Stolpen Helmsdorf

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Karte:
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Dauer:
ca. 5,50 h
Entfernung:
ca. 15,00 km
Höhenunterschied:
ca. 242 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
lang
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Stolpen und das Stolpener Land;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Stolpen - Parkplatz Altstadt - Schützenhausstraße - Neustädter Straße - Steinkreuz 1572 - Pirnaer Landstraße - Friedhofskapelle und Grabanlagen - Altstädter Weg - blauer Punkt - Altstadt - Obere Straße - Steinkreuz Altstadt - St. Lorenz Kirche - Mittelstraße - Obere Straße - Pirnaer Straße - Katharinenkirche - Oberhelmsdorf - Wesenitzstraße - Leichenweg - Helmsdorf - Rennersdorfer Straße - Mittelweg - Niedermühle (ehemals Sägewerk John) - Wilschdorfer Straße - Schloss Helmsdorf - Niederhelmsdorf - Wesenitzstraße - gelber Punkt - Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges - Wegstein - Straßenbrücke über die Wesenitz - Eschenallee - Bahnhof Helmsdorf - Sickerts Feldweg (Viehtreibe) - Querweg - gelber Strich - Napoleonstraße - Kastanienberg - Stolpen - Bahnhof Stolpen - Bahnhofstraße - Wegestein Hofemühle - Straßenbrücke über das Letschwasser - Schlossberg - Mauerreste des alten Tiergarten - Parkpromenade - Kirchberg - Kalksumpfanlage - Parkstraße - Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs - Rudolf-Breitscheid-Straße - Niedertor - Vorwerk - Mäusebrunnen Neustädter Straße - Schützenhausstraße - Parkplatz Altstadt

Stolpen Helmsdorf

Von der Stadt Stolpen gehen einige Wanderwege wie ein Kleeblatt vom Zentrum in die einzelnen Ortsteile. Bei dieser Wanderung handelt es sich um die südwestliche Richtung zur Ortschaft Helmsdorf. Der Startpunkt ist der Parkplatz Altstadt an der Schützenstraße. Friedhofskapelle_Stolpen_kleinDie Wanderung überquert die Schützenstraße und gleich gegenüber geht es auf der Neustädter Straße (Einbahnstraße in die falsche Richtung) weiter bis zur nächsten großen Kreuzung. Auf der rechten Straßenseite befindet sich der Friedhof und gleich an der Straße steht die Friedhofskapelle. Grabmale_Stolpen_kleinSie ist nichts so Besonderes, aber wer eine kurze Runde über den Friedhof dreht, der findet gleich fünf Grabmale und drei Begräbnisstellen, die außergewöhnlich aussehen und ziemlich alt sind. Alle besonderen Stellen auf dem Friedhof befinden sich auf der linken Friedhofsseite an der Friedhofsmauer.

Nach diesem kleinen Abstecher geht es auf der nördlichen Seite (also der Seite, von der man den Friedhof auch betreten hat) wieder heraus und dann nach rechts auf der Pirnaer Landstraße ein paar Meter (genauer gesagt 150 Meter) abwärts. Auf der rechten Straßenseite stößt der Altstädter Weg mit der Wanderwegmarkierung blauer Punkt blauer Punkt auf die Pirnaer Landstraße. Auf dieser kleinen Straße bzw. Weg führt die Wanderung angenehm ruhig weiter in Richtung Altstadt. Sehr interessant sind die Häuser gleich am Anfang der Straße. Gleich mehrere stehen unter Denkmalschutz, aber nicht alle sind mit einem Schild gekennzeichnet. Es gibt hier auch Häuser, die zwar schon uralt sind, wie z.B. das Haus mit der Natursteinfassade aus dem Jahr 1848, aber nicht in der Denkmalliste auftauchen.

Die Wanderung führt also weiter die Straße runter in Richtung Altstadt. Zwischendurch ändert sich der Straßenname in Obere Straße. Kreuz_Obere_Strasse_Altstsdt_Stolpen_kleinAuf der linken Seite passiert man ein Feld, an dessen Ende ein uraltes Steinkreuz steht. Der Text auf dem Kreuz ist: „A. 1572, d. 16. Septbr. stürzte der Richter zu Altstadt Balthasar Mittag an Urban Leuners Hochzeit mit dem Pferde allhier, das ihn mit dem Sattel erdrückte das er hier Tod blieb.“ Auch wenn der Grund für den Stein nicht besonders schön ist, so ist es sehr überraschend, dass ein Gedenkstein so lange irgendwo in der Landschaft herumsteht und nicht beschmiert oder beschädigt wird. Schon bald (nach 150 Metern) passiert die Wanderung die St.- Lorenz-Kirche und den kleinen Friedhof drum herum. Die blaue Wanderwegmarkierung führt durch den Ortsteil Altstadt und erreicht dann wieder die Pirnaer Landstraße. Auf der Landstraße, die aber immer noch im Stadtgebiet verläuft und damit die Autos nur 50 km/h fahren dürfen, geht es für einen Kilometer nach rechts . Blöderweise hat diese Straße keinen Bürgersteig und als Wanderer fühle ich mich so extrem unwohl. Leider gibt es aber auch überhaupt keine Alternative, höchstens mit einem großen Bogen dann über eine etwas ruhigere Landstraße (Pflaumenallee) zu wandern. Die ist ein bisschen ruhiger, aber dafür dürfen die Fahrzeuge schneller fahren.

Nach dem besagten Kilometer geht es nach rechts von der Pirnaer Grabmal_St-Katharinen-Kirche_Helmsdorf_kleinLandstraße auf die Wesenitzstraße ab. Gleich zum Anfang steht rechts die St.-Katharinen-Kirche mit der Besonderheit, dass der Glockenturm ein separates Gebäude ist. Vor der Kirche stehen zwei Grabsteine, die schon sehr alt aussehen. Insgesamt wandert man ¼ Kilometer auf der Brauerei_Primer_Helmsdorf_kleinStraße und dann sieht man rechts von der Straße die Wesenitz. Wenn man darüber schaut, sieht man drei Gebäude in U-Form. Das war früher mal die Brauerei Primer, die ziemlich genau 100 Jahre (1848 – 1947/48) Bier hergestellt hat. In der heutigen Zeit kann man sich kaum vorstellen, das eine Brauerei so klein gewesen sein kann.

Die Wanderung führt weiter auf der Wesenitzstraße neben der Wesenitz entlang. Nach etwas mehr als ½ Kilometer biegt der blaue Punkt nach rechts auf einen Pfad hinter ein Wohnhaus ab. An der Stelle muss man ein wenig aufmerksam sein, da man sonst schnell daran vorbei gewandert ist. Gebaeudekomplex_Niedermuehle_kleinDer markierte Wanderweg führt über den Bach und dann weiter im Tal der Wesenitz abwärts. Nachdem man die Rennersdorfer Straße überquert hat, fallen gleich mehrere große Gebäude auf der linken Straßenseite auf. Handwerker_Schaukasten_Helmsdorf_kleinEs handelt sich um die Niedermühle, auch Sägewerk John genannt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht ein Schaukasten von einem dort wohnenden Tischler. Die kleinen Männlein sind Handwerker, die unterschiedlichste Berufe ausüben und durch Knopfdruck die Tätigkeiten vorführen.

Der Wanderweg geht noch ein Stück neben der Wesenitz entlang und steigt dann aus dem Tal heraus. Schloss_Helmsdorf_kleinOben angelangt, erreicht man die Wilschdorfer Straße, der man nach links folgt. Auf der linken Straßenseite steht das Helmsdorfer Schloss. Ich freue mich immer wieder darüber, auch wenn es heutzutage nicht mehr in einem besonders guten Zustand ist. Dabei ist es ziemlich egal, welches der Gebäude man sich ansieht. Alle sind in dem gleichen Zustand. Im Winter 2022/23 wurden das Bauwerk auf der rechten Seite und das eigentliche Schloss zum Verkauf angeboten. Seltsamerweise gehört das Objekt auf der linken Seite nicht dazu. Irgendwie stelle ich mir das seltsam vor, wenn man für das Schloss und das rechte Nebengebäude einen nicht unwesentlichen Betrag bezahlt und dann noch viel mehr in die Sanierung steckt und das Gemäuer auf der linken Seite weiter vor sich hin gammelt.

Die Wanderung führt mit der gelben Wanderwegmarkierung gelber Punkt um das Schloss bzw. an dem ehemaligen Garten entlang und erreicht bald mal wieder die Wesenitz. Es geht über die Brücke und dann nach links auf die Wesenitzstraße. Diese Dorfstraße ist ganz angenehm zu wandern, da sich der Verkehr in Grenzen hält. Gedenkstein_und_Gedenkeichen_kleinAn der ersten Rechtskurve steht auf der rechten Straßenseite ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs und gleich mehrere Eichen, die 1928 gepflanzt wurden und an besondere Turner, z.B. Turnvater Friedrich Jahn und Turnvater Max Schwarze, erinnern.

Die Wanderung geht weiter auf der Wesenitzstraße, bis nach etwas mehr als ½ Kilometer auf der Transformatorenhaus_Helmsdorf_kleinlinken Seite die Rennersdorfer Straße dazustößt. Hier steht ein ehemaliges Trafohäuschen, das heutzutage vollkommen mit Efeu zugewuchert ist. Es ist lustig, was die einzelnen Leute in die Form des Hauses deuten. Ich habe ein Bild des Gebäudes für einen Tag in meinem Whatsapp-Status gehabt und es kamen die Vorschläge Pinguin, Haus mit Mütze, Vogel mit dickem Körper (damit meinte man hoffentlich nicht mich) und frierendes Haus. Kapplerbruecke_Helmsdorf_kleinDas Gebäude dient heutzutage als Vogel- und Fledermaushotel. Gleich neben dem Haus steht eine Brücke, die man sich unbedingt von der Seite anschauen sollte. Dann fällt auf, dass es gar keine neue Brücke, sondern eine Bogenbrücke aus dem Jahre 1868 ist. 1995 wurde die Brücke saniert und um einen Fußgängerweg erweitert. Damit ist die eigentliche Brücke unter einer Betonplatte verschwunden.

Die Wanderung geht noch ein paar wenige Meter weiter auf der Wesenitzstraße, um dann an dem Restaurant Puppenstube bzw. Landhotel Wesenitz nach rechts auf die Eschenallee abzubiegen. Die Wanderung führt bald aus dem bewohnten Gebiet heraus, über die Pirnaer Straße und neben dem Bahnhof Helmsdorf auf das Feld hinaus. Der Weg (Sickerts Feldweg und später Querweg) ist weiterhin mit dem gelben Punkt markiert und man wandert geradeaus, mit einem kleinen Schlenker, über die Felder. Feldweg_Stuerza_kleinDie Ortschaft auf der rechten Seite heißt Stürza und kurz (300 Meter) bevor man den Ortsrand erreicht, biegt man nach links auf den ersten ernstzunehmenden Feldweg ab. Nach 1,5 Kilometern erreicht man die Alte Napoleonstraße, der man nach links in Richtung Stolpen auf der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich folgt. Solange man die Wanderung nicht gerade an einem langen Wochenende unternimmt, kann man auf der Straße ganz gut wandern. Da sie sich ziemlich durch die Landschaft schlängelt und auch ein Tempolimit von 50 km/h gilt, braust auch kein Autofahrer zu extrem an einem vorbei. Schon nach wenigen hundert Meter geht es runter in eine Senke und drüben wieder hinauf. Schutzvorrichtung_Obstplantage_Stolpen_kleinZuerst passiert man auf der rechten Straßenseite eine Weide mit Rindviechern mit riesigen Hörnern, dann gelangt man zu zwei aufeinanderfolgenden Obstplantagen. Im unteren Teil scheinen es Apfelbäume und danach Kirschbäume zu sein. Die seltsamen Gestänge und Planen werden nur über die Plantagen gezogen, wenn die Früchte fast reif sind und die Vögel sich sonst darüber hermachen würden.

Gleich anschließend an die Obstplantagen kommt eine Ferkelmastanlage. Ferkelzuchtanlage_Stolpen_kleinDas scheint ein zweischneidiges Schwert zu sein. Einerseits stinkt die Anlage bzw. das Jauchebecken schon ziemlich stark und der Besitzer scheint auch nicht so richtig kooperativ zu sein, aber so eine Produktionsanlage wird nicht ohne Umwelteinflüsse irgendwo in der Landschaft stehen können. Solange wir Menschen Fleisch essen, was ich selber auch sehr gerne tue, muss man auch mit dem Geruch so einer Anlage zurechtkommen. Natürlich könnte man das als Betreiber optimieren und das Jauchebecken abdecken. So zumindest verspricht es das große Plakat an der Stirnseite einer der Hallen.

Die Wanderung geht weiter geradeaus auf der Alten Napoleonstraße bzw. der weitere Verlauf heißt dann Bahnhofstraße. Strassenbruecke_ueber_das_Letschwasser_kleinZwischendurch überquert man zuerst den Langenwolmsdorfer Bach und dann das Letschwasser mit einer unscheinbaren Brücke. Nur wenn man sich die Brücke von der Seite anschaut, kann man feststellen, dass es sich nicht um eine neue , sondern eine alte Brücke (leider nur sehr ungenau datiert mit 19. Jahrhundert) handelt. Auf der linken Straßenseite befindet sich das Stolpener Freibad und gleich dahinter biegt die Bahnhofstraße nach links ab. Wanderweg_Schlossberg_kleinDie Wanderung geht aber weiter geradeaus auf einem Feldweg in Richtung der Burg. Der Aufstieg ist immer noch mit dem gelben Strich markiert und wird in diesem Bereich Schlossberg genannt. Am höchsten Punkt dieses Weges befindet sich auf der rechten Burg_Stolpen_von_unten_kleinSeite die Burg und man kann sehr gut erkennen, dass sie auf ganz viele Basaltsäulen gebaut wurde. An der Stadtkirche, die man sich unbedingt von innen anschauen sollte, biegt die Wanderung nach links auf die Straße (oder ist es ein Parkplatz?) mit dem Namen Kirchberg ab. Am unteren Ende befindet sich rechts ein kleiner Stadtkirche_Stolpen_kleinPark mit einem riesigen Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Das Denkmal stammt aus dem Jahr 1929 und soll an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnern. Die Wanderung geht nach rechts weiter auf der Rudolf-Breitscheid-Straße bis zur Dresdener Straße. Hier lohnt sich ein Blick nach rechts in Richtung Stadtmitte. Dort steht das einzige erhaltene Stadttor von Stolpen, das immerhin auf das Jahr 1770 datiert ist.

