Falkenstejn

Abstimmung:
unsere Bewertung::
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Karte:
PDF:

Dauer:
ca. 4,25 h
Entfernung:
ca. 13,00 km
Höhenunterschied:
ca. 550 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
Kletterabschnitte
sehr schmale Stelle
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
Leiter
Klettern
empfohlene Karten:
Nationalpark Böhmische Schweiz;
Nationalpark Böhmische Schweiz
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Dittersbach - roter Strich - Paulinengrund - blauer Strich - Rennersdorf - Zwergenhöhle - gelber Strich - Stammbrücken Grund - Falkenstejn - Dittersbach

Beschreibung:

Nachdem ich zuerst die alte Variante des Aufstiegs auf den Falkenstejn vor ein paar wenigen Jahren stolz geschafft hatte, wurde kurze Zeit später eine viel einfachere Möglichkeit geschaffen. Diese musste natürlich auch gleich mal ausprobiert werden und ist hiermit beschrieben:

In der Ortsmitte von Jetřichovice (Dittersbach) liegt zwischen der Kirche und der Touristeninformation ein Parkplatz, der sich ganz hervorragend als Startpunkt für diese Wanderung empfiehlt. Obwohl das Wetter ziemlich schlecht war –  es regnete schon seit Bad Schandau – war der Parkplatz belegt, aber ein netter Traktorfahrer zeigte mir eine perfekte Parkmöglichkeit gleich neben dem Parkplatz. Bei so einem netten Start konnte die Wanderung nur super werden.

Von dem Parkplatz geht es hinunter bis auf die Hauptstraße und dort nach links der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich hinterher. Schon bald wird die Touristeninformation passiert und kurz dahinter biegt die Wanderwegmarkierung nach links ab. Hier fällt sofort das riesige Gebäude und Seitenansicht_Kindersanatorium_Dittersbach_kleinGelände des ehemaligen Kindersanatoriums auf. Auch wenn es so aussieht, als würde es sich um ein historisches Schloss handeln, ist es erst 1927 fertiggestellt worden. Durch den Bau ist damals Jetřichovice (Dittersbach) aufgestiegen zum Ferienort mit einer großen Anzahl an bis dahin fremden Erwerbstätigkeiten. Obwohl das Gelände auch heute noch gepflegt wird, liegt es trotzdem in einem Dornröschenschlaf. Seltsam ist, dass der Großteil der Fenster vergittert sind und drei sehr große Treppen zum Haupteingang führen. Das Gelände wird an der rechten Seite passiert und schon wenige Meter hinter den letzten Hütten neuer_Aufstieg_Falkenstejn_kleinführt an der linken Talseite ein Trampelpfad den Hang hinauf. Schon nach wenigen Metern geht der Untergrund in eine Eisentreppe über. Auch wenn das nicht gerade besonders schön aussieht, neuer_Zugang_Falkenstejn_kleinso dürfte diese Treppe die Erosion des Hangs ganz hervorragend verhindern. Und es wird so ganz sicher länger halten als wenn man die Treppenkonstruktion aus Holz- oder diesen neumodischen Plastikstufen gebaut hätte. Oben angekommen, hält man sich leicht rechts und schon ist man am eigentlichen Aufstieg zur Felsenburg Falkenstejn angelangt. einfacher_Aufstieg_Falkenstejn_kleinRechts neben der Spalte hängt eine Gedenktafel an den 22-jährigen Bohumil Kletečka, der hier 1974 verunglückt ist. Heutzutage ist der Aufstieg ein Kinderspiel und die einzigen Hindernisse sind Gegenverkehr oder extreme Höhenangst (bei der man nicht auf Gitterrosten gehen kann). Schnell ist man auf der obersten Ebene angekommen und kann die Aussicht in alle möglichen Richtungen genießen. neue_Plattformen_Falkenstejn_kleinInsgesamt finden wir, dass hier oben viel zu viel Eisen verbaut worden ist, aber damit ist dieses Kulturdenkmal auch noch für viele Generationen nach uns gesichert worden. Sehr gestaunt und uns gefreut haben wir darüber, dass dieses riesige Plateau ohne ein einziges Anbohren des Felsen befestigt wurde. neue_Plattform_im_Felsraum_Falkenstejn_kleinEs sind wirklich viele Füße an den Plattformen, aber alle liegen, mit Moosgummi abgepolstert, nur auf dem Felsen auf und ein paar (eigentlich nur im Zugang), sind in die Felsgasse reingeklemmt. Der größte Nachteil dieses neuen einfachen Zugangs dürfte sein, dass nun viel mehr Menschen hier heraufkommen und damit der Müll und die Schmierereien und Felsritzereien zunehmen werden. In dem großen Raum im Felsen kann man derartige Hinterlassenschaften schon von vielen Besuchern der letzten Jahrzehnte oder auch Jahrhunderte erkennen. Der Abstieg erfolgt über die schon bekannte Eisentreppe durch den Felsengang und nach rechts den sandigen Pfad bis zu den Informationstafeln im Harový důl (Stammbrückental). Hier biegt die Wanderung nach links auf die bekannte gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich ab und führt dann das leicht ansteigende Tal hinauf. Am Wegesrand fallen kleinere Schilder auf, die fast nur aus einem QR-Code (diese neumodischen Barcodes) bestehen. Wenn man diese Bilder einliest, dann landet man auf einer Webseite des Nationalparks Böhmische Schweiz, auf der zu jeder der 20 Stationen ein gelungenes Rätsel enthalten ist. Die einzelnen Fragen sind sehr interessant und damit dürften so einige Kinder mit ihren schönen Smartphones in der Natur auch eine Anwendung gefunden haben. Das einzige Manko dürfte sein, dass das man hier im Wald keinen ordentlichen Empfang hat und man damit die QR-Codes gar nicht abfragen kann.

