Amselfall
Abstimmung:
Ø 3,2 (89 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 7,00 km |
Höhenunterschied: ca. 330 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: Spaziergang leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Die Bastei; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Rathen/Wehlen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Rathewalde - Basteiweg - gelber Strich - Rathewalder Fußweg - Basteistraße - Basteikreuz - Basteiparkplatz - Bastei - Aussichten - Amselsee - Grünbach - Amselgrund - Amselfall - Rathewalde
Beschreibung:
Es gibt eine große Anzahl toller Fotos, auf denen die beiden Wasserfälle Amselfall und Lichtenhainer Wasserfall in den Wintermonaten als riesige Eiszapfen zu sehen sind. Das wollte ich mir zumindest beim Amselfall ansehen und deshalb habe ich diese nette Runde unternommen. Es wäre natürlich ein Leichtes gewesen, mal eben von Rathewalde die paar Meter bis zum Amselfall hinunter zu wandern und den Wasserfall zu begutachten, aber so etwas würde nicht meinen Vorstellungen von einer ordentlichen Wanderung entsprechen. Deshalb startet die Runde in Rathewalde und geht vom Parkplatz in der Ortsmitte auf dem Basteiweg der Wanderwegmarkierung gelber Strich hinterher. Diese kleine Anliegerstraße führt sehr angenehm auf fast gleichbleibender Höhe zuerst noch am Rande von Rathewalde entlang. Als erstes passiert man das nette „Kleine Landhotel“ und danach einen alten Bauernhof (Lindenhof), an dem die Balkone an den Hausecken ganz besonders auffallen. Dieser Bauernhof ist wirklich riesig und besonders nett sieht die Durchfahrt auf der hinteren Seite der Gebäude aus, durch die man auf die hinteren Wiesen des Gehöfts kommen könnte.
Die Wanderung geht aber weiter auf dem Basteiweg und führt bald aus der Ortschaft heraus. Auch wenn dieser Weg die direkte Verbindung zwischen Rathewalde und der Bastei ist, so ist er ein sehr angenehmer ruhiger Weg, zumindest bis zur Basteistraße. Dass die Basteistraße eine von den vielbefahrenen Straßen in der Sächsischen Schweiz ist, sollte allen bekannt sein, aber zum Glück verläuft die Wanderung in einem gewissen Abstand zu dieser Straße. Erst wenn die Besuchermassen an der Bastei zu gewaltig sind, so dass der vordere Parkplatz besetzt ist, dann ist auch auf dem Waldweg relativ viel Betrieb, da man über den Waldweg auch zum Reserveparkplatz kommt. Diese Befürchtungen braucht man aber in den Wintermonaten nicht zu haben. Der markierte Wanderweg führt sehr angenehm bis zur Bastei. Ich habe schon einige Male auf der Wanderkarte Bastei von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) gleich neben dem Basteiparkplatz einen Eintrag gesehen, der Basteikreuz heißt. Auch wenn ich die Stelle schon sehr häufig passiert habe, so habe ich dort noch nie ein Kreuz im Wald entdeckt. Selbst auf einer Wanderung mit einem Nationalparkführer konnte sich dieser wissende Profiwanderer nicht an ein Kreuz erinnern. Jetzt im Winter war das Kreuz auf einmal sehr deutlich genau in der Mitte zwischen dem Wanderweg und der Begrenzung des Parkplatzes zu sehen. Dem Aussehen nach handelt es sich um ein uraltes Sühnekreuz, das schon seit mehreren hundert Jahren im Basteiwald steht. Die Wanderung führt weiter auf die Bastei zu. Wenn man die Bastei nur aus der warmen Jahreszeiten kennt, dann ist man wirklich sprachlos, wenn man im Winter auf einmal vollkommen alleine über die Zufahrtsstraße spaziert und selbst an einem Freitag Nachmittag die Bastei menschenleer ist. Das ist ein wahrer Hochgenuss. Im Januar 2009 war selbst der Bereich um das Hotel ganz menschenleer, da das Berghotel/Panoramarestaurant Bastei (www.bastei-berghotel.de) wegen Instandhaltungsmaßnahmen geschlossen hatte. Die Aussichtsplattformen boten im Januar 2009 einen kleinen Vorgeschmack auf etwas, was den Rest der Wanderung noch häufiger auftauchen sollte: gemeines Glatteis. Der seitliche Weg runter zur Basteibrücke war spiegelglatt und nur noch durch seltsames Trampeln auf dem äußersten Rand zu bewerkstelligen. Aber hier hatte ich noch die Hoffnung, dass dieses Glatteis durch die größeren Besuchermassen nur bis zur Basteibrücke gehen würde. Die Felsenlandschaft um die Bastei sieht mit einer Schneeschicht noch viel toller aus, als sie im Sommer sowieso ist. Sehr schön ist, wenn man von der Basteibrücke über den Wehlgrund hinwegsieht und dort die Felsen z.B. der Kleinen Gans mit einer Schneeschicht bedeckt sind.
