Jansloch
Abstimmung:
Ø 3,1 (26 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,00 h |
Entfernung: ca. 9,50 km |
Höhenunterschied: ca. 277 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Hinterhermsdorf und die Schleusen; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Hinterhermsdorf |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Hinterhermsdorf - Buchenparkhalle - roter Strich - Königsplatzweg - Königsplatz - Alte Böhmer Straße - Hollweg - Kirnitzschtal - blauer Strich - Bärenhöhle - Jansloch - Janslochweg - Krummhermsdorfer Weg - Jansfang - grüner Strich - Wettinplatz - Cupetiusstein - blauer Strich - Hohweg - Buchenparkhalle
Beschreibung:
Diese Wanderung war ursprünglich dadurch entstanden, dass mich eine nette Leserin meiner Internetseiten per Mail gefragt hat, ob ich das Jansloch kennen würde und ob man heutzutage den Weg noch begehen kann. Sie hatte die Beschreibung dieses Aufstiegs aus Axel Mothes Stiegenbuch „Der Weg ist das Ziel“ Band 2. In dem Buch wurde schon darauf hingewiesen, dass heutzutage der Weg nicht mehr erlaubt ist, da er durch die Kernzone geht. Da ich aber durch die Mail neugierig geworden war, musste natürlich eine Erkundungstour in das wunderschöne Kirnitzschtal unternommen werden. Irgendwie hat mich der Wahnsinn geritten, als ich mir als Wandertermin einen sonnigen Samstagnachmittag in den Osterschulferien ausgesucht hatte. Der Parkplatz an der Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf war gerappelt voll und die ersten paar Meter in Richtung der oberen Schleuse mit Menschenmassen gefüllt. Das war 2007 und nun, im Sommer 2016, wollte ich mal nachsehen, ob sich dort unten etwas verändert hat. Der Weg verläuft nach wie vor auf der roten Wanderwegmarkierung bis zum Königsplatz. Das nächste Teilstück der Wanderung hatte ich auf der Wanderkarte Hinterhermsdorf von Dr. Böhm entdeckt. Es ist ein Pfad, der von der Vorderseite des Königsplatzes herunter geht. Über viele Jahre war dieser Abstieg ein versteckter Pfad, der nur von wirklich wenigen Wanderern gekannt und genutzt wurde. Inzwischen ist er offiziell mit einer Wanderwegmarkierung gekennzeichnet, wird aber immer noch nur selten benutzt, da er nur in den sehr ruhigen, südwestlichen Bereich zwischen Hinterhermsdorf und Kirnitzschtal führt. Zuerst führt der Weg noch auf Höhe der Aussicht am Hang entlang, bis er deutlich sichtbar nach links absteigt. Es geht zuerst noch an einer Felszunge entlang, bis der Pfad über ein paar Stufen und einen schrägen Weg in die Senke absteigt. Unten angekommen erreicht man die Alte Böhmerstraße, die es nach links weiter den Berg hinunter geht. Da es sich eher um eine Forststraße als um einen Wanderweg handelt, ist hier keine Wegmarkierung zu finden. Kurz vor der nächsten Wegkreuzung (ca. 10 Meter) kann man auf der rechten Wegseite eine der alten Schwarzpulverkammern im Felsen entdecken. Heutzutage fehlt der Kammer die Türe, so dass man bis hinten zur eigentlichen Schwarzpulvernische durchblicken kann. Früher ist dieses Schwarzpulver zum Entfernen der Baumstümpfe aus dem Waldboden benutzt worden. An der schon erwähnten Kreuzung geht die Wanderung nach rechts weiter hinunter zur Kirnitzsch.
Nach ¼ Kilometer auf diesem Weg erreicht man den Wanderweg an der Kirnitzsch. Jetzt geht es auf dem blauen Strich den Bachlauf hinauf (also nach links). Die Kirnitzsch hat im ersten Teil noch ein breiteres Tal, so dass sie sich gemütlich hin und her schlängeln kann. Es ist immer wieder faszinierend, dass man innerhalb von wenigen Jahren zusehen kann, wie sich der Bach immer wieder ein neues Bachbett sucht und eine neue Schleife anlegt und wieder weglässt.
