Polenztal zur Brandaussicht
Abstimmung:
Ø 3,2 (22 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 5,00 h |
Entfernung: ca. 11,00 km |
Höhenunterschied: ca. 305 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Brand – Hohnstein; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Brand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Hohnstein - Rathaus - grüner Strich - Bärengarten - Halbenweg - Gautschgrotte - Steinbruch - Begangsteig - kleiner Kuhstall - Neuweg - grüner Strich - Räumichtweg - blauer Strich - Brandstraße - Brand - Brandstraße - blauer Strich - Schneise 15 - Hohnstein - Waldstraße - Am Breiten Stein - Rathaus
Beschreibung:
Ich unternehme immer wieder gerne Wanderungen mit den professionellen Wanderführern der Sächsischen Schweiz, weil man dabei immer wieder was Neues lernen kann. Die Einladung auf der Website des Nationalparks (www.nationalpark-saechsische-schweiz.de) zu einer Wanderung im Bereich Hohnstein – Brand fand ich sehr interessant. Der Text war folgender:
Hohnsteiner Gebiet – es führt Sie Frank Eichler durchs wildromantische Polenztal zur Brandaussicht
Treffpunkt: Hohnstein, Touristinfo am Rathaus (OVPS-Busanreise aus Pirna und Sebnitz möglich)
Uhrzeit:10:00 Uhr
Dauer: ca. 4 h, mäßig anstrengend
Kosten: 6,00€ Erwachsene, 3,00€ Kinder bis 12 Jahre
Anmeldung: Für diese Wanderungen müssen Sie sich nicht anmelden, sondern einfach zum angegebenen Treffpunkt pünktlich erscheinen.
Am angegebenen Treffpunkt war pünktlich noch ein weiteres Paar und so sind wir mit unserem Wanderführer, Herrn Eichler, gleich vom Rathaus runter in den Bärengarten gestartet. Der Wanderweg ist mit der Wegmarkierung blauer Strich gekennzeichnet. Gleich am Waldeingang hat Herr Eichler den ersten Halt eingelegt und anhand des dort stehenden Nationalpark-Eingangsschildes ein paar generelle Themen des Nationalparks, das Verhalten und die Markierungen in dem Gebiet erklärt. Gleich hinter dem Schild versteckt sich die obere Mauer des ehemaligen Bärengeheges und nach den nächsten 130 Metern passierten wir auch die gut sichtbare untere Gehegemauer.
Direkt an der alten Mauer startet ein super angenehmer Waldweg, der sich auf ziemlich gleich bleibender Höhe oberhalb des Polenztals entlang schlängelt. Dieser Weg heißt Halbenweg und ist hier mit dem grünen Strich markiert. Nach einem Stückchen von 400 Metern passiert man eine vollkommen unauffällige Stelle, an der sich aber ein paar Fremdlinge in Form von Lebensbäumen breit machen. Auf der rechten Hangseite stehen ein paar größere Exemplare dieser Bäume, aber auf der linken Seite kann man, viel interessanter, sehr viele kleine Schösslinge entdecken. Das Blöde an diesen Pflanzen ist, dass sie in dieser Region einfach keinerlei Feinde haben und sich so gewaltig vermehren können. Hier versucht der Nationalpark einzugreifen, indem die fortpflanzungsfähigen Pflanzen entfernt werden.
Nach den nächsten 100 Metern sind wir für einen Miniabstecher vom Halbenweg nach rechts abgebogen und zur Aussicht am Großen Halben vor gegangen. Hier hat Herr Eichler uns ein kleineres Schadensgebiet des Borkenkäfers gezeigt und es dann auch sehr anschaulich erklärt. Diese Stellen (Borkenkäfer und Lebensbäume) sind mir, obwohl ich hier schon wirklich häufig vorbeigekommen bin, noch nie aufgefallen und genau für so etwas lohnt sich eine Wanderung mit einem Nationalparkführer immer.
Hinter der nächsten Kurve auf dem Halbenweg haben wir dann gleich den nächsten Abstecher in die Gautschgrotte unternommen, wo unser Wanderführer das kleine Rinnsal und dessen überraschendes Aussehen im Winter erklärte. Durch die vielen kleinen Stopps hatten wir für diesen ersten Kilometer der Wanderung etwas mehr als eine Stunde gebraucht, aber ab jetzt ging es zügiger weiter. Die nächsten 1 ½ Kilometer waren ziemlich schnell geschafft und an der Stelle, an der auf der rechten Wegseite (gegenüber des ehemaligen Steinbruches) die Aussparung im Besucherlenkungszaun ist, sind wir vom Halbenweg abgebogen und auf dem Begangsteig weiter gegangen. Dieser Weg ist zwar ein bisschen anspruchsvoller als der Halbenweg, aber dafür macht er viel mehr Spaß. Außerdem trifft man hier nur ganz selten andere Leute (Wanderer und auch Kletterer). Auf den ersten paar Metern passiert der Pfad den Fuß einer steilen Felswand und darauffolgend ein großes Fenster im Felsen in luftiger Höhe. Besser zu erkennen ist der Kleine Kuhstall, der noch in der gleichen Felswand bald erreicht wird. Bevor man die Wanderung durch dieses Felsentor fortsetzt, sollte man aber erst noch bis zur Spitze der Felswand vorgehen. Hier stehen deutlich sichtbar ein steinerner Tisch und ein dazugehörender Stuhl, bei denen man vermutet, dass sie aus den Zeiten der Schwedenkriege stammen.