Die Wanderung geht über die Dresdener Straße Maeusebrunnen_Stolpen_kleinhinweg und gleich gegenüber auf einer kleinen Gasse auf den Platz Vorwerk. Außer, dass dieser Platz einfach nett aussieht und eine super Nachbarschaftsgemeinschaft erzeugen kann oder sogar hat, fällt der putzige Brunnen in der Mitte auf. Im engeren Stadtgebiet von Stolpen Stolpener_Maeuse_kleinkann man an ganz vielen Stellen Mäuse entdecken, die irgendetwas anstellen. Es ist für Kinder ein wunderbares Spiel, die Mäuse zu entdecken. An diesem Brunnen fressen sie sich gerade durch ein großes Stück Käse und werden von einer Katze beobachtet.

Jetzt kommt das letzte Stückchen der Wanderung. Dazu geht es in der linken hinteren Ecke des Platzes Vorwerk weg und man gelangt auf die Neustädter Straße und danach an die Schützenhausstraße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich der Ausgangspunkt der Wanderung.

Auf dieser Runde kann man schon so einiges Interessantes entdecken und die hässlichen Strecken über Landstraßen halten sich, mit Ausnahme der Pirnaer Landstraße, in Grenzen. Mir haben besonders das Stadtviertel Altstadt, das Schloss Helmsdorf und die beiden Feldwege bei Stürza gefallen. Das nächste Kleeblatt ist der Weg nach Heeselicht, den man ganz gut mit dieser Wanderung kombinieren kann. Damit spart man sich das doppelte Wandern der Alten Napoleonstraße.

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    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Stolpen Schützenhausstraße mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Stolpen, Altstadt
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 3,00€

Stolpen Heeselicht

Von der Stadt Stolpen gehen einige Wanderwege wie ein Kleeblatt vom Zentrum in die einzelnen Ortsteile. Bei dieser Wanderung handelt es sich um die südöstliche Richtung zur Ortschaft Heeselicht. Der Startpunkt ist der Parkplatz Burg gleich an der Schützenhausstraße und am Ende bzw. Ortseingang von Stolpen. Zwischen dem Parkplatz und der Stadt befindet sich der Birkenweg, auf dem man nach links loswandert. Nach 200 Metern erreicht man das Gogelmoschhaus, in dem man zu sehr angenehmen Preisen an Wochentagen zu Mittag essen kann (nur mit Voranmeldung) und sehr abwechslungsreiche Veranstaltungen stattfinden. Die Wanderung geht weiter zwischen dem Park unterhalb der Burg und den Feldern. Wanderweg_Schlossberg_kleinNach 400 Metern erreicht man die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich, der man nach links den Schlossberg hinunter folgt. Am Ende des Abstiegs erreicht man die Bahnhofsstraße. Auf ihr geht es weiter geradeaus der Wanderwegmarkierung hinterher. Rechts von der Straße befindet sich das Stolpener Freibad, das aber verständlicherweise nur im Sommer geöffnet hat.

Es geht weiter auf der Bahnhofstraße zuerst an einem Baumarkt, dann an einem Obstmarkt vorbei und dann über die Schienen. Zumindest im Winter 2022/23 war dieser Bahnübergang noch unbeschrankt und deshalb dürfen die Autos nur mit 10 km/h  passieren, aber durch den Hubbel in der Straße bekäme eine schnellere Fahrt dem Auto auch nicht besonders gut. Gleich hinter dem Bahnübergang befindet sich auf der linken Straßenseite eine Schweinemastanlage. Ferkelzuchtanlage_Stolpen_kleinIch bin jetzt so ungefähr zehnmal an dieser Anlage vorbeigewandert und muss sagen, dass es schon jedes Mal mehr oder weniger gestunken hat. Auch wenn man nicht direkt neben der Halle Wohnhäuser sieht, so stehen die ersten Häuser doch in einer Entfernung von nur 160 Metern Luftlinie. Ganz besonders komisch finde ich, dass auf dem großen Plakat irgendetwas von abgedeckten Jauchebecken steht, aber gleich oberhalb des Geländes ein offenes Becken zu sehen ist.

Nach dieser Geruchsbelästigung oder positiv ausgedrückt dieser Landluft geht es auf der Alten Napoleonstraße raus aus Stolpen. Die Fahrstraße ist nicht der perfekte Wanderweg, aber die Autos haben eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h und an den Schutzvorrichtung_Obstplantage_Stolpen_kleinmeisten Tagen sind auch nur Einheimische auf der Straße unterwegs. Es geht an einer ziemlich großen Obstplantage mit einer interessanten Schutzvorrichtung gegen Vögel vorbei und dann auf einer Allee über die Felder bis nach Heeselicht. Nachdem man die ersten paar Meter durch die Ortschaft gewandert ist, erreicht man die gut befahrene Basteistraße. Gleich an der Kreuzung sind zwei Stellen beachtenswert. Auf der rechten Straßenseite steht ein historischer Wegweiser aus ungefähr dem Jahre 1850, der die Ziele Pirna, Bad Schandau, Stolpen und Neustadt anzeigt und auf der linken Straßenseite befindet sich ein Denkstelle_Heeselicht_kleinDenkmal an die Kriegsgefallenen des Ersten Weltkriegs in Form eines Pavillons. Sehr ungewöhnlich fand ich, dass ich jetzt schon zweimal einer Katze in dem Häuschen begegnet bin. Auf der Basteistraße wandert man aber nur ca. 100 Meter, um dann gleich nach rechts auf die Hofestraße abzubiegen. Man folgt immer noch der Wanderwegmarkierung gelber Strich. Gleich hier am Marktplatz bietet sich auch eine Abkürzung an, die zwar bei weitem nicht so schön ist, aber auch ein paar interessante Punkte passiert.

Man könnte also jetzt hier am Marktplatz eine Abkürzung über den Steinweg nehmen, der ausgeschildert ist mit Märzenbecher-Wildgehege_Heeselicht_kleinRundweg, Wildgehege und Bockmühle. Das ist, wenn man die Tour irgendwann im Jahr außerhalb von März und April unternimmt, eine Alternative und spart einem 3,7 Kilometer Strecke und 101 Höhenmeter ein. Dafür verpasst man den wunderbaren Weg durch das Polenztal, den man mindestens im März und April unbedingt besuchen sollte. Ich würde deshalb empfehlen, dem gelben Strich weiter zu folgen. Es geht also über die schon genannte Hofestraße und gleich nach rechts hinunter. Der Weg verläuft parallel zum Bachlauf und führt bis zur Scheibenmühle. Damit erreicht man den Bach Polenz, der bachaufwärts (also nach links) gewandert wird. Maerzenbecher_Polenztal_kleinAb der Polenz folgt man der Wandwegmarkierung roter Punkt roter Punkt. Wenn denn nicht gerade die Märzenbecherblütezeit ist, kann man vollkommen ungestört durch das Tal wandern. Maerzenbecher_Detail_Polenztal_kleinObwohl dieses wirklich schön ist, trifft man nur sehr selten andere Wanderer und so kann man die Natur und den dahinfließenden Bach genießen. Nur an zwei Stellen geht es mal ein paar wenige Höhenmeter aufwärts und an zwei Stelle ist der Weg etwas schmaler.

Nach etwas weniger als vier Kilometern erreicht man die Fahrstraße zwischen Cunnersdorf und Langenwolmsdorf bzw. der Bockmühle (www.bockmuehle-hohnstein.de). Auf der Straße geht es nach links (wenn man von dem Polenzweg/den Märzenbechern kommt) der Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich hinterher und man muss den Aufstieg (52 Höhenmeter) aus dem Polenztal bewältigen. Adler_Luschdorfhof_kleinOben angekommen, passiert man auf der Straße den Luschdorfhof. Hier würde die Abkürzung herauskommen, wenn man sie denn gegangen wäre. Die Wanderung geht weiter auf der Straße in Richtung Stolpen/Langenwolmsdorf. Nach ½ Kilometer überquert man die Landstraße zwischen Heeselicht und Langenwolmsdorf. Ab hier ist der asphaltierte Weg für Fahrzeuge gesperrt und man muss ihn sich Dynamo_Schutzhuette_kleinnur noch mit Fahrradfahrern teilen. Nachdem man fast einen Kilometer auf diesem ruhigen Weg gewandert ist, taucht auf der linken Seite eine Schutzhütte (die gesamte Rückseite ist ein Dynamo Dresden Logo) auf. Aussicht_Bergers_Hoehe_auf_Stolpen_kleinHier wird der markierte Weg nach links verlassen und es geht die Bergers Höhe aufwärts. Der Aufstieg ist nicht besonders anstrengend (20 Höhenmeter) und dafür wird man mit einem sehr netten Panoramablick belohnt. Man folgt weiter dem Betonplattenweg und erreicht den oberen Punkt der schon bekannten Obstplantage. Diese ist schnell durchschritten und dann gelangt man wieder auf die Napoleonstraße mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich. Für das letzte Stück der Wanderung geht es jetzt nach rechts den bekannten Hinweg wieder zurück. Man passiert also die Ferkelzuchtanlage, den Bahnhof von Stolpen und hinter dem Obstbauernhof geht es auf der Bahnhofstraße weiter. Am Freibad von Stolpen verlässt man die Straße und wandert über den Schlossberg (Feldweg) hoch in Richtung Burg. Bevor rechts der Stadtwald anfängt, wird der gelb markierte Weg verlassen und man wandert wenige Meter neben dem Waldrand in einem Bogen um die Burg. Damit gelangt man zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Parkplatz Burg.

Durch das lange Stück durch das Polenztal und die schöne Aussicht von der Bergers Höhe hat mir die Wanderung sehr gut gefallen und solange man die Runde nicht zu einem der überlaufenen Wochenenden unternimmt, hat man auch eine angenehme Ruhe auf der Strecke.

Download file: HEESELICHT_V3_AGZ.GPX

 

Die gleiche Strecke mit der Abkürzung von Heeselicht zum Luschdorfhof ohne das Polenztal:

Download file: HEESELICHT_V3__ABKUERZUNG_AGZ.GPX

Stolpen Langenwolmsdorf

Von der Stadt Stolpen gehen einige Wanderwege wie ein Kleeblatt vom Zentrum in die einzelnen Ortsteile. Bei dieser Wanderung handelt es sich um die östliche Richtung zur Ortschaft Langenwolmsdorf. Der Startpunkt ist der Parkplatz Burg gleich an der Schützenhausstraße und am Ende bzw. Ortseingang von Stolpen. Zwischen dem Parkplatz und der Stadt befindet sich der Birkenweg, auf dem man nach links loswandert. Nach 200 Metern erreicht man das Gogelmoschhaus, in dem man zu sehr angenehmen Preisen an Wochentagen zu Mittag essen kann (nur mit Voranmeldung) und sehr abwechslungsreiche Veranstaltungen stattfinden. Die Wanderung geht weiter zwischen dem Park unterhalb der Burg und den Feldern. Wanderweg_Schlossberg_kleinNach 400 Metern erreicht man die Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich, der man nach links den Schlossberg hinunter folgt. Am Ende des Abstiegs erreicht man die Bahnhofsstraße. Auf ihr geht es weiter geradeaus der Wanderwegmarkierung hinterher. Rechts von der Straße befindet sich das Stolpener Freibad, das aber verständlicherweise nur im Sommer geöffnet hat.

Es geht weiter auf der Bahnhofstraße zuerst an einem Baumarkt, dann an einem Obstmarkt vorbei und dann über die Schienen. Zumindest im Winter 2022/23 war dieser Bahnübergang noch unbeschrankt und deshalb dürfen die Autos nur mit 10 km/h  passieren, aber durch den Hubbel in der Straße bekäme eine schnellere Fahrt dem Auto auch nicht besonders gut. Gleich hinter dem Bahnübergang befindet sich auf der linken Straßenseite eine Schweinemastanlage. Danach geht es auf der Alten Napoleonstraße aus Stolpen raus. Die Wanderung auf der Fahrstraße ist nicht der perfekte Wanderweg, aber die Autos haben eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h und an den meisten Tagen sind auch nur Einheimische auf der Straße unterwegs. Im Anschluss an die Schweinemastanlage erreicht man eine Obstplantage, die in der Mitte durch einen Feldweg geteilt ist. Hier geht es nach links den Hang hinauf. Aussicht_Bergers_Hoehe_auf_Stolpen_kleinDer Weg ist mit Bergers Höhe/Bockmühle ausgeschildert. und mit Betonplatten ausgelegt, was heutzutage im Gegensatz zu früher ungewöhnlich ist. Nach ziemlich genau einem Kilometer erreicht man Bergers Höhe, von der man einen sehr schönen Blick auf Stolpen und die Burg hat.

Auf der anderen Seite des Hügels geht es fast die gleichen Höhenmeter (genauer gesagt 45 Höhenmeter) wieder hinunter. An der nächsten Kreuzung steht eine Schutzhütte. Bei dieser Wanderung sieht man überhaupt nicht, dass auf der Rückseite der Hütte ein großes Dynamo-Logo gemalt ist, da die Wanderung nach links wieder in Richtung Stolpen abbiegt. Markiert ist dieser sehr angenehm ausgebaute Radweg mit dem grünen Strich grüner Strich. Irgendwie haben die Radfahrer den Weg noch nicht entdeckt, jedenfalls hatte ich bisher das Glück, den Weg ganz für mich alleine zu haben. Viadukt_Viebigt_kleinNach einem Kilometer quert man die Bahnlinie noch einmal und das Besondere ist, dass die Bahn mit einem sehr schönen Viadukt über den Radweg führt. Das Viadukt stammt immerhin aus dem Jahr 1880 und dafür sieht es sehr gut erhalten aus. Wegweiser_Langenwolmsdorf_kleinNach ein paar hundert Metern erreicht man die Stadtgrenze von Stolpen bzw. Langenwolmsdorf. An der ersten Kreuzung in Langenwolmsdorf steht auf der rechten Straßenseite ein historischer Wegweiser nach Stolpen und Cunnersdorf. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert und sieht dafür noch super gut erhalten aus.

Hier wird der grün markierte Wanderweg verlassen und es geht nach rechts auf der Hauptstraße weiter. Jetzt startet die wilde Erkundung von Langenwolmsdorf, die schon ein bisschen Ähnlichkeit mit einem Strickmuster hat. Grossensberg_kleinIch hoffe, meine Beschreibung ist verständlich und richtig. Die Hauptstraße endet auf der Stolpener Straße, auf der es eigentlich nach rechts gehen würde, aber nach links befindet sich der Zugang zum Großensberg. Dazu wandert man 200 Meter auf der leider gut befahrenen Landstraße, bis nach rechts der Zugang ausgeschildert ist. Der Weg führt gut sichtbar den Hang hinauf, ein wenig seltsam erscheint nur, dass wenige Meter links davon ein weiterer Weg mit einer Baumreihe zu sehen ist. Aussicht_Grossensberg_kleinDer Feldweg macht einen Rechts- und dann einen Linksknick und schon gelangt man auf den Großensberg. Sehr erfreulich ist, dass man von hier oben einen sehr guten Rundumblick genießen kann und gleich zwei Vermessungspunkte zu sehen sind. Der steinerne Pfeiler stammt aus dem Jahr 1865 und beinhaltet folgende Inschrift: Station GROSSENBERG der Kön.Sächs. Triangulirung (das habe ich nicht falsch abgeschrieben, sondern es steht tatsächlich so auf der Säule) 1865. Der zweite Vermessungspunkt ist aus neuerer Zeit und befindet sich auf der anderen Seite.

Der weitere Weg geht erstmal die gleiche Strecke zurück. Ich fand die Allee viel reizvoller und Kirchkerndepot_kleindeshalb bin ich die dann auch bis zur Straße hinunter gewandert. Ganz lustig sah ein Baumstamm in der Allee aus, dort rieselten lauter Kirschkerne heraus. Ob es irgendein Tier ist, das in dem Stamm Vorräte angelegt hat, oder tatsächlich die Kirschen dort hineingefallen sind und unten wieder herauskommen, habe ich leider nicht herausgefunden. Auf jeden Fall ist es schon ein ansehnlicher Hügel Kerne geworden. Am Ende der Allee geht es auf der Landstraße nach links in Richtung Langenwolmsdorf. Um ganz ehrlich zu sein, das ist überhaupt kein schöner Weg zum Wandern, aber leider kommt man nicht anders zum Großensberg. In der Ortschaft sind dann so mehr oder weniger Bürgersteige vorhanden, Historische_Bruecke_Bergstrasse_Langenwolmsdorf_kleinaber nach 180 Metern im Ort wird die Hauptstraße nach links auf die Bergstraße verlassen und es geht in die Richtung zur Kirche bzw. zum Erbgericht. An der Stelle, an der sich die Hauptstraße und die Bergstraße gabeln, steht heutzutage nur noch eine wenig genutzte Bruchstein-Bogenbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Gleich mehrere Male, als ich an dem Erbgericht (www. gasthof-erbgericht.de) vorbeigekommen bin, standen ungewöhnlich viele Autos vor der Türe. Wenn man sich die Bewertungen zu dem Restaurant auf Google anschaut, dann ist das Besucheraufkommen aber kein Wunder. Kriegsgraeber_Langenwolmsdorf_kleinGleich neben der Gaststätte befindet sich der Friedhof und die dazu passende Kirche. Vollkommen unauffällig sind sieben Einzelgräber und ein Gemeinschaftsgrab an der rechten Friedhofswand. Dabei handelt es sich um Fahrgäste eines Zuges, der am 19. April 1945 von Flugzeugen in Langenwolmsdorf beschossen wurde. In der Dorfchronik ist von insgesamt 15 Toten im Bereich des Friedhofs zu lesen. Dabei sind auch neun namenlose Tote erwähnt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Friedhofs steht ein großer Gedenkstein für die Toten des 1. Weltkriegs und zwei weitere Steine mit Namen aus den Jahren 1914 – 1918.

Von dem Friedhof/der Kirche kommend geht es nach links auf der Bergstraße weiter. Schon bald gelangt man auf die Hauptstraße zurück, auf der man Rathaus_Langenwolmsdorf_kleinaber auch nur ganz wenige Meter geht, bis auf der rechten Straßenseite das Rathaus (unübersehbarer Schriftzug am Haus) steht. Links neben dem Rathaus beginnt der Bahnhofsweg, der ziemlich gleichbleibend neben der Hauptstraße entlangführt, aber viel angenehmer und ruhiger zu wandern ist. Irgendwie ist es ein bisschen komisch, wenn eine Straße „Weg“ heißt, aber nach ein paar Metern wird der Weg zu einem reinen Fußweg. Ziemlich am Ende des Bahnhofswegs passiert man noch ein größeres Bauernhaus auf der rechten Straßenseite und dann geht es nach links wieder bis zur Hauptstraße. ungewoehnliche_Strasse_Langenwolmsdorf_kleinDiese wird nur überquert und gegenüber geht es auf dem leicht ansteigenden Weg hoch. Ich habe mich gleich mehrmals nicht da lang getraut, da schon nach wenigen Metern ein geöffnetes Tor dort steht. Auf meiner letzten Runde traf ich aber zwei Damen, die mir sagten, dass man ohne Probleme durchgehen dürfte. Es soll noch nicht mal ein Privatweg sein und so kann man mal ein kleines Stückchen der Hauptstraße abkürzen. Man gelangt also wieder mal auf die Hauptstraße, der man nach links folgt. Gleich nach wenigen Metern steht auf der linken Straßenseite ein Haus mit einer Solaranlage auf dem Dach. Wenn man genauer hinschaut, ist das Haus schon so eine gewaltige Ruine, dass überhaupt keine einzige Dachpfanne mehr auf der südlichen Seite liegt. Wer baut darauf denn noch eine Solaranlage? Wirklich verwunderlich, auf welche Ideen die Leute kommen.

Auch wenn es jetzt für 1 ½ Kilometer auf der Hauptstraße entlang geht, so ist das Wandern auf diesem Teilstück nicht besonders unangenehm, da der größte Teil des Verkehrs vorher abgebogen ist. Kurz vor dem Ortsrand befinden sich links und rechts der Straße ein Kunsthandwerkerhaus (www.ratags.de), eine Bauernwirtschaft und noch so ein paar Häuser. In das Kunsthandwerkerhaus kann das Einkehren ziemlich teuer werden, aber es gibt auch extra ein paar Bänke vor den Häusern, Steinberg_kleindamit sich die Männer draußen ausruhen können, während die Damen drinnen stöbern. Vielleicht unternehmen die Männer aber inzwischen auch einen Abstecher gleich gegenüber über den Steinbergweg hoch auf den Steinberg. Das ist nur ein Hügel, auf dem man aber eine Trinkwasseranlage entdecken kann und einen schönen Blick in die Landschaft hat.

Der Rückweg führt erstmal 300 Meter vom Kunsthandwerkerhaus auf der Hauptstraße zurück, bis nach rechts eine Alpakafarm und ein Schießplatz ausgeschildert sind. Alpakas_Langenwolmsdorf_kleinDiesen kleinen Abstecher sollte man unternehmen, da die Alpakas durch ihren lieben Gesichtsausdruck einfach gute Laune ausstrahlen. Da Alpakas die Lieblingstiere meiner großen Tochter sind, kennen wir in der Sächsischen Schweiz schon so einige Herden, aber diese hier ist mit Abstand die größte Gruppe. Teich_Alte_Ziegelei_Langenwolmsdorf_kleinWenn man noch ein kleines Stückchen an den Weiden der Alpakas vorbei wandert, erreicht man einen Teich, der als alte Ziegelei beschrieben wird. Hier wurde früher Lehm abgebaut und Ziegel gebrannt. Irgendwann ist das Areal geflutet und als Badeteich genutzt worden. Heutzutage ist nur noch der Teich vorhanden, der jetzt als Angelgewässer genutzt wird.

Es geht wieder auf die Hauptstraße zurück und nach rechts den bekannten Weg weiter. Spitzenhaus_Langenwolmsdorf_kleinNachdem man ungefähr 400 Meter auf der Straße weiter gewandert ist, steht links ein kleines unscheinbares Feuerwehrhaus. Auch wenn ich vielleicht übertreibe, aber das Gebäude ist so klein, dass es fast die Ausmaße eines heutigen Feuerwehrautos hat. Erfreulich ist aber, dass es aus dem Jahr 1903 und noch immer sehr gut in Schuss ist. Nach ungefähr 700 Metern geht wieder nach rechts eine Abkürzung hoch. Wer  etwas anders wandern möchte, der geht die 100 Meter bis zur nächsten Kreuzung weiter und dann nach rechts. Beide Möglichkeiten gelangen wieder auf die Hauptstraße, die diesmal entlang gewandert wird. Netterweise ist überall ein Bürgersteig vorhanden und nach ungefähr 800 Metern könnte man nochmal nach rechts abbiegen. Hier befinden sich ein Kindergarten, eine Grundschule und ein Sportplatz. Gleich daneben ist ein weiterer Angelteich, der von der Straße nicht zu sehen ist, sich aber als Rastplatz sehr gut anbietet.

Und weiter geht es für den letzten ½ Kilometer auf der gut befahrenen Hauptstraße (vom Angelteich kommend) nach rechts. Nach dem besagten ½ Kilometer biegt nach links die immer noch bekannte Straße vom Hinweg ab und es geht weiterhin auf der Hauptstraße entlang. Die Unterschiede zum vorhergehenden Teilstück sind, dass kein Bürgersteig mehr vorhanden ist, aber dafür auch nur relativ wenig Autos unterwegs sind. Vogelhaus_Hauptstrasse_Langenwolmsdorf_kleinDann erreicht man wieder die schon bekannte Wegsäule auf der linken Straßenseite und hier geht es auf der Hauptstraße und der grünen Wanderwegmarkierung grüner Strich weiter. Sehr interessant sind die vielen Bauernhöfe, die hier an der Hauptstraße deutlich zu erkennen sind. Teich_Hauptstrasse_Langenwolmsdorf_kleinÜberall führt eine längere Zufahrt zu einem Dreiseitenhof. Schön sieht auch der große Teich gegenüber der Hausnummer 15 aus. Da knapp unterhalb des Teichs vormals eine  Mühle vorhanden war, würde ich mal tippen, dass der Teich ursprünglich der Mühlteich gewesen ist.

Knapp unterhalb des Teichs erreicht man dann auch wieder die bekannte Bahnhofsstraße, auf der es in die Richtung des Ausgangspunkts (also nach rechts) geht. Man passiert wieder den Baumarkt, das Stolpener Freibad und dann geht es den Feldweg Schloßberg hoch. Nachdem man den Stadtwaldrand erreicht hat, würde es eigentlich auf dem direkteren Weg nach rechts gehen, aber wenn man schon so weit gewandert ist, lohnt sich auch noch der Abstecher hinauf zur Burg bzw. Burg_Stolpen_von_unten_kleindem sehenswerten Marktplatz. Zuerst passiert der immer noch grün markierte Wanderweg den unteren Rand der Burg mit seinen Basaltsäulen. Gleich daneben steht die Stadtkirche Stolpen. Hier sollte man einen Stadtkirche_Stolpen_kleinkurzen Blick reinwerfen, da das Kirchengebäude sehr schön ist. An der Kirche verlässt die Wanderung den grün markierten Wanderweg und geht links neben der Kirche auf dem Weg Unterm Schloß weiter. Gleich neben der Kirche bzw. der Straße Unterm Schloß stehen drei uralte Grabsteine, die früher auf dem Friedhof vor der Kirche gestanden haben.

Die Wanderung führt über die zweite Straße (Kirchgasse) hinunter zum Basaltsaeulen_Markplatz_kleinMarkt. Hier fallen das Kunstwerk mit den Basaltsäulen und die Postmeilensäule besonders auf. Das letzte Stückchen der Postmeilensaeule_Marktplatz_kleinWanderung führt von der unteren rechten Ecke (von der oberen Seite gesehen) des Marktplatzes auf der Bischofswerdaer Straße bis zum Ausgangspunkt zurück.

Das Ziel der fünf Stolpener Kleeblatt-Wanderungen ist, möglichst in jeden Ortsteil einmal gewandert zu sein. Obwohl so einige Mitmenschen an der Erkundung von Langenwolmsdorf gearbeitet haben, ist leider nur dieser Weg mit einem Hin- und Zurückwandern auf der fast gleichen Strecke zustandegekommen. Das ist ziemlich schade, aber trotzdem passiert man dadurch so einige sehr interessante Stellen wie z.B. das Bahnviadukt, den Großenberg, die Kriegsgräber und das Kunsthandwerkerhaus.

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Stolpen Rennersdorf

Von der Stadt Stolpen gehen einige Wanderwege wie ein Kleeblatt vom Zentrum in die einzelnen Ortsteile. In dieser Wanderung handelt es sich um die nordwestliche Richtung zur Ortschaft Rennersdorf. Der Startpunkt ist der Parkplatz Altstadt an der Schützenstraße. Links neben dem Parkplatz (wenn man von der Straße aus schauen würde) geht ein Weg den Hang hinunter. Markiert ist der Weg mit dem gelben Strich gelber Strich. Er endet auf der Wesenitztalstraße, die nach links für 140 Meter weiter gewandert wird. Dann biegt der markierte Wanderweg nach rechts ab, aber die Wanderung führt nach links auf dem asphaltierten Kirchsteig weiter. Geradeaus sieht man sechs große Windräder. Sie sind ein hervorragender Brettmuehle_Stolpen_kleinOrientierungspunkt und der Wendepunkt dieser Wanderung. Schon bald erreicht man Neudörfel und damit gleich am Ortseingang die Brettmühle. Das Gelände dieser sehr gut gepflegten Mühle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird durchquert und knapp dahinter wird die dazugehörige ähnlich alte Brücke über die Wesenitz passiert. Die Wanderung folgt der asphaltierten Straße an der Wesenitz flussaufwärts. Von der Brettmühle aufwärts heißt die Straße Mühlenweg. Nach ein paar hundert Metern stößt man wieder auf eine Wesenitztalstraße (ich glaube aber nicht, dass es die gleiche Straße wie unterhalb des Stolpener Parkplatzes ist) der man nach links weiter folgt. Die Straße endet nach etwas mehr als 300 Metern auf der Alten Hauptstraße. Gleich an der Kreuzung befindet sich rechts der Straße ein Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen der zwei Weltkriege erinnert. Auf der Alten Hauptstraße geht es eigentlich nach rechts, aber ein Blick nach links lohnt sich auch. Rueckseite_Kammergut_Rennersdorf_kleinIn 200 Metern Entfernung steht das große Gebäude des ehemals kurfürstlichen Kammergutes Rennersdorf. Es ist von beiden Seiten ein prachtvolles Gebäude, aber seit 1990 unbewohnt und das ist an dem Gebäude nicht spurlos vorbeigegangen. Das ist super schade, aber wer kann schon die notwendigen Sanierungsarbeiten bezahlen und das Gebäude dann auch noch weiter erhalten?

Die Wanderung geht also wie schon gesagt von der Wesenitztalstraße nach rechts Erbgericht_Rennersdorf_kleinauf die Alte Hauptstraße. Auf der linken Straßenseite steht das ziemlich große Erblehngericht, das im Kern aus dem 16. Jahrhundert und 1763 sein soll. Nachdem man ungefähr einen Kilometer auf der Alten Hauptstraße gewandert ist, erreicht man auf der rechten Seite die Straße nach Schmiedefeld. Sandsteinsaeule_Richtung_Schmiedefeld_kleinGenau auf der rechten Ecke steht eine Sandsteinsäule mit dem Hinweis nach Schmiedefeld und der Entfernungsangabe ½ Stunde. Beeindruckend ist, dass die Säule schon seit 1860 dort steht und sich damit natürlich unter Denkmalschutz befindet. Die Alte Hauptstraße ist mit dem gelben Strich gelber Strich markiert und diese Markierung biegt ¼ Kilometer hinter der Straße nach Schmiedefeld nach links auf die Felder ab. Windraeder_Rennersdorf_kleinDamit tauchen dann die großen Windräder links und rechts des Feldweges sehr dominant auf. Als ich die Wanderung unternommen habe, war ich wirklich überrascht, wie leise sie gewesen sind. Obwohl es ziemlich windig war, habe ich nicht die Flügel, sondern eher die Maschinenhäuser bzw. die Getriebe in den Kisten gehört. Ehrlicherweise muss ich natürlich sagen, dass der Wind von hinter mir kam, aber am Ortsrand war kein Geräusch von den Windrädern zu hören. Erst bei einer Entfernung von 480 Metern konnte ich das beschriebene Geräusch hören. Vielleicht liegt es daran, dass ich in meinem Alter schon nicht mehr so perfekt höre wie junge Leute, aber auf jeden Fall finde ich die Abstandsregel mit den 1.000 Metern damit ganz realistisch und die Windräder sollten auch keine Anwohner stören. Der markierte Wanderweg biegt hinter dem ersten Windrad nach links ab und man passiert eins der Windräder ganz nah (ungefähr 20 Meter). Hier konnte ich das Rauschen der Flügel und die Geräusche aus dem Maschinenhaus ganz deutlich hören, aber so nah wohnt ja normalerweise auch keiner.

Von rechts stößt der Nullweg zu dem eingeschlagenen Wanderweg dazu und die Markierungen gelber Strich und gelber Punkt verlaufen Jauchebecken_Rennersdorf_kleinein Stück bis zur nächsten Landstraße parallel. Gleich an der Kreuzung der beiden Wege fällt das große Jauchebecken auf. Sehr ungewöhnlich fand ich, dass der Füllstand in dem Becken innerhalb von einem Vierteljahr von fast leer auf ganz voll angestiegen war. Die Kantenlängen des Beckens sind 34 x 34 Meter und die Beckenhöhe würde ich auf mehr als zwei Meter tippen. Damit sind das mehr als 2.000 m³ und man kann so einige Felder damit düngen. Pro Quadratmeter werden pro Jahr maximal fünf Liter Jauche aufgebracht. Damit sollte der einmalige Inhalt für 400.000 m² reichen.

Halbmeilenstein_Rennersdorf_kleinIm Verhältnis zu dem Becken ist der Halbmeilenstein gleich neben der Straße und der einzigen Birke wirklich unscheinbar, aber dafür umso älter. Diese Säule/Stein dürfte vom Anfang des 18. Jahrhunderts stammen, da sie bei beim Generalvollmacht Magister Adam Friedrich Zürner (1679 – 1742) beauftragt wurde.

Jetzt kommt die hässlichste Stelle auf dieser Wanderung. Man folgt nach links dem gelben Punkt gelber Punkt für 270 Meter auf der Stolpener Landstraße. Hier dürfen die Autofahrer 100 km/h fahren und das ist für Wanderer wirklich kein Vergnügen. Auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte: auf einer Landstraße wandert man immer auf der linken Straßenseite, damit man noch rechtzeitig sehen kann, wenn ein Schritt nach links empfehlenswert wäre. Ein Arm oder eine Schulter, die einen Außenspiegel berührt hat, versaut einem gewaltig die Wanderung. Nach den besagten 270 Metern biegt die Wanderung nach rechts ab und man weiß auf einmal einen einfachen Feldweg zu genießen. Der Nullweg führt durch ein kleines Waldgebiet. Auf der anderen Seite erreicht man einen Modellflugplatz mit einem deutlich sichtbaren Schutznetz. Meistens ist es in der komischen senkrechten Kiste versteckt. Der Wanderweg kreuzt einmal die Alte Stolpener Straße und nach ein paar hundert Metern auf einem Feld geht es wieder in einen Wald hinein. Nach 300 Metern in dem Wald steht auf einmal ein einsamer Wegweiser des Bischofswegs. Interessanter ist der kleine rote Pfeil auf der Rückseite des Baums. Grabmal_Familie_Petzoldt_kleinEs ist ein Abstecher von 800 Metern (einfacher Strecke) zu zwei Kriegsgräbern. Beide Gräber sind von Familien, die den Selbstmord als letzten Ausweg gesehen haben, um sich der Verfolgung und Verhaftung durch die Rote Armee zu entziehen. Grabstein_Eheleute_Ulbricht_kleinBeide Gräber sind heutzutage durch mehrere Schilder und Tafeln gut im Wald sichtbar. Auf den Tafeln sind Ausschnitte aus dem Buch „1945 – Kriegsende in der Sächsische Schweiz“ abgedruckt, an dem ich ein ganz kleines bisschen mitwirken durfte.

Die Wanderung geht wieder zurück bis auf den Bischofsweg und die gelbe Wegmarkierung gelber Punkt. Hier wandert man in Richtung Stolpen weiter. Die Helmsdorfer Straße wird überquert und der hohe Sendemast auf der linken Wegseite passiert. Der Bischofsweg führt erst über die Wesenitz mit einer kleinen Brücke und steigt dann durch einen ziemlich hohen Hohlweg bis in den Ortsteil Altstadt auf. Nachdem man die erste Kreuzung hinter dem Bischofsweg erreicht hat, Vogelbrunnen_Altstadt_Stolpen_kleinsollte man zuerst seine Aufmerksamkeit dem Brunnen auf der gegenüberliegenden Kreuzungsseite widmen. Es ist der sogenannte Vogelbrunnen mit gleich mehreren Bronzevögeln. Das sieht sehr nett aus. Von der Kreuzung folgt man der Wanderwegmarkierung blauer Punkt blauer Punkt in Richtung Stolpen St_Lorenz_Kirche_Altstadt_Stolpen_klein(also vom Bischofsweg nach links). Schon bald passiert man die St. Lorenz Kirche und es geht auf der Oberen Straße aus der Ortschaft raus. Gleich am Ortsrand vor dem Feld steht ein uraltes Kreuz am rechten Straßenrand. Kreuz_Obere_Strasse_Altstsdt_Stolpen_kleinEs soll aus dem Jahr 1572 sein und man kann die Inschrift trotzdem immer noch sehr gut lesen. Der Text ist: „A. 1572, d. 16. Septbr. stürzte der Richter zu Altstadt Balthasar Mittag an Urban Leuners Hochzeit mit dem Pferde allhier, das ihn mit dem Sattel erdrückte das er hier Tod blieb.“

Die Straße steuert sehr gerade auf das Zentrum von Stolpen zu, ändert aber zwischendurch ihren Namen in Altstädter Weg. Man folgt ihr, bis sie auf der Pirnaer Landstraße endet. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein Bürgersteig und man wandert weiter in Richtung der Innenstadt. Niedertor_Dresdener_Strasse_Stolpen_kleinNachdem die Pirnaer Landstraße einen Knick nach links macht, biegt nach rechts die Dresdener Straße zum Stolpener Markt ab. Wenn man die Dresdener Straße hinauf schaut, dann sieht man noch eins der Tore der ehemaligen Stadtmauer. Das Tor wird auf das Jahr 1770 datiert. Gleich an der ersten Möglichkeit auf der linken Seite verlässt man die Dresdener Straße wieder und es geht zu einem kleinen Platz namens Vorwerk. Maeusebrunnen_mit_Muetze_kleinIrgendwie finde ich diese Stelle nett und besonders gefällt mir der Mäusebrunnen in der Mitte. Als ich die Runde gedreht habe, hatte anscheinend jemand seine Mütze verloren und jetzt wärmte sich die Mieze auf dem Beckenrand damit. Auf der anderen Platzseite führt eine kleine Gasse runter bis zur Schützenhausstraße und damit zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Die Runde hat mir, mit Ausnahme der 270 Meter auf der Stolpener Landstraße, sehr gut gefallen. Damit ist dann eine der fünf Wanderungen zu den Ortsteilen von Stolpen absolviert. Wem die Runde noch zu kurz gewesen ist (wie z.B. mir), der kann auch gleich noch den Schlenker nach Helmsdorf dranhängen.

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Stolpen Lauterbach

Von der Stadt Stolpen gehen einige Wanderwege wie ein Kleeblatt vom Zentrum in die einzelnen Ortsteile. Diese Wanderung hier geht in die nordöstliche Richtung zur Ortschaft Lauterbach. Der Startpunkt ist der Parkplatz Altstadt an der Schützenstraße. Links neben dem Parkplatz (wenn man von der Straße aus schauen würde) geht ein Weg den Hang hinunter. Markiert ist der Weg mit dem gelben Strich gelber Strich. Er endet auf der Wesenitztalstraße, die man für 140 Meter nach links weiter wandert. Brettmuehle_Wesenitz_kleinDann biegt der markierte Wanderweg nach rechts ab, aber die Wanderung führt nach links auf dem asphaltierten Kirchsteig weiter. Schon bald erreicht man Neudörfel und dort gleich am Ortseingang die Brettmühle. historische_Bruecke_Wesenitz_Neudoerfel_kleinDas Gelände dieser sehr gut gepflegten Mühle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird durchquert und knapp dahinter die dazugehörige ähnlich alte Brücke über die Wesenitz passiert. Die Wanderung folgt der asphaltierten Straße an der Wesenitz flussaufwärts. Von der Brettmühle aufwärts heißt die Straße Mühlenweg. Nach ein paar hundert Metern stößt man wieder auf eine Wesenitztalstraße (ich glaube nicht, dass es die gleiche Straße wie die unterhalb des Stolpener Parkplatzes ist), der man nach rechts weiter folgt. Je länger man auf dieser Straße wandert, desto ruhiger wird sie. Walkmuehle_Trommel_kleinSchon bald (genauer gesagt nach 700 Metern) erreicht man die Stadt- bzw. Walkmühle. Ich finde Walkmühle eine sehr gute Beschreibung, da zwischen dem Mühlengelände und der Straße eine große Murmel und der passende Antrieb dazu liegen. Darin sollen Leder und Tuch gewalkt worden sein, was man sich bei der Form des Behälters sehr gut vorstellen kann. Im Moment macht das eigentliche Mühlengelände einen eher abschreckenden Eindruck.
Spätestens ab dieser Mühle ist der Weg durch das Wesenitztal mit dem grünen Strich grüner Strich gekennzeichnet. An der Wesenitz entlang zu wandern ist wirklich sehr schön und auch immer wieder überraschend. So kann man seltene Tiere wie z.B. die Wasseramsel oder den Eisvogel entdecken, die nur einen gravierenden Nachteil haben: sie wollen sich einfach nicht fotografieren lassen (oder so eine Handykamera ist einfach zu schlecht dafür). Buschmuehle_Wesenitz_kleinDann gibt es eine Vielzahl an Mühlen in jeglichem Zustand: zwischen übelster Ruine und perfekt saniertem Gebäude ist alles dabei. So ein Gelände erreicht man nach ungefähr einem Kilometer mit der Buschmühle. Hier ist in den letzten Jahren ziemlich viel saniert und renoviert worden und für die technik- oder fahrzeugverliebten Wanderer gibt es einiges zu bestaunen. In der Wanderkarte Stolpen von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de)  ist auf der gegenüberliegenden Bachseite ein kleiner Punkt mit der Beschreibung Quellfassung markiert. Ich bin schon mehrmals hier entlang gewandert und mir ist die Quelle noch nie aufgefallen, obwohl sie gleich am Weg über die Brücke super einfach zu erreichen ist. Das Wasser in der Einfassung ist glasklar.
Die Wanderung führt aber über den asphaltierten Weg zwischen den Häusern der Buschmühle hindurch und dann geht es auf dem grün markierten Wanderweg aus dem Wesenitztal heraus. Nach dem Aufstieg wandert man an einer schönen Allee namens Buschmühlenweg und einer Weihnachtsbaumplantage entlang. Am Ende des Wegs befindet sich eine Schutzhütte und man geht nach links auf der Straße weiter in Richtung der Ortschaft Lauterbach. Die hier begangene Straße heißt Niedere Straße und endet auf der Haupt- bzw. Ostersaeule_Lauterbach_kleinDorfstraße. Eigentlich führt die Wanderung nach rechts auf der Dorfstraße weiter, aber nach links in Fahrtrichtung Bühlau steht die bemerkenswerte historische  Ostersäule. Von der Kreuzung zwischen Niederer Straße und Dorfstraße sind es nur ganz wenige Meter bis zu dem Platz mit der Ostersäule. Der obere Teil dieses Denkmals stammt immerhin aus dem Jahre 1584 und die eigentliche Säule aus dem Jahr 1884. Hier wird daran erinnert, dass es im Jahre 1584 durch die Einführung des Gregorianischen Kalenders in einem Jahr zwei Ostern gab. Der zeitliche Abstand zwischen den beiden Festen soll 10 Tage gewesen sein.
Es geht wieder auf der Dorfstraße in die Richtung Dorfmitte. Nach 600 Metern Hexenburg_kleinsieht man auf der linken Straßenseite das riesige Erbgericht. Genau hier bietet sich ein Abstecher zu einem äußerst ungewöhnlichen Gebäude an, der Hexenburg. Vom Erbgericht geht es 1,3 Kilometer auf das Feld hinaus in Richtung Bühlau. Das heutzutage als Reitzentrum genutzte Gelände ist ein wirklich sehenswertes Gebäudeensemble. Auf dem gleichen Weg, wie man zur Hexenburg gelangt ist, St_Martin_Kirche_Lauterbach_kleingeht es wieder zurück und ab dem Erbgericht wandert man weiter nach links auf der Dorfstraße. Nach wieder mal 600 Metern erreicht man die St. Martin-Kirche Lauterbach. Besonders auffällig an der Kirche ist, dass vor und auf dem Kirchengelände drei Glocken stehen. Grosse_Glocke_Lauterbach_kleinDiese haben von 1964 bis 2010 ihren Dienst im Glockenturm getan, bis man festgestellt hat, dass die drei Glocken zu schwer für den Turm und den Dachstuhl sind. Deshalb sind sie ausgetauscht worden gegen drei leichtere Exemplare.

Gleich auf der gegenüberliegenden Wasserwerk_Lauterbach_kleinStraßenseite befindet sich der Sportplatz (Eugen-Hoffer-Stadion). Die Wanderung führt im Uhrzeigersinn auf die gegenüberliegende Seite und dann ein kurzes Stück auf der Beyergasse in Richtung Ortsrand, wo man nach links abbiegt und dann sehr angenehm hinter den Gärten und Höfen entlang wandert. Blick_von_Gottloebers_Hoehe_Richtung_Stolpen_kleinNach ein paar hundert Metern passiert man ein Wasserhäuschen auf der rechten Wegseite und dann befindet sich rechts des Weges der Aufstieg auf Gottlöbers Höhe. Es geht ca. 50 Höhenmeter bergauf, um dann mit einer netten Panoramaaussicht belohnt zu werden. Himmelsscheibe_Lauterbach_Gottloebers_Hoehe_kleinSehr schön ist auch, dass hier oben eine Bank-Tisch-Kombination steht und eine Panoramascheibe über alle Berge im Sichtbereich informiert.

Nach dieser schönen Aussicht geht es wieder den kompletten Weg bis zum Sportplatz zurück. Hier bietet es sich an, vor dem Sportplatz die Straße mit dem passenden Namen Am Sportplatz nach links bis zur Durchgangsstraße namens Dorfstraße zu wandern. Auf der Dorfstraße geht es nur ¼ Kilometer nach links, um dann wieder nach links in Richtung Stolpen abzubiegen. Die Straße müsste Mittlere Straße oder auch Bischofswerdaer  Straße heißen. Auf dieser wandert man nur die nächsten 140 Meter bis zum Ortsrand und dort biegt man nach rechts ab. Je länger man auf diesem Weg wandert, desto breiter wird er und endet dann auf der schon bekannten Niederen Straße. Dieser Straße folgt man nach links bis zur Schutzhütte. Diesmal geht es aber nicht der ersten Möglichkeit (also der Buschmühlenstraße) sondern dem zweiten Weg (Röthendorfer Weg) hinterher. Rechts von dem Weg befindet sich wieder die Weihnachtsbaumplantage. Die drei Häuser gegenüber von den Weihnachtsbäumen haben sogar einen eigenen Ortsnamen: Rothendorf. Ich hätte es für einen einzelnen Bauernhof gehalten. Der Feldweg fällt angenehm ab und erreicht bald die nächste Minisiedlung namens Berghäuser. Hier fallen die vielen Pferde auf den unterschiedlichen Koppeln auf. Am Ende des Wegs erreicht man wieder den Weg durch das Wesenitztal und die Stadtmühle. An der Stadtmühle gibt es etliche interessante Sachen zu entdecken. Getriebe_Walkmuehle_Stadtmuehle_kleinWer aber wie ich z.B. nicht so richtig mutig ist, der kann auch schon von der Straße aus einiges sehen. Natürlich das Auffälligste ist die Trommel, um Stoffe und Leder zu kneten. Gleich daneben steht ein großes Getriebe, das von einem Riemen angetrieben wurde und das gleiche Zahnrad wie die Trommel besitzt. Wenn man an dem großen Haus neben der Straße vorbei wandert, fällt auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Türe in den Hang auf. Es ist der ehemalige Eiskeller. Unter dem Gelände führt der Mühlgraben entlang, der auf der südlichen Seite  wieder auftaucht. Sandsteinsaeule_Stadtmuehle_Detail_kleinOben auf dem Mühlgraben steht eine Sandsteinsäule mit einem eingemeißelten Mühlrad. Leider ist es nur im Winter ohne störende Blätter/Vegetation zu erkennen. Gleich unterhalb der Stadtmühle befindet sich eine Straßenbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Sie steht sogar unter Denkmalschutz.

Über diese Brücke wandert man diesmal aber nicht, sondern nach links auf dem Insektenhotel_kleingrün markierten Wanderweg grüner Strich weiter. Der Weg steigt sofort aus dem Wesenitztal heraus und passiert dann bald ein schön gemachtes Insektenhotel, das hoffentlich lange hält. Nach ungefähr 300 Metern biegt der Wanderweg nach rechts ab. Leicht irritierend ist, dass auf der Wanderkarte hier ein „SpPl.“ eingetragen ist. Für mich war es klar, es muss sich um einen Fußballplatz handeln, aber in Wirklichkeit ist es ein Trainingsplatz für Hunde. Teiche_bei_Radiumquelle_kleinGleich oberhalb dieses Platzes befinden sich ein paar Biotope, wobei das unterste auch mal als Freibad ausgebaut war oder ausgebaut werden sollte. Heutzutage freuen sich aber Amphibien und Reptilien über das Wasser. Zwischen 1928 und 1930 wurde oberhalb der Teiche das Wasser als Stolpener Schlossquelle an der sogenannten Radiumquelle abgefüllt. Die Bezeichnung Radiumquelle war ein Marketinggag, der aber leider nicht ausreichend zog und so hatte sich das Thema nach 1930 auch schon wieder erledigt. Heutzutage sieht man von der Quelleinfassung nichts mehr, da alles völlig mit Gras überwachsen und das ganze Gelände versumpft ist.

Blick_von_Neudoerfel_auf_Stolpen_kleinDeshalb bleibt man lieber auf dem grün markierten Wanderweg und wandert die letzten paar Meter bis hinauf zum Ausgangspunkt. Damit ist dann eine der fünf Wanderungen zu den Ortsteilen von Stolpen absolviert. Wem die Runde noch zu kurz gewesen ist (wie z.B. mir), der kann auch gleich noch den Schlenker nach Rennersdorf dranhängen.

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Ortsverbindender Wanderweg Stolpen

Diese Wanderung ist dadurch entstanden, dass ich über meine Internetseite angefragt worden bin, ob ich vielleicht eine Wanderung durch alle Ortsteile von Stolpen hätte oder mir vorstellen könnte, eine zusammenzustellen. Ich war zwar schon einige Male in der Gegend wandern, aber eine komplette Runde durch alle Ortsteile hatte ich noch nicht gemacht. Also habe ich diese interessante Aufgabe in Angriff genommen.

Nachdem ich in Erfahrung gebracht hatte, welche Orte alles Ortsteile von Stolpen sind, nämlich Stolpen, Langenwolmsdorf, Lauterbach, Rennersdorf-Neudörfel, Helmsdorf und Heeselicht, habe ich mir eine Strecke auf Dr. Böhms Stolpen-Wanderkarte (www.boehmwanderkarten.de) zusammengebastelt. Die erste Überraschung war, dass diese Ortsteile teilweise doch ein ganzes Stück weit auseinander liegen. Durch die virtuelle Erkundung war eine Strecke von 30 km entstanden. Ich war etwas verunsichert, ob so eine lange Wanderung im Sinne der Stadt Stolpen – des „Auftraggebers“ –  ist. Für mich ist so eine Länge aber nicht ungewöhnlich und deshalb habe ich mich auf den Weg gemacht.

Den Startpunkt habe ich in die Mitte der Runde gelegt. Das mache ich bei längeren Touren immer so, denn falls es zu irgendwelchen Missgeschicken (z.B. plötzlicher Weltuntergangsregen oder seltsame Wegsperrungen) kommt, kann man relativ schnell zum Ausgangspunkt und dem trocknen Auto kommen. Der Startpunkt liegt nordwestlich des Stadtgebietes Stolpen auf dem terrassenförmigen Platzplatz an den Schrebergärten. Ausgeschildert ist der Parkplatz mit dem Namen Altstadt. Von dort kommend, geht es über die Schützenhausstraße und auf der gegenüberliegenden Straßenseite ganz wenige Meter nach rechts bis zur Neustädter Straße. Auf dieser geht man ein paar wenige Meter entgegen der Einbahnstraße, Maeusebrunnen_Stolpen_kleinbis nach links eine Gasse mit dem Namen Vorwerk abbiegt. Diese führt bis auf einen Platz mit einem putzigen Brunnen. Von dem Brunnen kenne ich zwei Namen: entweder Käsebrunnen oder Mäusebrunnen. Beide passen sehr gut.

Auf der einzigen Zufahrt zu dem Platz geht es weiter. Die nächste Querstraße (Dresdner Straße) riesiger_Adler_Stolpen_kleinwird nur überquert und dann auf der Rudolf-Breitscheid-Straße weiter aufwärts gewandert. Schon bald passiert man einen kleinen Park mit einem gewaltigen Denkmal. So einen riesigen Adler hätte ich in irgendeiner großen Stadt (z.B. Dresden oder Berlin) erwartet, aber im beschaulichen Stolpen ist es schon etwas ganz Besonderes. Die Wanderung führt immer weiter geradeaus, bis es in dem Neubaugebiet nicht mehr weiter geradeaus geht und dann biegt man nach rechts ab. Schon bald erreicht man die gut befahrene Bahnhofstraße, die nach links weiter bewandert wird. Die Straße biegt nach rechts ab und spätestens ab dieser Stelle gibt es auch die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Auf der rechten Straßenseite befindet sich das Stolpener Freibad. Teich_Niederdorf_Stolpen_kleinMan folgt der grünen Wanderwegmarkierung, welche nach links in die Hauptstraße von Langenwolmsdorf abbiegt. Dort lässt es sich gut wandern, da sich der Verkehr einigermaßen im Rahmen hält. Vogelhaeuser_Niederdorf_kleinWenn die grüne Wanderwegmarkierung die Hauptstraße verlässt, bleibt man für diese Wanderung aber auf der Hauptstraße und erreicht nach zwei Kilometern die Stolpener Straße. An dieser wandert man 100 Meter nach rechts und dann geht es über die Straße und auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf der Bergstraße ein paar Meter aufwärts. Dorfkirche_Langenwolmsdorf_kleinDas Ziel ist die Dorfkirche Langenwolmsdorf mit der Besonderheit einer Herbig-Orgel. Von diesen Orgeln hat es insgesamt 20 Stück gegeben, heutzutage existieren davon nur noch neun. Da ich die Wanderung an einem normalen Wochentag unternommen habe, waren leider alle Kirchen an der Strecke geschlossen. Überrascht hat mich in dem Zusammenhang, dass das Erbgericht neben dem Kirchengrundstück geöffnet hatte. Ich bin dort nicht eingekehrt, da ich ja erst sehr kurz unterwegs war, aber die Bewertungen der Gaststätte auf Google sind spitzenmäßig.

Die Wanderung folgt der Bergstraße weiter, bis man wieder auf der Hauptstraße oder auch Stolpener Straße ankommt. Gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das Rathaus und links davon führt der Bahnhofsweg parallel zur Hauptstraße entlang. Diese kleine Straße ist angenehmer zu wandern als an der Hauptstraße entlang. Am Rathaus steht eine sehr schöne Tafel, die auf die Besonderheiten des Ortsteils hinweist und auch die kleineren Pfade darstellt. Dem Bahnhofsweg folgt man immer nett geradeaus, auch nachdem ein Pfosten den Autoverkehr verhindert – ab da geht es auf Betonplatten weiter. Erst wenn es nach etwas mehr als 600 Metern wirklich nicht mehr weiter geradeaus geht, biegt man nach links ab und gelangt wieder auf die bekannte Hauptstraße von Langenwolmsdorf. Hier geht es nach rechts für ¼ Kilometer auf dem Bürgersteig entlang. Dann verlässt die Hauptstraße nach links die eigentlich größere Fahrstraße, aber das ist bestimmt historisch entstanden und erst mit dem wachsenden Autoverkehr aufgetaucht. Die Wanderung geht auf jeden Fall nach links auf der Hauptstraße weiter. Ausgeschildert ist hier die Erlebniswelt Bauernwirtschaft und deren Besucher machen auch den größten Teil der Autos auf der Straße aus. Die Straße hat einen Bürgersteig und so kann man sehr gut dort Spielplatz_Bauerwirtschaft_kleinentlang wandern und vielleicht auch einen kurzen Abstecher in die Erlebniswelt unternehmen. Die Hauptstraße führt bald aus der Ortschaft heraus. Hier ist zwar kein Bürgersteig mehr vorhanden, aber dafür begegnen einem auch nur wenige Autos. Ganz interessant finde ich die Windräder, die hier ganz knapp neben der Straße stehen. Anscheinend sind in den letzten Jahren hier Windräder demontiert oder durch größere ersetzt worden.

Am Ende der Straße erreicht man den Ortsrand von Lauterbach. Hier fallen sofort die beiden Teiche auf der rechten Straßenseite mit ihren vielen Enten auf. Die Wanderung biegt nach links auf die Dorfstraße ab, aber auf dieser geht es auch nur 80 Meter entlang, da dann noch mal nach links die Beyergasse viel schöner zu wandern ist. Aussicht_in_Richtung_Stolpen_Gottloeber_Hoehe_kleinDiese Gasse führt gleich am Ortsrand entlang und nach etwas mehr als 400 Metern befindet sich links der Straße der Aufstieg hoch zur Gottlöbers Höhe. Der Aufstieg ist schnell geschafft und hier oben bietet sich ein netter Rastplatz mit einer Panoramaaussicht an. Der schönste Blick ist hinüber nach Stolpen mit seiner Burg. Etwas Besonderes ist eine Himmelsscheibe, die sehr viele Berge mit Höhenangabe und der Entfernung angibt. Für mich war die Scheibe sehr hilfreich, da ich doch eher im Bereich der Sächsischen Schweiz wandere und mir sehr viele Berge in nordwestlicher Richtung vollkommen fremd sind.

Die Wanderung führt wieder zurück auf die Beyergasse und dann nach links weiter am Ortsrand entlang. Auf der linken Seite fällt ein Gebäude der Wasserwirtschaft auf, das so aussieht, als wäre es ein gut gepflegter Wasserbehälter. Stolpen bzw. die Dörfer drum herum und die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach haben sich zu einem eigenen Wasser- und Abwasserzweckverband „Mittlere Wesenitz“ zusammengeschlossen und den Betrieb in die eigene Hand genommen. Glocke_der_Evangelisch-Lutherische_Pfarrkirche_kleinDie Beyergasse endet auf einer Straße, die nach links nach Stolpen führen würde, aber für diese Wanderung empfiehlt sich der Weg nach rechts bis auf die Hauptstraße von Lauterbach bzw. hier heißt die Straße Dorfstraße. Auf der geht es nach links Evangelisch-Lutherische_Pfarrkirche_kleinweiter und schon nach ganz wenigen Metern steht rechts die kleine Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche. Davor und auf dem Friedhof stehen drei Glocken aus Stahl, die aber für den Glockenturm der Kirche zu schwer geworden sind und durch leichtere Bronze-Glocken, die immer noch 270 – 350 kg wiegen, ersetzt wurden.

Von der Kirche geht es für ungefähr einen Kilometer auf der Dorfstraße weiter. Ostersaeule_Lauterbach_kleinDann biegt nach links die Niedere Straße ab. Auf ihr soll die Wanderung weiter gehen, aber vorher sollte man unbedingt noch ein paar Meter weiter geradeaus gehen, weil dort auf einem extra hergerichteten Platz eine Ostersäule steht. Der obere Teil ist aus dem Jahre 1584 und der untere Teil soll noch älter sein. Im Jahr 1584 wurde eine neue Zeitrechnung eingeführt und damit lässt sich die Inschrift erklären: 1584 Jar / Das ist war / zwene Ostern / in einem Jar.

Die Wanderung geht also wie schon erwähnt die paar Meter zurück bis zur Niederen Straße (Richtung Stolpen) und dann auf das Feld hinaus. Nach ½ Kilometer biegt nach rechts eine schöne Allee in Richtung der Wesenitz ab. Buschmuehle_Wesenitz_kleinEs handelt sich um den Buschmühlenweg. Zuerst führt der Weg noch ein paar hundert Meter über die Ebene und dann geht es abwärts und man passiert die Gaststätte Zum Waldhaus. An der Wesenitz erreicht man dann das Gelände der Buschmühle. Buschmuehle_Fahrzeug_kleinDas ursprüngliche Mühlengebäude gibt es heutzutage nicht mehr, aber das wäre bei einem Jahrgang 1609 auch extrem ungewöhnlich. Die Mühle hat sich von einer Mahlmühle zu einer Schneidemühle und weiter zu einer Papierfabrik gewandelt. Der letzte Teil der Geschichte war dann ein Klebstoffwerk, das Spezialklebstoffe und Farben hergestellt hat. Heutzutage ist es eher ein Wohnhaus und Abstellplatz von außergewöhnlichen Fahrzeugen.

Hinter dem Gelände befindet sich eine kleine Steinbrücke, die über die Wesenitz führt. Dahinter geht es nach links zuerst am Bachlauf entlang, um dann nach ein paar hundert Metern (ca. 300 Meter) aus dem Tal herauszuführen. Am Waldrand steht eine alte Steinsäule, die den Weg zur Buschmühle zeigt. Gipfel_Viehwegberg_kleinEigentlich sollte nach rechts ein Weg abbiegen, aber irgendwie habe ich ihn übersehen und so bin ich quer über die Wiese bis hoch zu den beiden Trinkwasserbehältern gewandert. Solange auf der Wiese keine Rindviecher stehen, ist das sogar ein sehr netter Weg, da man eine gute Aussicht rüber nach Stolpen hat und die Panoramaaussicht auf den beiden Trinkwasserbehältern bzw. dem Gipfel des Viehwegberges sehr gut ist.

Die Wanderung führt jetzt hinunter zu der Ortschaft am Fuße des Bergs. Mit der Landstraße geht es nach Rennersdorf hinein und an der Kreuzung mit der Hauptstraße steht rechts an der Seite ein Wegweiser nach Schmiedeberg aus dem Jahr 1860. Die Straße ist mit der Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich gekennzeichnet und dieser wandert man nach rechts hinterher. Die Wanderung führt schon bald aus der Ortschaft heraus und es geht über einen Feldweg an einem Erddepot (offizielle Bezeichnung Sandtagebau Rennersdorf) und mindestens zwei großen Windrädern vorbei. Dann stößt von rechts der Nullweg mit der Wanderwegmarkierung gelber Punkt gelber Punkt dazu. Auf dieser Markierung geht es dann auch ein paar Meter über die wirklich hässliche (zumindest für Wanderer) Landstraße namens Stolpener Straße. Zum Glück ist es nur ¼ Kilometer und dann führt die Wanderung weiter auf der gelben Markierung durch einen kleineren Wald und passiert einen Modellflugplatz. Gleich an dem Modellflugplatz sieht man eine ziemlich matschige Wiese, die die Wasserscheide zwischen der Schwarzen Elster und der Wesenitz ist. Die Wanderung überquert die Alte Stolpener Straße und auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird ein kleines Waldgebiet passiert. Wie an vielen Orten verstecken sich hier auf der rechten Wegseite mindestens zwei traurige Stellen. Die eine ist ein Kreuz mit dem Sterbedatum Mai 1945 und die zweite ist die Begräbnisstelle der Eheleute Ulbricht. Nach Misshandlungen durch polnische und russische Soldaten haben sie sich im Freibauers Busch versteckt und nach ein paar Tagen den Freitod gewählt.

Die Wanderwegmarkierung gelber Punkt erreicht bald die Landstraße zwischen Neudörfel und Helmsdorf. Normalerweise würde ich jetzt empfehlen, geradeaus auf dem Bischofsweg nach Stolpen zu wandern. Da die Aufgabe aber ist, alle sieben Ortsteile zu erwandern und sich dazu noch in Helmsdorf eine sehr interessante Stelle befindet, geht es nach rechts auf der Landstraße entlang. Festplatz_vor_Helmsdorf_kleinSehr ungewöhnlicherweise hat die Straße einen hohen Bordstein und einen – wenn auch schmalen -Bürgersteig. Nach etwas weniger als einem Kilometer befindet sich auf der rechten Straßenseite ein Gelände, das sehr nach einem Festplatz mit Bühnen, Toiletten, Verkaufsbuden, Tischen und Bänken aussieht. Das ist eine erstklassige Idee, den Festplatz ein Stück außerhalb des Ortes anzulegen. So sind die Anwohner nicht ganz so gestört und können nicht das übliche Gejammer anbringen.

Die Wanderung geht weiter auf der Helmsdorfer Straße bzw. in der Ortschaft heißt sie dann Schulstraße. ehemalige_Grundschule_Helmsdorf_kleinDas ist sehr passend, da auf der linken Straßenseite schon bald ein Gebäude auffällt, das bis 1998 die Grundschule von Helmsdorf war. Die Straße knickt nach links ab und man wandert  ihr hinterher, bis nach ¼ Kilometer auf der linken Straßenseite das ziemlich große Schloss Helmsdorf auftaucht. Das Schloss umfasst einige unterschiedliche Gebäude, die auch in einem sehr unterschiedlichen Zustand sind. Schloss_Helmsdorf_kleinAber bei so vielen Gebäuden ist es auch extrem schwierig, alles in Schuss zu halten. Ich hätte super gerne mal in das Hauptgebäude reingeschaut, aber irgendwie ergab es sich nicht. Auf der Internetseite des Schlosses (www.schloss-helmsdorf.de) bekommt man aber einen sehr schönen Eindruck von den vielen Räumen, die auch passend zu einem Schloss eingerichtet sind.

Es geht die Wilschdorfer Straße bis zur bekannten Schulstraße zurück. Gleich an der Kreuzung St-Katharinen-Kirche_Oberhelmsdorf_kleinbiegt an der rechten Straßenseite die Wanderwegmarkierung blauer Punkt blauer Punkt in Richtung Wesenitz bzw. Stolpen ab. Der Wanderweg schlängelt sich sehr nett neben der Wesenitz entlang und führt dann nach Oberhelmsdorf. Die Wesenitzstraße ist eine wenig befahrene Dorfstraße, auf der man weiterhin der blauen Wanderwegmarkierung folgt. Die Straße endet auf der Pirnaer Straße und hier kann man noch eine kleine Kirche (St.-Katharinen-Kirche) entdecken. Das Besondere an dieser Kirche ist, dass der Glockenturm ganz separat daneben steht.

Jetzt kommt der hässlichste Teil der Wanderung. Leider habe ich bisher keine sinnvolle Umgehung für den Kilometer auf der Pirnaer Landstraße gefunden. Hier hoffe ich, das mir irgendein netter Einwohner von Stolpen einen guten Vorschlag machen kann. Ich ahne aber, dass es keine Möglichkeit gibt, da auch die blaue Wanderwegmarkierung auf der Straße in Richtung Stolpen führt. Zum Glück ist die Höchstgeschwindigkeit dort auf 50 km/h begrenzt. Nach dem besagten Kilometer biegt die blaue Wanderwegmarkierung nach links auf die Obere Straße ab. Damit landet man in einem angenehm ruhigen Stadtteil von Stolpen namens Altstadt. St_Lorenz_Kirche_Altstadt_Stolpen_kleinIch wundere mich ja immer wieder über diesen Namen, aber auch die Kirche im Zentrum heißt so, „St. Lorenz Kirche zu Altstadt“. In der Kirche soll sich eine der Herbrig-Orgeln befinden. Christian Gottfried Herbrig (1772 – 1850) soll auf dem Friedhof neben der Kirche beerdigt sein, aber ich habe nur eine Erinnerungstafel an der Friedhofsmauer entdeckt, die dazu auch noch ziemlich mit Efeu zugewuchert war.

Die Wanderung folgt weiter dem blauen Punkt und nach wenigen Metern (höchstens 120 Meter) Steinkreuz_Altstadt_Stolpen_kleinerreicht man einen Feldrand. Hier sollte man aufmerksam den Hang zum Feld ansehen. Das Interessante an der Stelle ist ein Steinkreuz, das von einem tödlichen Unfall mit einem Pferd und dem Altstädter Richter Balthasar am 16. September 1572 berichtet. Auch heutzutage kann man mit ein bisschen Fantasie die Inschrift immer noch entziffern. Die Wanderung führt jetzt die letzten Meter aufwärts bis nach Stolpen bzw. der Pirnaer Landstraße und der darauffolgenden Neustädter Straße. So gelangt man wieder zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz an der Schützenhausstraße.

Damit ist ein ordentlicher Bogen im Bereich von Stolpen zu Ende gegangen. Auch wenn ich an mehreren Stellen nur den Weg über Straßen gefunden habe (obwohl ich noch mindestens dreimal danach auf der Suche nach besseren Möglichkeiten war), bin ich doch an einige Stellen gelangt, die mir bis dahin unbekannt waren. Danke für die nette Anfrage nach einem ortsverbindenden Wanderweg bei Stolpen. Die Anforderung hat mich wieder ein Stück schlauer gemacht und weitere weiße Flecken auf meiner eigenen Wanderkarte sind bunt geworden.

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Blöderweise ist mir erst beim Beschreiben der Wanderung aufgefallen, dass ich einen Ortsteil (Heeselicht) vergessen habe. Deshalb werde ich zuerst dieses Teilstück separat noch einmal wandern und dann im Laufe des Jahres die gesamte Runde wiederholen. Durch den Abstecher nach Heeselicht entfällt auf jeden Fall schon mal das hässliche Stück auf der Pirnaer Landstraße. Hier ist die aktuelle Gesamtstrecke, die aber durch den Abstecher nach Heeselicht noch mal um 10 Kilometer anwächst:

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Große Gans

Auch wenn ich schon wirklich häufig im Bereich der Bastei und der Schwedenlöcher wandern war, kann ich mich nicht erinnern, schon mal auf dem Felsen Große Gans gewesen zu sein. Irgendwie schien uns der Silvestermorgen ein guter Zeitpunkt, dies zu ändern. Zum Glück haben wir uns rechtzeitig auf den Weg gemacht und so haben wir noch einen Parkplatz gleich an der Bastei bekommen. Von dem Parkplatz startet die Wanderung in der Ecke neben dem Hauptparkscheinautomaten gegenüber der Zufahrtsstraße. Nach einem kurzen Stück auf einem unmarkierten Waldweg gelangt man auf den Wanderweg in Richtung Schwedenlöcher. Der Weg ist mit der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich gekennzeichnet und wird nach links gewandert. Nach ein paar wenigen Metern biegt der blau markierte Wanderweg nach rechts auf den Gansweg ab. Weg_durch_die_Schwedenloecher_kleinDamit ist man auf dem direkten Weg in die Schwedenlöcher. Dieser Weg erfolgt durch eine der schönsten Schluchten der Vorderen Sächsischen Schweiz. Man kann wirklich viele unterschiedliche Felsformen und Wegverläufe sehen und der Abstieg ist in keinem Moment langweilig. Der Weg runter durch die Schlucht ist auch viel schöner als der Aufstieg, weil man die Umgebung einfach besser betrachten kann. (Anm. der Ehefrau: Es ist auch nicht so anstrengend! Als Kind hat es mir immer viel Freude gemacht, den Entgegenkommenden mitzuteilen, wie viele Stufen sie noch hinaufzusteigen haben…) Trotzdem sollte man natürlich auf den Weg achten, da die vielen Stufen in keiner Weise einheitlich sind. Der Name Schwedenlöcher stammt aus der Zeit, als sich die Bevölkerung aus Rathewalde im Dreißigjährigen Krieg (1639) hier versteckt hat. Damals war die gesamte Ecke noch bei weitem nicht so gut ausgebaut wie heute und viel besser als Versteck geeignet.

Am Ende des Abstiegs erreicht man den Grünbach, am dem es nach rechts weiter geht. Dieser gut ausgebaute Wanderweg ist nur mit dem Malerwegsymbol gekennzeichnet. Nach ein paar hundert Metern erreicht man den Amselsee. Abgelassener_Amselsee_Rathen_kleinIn der warmen Jahreszeit sind hier sehr häufig Ruderboote anzutreffen. Im Winter wird das Wasser abgelassen und nur ein schmaler Wasserlauf in der Mitte bleibt übrig. Sehr interessant ist, dass gleich an mehreren Stellen Quellwasser aus den Randbereichen austritt und sich einen Weg durch den Schlamm bahnt. Vom oberen Ende des Amselsees bis zum Kassenhäuschen für die Ruderboote ist der Weg auch noch mit dem grünen Strich grüner Strich markiert. Gleich hinter dem Kassenhäuschen steigt ein Pfad in Richtung der Felsen auf. Er ist mit dem schwarzen Pfeil (Zugang Kletterfelsen) markiert und damit in Deutschland für jeden Mitmenschen erlaubt. Der Aufstieg überwindet zwar so einige Höhenmeter, aber irgendwie ist es nicht besonders schlimm. Nach Erreichen des Talkessels zwischen der Kleinen und Großen Gans führen in drei Himmelsrichtungen große Treppenanlagen weiter. Für diese Wanderung ist die Treppe auf der linken Seite der empfohlene Weg. Es geht zwischen dem vordersten Felsen der Kleinen Gans und dem eigentlichen Felsen hindurch und dann auf ziemlich gleichbleibender Höhe weiter. Blick_ueber_den_Amselsee_kleinVon dem Pfad hat man immer wieder einen schönen Ausblick auf die Felsen der Großen Gans, der gegenüber liegenden Lokomotive und der Bastei. In den wärmeren Jahreszeiten trifft man hier auch häufig Kletterer an. Zwischendurch hängt gleich neben dem Pfad ein Brett mit der Inschrift „für Julia die verunglückte“. In dem Brett steckt ein Holzschlitten, der sich zumindest im Winter 2018/19 ordentlich verkeilt hatte. Was mag sich für ein Schicksal hinter dieser Gedenkstätte verbergen? Auf jeden Fall regt es sehr zum Nachdenken an.

Nach einem Bogen um die Kleine Gans sieht man auf einmal die Zuschauerränge der Felsenbühne Rathen. winterlicher_Blick_auf_Felsenbuehne_kleinDas klappt aber nur richtig gut, wenn die Bäume kein Laub tragen, aber dann finden leider auch keine Vorführungen statt. Von dieser Stelle geht es nur noch ganz wenige Meter (höchstens 70 Meter) am Felsfuß entlang, bis vor einem ein großer Felsen (Pavillonwächter) aufragt. Noch vor dem Felsen geht es den Hang hinauf. Anhand der Trampelspuren ist sehr eindeutig zu erkennen, dass man nicht der erste ist, der diesen Weg entdeckt. Für einen Querfeldeinaufstieg geht es relativ einfach und es hat auf jeden Fall nichts mit Klettern zu tun. Nach insgesamt 60 Höhenmetern kommt man zwischen der Aussicht am Pavillonwächter und der Kleinen Gans auf den Zugang zur Kleinen Gans. Bastei_von_Kleiner_Gans_kleinRechts von diesem Punkt befinden sich gleich zwei nette Aussichten rüber zur Felskette der Bastei. Als wir dort herumgewandert sind, waren wir überrascht, wie viele Leute den Weg auf die Kleine Gans gefunden haben. Trotzdem waren es im Vergleich zu den Leuten auf der Basteibrücke nur ein Bruchteil. Sehr schön.

Das nächste Ziel dieser Wanderung soll die Große Gans sein. Dafür muss man von der Aussicht_Pavillonwaechter_kleinKleinen Gans zurück bis zur Aussicht am Pavillonwächter. Hier lohnt es sich auch immer wieder, einen Blick in den Talkessel zwischen den Gänsen und der Bastei zu werfen. Von hier kann man nicht sehen, dass sich unten im Tal ein ganzes Theater versteckt. Nur bei einer Veranstaltung dringen manche Geräusche nach oben. Von der Aussicht kommend geht es einfach geradeaus, bis man den oberen Zugang zu den Schwedenlöchern wieder erreicht hat. Rechts davon befindet sich ein unscheinbarer Weg, der nach wenigen Metern einen dieser Besucherlenkungszäune mit einer Durchgangsmöglichkeit erreicht. Hier geht es auf die Felsen der Großen Gans. 400 Meter hinter Blick_von_Grosser_Gans_kleindem Zaun befindet sich rechts eine Aussicht, von der man auf die Kleine Gans, den Lilienstein, die Ortschaft Rathen und die Elbe schauen kann. Es ist keine Panoramaaussicht, aber trotzdem ein nettes ruhiges Plätzchen. Von hier kann man sehr gut weiter auf der Großen Gans entlang laufen. Irgendwas ist hier aber im Bereich der Gänse mit den Wegmarkierungen schiefgelaufen. Gleich mehrere Markierungen waren schwarz übermalt und ein paar neue hingen an Holzbrettern dran. Das ist für die Sächsische Schweiz vollkommen untypisch und sieht eher nach einem Provisorium aus. Nachdem man an der Stirnseite angelangt ist, befindet sich rechts eine mittelmäßige Aussicht in die Richtung des Liliensteins. Nach links ist der Weg mit einem schwarzen Kreuz versperrt. Das erscheint ein wenig seltsam, weil sich 20 Meter dahinter eine sehr schöne Aussicht rüber auf die Honigsteine und die Lokomotive befindet. Aber praktisch stimmt das Zeichen natürlich, weil dort kein Klettergipfel vorhanden ist.

Von hier geht es wieder zurück über den bekannten Pfad bis zum Einstieg in die Schwedenlöcher. Natürlich wird jetzt nicht noch eine Runde gedreht, sondern geradeaus auf der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich zurück zum Ausgangspunkt gewandert. Als wir wieder auf dem Parkplatz angekommen waren, haben wir uns gewundert, wie viele Autos und Busse hier herumstanden. Gestaunt haben wir, dass jetzt nur auf der Fläche des Parkplatzes mehr Leute unterwegs waren als wir auf der kompletten Runde getroffen haben. Die Runde ist wirklich schön zu gehen und keine der Standardwanderungen in der Sächsischen Schweiz. Trotzdem ist wirklich alles enthalten was eine schöne Runde ausmacht. Es gibt reichlich Felsen zu bestaunen, es geht auf kleineren Pfaden entlang und gleich mehrere schöne Aussichten sind vorhanden. Dazu kommt, dass die meisten Stellen nicht zu stark überlaufen sind, obwohl man knapp neben der Hauptattraktion der Sächsischen Schweiz unterwegs ist.

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Richard Wagner

Nachdem wir schon mehrmals die Richard-Wagner-Stätte und das Richard-Wagner-Denkmal besucht oder passiert haben, mussten die beiden doch mal miteinander verbunden werden. Dazu ist diese Runde gedacht und netterweise ist eine schöne Wanderung daraus entstanden. Den Startpunkt habe ich an das untere Ende des Liebethaler Grundes bzw. an die Liebethaler Mühle gelegt. Das erste Stück erfolgt, indem man der gelben Wanderwegmarkierung gelber Punkt auf der Straße folgt. Auch wenn die Straße keinen Bürgersteig hat, so geht es mit dem Autoverkehr noch so einigermaßen. Nach etwas mehr als einem Kilometer wird die größere Straße verlassen und es geht in einem spitzen Winkel auf einer Wohnstraße (Weinbergweg) weiter. Diese führt bald aus dem bewohnten Gebiet heraus und umrundet dann ein Betriebsgelände. In einer Wanderkarte aus dem Jahre 2015 ist an der Stelle noch eine Sandgrube eingezeichnet, ich hatte aber eher den Eindruck, dass hier Bauschutt in allen möglichen Varianten entsorgt wird. Aber vielleicht ist es auch so, dass noch auf der einen Seite Sand Rinder_Jessen_kleinabgebaut und die andere Seite schon wieder mit Füllmaterial zugekippt wird. Spätestens nachdem man auf der gegenüberliegenden Seite angelangt ist, fällt eine riesige Herde an Rindviechern auf. Ziemlich viele der Tiere tragen ein Paar mächtige Hörner und sehen dadurch sehr imposant aus. Nur die jüngeren Tiere wirken noch so einigermaßen niedlich.

Auf der Rückseite des Geländes angekommen, trifft man auf die neue Umgehungsstraße zwischen der Sachsenbrücke und Radeberg. Diese Schnellstraße wird mittels einer Brücke überquert und dann gleich hinter der Brücke geht es nach links die Treppen runter. Der Weg ist immer noch mit dem gelben Punkt und zusätzlich mit der Weintraube als Sächsischer Weinwanderweg markiert. Auch wenn ich den Ortsteil hier eher zu Graupa zählen würde, heißt es aber Vorderjessen und ist ein sehr angenehmes Wohngebiet. Nach ungefähr einem Kilometer erreicht man eine größere Dorfstraße (Lindenallee), auf der es ein kurzes Stück nach rechts geht. Nach 300 Metern auf dieser Straße erreicht man ein kurzes Stück, an dem keine Bebauung vorhanden ist Richard_Wagner_Staette_Jagdschloss_Graupa_kleinund hier biegt nach links ein netter Fußweg zum Jagdschloss, der Richard-Wagner-Stätte, ab. Zuerst sind es ein paar Meter über ein Feld und dann entlang der Mauer des Schlossgartens. Hier weisen gleich mehrere Schilder auf den Richard-Wagner-Kulturpfad hin, der sich durch den Schlosspark schlängelt. Richard_Wagner_Bueste_kleinAm Ende des Weges passiert man einen kleinen Teich und das schick hergerichtete Jagdschloss. Hier sollte man sich unbedingt die Ausstellung zu Richard Wagner ansehen. Dazu sollte man schon etwas mehr Zeit einplanen, Lohengrinhaus_Graupa_kleinda es doch so einiges Interessantes zu lesen gibt. Nachdem man die nächste größere Straße (Richard-Wagner-Straße) erreicht hat, bietet sich noch ein kurzer Abstecher in das Lohengrin-Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Immerhin hat Richard Wagner in dem Haus einige Wochen gewohnt und hier Teile der Oper Lohengrin geschrieben.

Gleich neben dem Lohengrin-Haus biegt die Badstraße ab. In diesem Bereich ist die Wanderung nur als Naturlehrpfad Graupa ausgeschildert. Dafür wandert man bis zum Ende der Badstraße und dann nach rechts auf der Lindengrundstraße weiter. Hinter der Gärtnerei geht es raus auf ein Feld bzw. einen Grünstreifen. Schon bald befindet sich auf der linken Wegseite eine große Fläche, auf der in den letzten Jahren neue Bäume angepflanzt wurden. Das Gelände ist mit einem Wildzaun Rastplatz_vom_Kindergarten_kleinumgeben und mindestens zwei raffinierte Türen laden zum Hereintreten ein. An einer Ecke schräg gegenüber stehen einige überdachte Rastplätze, die bestimmt von dem Kindergarten an der Badstraße als Außenbereich genutzt werden. Hier geht es auch wieder aus dem umzäunten Bereich heraus und dann nach links am Waldrand weiter. Nachdem man den Wald an der Stirnseite erreicht hat, bietet sich ein kurzer Abstecher nach links zum Wasserhäus´l an. Hier hat man eine sehr schöne Aussicht hinunter ins Elbtal. Die Wanderung geht aber von diesem stillen Platz wieder zurück bis zu dem breiteren Wanderweg und dann geradeaus weiter in die Senke, über das Bächlein (Graupaer Bach) hinweg und weiter in Richtung Osten (also einfach geradeaus). ¼ Kilometer hinter der Bachüberquerung stößt zur Wanderung noch die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich hinzu, auf der man weiterwandert. Der Waldweg ist sehr angenehm zu gehen und steigt an einem Bachlauf (Bonnewitzbach) hinunter in die sehr nett aussehende Ortschaft Bonnewitz. tolles_Haus_Bonnewitz_kleinAn der Stelle, wo man in die Ortschaft kommt, stehen links oberhalb vom Hang mehrere tolle Häuser, die ein Heim und eine Schule für behinderte Kinder beherbergen. Ich bin immer wieder erfreut, wenn ich diese Häuser sehe und freue mich, dass man sich mit der Unterbringung von behinderten Kindern so eine tolle Mühe gibt. Ich bin aber auch froh, wenn ich dann an unsere beiden Mädels denke und wir uns nur mit der Pubertät und vielleicht mal ein paar schlechten Noten herumschlagen müssen. Die Wanderung stößt nach ein paar Metern auf einen Rundling (Minikreisverkehr), der einfach nur nett aussieht. Besonders fällt auch ein Bauernhof auf der linken Seite auf. Die Gebäude sind wirklich wunderbar hergerichtet.

Weiter geht es auf der bekannten gelben Wanderwegmarkierung. Man passiert den südlichen Teil von Bonnewitz und dann die große Talbrücke der Schnellstraße S177. Sehr erfreulich finde ich, dass an allen Brückenpfeilern Fledermauskästen hängen. Die kleinen Flattermänner sind wirklich nützlich, so dass die paar Euro beim Bau einer so großen Brücke gut angelegt sind. Knapp hinter der Brücke stand bei meiner Wanderung eine weitere große Herde Rinder. Dabei waren auch ein paar Stiere, die anscheinend die Rangfolge in der Herde klären mussten. Sie rammelten mehrmals mit den Köpfen zusammen und schoben sich gegenseitig über die Weide. kaempfende_Bullen_kleinDas sah ganz schön unterhaltsam aus, bis einer der Jungs mit dem Hintern in meine Richtung geschoben wurde. Als er den Draht berührte, erwischte ihn ein Stromschlag und er rannte wie von der Tarantel gestochen über die Weide. Am Ende der umzäunten Wiese stand ganz alleine ein weiterer Bulle. Ich würde mal tippen, dass der auch bei diesen Machtkämpfen mitgemacht hat, aber irgendwie auf der anderen Seite des Zauns gelandet ist. Irgendwie hat es mir aber überhaupt nicht gefallen, ohne Zaun neben dem massigen Tier vorbei zu wandern.

Die Wanderung führt nach Liebethal hinein und gleich am Ortsanfang wird die gelbe Wanderwegmarkierung verlassen. Dann geht es in Richtung der Kirche und weiter auf der Straße mit dem ungewöhnlichen Namen „Bei der Liebethaler Kirche“. Diese Straße wird am Ortsausgang ein Fahrradweg und verläuft parallel zum Liebethaler Grund. Nach ungefähr 1 ½ Kilometern erreicht man Mühlsdorf und die querende Wanderwegmarkierung gelber Strich gelber Strich. Auf dieser geht es nach rechts runter in den Liebethaler Grund. Hier unten stehen die Ruinen der Wesenitz_an_der_Lochmuehle_kleinLochmühle und eine ganze Menge an Schutzdächern und Wänden. Diese stammen von einem Investor, der gerne die Lochmühle wieder in Betrieb nehmen und am Hang ein neues Hotel bauen möchte. Noch halte ich es für einen großen Traum, da selbst die Sicherung einer Trockenmauer, die oberhalb des Wanderweges steht, ein großes Naturschutzproblem ist. Es wäre was ganz Tolles, wenn die Lochmühle und das Gelände drum herum wieder zum Leben erweckt würde, aber ich glaube, das ist heutzutage nur mit einem unvorstellbaren bürokratischen Aufwand zu bewerkstelligen. Im Durchgang der Lochmühle hängen ganz viele Erklärungen, Skizzen und Gemälde zu den Themen Lochmühle, Wagner und den Plänen zum Hotel. Hoffentlich bleibt es nicht nur ein Hirngespinst.

Knapp hinter (also bachabwärts) der Lochmühle steht das riesige Wagnerdenkmal. Wagner_Denkmal_im_Liebethaler_Grund_kleinEs ist wirklich sehenswert und besonders nett ist, dass am Geländer ein Kasten hängt und man dort die Oper Lohengrin abspielen lassen kann. Dadurch, dass hier unten nur wenige andere Geräusche außer dem Bach zu hören sind, macht es schon ziemlich Spaß, der Musik zu lauschen und das Denkmal und das Tal zu bestaunen. Ruine_Liebethaler_Grund_kleinDie letzten paar Meter der Wanderung führen bachabwärts durch den Liebethaler Grund. Dabei passiert man die Ruine eines alten Wasserwerks, zu dem auch das lange Rohr zwischen der Lochmühle und dem Gebäude gehört. Gehaeuse_Turbine_Liebethaler_Grund_kleinIn dem Gebäude kann man auch noch das Gehäuse der ursprünglichen Turbine entdecken. Zumindest Mitmenschen mit technischem Verständnis freuen sich über so ein Stück Stahl. An der Schmalstelle hinter der kleinen Brücke kann man im Felsen eine Inschrift immerhin aus dem Jahre 1886 entdecken. Der Weg wird immer breiter und schon bald hat man den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht. Die Wanderung war ein nette Runde, die die drei Hauptpunkte (Richard-Wagner-Stätte, Lohengrin-Haus und das Wagner-Denkmal) von Richard Wagner in der Sächsischen Schweiz besuchte.

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Rysselkuppe

Als ich die Malerwegetappe 0 von Dresden nach Lohmen unternommen hatte, war mir in Graupa das Richard-Wagner-Museum aufgefallen. Obwohl ich ziemlich viel in der Sächsischen Schweiz unterwegs bin, war mir nicht bewusst, Wagner_Denkmal_Graupa_kleindass es so etwas hier gibt und das muss natürlich mit einer Wanderung behoben werden. Graupa ist eine nette Ortschaft, die sehr gepflegt aussieht und anscheinend auch ein paar sehr engagierte Bewohner hat, die sich um die Wagner-Gedenkstätten oder auch um unterschiedliche Lehrpfade kümmern.