Nach ungefähr 1 ½ Kilometern wird das Kirnitzschtal enger und der Bach verläuft ziemlich geradlinig. Schon nach der nächsten Kurve um einen Felsen auf der linken Seite verleitet ein breiterer Weg, sich zu verlaufen. Der Weg ist eigentlich besser ausgebaut als der Pfad an der Kirnitzsch entlang. Da aber das Ziel das Jansloch sein sollte, geht es unten am Bach entlang. Etwas mehr als ½ Kilometer hinter dem abzweigenden Pfad passiert man zuerst zwei riesige Fichten. Wie groß diese Bäume wirklich sind, kann man aus dem Tal heraus kaum einschätzen, aber die Stämme sehen schon gewaltig aus. Knapp hinter diesen beiden Bäumen steigt der markierte Wanderweg über eine Treppe ein paar Meter aus dem Tal heraus. Dann kommt eine nette, relativ lange Höhle, die man sehr gut durchwandern kann, nur manchmal ist der Untergrund etwas feucht und matschig. Dahinter geht es noch ein paar Stufen aufwärts, bis der Wanderweg nach rechts abbiegt. Hier geht es ein paar wenige Meter (maximal 10 Meter) weiter geradeaus, um dann nach links einem Trampelpfad zu folgen. Links oben sieht man schon eine weitere Höhle, die auch einfach durchgangen werden kann. Auf der Rückseite ist ein kleines Stück unterhalb des Ausgangs der weiterführende Pfad. Diesen wandert man ca. 150 Meter um einen Felsausläufer herum, um dann einen Aufstieg durch die Felsen zu entdecken. Der untere Teil sieht nur nach einer flachen Felsspalte aus, sobald man aber am Felsfuss steht, sieht man auch ein paar künstliche Stufen. Der Aufstieg ist wirklich nicht kompliziert und schon steht man oben auf dem Felsen. Dadurch, dass sich hier jeder einen eigenen Weg gesucht hat, ist im Jahre 2016 kein richtiger Pfad mehr zu erkennen. Ganz besonders dadurch nicht, dass hier oben so einige Fichten dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind. Diese Bäume liegen jetzt kreuz und quer und man muss über sie hinwegklettern oder auf ihnen das Balancieren üben. Spätestens nach 150 Metern auf der Ebene erreicht man einen ordentlichen Waldweg. Auf dem Janslochweg geht es nach rechts weiter. Nach ein paar hundert Metern (ca. 350 Meter) erreicht man einen gut ausgebauten Waldweg mit der grünen Wanderwegmarkierung . Nach ein paar Metern auf diesem Forstweg erreicht man den Wettinplatz. Hier erinnert ein Gedenkstein an die 800jährige Herrschaft der Wettiner. Hinter dem Wettinplatz folgt man der Ausschilderung Buchenparkhalle. Zwischendurch verlässt die Wanderung den breiten Forstweg und steigt auf einem alten Waldweg aufwärts. Es geht am Cupetiusstein vom 17. Juni 1834 vorbei. Die Inschrift auf der Vorderseite erinnert an den Tod von Johann Gottlieb Cupetius am 17. Juni 1834 in Folge eines Blutschlags. Bei dem Gedenkstein ist es besonders interessant, dass es sogar auf der Rückseite eine Inschrift gibt. Ein paar Meter hinter dem Gedenkstein erreicht man die „Wanderautobahn“ zwischen dem Parkplatz und der Oberen Schleuse. Dieser letzte Weg ist mit dem blauen Strich markiert. Es geht nach links bis zum Ausgangspunkt zurück.
Damit ist eine Wanderung zu Ende gegangen, die mir 2016 schon viel besser gefallen hat als 2007. Zunächst bin ich nicht wieder auf die blödsinnige Idee gekommen, an einem sonnigen Osterferienwochenende im Bereich der Oberen Schleuse zu wandern. Das eigentliche Jansloch ist verhauen und heutzutage nicht mehr begehbar. Aber der Weg über die Bärenhöhle ist eine sehr nette und abwechslungsreiche Alternative. Vielleicht wird das Jansloch irgendwann mal wieder passierbar, aber darauf mache ich mir bei den Wegekonzepten im Bereich der Kernzonen des Nationalparks sehr wenig Hoffnungen. Was ich noch als eine kleine Entschuldigung für die riesigen Besucherzahlen im Bereich der Buchenparkhalle und der Oberen Schleuse zu meinem Wandertermin im Nachhinein erfahren habe war, dass an dem Tag (14.04.2007) die neuen Kähne auf der Oberen Schleuse getauft wurden.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hinterhermsdorf Erbgericht mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hinterhermsdorf Buchenparkhalle
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €