Häntzschelstiege
Abstimmung:
Ø 3,9 (175 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,25 h |
Entfernung: ca. 5,50 km |
Höhenunterschied: ca. 370 Meter |
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beste Reisezeit: nicht an langen Wochenenden nicht im Winter |
Schwierigkeitsgrad: schwindelfrei Kletterabschnitte |
Untergrund: Wanderweg und Pfad Treppen und Hühnerleitern Leiter Klettern mit Klammern |
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empfohlene Karten: Schrammsteine – Affensteine; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Schrammsteine/Affensteine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Kirnitzschtal - Beuthenfall - Kroatenhau - roter Strich - Bloßstock - untere Häntzschelstiege - Obere Affensteinpromenade - obere Häntzschelstiege - Langes Horn - Carolafelsen - Wilde Hölle - untere Affensteinpromande - grüner Punkt - Vorderer Heideweg - Dietrichsgrund - Kirnitzschtal - Beuthenfall
Beschreibung:
Seltsamerweise ist die Wanderbeschreibung untere Häntzschelstiege auf meinen Internetseiten eine der meist besuchten Seiten. Da auf dieser Seite aber nur, wie der Name schon sagt, die untere Häntzschelstiege beschrieben ist, dachte ich mir, dass das auch besser geht. Also habe ich eine Kurzwanderung mit der gesamten Häntzschelstiege erstellt. Hier ist sie:
Die Wanderung startet am Beuthenfall. Warum auch immer der ganze Bereich des Beuthenfall so trostlos aussieht, kann ich leider nicht verstehen. Man müsste doch aus so einem Gebäudearrangement irgendetwas machen können, ganz besonders wobei drei der Gebäude noch in einem ganz guten Zustand sind. Von den Parkplätzen bzw. der Straßenbahnhaltestelle geht es die ersten 50 Meter auf der steile Forststraße hoch. Nach rechts biegt ein kleiner Pfad ab. Dieser Wurzelweg ist eine kleine Einstimmung darauf, dass die nächsten paar Kilometer nichts mit einem Sonntags- Nachmittags- Spaziergang zu tun haben. Auf diesem sehr hubbeligem Weg macht man die nächsten Höhenmeter, bis nach ca. 150 Metern der Weg nach links in die Richtung der Affensteine abbiegt. Der Weg führt ziemlich gerade auf den Bloßstock. Zwischendurch überquer man die untere Affensteinpromenade. Ab diesem Forstweg ist der Weg, bis zur Felswand, mit dem roten Strich markiert. An der Felswand biegt der markierte Wanderweg nach links ab, um aber zur Häntzschelstiege zu kommen geht es nach rechts an der Felswand entlang.
Als erstes muss man über einen dieser Zäune klettern, die eine Abgrenzung zwischen den Wander- und Klettergebieten darstellt. An dem Übergang über den Zaun ist der erste Hinweis auf die Häntzschelstiege. Der Weg verläuft über ein paar Treppen den Hang hinauf bis zu einer Weggabelung. Nach links biegt der Pfad zur Häntzschelstiege ab. Nach rechts würde man zur Zwillingsstiege kommen. Diese ist aber auf einer anderen Rund schon beschrieben und deshalb geht es nach links über einige Treppen und Hühnerleitern den Berg hoch. Der eigentliche Beginn der Häntzschelstiege befindet sich links von der Schlucht. Er ist nicht besonders schwer zu finden, da der Pfad doch ganz gut ausgetreten ist. Auf so ziemlich allen Schildern (oben als auch unten) steht, dass die Häntzschelstiege nur bergaufwärts begangen werden sollte. Leider waren bei meiner Kletterpartie gleich zwei Pärchen nicht in der Lage zu lesen. Die erste Beiden begegneten mit gleich am Einstieg der untern Häntzschelstiege. Solange man den Abstieg in der Woche versucht ist es für die Restlichen noch nicht ganz so nervig. Am Wochenende ist die falsche Richtung nicht zu empfehlen, denn dabei könnte man sich ziemlichen Unmut von seinen Mitmenschen zuziehen. Gleich hinter dem Einstieg kommt einer der schwierigsten Stellen. Auf ein paar Klammern heißt es einen Felsen in luftiger Höhe zu umwinden. Eigentlich ist die Stelle nicht so besonders schwierig, zumindest wenn man es aus der körperlichen Sicht sieht. An der Stelle spielt eher der Kopf verrückt. Wenn das ganze in 1 Meter Höhe stattfinden würde, dann hätte keiner ein Problem die Stelle zu überwinden. Die nächsten Teilstücke der unteren Häntzschelstiege sind kein besonderes Problem mehr. Es geht über ein paar weitere Klammern, Leitern und Felsen die Felsschlucht bergauf. Zwischendurch sollte man auch niemals vergessen, einen Blick zurück in die Felsschlucht zu werfen. Ganz besonders toll sieht die Brosinnadel auf der gegenüberliegenden Seite der Schlucht aus. Nachdem man schon fast die gesamte untere Häntzschelstiege geschafft hat, gibt es eine lohnenswerte Aussicht auf der linken Seite. Die Aussicht sieht so aus, als wenn man bis vor zum Bloßstock vor gehen könnte, ist aber ein gewaltiger Trugschluss, wenn man sich die Felsen von unten angesehen hätte. Am Ende der unteren Häntzschelstiege erreicht man die obere Affensteinpromenade.
