Sebnitzbach
Abstimmung:
Ø 3,2 (18 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 4,75 h |
Entfernung: ca. 16,50 km |
Höhenunterschied: ca. 312 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: lang |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Elbsandsteingebirge; Kompass |
Region: Sebnitz |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Sebnitz - Grenzübergang - Dr. Petzold Kräutervitalbad - Museum Tillig - Marktplatz - Haus Deutsche Kunstblume - Busbahnhof - roter Punkt - Hofhainersdorf - Amtshainersdorf - Ulbersdorf - Ulbersdorf Mühle - von Thümmelweg - Am Tal - ehemalige Sputhmühle - Bahnhof Mittelndorf - ehemalige Buttermilchmühle - Kohlmühle - Ochelmühle - Gluto - Bahnhof Porschdorf - Lachsbach
Beschreibung:
Bei dieser Wanderung handelt es sich um den deutschen Teil des Sebnitzbaches. Deshalb startet die Wanderung am ehemaligen deutsch-tschechischen Grenzübergang. Die Sebnitz entspringt ca. 10 Kilometer von der Grenze entfernt in der Nähe der Ortschaft Brtníky (Zeidler). Früher, also vor der vollständigen Grenzöffnung Ende 2007, haben hier sehr häufig richtige Autoschlangen gestanden, aber inzwischen kann der Verkehr fast ungehindert rüber fahren. Die Wanderung folgt der Böhmischen Straße bis zur abknickenden Vorfahrtsstraße. Hier wechselt der Straßenname und es geht auf der Langen Straße weiter. Der Sebnitzbach wechselt die Straßenseite und an dem ersten Haus hinter der Brücke über den Bach kann man noch deutlich erkennen, dass hier früher über einen Mühlgraben Wasser aus dem Bach abgeleitet und an der Langen Straße entlang geführt wurde. Von der Vorderseite sieht das Gebäude zwischen dem Mühlgraben und dem eigentlichen Bachlauf richtig schön aus, besonders der Eingangsbereich. Leider scheint es leer zu stehen (Mai 2008). Nach wenigen Metern steht auf der linken Straßenseite eine ausgemusterte Lok, die auf die Firma Tillig (www.tillig-tt-bahn.de) hinweist. Firma Tillig hat in Sebnitz ihren Produktionsstandort und, noch viel besser, ein Modellbahnmuseum, das einen Ausflug wert ist. Über 2 ½ Etagen werden in dem Museum unterschiedlichste Modelleisenbahnlandschaften präsentiert. Im Erdgeschoß darf man sogar selber mit ein paar Gleisen eine eigene Eisenbahnstrecke aufbauen. Ganz besonders gut hat uns eine Anlage gefallen, in der ein kompletter Tagesablauf dargestellt wird. Wenn nachts auf einmal die Leuchtreklame und ein Lagerfeuer angehen, dann sieht das einfach nett aus. Bei den großen Landschaftsbildern ist es schon sehr interessant, das Elbetal oder das Sebnitztal zu sehen. Was uns auch noch gut gefallen hat, war ein Ladenbesuch im Anschluss an das Museum. Es ist wirklich faszinierend, welche Vielfalt an wunderbar detaillierten Teilen für eine Modelleisenbahn bzw. die Landschaft angeboten werden. Richtig gestaunt haben wir über ein Gersten- und ein Sonnenblumenfeld. Leider ist das Hobby Modelleisenbahn anscheinend richtig teuer, die Preise für so manche Lok waren für uns wirklich überraschend.
Nach diesem sehr interessanten Ausflug in eine Miniwelt geht es weiter über die Lange Straße in Richtung Marktplatz. Da die Lange Straße nicht gerade eine besonders interessante Straße ist, empfiehlt es sich, die nächste Möglichkeit nach links zu gehen, dann erreicht man die Sebnitz wieder und eine kleinere Straße mit dem Namen Promenade. Der Name ist zwar sehr verführerisch, aber eigentlich ist es eine Straße, fast nur ein Weg, auf der Rückseite von ein paar Mehrfamilienhäusern. Trotzdem ist der Weg hier lang viel schöner als auf der Vorderseite, da man die Sebnitz nett dahinplätschern sieht. Erst kurz vor dem Sebnitzer Markt kann man bzw. sollte man der Promenade nicht weiter folgen und wieder zurück auf die Lange Straße wechseln. Hier überquert man die Sebnitz mal wieder und hat einen schönen Ausblick auf einen kleinen Pavillon, der sehr gerne von Hochzeitspaaren für Erinnerungsfotos benutzt wird. Der Pavillon ragt an einem Wehr über die Sebnitz und sieht wirklich nett aus. Die Wanderung erreicht den Marktplatz von Sebnitz. In der Mitte befindet sich ein Springbrunnen, an der südlichen Seite steht eine alte Postsäule. Die Hälfte des Marktplatzes wird als Parkplatz genutzt. An der linken hinteren Seite, zumindest von der Langen Straße aus gesehen, verlässt man den Markt über die Straße „Mühlgäßchen“ wieder. Nach wenigen Metern überquert man die Sebnitz mal wieder und steht vor einem auffällig bunten Haus. Sein Haus so auffällig anzumalen, dazu gehört schon eine ganze Portion Mut. Aber meiner Ansicht nach ist es eine echte Bereicherung für Sebnitz. Vor dem bunten Haus fließt der Sebnitzbach entlang und deshalb geht hier, der Sebnitz folgend, nach links weiter. Nach ein paar Metern erreicht man das Museum bzw. die Schauwerkstatt Deutsche Kunstblume Sebnitz (www.deutsche-kunstblume-sebnitz.de). Bis heute ist Sebnitz der größte deutsche Hersteller von Kunstblumen. Dabei handelt es sich nicht um die Plastikblumen, sondern um richtig schöne hochwertige Seidenblumen. Früher waren große Teile der Stadt mit der Fertigung dieser künstlichen Blumen beschäftigt, was man an noch sehr vielen Fassaden lesen kann, aber heutzutage ist es auf ein paar wenige Kleinbetriebe beschränkt. Hier ist es wie so ziemlich in allen personalintensiven Fertigungsbetrieben: Die Chinesen können es billiger.