Der weitere Weg erfolgt also durch die Öffnung des Kleinen Kuhstalls und dann immer auf dem Pfad am Felsfuß entlang. Gleich auf der Rückseite des Kleinen Kuhstalls steht eine richtig mächtige Buche mit einem ordentlichen Gewirr an Wurzeln. Es sieht schon wirklich interessant aus, wie so ein alter Baum sich auf bzw. in dem Felsen verankert. Den nächsten kleinen Zwischenstopp haben wir an einer Sandfläche unterhalb einer Felswand unternommen. Hier war und ist eine Kolonie Ameisenlöwen, an der Herr Eichler sehr eindrucksvoll die Jagdmethode dieser kleinen Räuber erklärt hat. Leider konnten wir in dem Moment keines dieser Viecher tatsächlich in Aktion sehen.
Die weitere Wanderung führte sehr angenehm auf dem Begangsteig in einem wilden Geschlängel unterhalb der eigentlichen Felsen entlang. Zwischendurch biegen mehrmals Schluchten nach links ab, die in einer schönen Ruhe und fast Unberührtheit liegen. Manche dieser Schluchten sind mit einer gigantischen Moosvielfalt bedeckt und hier kann man sehr gut erkennen, bis wohin die Sonne noch scheinen kann.
Insgesamt schlängelt sich der Pfad bis zu seinem Ende am Neuweg fast auf gleichbleibender Höhe entlang. Der Begangsteig endet ganz langsam auf dem Neuweg, der mit der Wanderwegmarkierung roter Strich markiert ist. Auf dieser Markierung geht es noch ein paar Meter bergauf, um dann auf der Ebene nach rechts auf den grünen Strich abzubiegen. Ausgeschildert ist hier die Brandaussicht und im Verhältnis zum Begangsteig ist der Weg dorthin wirklich super langweilig, wenn wir nicht den Wanderführer dabei gehabt hätten. Ich wusste, dass er im Nationalparkhaus am Brand die schönen Fotos ausgestellt hatte und außerdem, dass er der Betreiber der Begegnungsstätte Permahof in Hohburkersdorf (www.permahof.de) ist. So konnten wir uns ganz hervorragend über Jugendliche und deren Beziehung zu Umwelt, Natur und Landwirtschaft unterhalten. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man in dem Bereich Jugendbildung heutzutage so manche Überraschung erleben kann, da die heutigen Jugendlichen und Kinder ihre Freizeit anders verbringen als die Generationen davor.
Mit dem interessanten Gespräch und ein paar Anekdoten zwischendurch erreichte die Wanderung zuerst die Brandstraße und dann die Aussicht Brand. Hier hat Herr Eichler das Panorama erklärt und dann haben wir den Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen. Wenn man denn schon am Brand ist, muss man immer einen kurzen Abstecher in die Informationsstelle des Nationalparks unternehmen und wenn man den Fotografen der tollen Bilder (Ausstellung 2011) dann auch noch als Führer dabei hat, dann ist es natürlich umso besser.
Nach dem sehr netten Abstecher zur Brandaussicht ging es an das letzte Stück bis zum Ausgangspunkt zurück. Dazu sind wir für 1 ¼ Kilometer auf der Brandstraße der blauen Wanderwegmarkierung gefolgt, um dann nach links auf die Schneise 15 (was für ein blöder Wegname) abzubiegen. Die Schneise 15 biegt an der steinernen Wegsäule mit der Jahreszahl 1795 nach links ab. Dieser Waldweg verläuft parallel zur Brandstraße, nur dass auf diesem Waldweg normalerweise viel weniger Besucher unterwegs sind. Genauso wie die Brandstraße verläuft die Schneise 15 schnurgerade durch den Wald bis an den Waldrand von Hohnstein. Im bewohnten Gebiet von Hohnstein passiert man das Parkhotel Ambiente und es geht auf der Waldstraße weiter in Richtung Ortsmitte. Nach ein paar hundert Metern auf der Straße hat man einen sehr schönen Blick über die Schlucht des Bärengartens auf die Burg Hohnstein. Die letzten paar Meter bis zum Ausgangspunkt am Rathaus sind schnell bewältigt und damit ist eine sehr schöne Wanderung zu Ende gegangen. Obwohl ich die gesamte Strecke schon mehrere Male gewandert bin, habe ich ziemlich viel Neues und auch super Interessantes von Herrn Eichler gehört. Von meiner Seite noch mal ein Dankeschön für die sehr gute geführte Wanderung.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Hohnstein Eiche mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Hohnstein Eiche
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €