Gautschgrotte
Abstimmung:
Ø 3,2 (47 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 4,50 h |
Entfernung: ca. 15,50 km |
Höhenunterschied: ca. 518 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: lang |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Große Karte der Sächsischen Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Brand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Ziegenrücken - roter Strich - Füllhölzelweg - Küppelgrund - Niederrathen - Amselgrund - roter Punkt - grüner Strich - Amselsee - Höllgrund - Pionierweg - Knotenweg - Hocksteinweg - Hockstein - Polenztal - blauer Strich - Schindergraben - grüner Strich - Halbenweg - Gautschgrotte - Halbenweg - Steinbruch - Räumichtweg - roter Strich - Neuweg - Waltersdorfer Mühle - Polenztal - Carolastein - Ziegenrücken
Beschreibung:
Nachdem uns ein netter Leser gemailt hatte und meinte, die Wanderung Hockstein könnte man auch noch anders ganz gut laufen, haben wir das gleich mal ausprobiert und folgendes ist dabei herausgekommen. Die Wanderung startet am Wanderparkplatz Ziegenrücken/Füllhölzelweg. Von diesem Ausgangspunkt geht es erstmal über die Wanderwegmarkierung roter Strich den Füllhölzelweg bergab. Der Weg verläuft mit einem sehr angenehmen Gefälle runter ins Tal, ist meistens ziemlich leer und führt bis runter in die Ortschaft Rathen. Hier unten ist schon ein ganzes Stück mehr Betrieb, aber das ist überhaupt kein Wunder bei den Touristenmagneten: Bastei, Felsenbühne, Amselfall und Amselsee. Die Wanderung biegt am Feuerwehrhaus nach rechts auf die Ortsstraße. Der Weg geht bis zum Hotel „Amselgrundschlößchen“ und hier wandert man nach rechts in den Amselgrund hinein. Die ersten paar Meter bis zum Zugang der Felsenbühne sind unmarkiert, ab dort ist der Weg mit dem grüner Strich markiert. Die Wanderung führt am Amselsee vorbei. Hier empfiehlt es sich, nicht auf dem breiten Weg entlang zu wandern, sondern über die Staumauer und auf der anderen Seeseite entlang zu gehen. Diese Seite ist viel ruhiger und bietet den schöneren Blick über den Amselsee. Am Ende des Wegs erreicht man den sogenannten Pionierweg. Ich habe immer gedacht, der Weg heißt so, weil er vielleicht irgendetwas mit der Pionierorganisation der DDR zu tun hätte, aber die Bezeichnung kommt daher, weil der Weg vom Königlich Sächsischen Pionier Bataillon 12 vom 12.April bis 21.Juli 1895 gebaut wurde, was man auf einer Gedenktafel an einem Felsen am Weg erfahren kann. Da auch damals Pioniere nicht nur Fußvolk waren, ist der Weg sehr angenehm zu gehen. Man wandert mit einer sehr angenehmen Steigung wieder bergauf. Dieser Aufstieg ist weiterhin mit dem grünen Strich markiert. Nachdem man fast wieder am Ziegenrücken angekommen ist, erreicht man eine Wiese auf der rechten Wegseite. Hier befindet sich auf der linken Wegseite ein steinerner Trog, der mit ein paar Steinsäulen umrahmt ist. Was auch immer das für eine Wanne ist, aber solche Dinger kann man immer wieder im Wald der Sächsischen Schweiz finden. Ein anderer ist z.B. am Franzosenborn neben dem Lilienstein zu finden, oder noch einer ist neben den Brandstufen zu sehen. Es wird vermutet, dass es mal Pferdetränken gewesen sind.
Den Ziegenrücken muss man nur überqueren, um dann gleich gegenüber am Parkplatz wieder auf dem grünen Strich weiter zu wandern. Der Weg führt fast ohne einen Höhenunterschied bis vor zur Burgwarte Hockstein. Einerseits hat man von der vorderen Aussicht einen super Blick in das Polenztal und über das Tal hinweg auf die Stadt/Burg Hohnstein und andererseits kann man auf dem Felsen noch deutliche Spuren der ehemaligen Burgwarte entdecken. So sieht man ein künstlich erweitertes Felsengemach, mehrere Falze an der Teufelsbrücke und noch vor der Teufelsbrücke einen hohen Erdwall. Ich finde die Teufelsbrücke immer wieder nett, und wenn man überlegt, dass diese steinerne Brücke schon fast 2 Jahrhunderte (Baujahr 1822) hält, dann wächst der Respekt noch mehr. Vom Hockstein geht es durch die Schlucht abwärts ins Polenztal. Der Abstieg erfolgt zuerst über einige sehr schmale Stufen und wenn man dann die Schlucht verlassen hat geht es weiter über ein paar normale Stufen bis nach unten. Ganz in der Nähe der Gaststätte „Zum Polenztal“ erreicht die Wanderung die Straße im Polenztal. Diese Straße ist nur die Zufahrt bis zur Gaststätte. Hier kann man sehr nett im Biergarten draußen sitzen und die Kinder können unbekümmert rumtoben. Das Einzige, was passieren kann, ist dass sie in die Polenz fallen und nass werden. Hinter der Gaststätte geht es dann mal wieder aus dem Tal heraus. Der Aufstieg ist mit der blauen Wanderwegmarkierung versehen. Es geht durch den Schindergraben hoch. Fast am Ende dieses Aufstiegs erreicht man das untere Tor des ehemaligen Bärengeheges. Hier sollen Bären für die Unterhaltung der Dresdener gehalten worden sein. Rechts neben der Bärengehegemauer sieht man in luftiger Höhe eine Gedenktafel für Wilhelm Lebrecht Götzinger. Götzinger hat von 1783 bis 1787 als Hauslehrer in Hohnstein gearbeitet und außerdem ist er in der Sächsischen Schweiz eine besonders erwähnenswerte Persönlichkeit, da er die Gegend als Erster ausführlich beschrieben hat.
Am Ende des Aufstiegs erreicht man einen meiner Lieblingswege. Hier geht es auf dem grünen Strich nach rechts entlang. Der Weg schlängelt sich oberhalb des Polenztals immer an den Felsen entlang und ist sehr angenehm zu gehen. Nach ungefähr 600 Metern auf dem Waldweg kann man nach links in eine Felsausbuchtung sehen. Hier weißt eine Tafel auf die Gautschgrotte hin und man sollte unbedingt einmal reingehen. Diese Felsgrotte ist wirklich imposant. Rund um den Standort ragen die Felswände zwischen 10 und 20 Meter hoch und man kann deutlich eine weichere Felsschicht erkennen. Durch dieses weichere Gestein hat sich an der Gautschgrotte rundherum ein überhängender Felsen ausgebildet. Ganz besonders interessant soll es im Winter aussehen, wenn durch das hinabtropfende Wasser ein gewaltiger Eiszapfen entsteht. Ich habe sogar schon mal Bilder gesehen, auf denen an diesem Eiszapfen Kletterer Eiswandklettern übten. Irgendwie kann ich mir schönere Beschäftigungen bei eisigen Temperaturen vorstellen. Von der Grotte geht es wieder zurück auf den Wanderweg und dann weiter über den grünen Strich. An mehreren Stellen kann man auf der linken Felswand Inschriften erkennen. Ganz besonders gut lassen sich die Inschriften am Steinbruch, den man nach einem Kilometer auf der linken Seite entdecken kann, entziffern. Der Weg geht ein kleines Stück aufwärts und an einem künstlichen Felsdurchbruch kann man auf der linken Felswand sogar eine russische Inschrift lesen. Es geht weiter über die grüne Wanderwegmarkierung. Ungefähr nach 150 Metern erreicht man eine Kreuzung, an der es nach links in Richtung Hohnstein geht, die Wanderung verläuft aber weiter auf der Wanderwegmarkierung nach rechts. Der Wanderweg macht einen Bogen und dann sieht man links vor sich eine Wiese. Hier bietet sich ein Abstecher zu einer erstklassigen Aussicht an. Es geht ziemlich genau 10 Meter vor der Wiese nach rechts, also gegenüber der Wiese, auf einem Pfad entlang. Der Weg führt 300 Meter vom markierten Weg weg, bis man zu der besagten Aussicht kommt. Von der Aussicht des Panoramafelsens, der ganz bestimmt nicht umsonst diesen Namen trägt, kann man einerseits in den Talkessel des Neuwegs, andererseits zu den Tafelbergen der Vorderen Sächsischen Schweiz blicken. Das beste an dieser Aussicht ist aber, dass man normalerweise hier keinen einzigen anderen Wanderer antrifft.
Nach einem angenehmen Aufenthalt an der Aussicht geht es wieder zurück auf den markierten Wanderweg. Ungefähr ½ Kilometer hinter der Wiese erreicht man die Kreuzung mit der roten Wanderwegmarkierung . Hier verlässt man den grünen Strich und wandert nach rechts auf dem Neuweg ins Polenztal hinunter. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und nach ungefähr ¼ Stunde erreicht man die Polenz auf der Rückseite der Waltersdorfer Mühle. Heutzutage ist von der eigentlichen Mühle nichts mehr zu sehen, außer einem größeren Haus. Früher ist die Mühle ein beliebtes Ausflugslokal gewesen, aber die Zeiten scheinen vorbei zu sein. Die Wanderung geht einmal um die Waltersdorfer Mühle herum. Erwähnenswert ist die Brücke, auf der man die Polenz überquert, da an ihrer Stirnseite immerhin die Jahreszahl 1898 steht und dass man sich vor zwei Jahren (also 2005) eine große Mühe gegeben hat, die Brücke zu sanieren. Der Wanderweg geht weiterhin auf der roten Wanderwegmarkierung entlang. Nach 300 Metern im Polenztal biegt der markierte Wanderweg nach links aus dem Tal heraus ab. Der Aufstieg führt wieder bis zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück.
Wer jetzt noch Lust auf eine weitere ruhige Aussicht hat, der sollte ca. 100 Meter auf der Straße in Richtung Waltersdorf wandern. Nach links biegt die Zufahrt zur ehemaligen Sandgrube ab. Hier gehts um die Schranke herum und dann hält man sich gleich links. Der Pfad führt an einer Wiese entlang und man sieht den Carolastein schon. Hier geht ein Pfad den Felsen hoch und nach einem leichten Aufstieg erreicht man eine sehr ruhige Aussicht. Von der Aussicht blickt man auf die Felsen gegenüber des Polenztals und man kann auch die Aussicht oberhalb des Panoramafelsens wiederfinden. Der Rückweg zum Ausgangspunkt der Wanderung erfolgt über den gleichen Weg, wie man zum Carolastein hingekommen ist.
Damit ist eine ganz nette Wanderung zu Ende gegangen, die selbst bei großem Betrieb in der Sächsischen Schweiz noch ganz angenehm ruhig ist. Was mich schwer verwunderte ist, dass mir diese Wanderung als Kinderwanderung empfohlen wurde. Eine Runde von 15 Kilometern ist für unsere Zwerg noch viel zu lang, aber es gibt ja auch Kinder, die älter sind und dann doch einiges mehr aushalten.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit S-Bahn bis zur Haltestelle Wanderweg nach Kurort Rathen mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Ziegenrücken/Füllhölzelweg
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 0,00 €
Hallo,
die Inschriften am genannten Steinbruch sind schon interessant.
Bei genauen Hinsehen kann man am Steinbruch in mannshöhe unzählige Geschosseinschläge erkennen, welche von ihrer Größe her möglicherweise von automatischen Handfeuerwaffen herrühren. Leider habe ich zu diesem Umstand noch nirgends etwas erfahren können.
Die Einschüsse sind mir noch nicht aufgefallen. Ich habe es eher für Verwitterung gehalten, aber tatsächlich sind die Löcher mehr im unteren Teil. Werde ich mir beim nächsten Besuch genauer ansehen. In meiner Literatur habe ich auch noch nichts dazu gefunden.