Rudolfstein
Abstimmung:
Ø 4,0 (57 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,50 h |
Entfernung: ca. 7,00 km |
Höhenunterschied: ca. 469 Meter |
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beste Reisezeit: nicht im Winter |
Schwierigkeitsgrad: lange Treppe witterungsbedingt schwierig |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern Leiter Klettern |
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empfohlene Karten: Böhmische Schweiz; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Böhmen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Dittersbach - roter Strich - Marienfelsen - Balzer Lager - Wilhelminenwand - Rudolfstein - grüner Strich - Dittersbach
Beschreibung:
Diese Wanderung ist eine kleinere Runde, die es aber trotzdem in sich hat. Ich hatte sie als eine Runde mit meiner großen Tochter (6 Jahre) geplant, da die Wanderstrecke nicht so lang ist. Leider habe ich mal wieder nicht drauf geachtet, dass es auch noch Höhenmeter in der Sächsischen bzw. Böhmischen Schweiz gibt und so war der Zwerg am Abend gut geschafft, aber stolz auf eine tolle Wanderung. Die Wanderung stammt im Ursprung aus dem erstklassigen Wanderführer „Böhmische Schweiz“ von Dr. Rölke (www.bergverlag-roelke.de). Hier kommen unsere Wandererfahrungen:
Der Startpunkt der Wanderung liegt in der Mitte von Jetřichovice (Dittersbach), gleich rechts neben der Kirche. Zwischen dem Parkplatz und der Straße befindet sich ein Pavillon, der aber nur den Blick auf die Straße freigibt und deshalb im Vergleich zu den kommenden Pavillons/Aussichten nicht ganz so lohnenswert ist. Vom Parkplatz kommend geht es nach links, bis die erste Straße nach links abbiegt. Hier zweigt auch die Wanderwegmarkierung roter Strich ab und ihr folgt man. Zuerst passiert man gleich mehrere Restaurants, die alle durch relativ preiswertes Essen Urlauber anlocken wollen und dann erreicht man einen gigantisch großen Garten mit einem ziemlich großen Gebäude. Wir waren uns einig, dass es ein Schloss sein müsste, da so ein prachtvolles Gebäude in der letzten Zeit nicht gebaut worden sein kann. Praktisch hat es sich als ein Kindererholungsheim aus dem Jahre 1927 herausgestellt, das aber anscheinend heute leer steht. Vor dem Gebäude steht eine Informationstafel, die ein paar sehr nette Hintergrundinformationen zur Ortschaft Jetřichovice (Dittersbach) und dem Wald drum herum liefert. Die Wanderung führt an dem Gelände des Kindererholungsheims vorbei, um dann dahinter den Berg relativ steil hoch zu steigen. Gleich am Anfang des Aufstieges erklärt eine weitere Tafel, warum der Wald an dem Hang gerade so kahl aussieht. „Am 22.07.2006 brach hier ein einwöchiger Brand aus. Die durch das Feuer zerstörten Waldbestände werden den natürlichen Prozessen überlassen. Die Nationalparkverwaltung beobachtet hier vor allem die Entstehung des neuen Waldes und das Vorkommen von Pflanzen- und Tierarten unter spezifischen Bedingungen.“ Schön ausgedrückt. Man könnte auch sagen, dass die Entwicklung des Waldes sich selber überlassen und damit der Grundgedanke des Nationalparks weiter gepflegt wird. Im unteren Teil des Weges sieht man von den verheerenden Spuren des Waldbrandes noch gar nichts, aber je weiter man nach oben aufsteigt, desto deutlicher werden die Zerstörungen. An manchen Stellen sind die Bäume vollständig verkohlt, bei anderen Bäumen, die mehr am Rand des Hanges stehen, ist nur eine Seite des unteren Stammes verkohlt. Die Brandbekämpfung ist an diesem steilen Hang bestimmt auch kein Zuckerschlecken gewesen. Nach einem Aufstieg von ca. 150 Höhenmetern erreicht man ein Hinweisschild nach links hoch zum Mariina skála (Marienfelsen). Der Aufstieg bis hinauf zur Aussicht bzw. der Hütte erfolgt über einige Stufen und durch eine erweiterte Felsspalte. Die Hütte war ein Jahr (am 9. September 2005) vor dem eben erwähnten Waldbrand abgebrannt und wieder aufgebaut worden. Bei dem Waldbrand im Jahre 2006 ist die neue Hütte zum Glück nicht beschädigt worden, obwohl sich das Feuer knapp unter dem Felsen durch den Wald fraß.
Die Wanderung führt wieder von dieser ersten tollen Aussicht herunter und es geht weiter auf dem markierten Weg. An dem Weg ist deutlich zu erkennen, dass er extra für Wanderer erweitert worden ist und dafür mindestens an zwei Stellen der Felsen ausgehöhlt wurde. Nach einem kleineren Hoch und Runter erreicht man eine größere Grotte. In dieser Grotte drückt sich an mehreren Stellen Wasser durch den Felsen. In den warmen Monaten kann man das am Geplätscher links hinten hören und im Winter bilden sich hier richtig nette Eiszapfen. Das sogenannte Balzerovo ležení (Balzers Lager) ist früher sogar eine Minigaststätte gewesen. So etwas verwundert schon ziemlich, weil heutzutage hier zwar schon ein paar Wanderer vorbeikommen, aber so eine richtig tolle Einnahmequelle kann das meiner Vorstellung nach nicht sein. Jetzt geht es hinauf zur Vilemínina stěna (Wilhelminenwand). Diese Aussicht ist relativ einfach zu erreichen und von hier kann man sehr gut auf die eben noch besuchte Aussicht Mariina skála (Marienfelsen) hinuntersehen. Auch zu der Aussicht Vilemínina stěna (Wilhelminenwand) muss man ein kleines Stück von der eigentlichen Wanderroute abweichen, aber die einzelnen Aussichten sind alle gut ausgeschildert, so dass es überhaupt kein Problem ist, den passenden Zugang zu finden.
Der Weg steigt weiterhin leicht an mit zwei kleineren Unterbrechungen in Form einer Treppe. Vollkommen überraschend steht man auf einmal vor einer weiteren Hütte, auf dem Ostroh (Rudolfstein). Irgendwie ist es wie das Hase-und-Igelspiel. Meine Tochter meinte sofort, dass wir wohl irgendwie im Kreis gelaufen sind, weil hier oben die gleiche Hütte wie auf dem Mariina skála (Marienfelsen) steht. Erst, wenn man sich die Hütte aus der Nähe ansieht, fällt einem auf, dass es doch eine andere Form und ein ganz anderer Gipfel ist. Um auf diese Aussicht zu kommen, muss man schon ein bisschen klettern, was aber ohne Gefahr funktionieren sollte. Auch wenn man eigentlich von dieser Aussicht nicht viel anderes sehen kann als von den beiden vorhergegangenen, so ist auch diese Aussicht wirklich ersteigenswert. Die Wanderung klettert wieder vom Ostroh (Rudolfstein) ab und man folgt weiterhin der bekannten roten Markierung. Ungefähr einen Kilometer hinter der letzten Aussicht erreicht man eine auffällige Wegkreuzung, an der man die rote Wegmarkierung verlässt und nach links der grünen Markierung weiter folgt. Der Weg geht ziemlich angenehm der Berg herunter. Auf der rechten Wegseite weist eine Gedenktafel auf den Erbauer des Weges hin. Der Inhalt der Tafel ist: „Ihrem ehemaligen Obmanne, dem Fürstlich-Kinsky´schen Oberförster und Ehrenbürger von Dittersdorf, Rudolf Georg Kessler, dem Erbauer dieser Strasse und eifrigen Pfleger dieser schönen Gebirgspartie – Gestorben am 2.Februar 1884 zum dankbaren Andenken. Die Section Dittersbach des Gebirgsvereins für die Böhmische Schweiz.“ Der Untergrund des Weges wird, je weiter man nach unten kommt, immer sandiger. Vermutlich sind deshalb auf der linken Wegseite auch einige Hangbefestigungen zu entdecken. Nachdem man vollständig unten angekommen ist, kann man noch mal auf der linken Seite die Felsen und die Schutzhütte auf dem Mariina skála (Marienfelsen) sehen. Von hier unten sieht es wirklich beeindruckend aus, wie die Hütte maßgeschneidert auf dem riesig hohen Felsen steht. Die letzten paar Meter gehen auf dem bekannten Weg am Kindererholungsheim vorbei bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Diese Wanderung war eine riesige Überraschung mit den vielen tollen Aussichten. Es hat sowohl mir als auch meiner Tochter gigantisch viel Spaß gemacht und die kleine Kletterpartie am Ostroh (Rudolfstein) hat ihren Teil dazugetan. Die Wanderung ist sehr empfehlenswert.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Böhmen / Schöna mit dem VVO-Navigator und dann weiter mit dem Tschechischen Navigator (jizdnirady.idnes.cz).
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Dittersbach Ortsmitte
Ich wollte diese Wanderung auch schon machen, aber dieses Jahr wird es wohl zu spät.
Da ich allein bin, muss ich wandern wenn auf der Strecke noch andere laufen, sicher ist sicher.
Für mich ist es als Tagestour auch sehr weit, komme aus Landkreis Zwickau.
Die Gegend ist mir etwas vertraut, Mezni Louka und Prebischtor und beide Klamm war ich schon.
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