Alte Ulbersdorfer Straße

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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 2,50 h
Entfernung:
ca. 10,00 km
Höhenunterschied:
ca. 340 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
leicht
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Altendorf - Panoramaweg - gelber Punkt - Folgenweg - Alte Ulbersdorfer Straße - grüner Strich - Sebnitztal - Bahnhof Mittelndorf - Lauxgraben - Rastplatz Schirm - Ulbersdorf - blauer Strich - Briefträgersteig - Schwarzbachtal - gelber Strich - Tunnel - Viadukt - Adamsberg - Altendorf

Beschreibung:

Als ich mal wieder mit dem Finger über die Wanderkarte Bad Schandau von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) gefahren bin, ist mir ein Eintrag „Alte Ulbersdorfer Straße“ zwischen Altendorf und Mittelndorf aufgefallen. Wenn man als Ausgangspunkt Altendorf hat, dann muss so etwas untersucht werden und deshalb haben wir uns das in den Osterferien das erste Mal angesehen. Der Startpunkt liegt also in Altendorf und es geht auf der Hauptstraße (bzw. die Straße heißt offiziell Sebnitzer Straße) in Richtung Mittelndorf/Sebnitz. Schrammsteine_vom_Panoramaweg_bei_Altendorf_kleinKurz hinter dem Ortsausgang biegt nach rechts der Panoramaweg ab, von dem man selbst in diesem vorderen Teil schon einen netten Blick rüber auf die Felsenkette der Schrammsteine und Affensteine hat. Dem Weg folgt man ein Ministück von 300 Metern, um dann wieder zurück nach links auf die Landstraße zu gehen. Folgenweg_bei_Altendorf_kleinAuf der gegenüberliegenden Straßenseite führt ein Feldweg auf die Ebene in nördliche Richtung. Dabei handelt es sich schon um die Alte Ulbersdorfer Straße bzw. ein weiterer Name ist Folgenweg. Von diesem Weg hat man einen guten Blick nach rechts auf den Mittelndorfer Weinberg und damit auf das leuchtend rote Ferienwohnungshaus (www.weinberghaus-saechsische-schweiz.de).
Nachdem man 400 Meter auf dem Feldweg gewandert ist, macht dieser einen deutlichen Schlenker und auf der rechten Seite kommt der Wald dem Weg am nächsten. Alte_Ulbersdorfer_Strasse_bei_Altendorf_kleinGleich in dem Zipfel beginnt die eigentliche Alte Ulbersdorfer Straße. Auch nach Jahrzehnten des Nichtbenutzens ist der Weg noch deutlich zu erkennen. Als wir den Weg das erste Mal zu Ostern hinunter gegangen sind, war er etwas leichter zu wandern, da er noch nicht mit Farn und Brombeerranken zugewuchert war und wir durch die tieferen Temperaturen mit langen Hosen unterwegs waren. Das war auf der nächsten Erkundung im Sommer natürlich ganz anders und erschwerte den Abstieg ein wenig. Diese zugewucherten Teilstücke sind aber nur auf ganz wenigen Abschnitten, wodurch man die Richtung sehr gut erkennen kann. Der Weg führt immer weiter runter ins Sebnitztal und am Ende im Tal wechselt der Untergrund in einen dichten grünen Teppich an kleinen Pflänzchen.
Im Tal angekommen, hält man sich rechts auf einem deutlich sichtbaren Pfad, der nach ¼ Kilometer einen Wegweiser_aus_Sandstein_im_Sebnitztal_kleinuralten Wegweiser passiert. Hier stößt man auf die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich, der nach links weiter gefolgt wird. Schon nach wenigen Metern kam im Jahre 2012 fehlende_Bruecke_unterhalb_Mittelndorfer_Bad_kleineine Hürde, die zumindest im Winter überhaupt keinen Spaß mehr macht. Hier ist durch das Hochwasser 2010 die Brücke über die Sebnitz weggespült worden und wir hatten keine Lust, durch das bibberkalte Wasser zu waten. Damit haben wir den ersten Versuch abgebrochen und es kam zum zweiten Anlauf im Sommer. Bei angenehmeren Temperaturen ist es kein großes Problem mehr, die Wandertreter auszuziehen und die Füße ein paar Meter zu kühlen. Grundsätzlich soll aber im nächsten Jahr (2013) die Brücke wieder aufgebaut werden und dann ist die Bachüberquerung wieder vollkommen unkompliziert möglich.
Mit der Wanderwegmarkierung grüner Strich erreicht man dann Saechsisch-Boehmischen_Nationalparkbahn_Sebnitztal_kleinbald die Haltestelle Mittelndorf der Sächsisch-Böhmischen Nationalparkbahn. Die Bahnlinie wird nur unterquert und dann beginnt der Aufstieg nach Ulbersdorf. Ziemlich ungewöhnlich an dem Waldweg ist, dass er zum Teil in einer tiefen Furche verläuft. Nach einem Kilometer und Gipfel_Schirm_bei_Ulbersdorf_klein120 Höhenmetern erreicht man den Waldrand und vor einem befindet sich rechts vorne eine Schutzhuette_auf_dem_Ulbersdorfer_Schirm_kleinAllee und ein Miniwäldchen. Der kleine Wald ist ein unscheinbarer Gipfel mit einer Schutzhütte, bei der man sehr ungewöhnliche Fundamente entdecken kann. Es handelt sich um ausrangierte Grabsteine. Der Gipfel wird Schirm genannt und bietet eine nette Fernsicht auf die Hintere Sächsische Schweiz.
Die weitere Wanderung führt in Richtung Ulbersdorf und gleich am Ortsrand stehen mehrere Bänke, die zum Verweilen und Genießen der Landschaft einladen. Sehr auffällig an der Ortsstraße ist, dass die vereinzelten Häuser mit riesigen Grundstücken alle auf der linken Straßenseite stehen. Brieftraegersteig_bei_Ulbersdorf_kleinNach den ersten vier Häusern auf der linken Seite biegt nach links ziemlich versteckt der gelb markierte Briefträgersteig gelber Strich ab. Dieser Weg führt sehr angenehm runter ins Schwarzbachtal und erreicht dort den gut ausgebauten Waldweg an der großen Schutzhütte. Hier führt die Wanderung nach links das Schwarzbachtal weiter herunter. Schon nach wenigen Metern gabelt sich der Weg. Entweder geht man auf dem kleineren Wanderweg nach links weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung oder man folgt rechts dem breiteren Weg auf der ehemaligen Schmalspurbahn. Beide Wege haben schon etwas Besonderes, 38_Meter_Tunnel_Schmalspurbahn_Schwarzbachtal_kleinder linke führt gleich zwei Mal über den Schwarzbach und ist kleiner und abwechslungsreicher, der rechte führt gleich zum Anfang durch einen Tunnel (38 Meter lang) und ist einfacher zu gehen. Beide Wege stoßen nach einem Kilometer wieder aufeinander und es geht weiter auf der ehemaligen Bahntrasse. 63_Meter_Tunnel_Schmalspurbahn_Schwarzbachtal_kleinSchon nach 100 Metern verlässt die Wanderung die markierten Wanderwege und man wandert geradeaus auf einen weiteren Tunnel drauf zu. Dieser Tunnel ist ein Stück länger (63 Meter) als der erste und dadurch auch schon ein ganzes Stück dunkler. Netterweise ist der Untergrund in dem Tunnel aber ziemlich eben und so kommt man auch ohne Beleuchtung ganz gut durch. Auf der anderen Seite geht es gleich mit einem Viadukt über die Sebnitz weiter. Über dieses Viadukt staune ich immer wieder. Einerseits finde ich es sehr verwunderlich, dass so ein Bauwerk mehr als ein halbes Jahrhundert dort steht und immer noch unbeschädigt ist und andererseits noch kein Sicherheitsfanatiker auf die Idee gekommen ist, dort Warnschilder (z.B. Benutzen auf eigene Gefahr) aufzustellen oder sie sogar zu sperren. Das wird bestimmt bald kommen, denn in einem Land, wo man Schilder aufstellt, dass es dort, wo geputzt wird, nass ist, in solch einem Land kann es doch nicht sein, dass man über eine Brücke wandert, die nicht jährlich geprüft wird und auf beiden Seiten ein genormtes Geländer hat.
Eigentlich müsste die Wanderung auf der Bahntrasse weiter gehen bis kurz vor die Ortschaft Kohlmühle, aber leider fehlen ein paar Streckenteile dazu. Deshalb geht es ein paar Meter hinter dem Viadukt von dem Bahndamm herunter (hier fehlt die ehemalige Brücke) und nach links über die Bahngleise der Sächsisch-Böhmischen Nationalparkbahn. Hier ist der Wanderweg wieder mit dem gelben Strich gelber Strich gekennzeichnet und führt weiter zwischen ein paar großen Wiesen und der Bahntrasse. Die Sebnitz wird ein weiteres Mal auf einer neu aufgebauten Bogenbrücke überquert und dann ist auch schon der Ortsrand von Kohlmühle erreicht. Wenn man denn dann dem gelb markierten Wanderweg weiter folgt, wird man die nächste Brücke entdecken, die beim Hochwasser 2010 zerstört wurde. Es ist eine kleine Fußgängerbrücke, die sich gleich neben der Eisenbahnbrücke befand. Ich möchte keinen dazu auffordern, die 10 Meter auf der Eisenbahnbrücke zu bewältigen, aber die Bahn verkehrt hier nicht gerade mit einer besonders hohen Taktrate und praktisch ist der Zug auch kaum zu überhören.
Hinter dieser Brücke geht es auf einem kleinen Pfad am Bahndamm entlang, bis die erste Möglichkeit kommt, nach links den Berg aufwärts abzubiegen. Hier befindet sich ein Rastplatz und außerdem ist hier das letzte Ziel mit Altendorf ausgeschildert. Der Waldweg steigt schon so einigermaßen steil an und kurz nachdem man aus dem Wald wieder herauskommt, ist auch der Ausgangspunkt der Wanderung in Altendorf erreicht. Diese Wanderung ist keine der besonderen Touren in der Sächsischen Schweiz, aber immerhin eine der sehr abseits gelegenen Wanderungen, auf der nur ganz wenige andere Wanderer anzutreffen sind.