In Graupa gibt es reichlich Parkplätze. Einer der zentralsten ist hinter dem großen Kindergarten bzw. neben der Freiwilligen Feuerwehr. Von hier startet die Wanderung. Auf der Badstraße wird nach rechts gewandert. Schon nach wenigen Meter passiert man einen Teich, hinter dem es nach rechts auf der Lindengrundstraße weitergeht. Auch wenn hinter der Gärtnerei die Straße aufhört, wandert man dahinter auf einem Pfad weiter. Spätestens hier kann man eine Tafel (Thema Röhricht) zum Naturlehrpfad Graupa entdecken. Kurz darauf steht das nächste Schild, das Hohlwege erklärt und die seltsamen Einschnitte in den Wald oder das Gelände darin. Solche Stellen sind mir schon sehr häufig aufgefallen und irgendwie habe ich noch nie eine passende Erklärung für die großen Rinnen im Wald gefunden. Aber klar, wenn dort ein Weg den Hang hinunter geführt hat, dann ist auch das Regenwasser dort runtergelaufen und hat sich immer weiter eingegraben. Dem Lehrpfad geht es ein ganzes Stück hinterher und deshalb biegt man am nächsten Waldrand nach links, auf den Großen Graupaer Kirchsteig, ab und der Weg steigt langsam an. Auf der linken Wegseite befindet sich ein eingezäuntes Gebiet mit einigen überdachten Rastplätzen. Irgendwie sieht es nach einem Waldklassenzimmer oder einem Außenplatz für die Kindergartenkinder aus. Als wir die Wanderung unternommen hatten, kam uns knapp vor dem Teich auch eine Gruppe gutgelaunter Zwerge entgegen. Vielleicht kamen sie von hier.

Noch bevor der Weg in den Wald verschwindet, kann man nach links bis zu der sehr netten Aussicht am Wasserhäuschen weiter wandern. Aussicht_vom_Wasserhaeusl_kleinVon der Aussicht blickt man in die Ebene des Elbtals und bei schönem Wetter kann man bis weit rüber zum Osterzgebirge blicken. Ein sehr schönes ruhiges Plätzchen zum Genießen. Das Wasserhäuschen im Hintergrund wurde jahrzehntelang von Quellen am Borsberghang gespeist. Wie aber bei sehr vielen Einrichtungen aus vergangenen Zeiten reicht heutzutage die Größe nicht mehr aus und so ist ein Nachfolgebau errichtet worden. Die Wanderung geht wieder auf dem gleichen Weg zurück und dann über den Großen Graupaer Kirchsteig hinweg in das Tal des Graupaer Baches. Kurz hinter dem Bächlein biegt nach links der Sauteichweg ab. Auf ihm geht es mehr oder weniger anstrengend den Borsberg hinauf. Nach wenigen hundert Metern passiert man einen Teich (vermutlich den Sauteich) der im Sommer 2017 über und über mit Entengrütze bedeckt war. Das sah irgendwie nett aus und jetzt hätte nur noch eine Ente ihre Runden durch den grünen Teppich ziehen müssen. Ein paar Meter weiter kann man auf der rechten Wegseite sehr deutlich die Spuren eines Steinbruchs entdecken. Der geplante Weg sollte eigentlich immer weiter geradeaus aufsteigen, aber irgendwie bog der Waldweg nach links ab und wir haben keinen Weg mehr geradeaus gesehen. Das ist nicht so schlimm, da weiter geradeaus auch nichts Besonderes mehr kommt. Nach einem kurzen Schlenker erreicht man einen gut ausgebauten Waldweg, den man dann nach links bergab wandert. Nach ziemlich genau einem Kilometer erreicht man eine Wanderwegkreuzung, an der es nach rechts weiter geht. Der Wanderweg führt jetzt in einem wilden Geschlängel am Hang entlang, aber dafür in fast gleichbleibender Höhe. Zwischendurch hat man immer mal wieder einen netten Blick in die Ebene des Elbtals. Der Weg hier oben wird auch Dichter-Musiker-Maler-Weg (DMM) genannt und ist auch damit gekennzeichnet (Wandermännlein mit Fahne). Aussicht_von_der_Rysselkuppe_kleinNachdem man fast drei Kilometer auf dem Waldweg entlang gewandert ist, erreicht man die Aussicht an der Rysselkuppe, die sich ein kleines Stück links unterhalb des Weges befindet. Dieser Platz ist wirklich lohnenswert, da man über den Weinberg hinunter ins Tal blickt. Aussicht_auf_Hochschule_Dresden_kleinDabei fallen die riesigen Gewächshäuser und Freiflächen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fakultät Landbau/Landespflege auf. Selbst die Gebäude strahlen schon so schön und sehen wunderbar gepflegt aus, so dass man von hier oben denken könnte, sie gehörten zum Schloss Pillnitz. Der Weinberg spannt sich wie in einem Bogen um die Aussicht. Vermutlich kommt daher auch der Name Rysselkuppe.

Die Wanderung geht noch ein paar hundert Meter auf der Höhe weiter, bis die erste Möglichkeit nach links runter geht. Der Abstieg ist ziemlich leicht und man gelangt zuerst auf einen Waldweg, den man nach links (also wieder in Richtung Rysselkuppe) entlang wandert. Rysselkuppe_kleinDieser Weg endet auf dem Bergweg, der am Fuße des Weinbergs entlangläuft. Markiert ist dieser mit einer Traube als der Sächsische Weinwanderweg. Weingut_Zimmerling_kleinNatürlich sieht man das gleich an den Weinbergen, aber auch an den Weingütern hier unten an der Straße. Ganz besonders fällt dabei das Weingut Zimmerling (www.weingut-zimmerling.de) auf. Hier stehen einige wirklich toll aussehende Skulpturen im Garten und bei den Gebäuden.

Die Wanderung folgt weiterhin der Wanderwegmarkierung mit der Traube und nach ein paar hundert Metern zwischen Wiesen entlang erreicht man schon Graupa. Irgendwie kam mir der Hinweg viel länger vor als von Rückweg. Der Sächsische Weinwanderweg führt gleich am Ausgangspunkt der Wanderung vorbei. Bevor man sich aber ins Auto schwingt und davonbraust, sollte man unbedingt einen Abstecher Richard_Wagner_Staette_kleinin die Richard-Wagner-Stätte und das Lohengrinhaus unternehmen. Dabei muss man diese Reihenfolge einhalten, da das Lohngrinhaus_kleinTicket aus der Richard-Wagner-Stätte (www.wagnerstaetten.de) auch für das ehemalige Wohnhaus gilt. Außer diesen beiden wirklich lohnenswerten Gedenkstätten gibt es noch das riesige Denkmal im Liebethaler Grund. Diese Stelle wird mit der Wanderung Richard Wagner besucht und diese Runde ließ sich auch mit der jetzt beschriebenen Wanderung um ein ganzes Stück verlängern.

Das erste Stück dieser Wanderung den Hang hinauf und dann wieder ein Stück runter ist ziemlich langweilig gewesen. Das mittlere Stück oberhalb der Weinberge fand ich ganz nett, aber meine Frau zu langatmig. Das letzte Stück am Fuße der Weinberge und der Weg durch Graupa hat uns dafür wieder sehr gut gefallen. Den Abstecher in die Richard-Wagner-Gedenkstätte und das Lohngrinhaus sollte man sich nicht entgehen lassen und vielleicht etwas mehr Zeit einplanen, da es doch so einiges zu lesen gibt. Rückblickend ist es eine nette Wanderung mit ein paar besonders schönen Stellen am Ende der Runde.

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Petermannhöhle/Franzosenhöhle

Ein netter Mitmensch hatte uns gefragt, ob wir die Franzosenhöhle am Lilienstein kennen würden. Die Höhle wurde als relativ groß beschrieben und sollte super einfach zu finden sein. Nun hatten wir irgendwie einen Nachmittag Zeit und wollten noch eine Runde drehen. Da erschien uns ein kleiner Bogen als Erkundungstour ganz hervorragend geeignet. Lilienstein_von_Prossen_gesehen_kleinEine ganz kurze Runde, indem wir einfach auf dem Parkplatz vorm Lilienstein parken, erschien uns aber doch nicht ganz so passend und deshalb liegt der Startpunkt in Prossen am Spielplatz. Von hier geht es in Richtung Prossener Schloss und Königstein los. Markiert ist der Wanderweg, auch schon auf der Straße, mit dem gelben Strich gelber Strich. Schon bald erreicht man ein sehr nett aussehendes Gebäude, an dem die Straße anscheinend endet. Es handelt sich um das Schloss Prossen, das in der ersten Hälfte des Schloss_Prossen_klein18. Jahrhunderts gebaut worden ist. Sehr interessant ist, wie viele Besitzer das Gebäude hatte. So taucht darunter z.B. der Name des Verlegers Friedrich Brockhaus auf. Selbst heutzutage ist das Gebäude mal wieder verkauft bzw. zum Verkauf angeboten worden. Besonders schön sehen das Balkongeländer über dem Haupteingang und die Decke in dem Raum aus. Eines der größten Mankos des Hauses ist bestimmt die Lage zu nah an der Elbe. Das merkt man, wenn man rechts an dem Gebäude vorbeiwandert (es handelt sich um eine Fahrstraße und den Elberadweg) und man passiert ein Wohnhaus mit Hochwassermarkierung. Wenn man von dort zum Schloss rüber peilt, dann dürfte zumindest in der unteren Etage auch die braune Brühe gestanden haben.

Die Wanderung umrundet auf der gelben Wanderwegmarkierung das Schloss und auf der Rückseite geht es noch bis ganz kurz hinter das Ortsausgangsschild. Siebenschlaefer_Sellnitz_kleinDort biegt nach rechts die gelbe Wanderwegmarkierung auf den Ringweg ab. Dieser Waldweg verläuft mit einer einigermaßen angenehmen Steigung in Richtung Lilienstein aufwärts. Immerhin sind es 80 Höhenmeter, die überwunden werden müssen. Garten_Sellnitz_kleinDann geht es mit einer minimalen Steigung weiter bis zur Sellnitz. Diese Nationalpark-Jugendbildungsstätte liefert gleich eine Vielzahl tolle Stationen im Gartenbereich, die man sich anschauen bzw. auch ausprobieren sollte. Sehr schön ist auch, dass alle diese Stationen sehr gut gepflegt und anscheinend immer Anfang des Jahres wieder überarbeitet werden.

Die Wanderung folgt noch ¼ Kilometer dem gelben Strich, bis eine Kreuzung erreicht wird. Hier geht es nach links bzw. mehr nach geradeaus in Richtung Ebenheit unmarkiert weiter. Nach 200 Metern befindet sich auf der rechten Seite ein Pfad, den man beim aufmerksamen Beobachten entdeckt. Er biegt im spitzen Winkel ab und führt mit mittelmäßiger Steigung und ein paar wenigen Stufen aufwärts. Nach etwas mehr als 100 Metern erreicht man den Zugang zum nördlichen Aufstieg des Liliensteins, der aber auch sofort wieder nach links verlassen wird. Dem gut sichtbaren Pfad folgt man 100 Meter und dann erreicht man schon den Eingang der Höhle. Wir sind schon so häufig den Weg entweder hoch oder runter vom Lilienstein gegangen, aber die Höhle war uns bis zu dieser kleinen Tour fremd. Eingang_Franzosenhoehle_kleinEs ist immer wieder verwunderlich, was man nicht noch so alles entdecken kann. Die Höhle ist ein ziemlich großer Raum, zu dem es zwei unterschiedliche Geschichten gibt. Einerseits soll es wie bei der Lichterhöhle und der Gamrighöhle eine Stelle zur Sandgewinnung gewesen sein. Irgendwie hört sich das für mich sehr seltsam an, da man eigentlich überall in Sächsischen Schweiz Sand antrifft, aber es soll ganz besonders feiner gewesen sein, der auch als Putzmittel in der Küche benutzt wurde. Damit würde die Höhle Petermannhöhle heißen. grosser_Innenraum_Franzosenhoehle_kleinDie zweite Geschichte zu der Höhle ist, dass die Franzosen rund um den Lilienstein gelagert haben und die Höhle ein Horchposten und Aufenthaltsort war. Da die Höhle 9 x 6 Meter groß und fast 3 Meter hoch ist, konnten hier schon ein paar Soldaten untergebracht werden. Dadurch ergibt sich der zweite Name Franzosenhöhle.

Die Wanderung führt wieder auf den breiten Zugang zum Lilienstein zurück. Wer noch ein bisschen sportlich sein möchte, der kann jetzt eben auf den Lilienstein hoch steigen und die erstklassige Aussicht von dem Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz genießen. Die Wanderung folgt auf jeden Fall der Wanderwegmarkierung blauer Strich blauer Strich den Hang hinab. Nachdem der Wanderweg fast kein Gefälle mehr hat (ungefähr nach 300 Metern) kann man links vom Weg etwas versteckt den Franzosenborn entdecken. Eigentlich soll es ein Brunnen sein, aber irgendwie sieht er heutzutage sehr trocken aus und man kann sich nur schwer vorstellen, dass hier mal ein Teil einer französischen Armee Wasser geschöpft hat. Auf der anderen Wegseite sind ein paar größere Kuhlen im Wald zu sehen, die früher drei riesige Kanonen der Franzosen beherbergt haben sollen. Der Wanderweg überquert am Waldrand die Zufahrt zur Sellnitz mit dem ungewöhnlichen Untergrund und führt aufs Feld hinaus. Auf der rechten Seite fällt eine schöne Wildwiese auf, die wirklich das ganze Jahr ohne Pflege wuchern darf. Kurz dahinter (nach 400 Metern auf dem Feld) steht rechts ein Schild, das auf den Sellnitzgrundweg bzw. Prossen hinweist. Hier wird der markierte Wanderweg verlassen und es geht den Sellnitzgrundweg abwärts. Der Weg führt mit einem super angenehmen Gefälle ins Tal und man trifft nur äußerst selten andere Wanderer an. Nach fast einem Kilometer gabelt sich der Weg und man geht nach links weiter dem Bachlauf hinterher. Nach ½ Kilometer stößt man auf den Gründelweg (grüner Punkt grüner Punkt), den man nach rechts weiter abwärts wandert. Schon sehr bald ist der Ortsrand von Prossen erreicht und dort der schon bekannte Elberadweg, der die letzten Meter nach links bis zum Ausgangspunkt gewandert wird.

Die Wanderung zum Lilienstein bzw. der Petermannhöhle / Franzosenhöhle ist keine riesige Runde, aber sehr nett zu wandern und macht als kleine Zwischendurch-Runde Spaß. Wer die Wanderung zu einer ordentlichen Strecke ausbauen möchte, kann den Aufstieg zum Lilienstein einbauen und dann mit der Höhle einen netten Zwischenstopp einlegen.

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