Die Wanderung geht über den Kreisverkehr hinweg und auf der gegenüberliegenden Straße (Schillerstraße) weiter in die Richtung des Busbahnhofs. Gegenüber vom Busbahnhof biegt nach rechts die Lessingstraße mit der Wanderwegmarkierung roter Punkt ab. Dieser Markierung folgt man aus dem Zentrum von Sebnitz heraus. Zuerst führt der markierte Weg noch durch ein Wohngebiet, dann über die Schandauer Straße, weiter nach Westen aus Sebnitz heraus. Spätestens am Ortsausgang beginnt leider der hässlichste Teil der Wanderung, weil man hier ein kurzes Stück auf der Landstraße (Hohnsteiner Straße) wandern muss. Kurz hinter der Sebnitzer Kläranlage biegt der markierte Weg dann nach rechts in den Wald ab. Der Weg steigt auf der Alten Böhmischen Glasstraße den Berg hoch. Eigentlich ist der Aufstieg die falsche Richtung, da die Sebnitz mehr nach Westen fließt, aber dieser markierte Schlenker über die alte Handelsstraße ist ein viel schönerer Weg als die andere Alternative, über die Straße weiter zu wandern. Schon nach ein paar Metern Aufstieg biegt der Weg nach links ab und verläuft am Rande der Sebnitz entlang. Nach diesem kleinen, aber versteckten Teilstück, muss man noch einmal die Landstraße überqueren und dann fängt der schönste Teil der Wanderung an. Die Wanderung folgt weiterhin der Markierung und erreicht nach einer schönen Strecke über ein paar Wiesen den Rand von Ulbersdorf. Die Ortschaft wird aber nicht betreten, sondern es geht nach links auf der selten befahrenen Straße abwärts zum Ulbersdorfer Bahnhof. Hier ist der Streckenverlauf auch mit der Wanderwegmarkierung nicht ganz so einfach zu erkennen. Zuallererst muss man bis zum ehemaligen Bahnhofsgebäude und hinter diesem steigt ein kleiner unscheinbarer Pfad die Böschung hinab. Hier ist aber auch ein Hinweisschild mit der bekannten Wanderwegmarkierung zu sehen. Jetzt beginnt das ruhigste Stück der Wanderung. Der Weg führt immer ganz in der Nähe des Baches entlang und ist mit wenigen Ausnahmen sehr flach. Nur an zwei Stellen sind überhaupt merkliche Höhenunterschiede zu bewältigen. Parallel zur Sebnitz und dem Wanderweg schlängelt sich noch die Sächsisch-Böhmische Nationalparkbahn. Manchmal wird die Bahnstrecke auch noch Sebnitztalbahn oder Sächsische Semmeringbahn genannt. Der Name Sächsische Semmeringbahn ist aber seit 2006 von der Windbergbahn e. V. Patent- und Markenrechtlich geschützt, aber seltsamerweise noch auf sehr vielen Wanderkarten für die Bahnlinie im Sebnitztal zu lesen. Hier hat sich der neue Name noch nicht durchgesetzt. Das Sebnitztal ist ein wunderbar ruhiges Tal, in dem man nur sehr selten andere Wanderer antrifft. Wenn man ganz besonderes Glück hat, dann kann man hier unten auch mal eine alte Dampflok antreffen. Die Strecke wird wegen ihrer Romantik sehr gerne für historische Fahrten genutzt und es wirkt auch wirklich nett, wenn hier eine dampfende Lok durch das Tal schnaubt.
Nach einer Strecke von 5,6 Kilometern (etwas mehr als einer Stunde) erreicht man die nächste Ortschaft, Kohlmühle. Hier steht überraschenderweise ein Industriebetrieb für die Herstellung von Fußbodenbelägen. Das Firmengelände, die Gebäude und der Schornstein wirken wirklich riesig in dem Tal. Jetzt kommt das letzte Teilstück. Es geht rechts von dem Fabrikgelände weiter. Hier befindet sich eine schmale asphaltierte Straße, die nur relativ selten von Autos befahren wird, da nur die Anwohner der Ortschaft Kohlmühle hier lang fahren. Auf der rechten Straßenseite befindet sich die Grenze des Nationalparks Vordere Sächsische Schweiz und im letzten Stück sieht man auch links und rechts des Tales die eindrucksvollen Felsen aufragen. Kurz hinter dem Bahnhof Porschdorf erreicht man den Zusammenfluss der Sebnitz und der Polenz. Ab hier heißt der Bach dann Lachsbach und damit ist der deutsche Teil der Sebnitz erfolgreich bewandert worden. Die Wanderung ist ziemlich unterschiedlich. Mal verläuft sie auf einer relativ viel befahrenen Landstraße entlang, dann wieder wird durch ein wunderbar ruhiges Tal gewandert.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Sebnitz Busbahnhof mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Forellenschenke
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 5,00 €