Ziemlich genau gegenüber beginnt die obere Häntzschelstiege. Sie ist nicht so einfach zu erkennen, aber wenn man weiß, dass rechts neben der Felswand ein Eingang in einen Kamin (Felsspalte) ist, dann findet man den nächsten Teil der Strecke ganz gut. Auch hier kam mir wieder ein Pärchen entgegen. Die Beiden hatten aber nicht das Problem, dass sie Analphabeten waren, sondern, dass die Frau es beim Ausstieg aus dem Kamin mit der Angst bekommten hatte und nur noch der Rückweg möglich war. Diese Variante kann ich mir noch ganz gut vorstellen, da auch die Frau, die vor mir hergeklettert ist ziemlich mit den Knien gezittert hat. Jeder, der die Häntzschelstiege in die falsche Richtung bewerkstelligt, sollte immer dran denken, dass der Kamin vollkommen ungeeignet für Gegenverkehr ist und man sehr schnell so aussieht, als wenn man es mit der Angst bekommen hat und wieder kehrtum machen musste. Also lasst den Mist sein! Der Verlauf des Weges ist eindeutig, da es einfach nur nach oben geht. Zum Anfang ist gleich mal ein Hindernis in Form einer fehlenden Stufe/Klammer eingebaut. Ich vermute hier möchten die Sanierer der Häntzschelstiege erstmal die vollkommen ungeeigneten Urlauber aussieben. Danach geht es über einige Klammern und Leitern durch den Kamin. Der Ausstieg aus dem Kamin ist dann noch etwas schwieriger, da man erst an der einen Felswand über ein paar Klammern klettern muss, dann geht es mit einem normalen Schritt auf die gegenüberliegende Felswand/Klammer und danach kommt noch eine Stelle, wie bei der unteren Häntzschelstiege, an der man um einen Felsen in luftiger Höhe herum muss. Eigentlich alles ganz gut zu schaffen, wenn nicht das Gehirn manchmal Amok läuft.
Wenn man den Aufstieg erfolgreich gemeistert hat, dann wird man mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Der Felsen ist vollkommen ohne störende Bäume und deshalb kann man den Rundblick über ein riesiges Gebiet genießen. Nachdem man sich satt gesehen hat, ist der weitere Weg sehr einfach zu finden. Es geht einfach den ausgetretenen Pfad über das Lange Horn bis wieder einer dieser Zäune mit einem Durchgang auftaucht. Hinter diesem Zaun befindet sich ein breiter Wanderweg. Auf ihm biegt man nach rechts in die Richtung Carolafelsen ab. Der Weg geht nach kurzer Strecke in einer Schlucht bergab. 350 Meter auf dem Wanderweg, ist nach links hoch die Aussicht Carolafelsen ausgeschildert. Da diese Aussicht sehr einfach zu erreichen ist, sollte man auch die 100 Meter bis zur Aussicht noch mitnehmen. Die Aussichtplattform ist relativ groß und durch ihre leichte Erreichbarkeit häufig ziemlich häufig überlaufen. Also sollte man nur bei wenig Betrieb in der Sächsischen Schweiz hier hoch gehen. Vom Carolafelsen geht’s weiter die Schlucht hinab. Ca. 200 Meter hinter dem Zugang zum Carolafelsen erreicht man eine Wegkreuzung, an dem man drauf hingewiesen wird, dass der weitere Abstieg durch die Wilde Hölle schwierig ist. Tja, wenn man aber gerade durch die Häntzschelstiege aufgestiegen ist, dann brauch man sich vor der Wilden Hölle keinerlei Gedanken zu machen. Es geht also weiter geradeaus, die Schlucht hinunter. Der obere Teil der Wilden Hölle ist leicht matschig, da sich ein kleines Rinnsal durch die Schlucht schlängelt. Der Weg wird langsam unebener und durch einen ganze Anzahl abgebrochene Felsen etwas beschwerlicher. Im unteren Teil, muss man an einer Stelle am Felsen entlang, was aber durch ein paar Haltegriffe und in den Felsen geschlagene Stufen/Klammern überhaupt kein Problem darstellen sollte. Zu guter Letzt geht es über ein paar Stufen runter ins Tal.
Unten angekommen erreicht man wieder die untere Affensteinpromenade, auf der es nach rechts weiter geht. Der Weg ist mit dem grünen Punkt markiert. Der breite Forstweg geht zuerst parallel zum Felsfuß der Affensteine und ab dem schon bekannten Bloßstock mit etwas mehr Gefälle runter ins Kirnitzschtal. Das letzte Stückchen vor dem Ausgangspunkt namens Beuthenfall geht die Forststraße noch einmal richtig Steil bergab.
Damit ist die kleine Wander-/Kletterrunde beendet. Ich war schwer überrascht, wie viele Leute auf der Häntzschelstiege an einem ganz normalen Wochentag herumturnten. Die Häntzschelstiege scheint doch noch irgendeinen ganz besonderen Reiz auszumachen, der aber meiner Ansicht nach, durch die vielen Wanderer wieder zunichte gemacht wird. Deshalb kann ich diese Runde nur an Wochentagen empfehlen, an denen in keinem Bundesland Ferien oder ein lange Wochenende ist.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Straßenbahn bis zur Haltestelle Beuthenfall mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Beuthenfall
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 7,00 €