus alten Buchen und scheint extrem selten begangen zu werden. Am Ende der Allee sollte man nach rechts in Richtung des Felsfußes abbiegen. Hier führen mehrere Pfade zum Fuß des Großen Bärensteins hinauf. Anscheinend gehen hier die Felskletterer bis zu ihren Ausgangspositionen hoch. Am Felsen angekommen, führt ein Pfad nach links, bis man die Bergungsbox erreicht. Hier befindet sich ein größerer Felsenkessel, an dessen Stirnseite die Riegelhofstiege liegt. Eigentlich gar nicht so schwierig zu finden, wenn man einmal dagewesen ist. Saudämlicherweise gibt es zu den beiden Bärensteinen überhaupt keine ordentliche Wanderkarte, geschweige denn eine Wanderkarte, in der die Riegelhofstiege eingezeichnet ist. Um einfach mal zu verdeutlichen, dass auch wir eine Weile gebraucht haben, um den Zugang zu finden, ist hier der aufgezeichnete Weg des GPS-Gerätes unserer Suche nach der Stiege abgebildet:
Wie man dem Kartenauszug gut entnehmen kann, sind wir zuerst viel zu weit östlich am Größen Bärenstein gleich mehrere Male hin und her gewandert, und nachher war es eigentlich so einfach, den Zugang zu finden. Auffällig sind auf der linken Talkesselseite gleich zwei Sachen. Einerseits steht dort der ziemlich markante Conradturm mit mehren glatten Felswänden und am Fuße des Felsens ist eine anscheinend uralte Inschrift: PER ASPERA AD ASTRA 1888 (Hoffentlich richtig übersetzt: Durch Härte zu den Sternen). Die eigentliche Stiege ist wirklich sehr nett und man muss ein kleines bisschen klettern, aber im erträglichen Rahmen. Zum Glück liegen an der schwierigsten Stelle ein paar Querbalken in den Felskerben, sodass dem Aufstieg nichts mehr im Wege steht. Die Stiege führt unter einem Felsbrocken und über ein paar Felsen hinweg und schon erreicht man den Großen Bärenstein. Nach dem Aufstieg kann man gleich an einigen Aussichten, die alle zu einer kleinen Rast einladen, die Landschaft in einer überraschenden Ruhe genießen. Der Große Bärenstein ist einer der ruhigsten Berge der Vorderen Sächsischen Schweiz., wenn nicht sogar der ruhigste überhaupt.
Nach einem geruhsamen Aufenthalt auf dem Großen Bärenstein geht es über den Felsen wieder zurück. Der Weg bis zum westlichen Abstieg ist ziemlich einfach zu finden und dort erreicht man die bekannte Wanderwegmarkierung roter Strich . Dieser Markierung folgt man diesmal nicht nach rechts, sondern nach links. Der Weg führt zwischen dem Großen und dem Kleinen Bärenstein hindurch, bis man nach ca. ½ Kilometer einen breiteren Forstweg erreicht. Diesem Weg folgt man nach rechts und umrundet damit den Kleinen Bärenstein. Nach wiederum ½ Kilometer erreicht man den Startpunkt. Damit ist eine überraschend schöne Wanderung zu Ende gegangen, die wirklich alles für eine tolle Wanderung beinhaltete: schöne Felsen, einigermaßen ruhige Wanderwege, mehrere tolle Aussichten und einen abwechslungsreichen Aufstieg. Dass dazu dann sogar noch ein bisschen Kultur in Form des Robert-Sterl-Museums kam, rundet die Wanderung ganz hervorragend ab.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Thürmsdorf Mitte mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Bärensteine
Nur zur Ergänzung (Begehung 21.05.17): Die Balken liegen nicht mehr in den Felskerben.
Stimmt. Da haben Zwerge wie ich (1.63m) ihre Freude…… 😜
14.11.2021
Ich glaube nicht, dass Größe ein Vorteil in der Stiege ist. Ich hab mit 1,60 m keinerlei Probleme, muss aber dazu sagen, dass ich Klettererfahrung habe.
Im Jahr 2017 ist der Parkplatz leider nicht mehr befahrbar.
Der Parkplatz wurde vom Eigentümer geschlossen, nachdem dort von 2004 bis 2008 insgesamt viermal illegale Ölwechsel durchgeführt und damit das Erdreich oberhalb einer Quelle verseucht worden ist. Seitdem versperren Schranken den Zugang.
Tja, das hörte sich aber damals in der Presse ganz anders an. Auch wenn es schon ein paar Jahre her ist, so habe ich nie irgendetwas von einer Ölverschmutzung gelesen. Damals würde eher von einer größeren Meinungsverschiedenheit zwischen dem Waldbesitzer und der Gemeinde Struppen geschrieben.
Auch kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass jemand vier Ölwechsel auf einem Waldparkplatz macht. Das geht vielleicht mit einem Traktor oder einer Forstmaschine, aber ganz sicher nicht mit einem PKW. Falls Sie mir die vier Anzeigen, die Sie bestimmt gestellt haben, schicken, nehme ich gerne diesen Kommentar wieder heraus.
PS: Der Parkplatz ist seit vielen Jahren auf meiner Webseite mit 0 Parkplätzen und einem Kommentar gekennzeichnet.
Ich war schon einige Male auf den Bärensteinen und habe immer am Straßenrand einen Parkplatz gefunden.
Das mit dem Ölwechsel stimmt sicher nicht. Mir wurde gesagt, das Land Sachsen hat beide Berge an privat verkauft und die neue Besitzerin dultet kein Parken.
So einen Unsinn wie mit dem Ölwechsel hab ich selten gehört. Wer sowas behauptet, sollte das immer mit einem Link zu einem Artikel, Zeitung o.ä. beweisen, ansonsten kannste das vergessen. Z.B. wird unter diesem Link ein ganz anderer Grund für die Schließung des Parkplatzes genannt:
https://www.wanderpfade.de/Wanderziel-661.html
Was man so über die Besitzer lesen kann sind die wohl sehr speziell….
Zum Beispiel in Thürmsdorf gibt es einen netten kleinen Parkplatz. Ist zwar dann etwas weiter, aber man wandert ja nicht um möglichst schnell von A nach B zu kommen.
Die vorgeschlagene Tour über die beiden Bärensteine ist sehr abwechslungsreich. Gerade auf dem Großen Bärenstein gibt es viele kleine Stellen, die sich gut zum Hinauf- oder Herunterklettern anbieten. Da kann man auch etwas mehr Zeit einplanen
Falls man die Tour mit Kindern gehen möchte, würde ich sie genau andersrum gehen. Erst den Großen und dann den Kleinen Bärenstein. Damit hat man die Riegelstiege im Aufstieg, der meiner Ansicht nach etwas einfacher als der Abstieg ist.
Auf dem Weg zum Kleinen Bärenstein würde ich dann vom Wegstein am Hermann-Schneider-Weg (Thürmsdorf) direkt zum Kleinen Bärenstein gehen. Hier habe ich mir beim Abstieg gedacht, dass der Aufstieg sicherlich interessanter wäre.