Die Basteibrücke ließ sich ganz hervorragend passieren und die Felsenburg Neurathen sah mit dem Schnee einfach nur romantisch aus. Von der Basteibrücke aus ist der Wanderweg mit dem grünen Strich markiert. Der Abstieg von der Felsenburg bis zur Tiedge- Aussicht (Aussicht hinter der großen Felsmurmel) waren ein ziemliches Herumgeeier, aber zum Glück hat keiner gesehen, wie ich mit beiden Händen am Geländer die Treppen abgestiegen bin. Hinter der Aussicht waren die Treppenstufen dann auf einmal wieder gut zu passieren und es ging abwärts bis zum Kassenhäuschen der Felsenbühne.
Mit dem Erreichen des Grünbaches ist auch der tiefste Punkt der Wanderung erreicht und es geht wieder aufwärts. Dazu folgt man der grünen Wanderwegmarkierung nach links auf den Amselsee drauf zu. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Amselsee genauso wie die Obere Schleuse in Hinterhermsdorf im Winter immer abgelassen wird, aber im Winter 2008/2009 war der Amselsee nur noch eine Pfütze. Es kann aber auch sein, dass er nur wegen den Bauarbeiten für die neue Randbefestigung abgelassen worden ist. Die Wanderung steigt langsam aber stetig dem Grünbach immer weiter entgegen. Die Wanderwegmarkierung verlässt am Ende des Amselsees den Grünbach, aber die Wanderung bleibt weiterhin am Bachlauf. Nach einem relativ leichten Aufstieg erreicht man die Gebäude am Amselfall. Auch hier herrscht im Winter vollkommene Ruhe. Das einzige Hörbare ist das Geplätscher des Wasserfalls, welches aber auch nur sehr gedämpft passiert, da sich im Winter tatsächlich ein gewaltiger Eiszapfen bildet. Dadurch, dass die Schlucht ziemlich eng ist, hält sich die Eissäule hier auch viel länger als die restlichen Eissäulen in der Sächsischen Schweiz. So fand ich den gefrorenen Wasserfall des Amselfalls viel imposanter als den gefrorenen Lichtenhainer Wasserfall. Nachdem man sich an dem Wasserfall bzw. dem riesigen Eiszapfen erfreut hat, geht es die letzten paar Meter (1,4 Kilometer bzw. 60 Höhenmeter) bis zum Ausgangspunkt zurück. Zwischendurch passiert man noch die Gebäude der Rathewalder Mühle (www.rathewalder-muehlen.de). Der gesamte Komplex sieht so aus, als wenn hier ein paar mutige neue Besitzer Hand angelegt haben und mit viel Einsatz dieser Anlage das alte Flair wiedergeben möchten.
Am Ende des Grundes wird die Ortschaft Rathewalde wieder erreicht und damit der Ausgangspunkt der Wanderung. Insgesamt habe ich mich sehr über die Runde gefreut, da sie selbst auf der Bastei eine wunderbare Ruhe hatte und auch im Winter noch neu zu entdeckende Punkte (z.B. Basteikreuz oder gefrorener Amselfall) bietet. Da ist ein kleines Hindernis wie ein spiegelglatter Wanderweg/Abstieg schnell vergessen.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Rathewalde Ortsmitte mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Rathewalde Ortsmitte
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €
Hier steht oben was von 7km und unten 5km. Da stimmt was nicht. GPS-Datei unten ist m.E. von der Wanderung „Amselgrund/See.
Stimmt. Danke für den Hinweis.
Der Fehler ist behoben.
Ingo