Download file: ALTE_ULBERSDORFER_STRASSE.TRK.GPX

2 Gedanken zu „Alte Ulbersdorfer Straße“

  1. Hallo Ingo,
    erstmal vielen Dank für deine super Web-Seite mit den tollen Wanderungen. Wir wohnen am Rande der Sächs. Schweiz und haben schon viele deiner Wanderungen gemacht.
    Gestern (10.08.21) haben wir uns die „Alte Ulbersdorfer Straße“ vorgenommen.
    Hierzu ein paar Bemerkungen:

    Die von dir angesprochenen zerstörten Brücken sind alle wieder hergestellt.
    Allerdings gibt es gleich am Anfang, wo es in den Wald runtergeht (Zipfel) zur „Alten Ulbersdorfer Straße“ eine Herausforderung, diesen Abstieg zu finden. Erkennbar ist er nicht, alles stark zugewuchert, nur mit dem Etrex haben wir schließlich den Weg (Rinne) ins Tal runter gefunden. Dieser ist die ersten 100 m auch noch erkennbar, aber dann nur noch umgestürzte Bäume, auch sehr große und teilweise lose aufliegende Bäume. Der Weg ist nur erahnbar, immer den Berg runter, sehr steil. Diesen Teil halten wir persönlich mittlerweile für gefährlich. Hier sollten wirklich nur geübte und unerschrockene Wanderer, die sich in unwegsamen Gelänge auskennen, unterwegs sein. Und auf keinen Fall mit Kindern! Das ist kein Spaziergang!
    Wir haben sehr lange gebraucht, bis wir im Tal waren, da jeder Schritt gut überlegt sein musste.

    Im Tal angekommen hält man sich rechts, dieser Weg ist auch nicht mehr erkennbar, da es dort sehr viel Geröll angespült hat.
    Bis zum alten Wegweiser kann man auch nicht durchgängig gehen, da auch hier zahlreiche Bäume umgestürzt sind und wir in die Weide runtermussten, kein Durchkommen im Unterholz. Die Kühe haben sich sicherlich über unseren Besuch gefreut 🙂

    Ab dem alten Wegweiser (Steinsäule) geht es dann ohne Probleme weiter bis zum Endpunkt in Altendorf.

    Insgesamt eine tolle Wanderung, aber der erste Teil ist für mich und die beste Ehefrau keine Wanderung im üblichen Sinne und zur Zeit nicht zu empfehlen.

    An der Gaststätte „Heiterer Blick“ gibt es 2 kostenlose Parkplätze, einer für Hausgäste und einer für Wanderer.

    Viele Grüße
    Sabine und Uwe Weidler

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