Beim Aufstieg durch das Harový důl (Stammbrückental) fallen zwei weitere Dinge auf: erstens der sehr ungewöhnliche Wegesrand mit den ziemlich großen Becken und zweitens die vielen abgestorbenen Bäume auf der linken Seite. unterer_Teil_Stammbrueckental_kleinEin mehrtägiger Waldbrand hat hier 2006 große Teil des Waldes zerstört, aber mittlerweile kann man schon gut erkennen, wie sich die Natur von alleine erholt und der Wald wiederkommt. oberes_Stueck_Stammbrueckental_kleinDa die Steigung immer relativ flach ist, wandert man sehr angenehm durch das Tal. Auch wenn zwischendurch eine größere Kreuzung passiert wird, so geht es von den Erklärungstafeln ziemlich genau 2 Kilometer bergaufwärts, bis nach rechts die Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich abbiegt. An der Kreuzung mit dem Namen pod Suchým vrchem (ungefähr übersetzt trockener Hügel) ist schon das nächste Ziel Rynartice (Rennersdorf) ausgeschildert. Der blau markierte Wanderweg führt etwas weniger als 3 Kilometer durch unterschiedlichste Waldstücke, an denen man deutlich sehen kann, dass sich der Förster viel Mühe mit der Artenvielfalt gibt. Der eigentliche Waldweg wird anscheinend auch schon sehr lange genutzt, da gleich an einigen Stellen künstliche Durchbrüche geschaffen wurden und man die Jahreszahlen 1892, 1891 und 1890 entdecken kann. Kreuz_am_Kreuzberg_Rennersdorf_kleinKurz bevor man Rynartice (Rennersdorf) erreicht, tritt die Wanderung aus dem Wald und umrundet den Křížový vrch (Kreuzberg). Nachdem man die ersten Häuser von Rynartice (Rennersdorf) passiert hat, sollte man unbedingt zum Gipfel des Křížový vrch (Kreuzberg) hochsehen. Dort kann man ein ziemlich großes Kreuz entdecken und damit ist der Name des Berges sehr gut erklärt. Der ungewöhnlich hohe Berg (736 Meter) vor einem ist der Studenec (Kaltenberg).

Die Wanderung erreicht die Hauptstraße und es geht nach Hotel_Zamecek_Rennersdorf_kleinrechts weiter auf der blauen Wanderwegmarkierung. Nach wenigen Metern fällt auf der rechten Straßenseite ein besonders schick saniertes Gebäude auf. Es handelt sich um das Hotel und Restaurant Zámeček. Ganz besonders nett sind die Terrasse mit einer tollen Aussicht und die ungewöhnlichen, runden Dachfenster. Kurz vor dem unteren Dorfende biegt zwar die blaue Wanderwegmarkierung nach links ab, aber für einen kurzen Abstecher wird erstmal auf der Fahrstraße weiter gewandert. Waldkapelle_Rennersdorf_kleinZuallererst fällt eine kleine Waldkapelle mit einem Jesusbild auf. 200 Meter hinter dem Ortsausgang befindet sich auf der rechten Zwergengang_Rennersdorf_kleinStraßenseite der Zwergenfelsen. Hier ist ein Gang mit einigen unterschiedlichen Zwergen in den Felsen gemeißelt. In der Literatur wird nur von sieben Zwergen gesprochen, aber eigentlich sind es 7 Zwerge und ein ähnlich buntes Gesicht (bestimmt Schneewittchen). Zwei Zwerge sitzen am Rande jeweils einer Steinbank Zwergenbank_Rennersdorf_kleinund geben ein perfektes Fotomotiv ab. Die Skulpturen hat 1870 der Rennersdorfer Bauer Eduard Vater angefangen und sein Sohn hat sie fertig gestellt. Es ist eine nette Kleinigkeit am Straßenrand, die auch die wandermüdesten Kinder noch mal aus der Bewegungsscheue reißt.

Der Pfad zu den Zwergen endet wieder auf der Fahrstraße, die jetzt die paar Meter (ca. 300 Meter) bis zum blauen Strich blauer Strich zurück gewandert wird. Hier geht es nach rechts abwärts. Die ersten paar Meter führen noch über eine Wiese und dann geht es im Wald den Pavlínino údolí (Paulinengrund) hinunter. Der Abstieg ist ein gewöhnlicher Waldweg und unten erreicht man den Chřibská Kamenice (Kreibitzbach). Nachdem man den Bach überquert hat, folgt man noch ein paar wenige Meter der Wanderwegmarkierung blauer Strich, bis eine Kreuzung mit dem roten Strich roter Strich erreicht wird. Hier geht es dann in den eigentlichen Pavlínino údolí (Paulinengrund) bzw. dem Bachlauf hinterher. Auf allen Wanderkarten wirkt das nächste Teilstück ziemlich kurz, aber immerhin sind es 2 ½ Kilometer durch ein fantastisches Tal. erhoehter_Wanderweg_Kreibitzbach_kleinEs geht auf einem netten Waldweg mit immer mal wieder wechselnder Bachseite abwärts. Zwischendurch führt die Wanderung auf einem kleinen künstlichen Absatz am Felsen entlang, Aussicht_auf_Kreibitzbach_kleinder einen schönen Blick auf den Bachlauf freigibt. Es ist immer wieder faszinierend, dass der Bach einen vollkommen harmlosen Eindruck macht und wirklich viele Kinder (und auch Erwachsene) hier schon drin geplanscht und Dämme gebaut haben. Alle paar Jahre steigt dann aber mit einem Gewitter oder Starkregen das Wasser so erschreckend hoch an, dass sogar die Brücken weggespült werden.

Nach der besagten Strecke fällt ein künstlicher Kanal gleich neben dem Weg auf. Nach einigen Metern zwischen dem Wanderweg und der Felswand biegt der Kanal nach links ab und läuft einige Stufen hinunter. Nymphengrotte_Paulinenteich_kleinWenn man dem Kanal folgt, dann erreicht man einerseits einen Teich und gleich am Ufer die Rusalčina jeskyně (Najadenhöhle) bzw. auch Rusalčina (Nymphengrotte) genannt. Umrundung_Paulinenteich_kleinDie Wanderung umrundet einmal den Paulinenteich und passiert das Grundstück der Grieslův mlýn(Grieselmühle). Dahinter erreicht man wieder den untersten Teil des Pavlínino údolí (Paulinengrund) und damit die bekannte Wanderwegmarkierung roter Strich roter Strich. Der Wanderung führt nur noch ein ganz kurzes Stück bis zum Freibad/Campingplatz am Bachlauf entlang. Dann geht es nach rechts den Hang aufwärts. Diese Zufahrt vom Campingplatz ist sehr angenehm zu gehen und schon bald erreicht man das Grieslův kříž (Grieselkreuz). Netterweise muss man aber auch hier noch nicht an der Straße entlang wandern, sondern kann über einen kleinen Weg den Straßenschlenker umgehen. Die letzten Meter erfolgen dann aber doch auf der Straße bis zum Ausgangspunkt in Jetřichovice (Dittersbach).

Diese Wanderung hat mir, abgesehen von dem erbärmlichen Wetter zum Anfang, super gut gefallen. Der besondere Höhepunkt war natürlich der Aufstieg und dann die Erkundung des Sokolí (Felsenburg Falkenštejn). Auf der Runde sind einige nette Aussichten und wunderbar ruhiger Wald anzutreffen. Das macht Spaß und ist eine wirklich lohnenswerte Wanderung in der Böhmischen Schweiz.

Download file: FALKENSTEJN.TRK.GPX

4 Gedanken zu „Falkenstejn“

  1. Da für heute Gewitter angekündigt waren, haben wir nur die kleine Tour auf und um den Falkenstejn unternommen. Gut zu gehende neue Steiganlage mit schönem Rundumblick. P.S. Hiermit möchte ich mich auch für Ihre tolle Website und die vielen schönen Wanderugen bedanken, von denen wir schon etliche gemacht haben.

  2. Auf der Infotafel zur vermeintlichen Burgküche steht, dass das die Metallgitter zum Schutz des Untergrunds dienen, da die Felsenburg noch nicht komplett archäologisch erforscht wurde.

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