Winterberg

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Karte:
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Dauer:
ca. 6,00 h
Entfernung:
ca. 24,50 km
Höhenunterschied:
ca. 813 Meter
beste Reisezeit:
nicht an langen Wochenenden
Schwierigkeitsgrad:
lang
viele Höhenmeter
festes Schuhwerk
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen
Leiter
empfohlene Karten:
Große Karte der Sächsischen Schweiz (regenfest);
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Elbe - Bad Schandau - Postelwitz - gelber Strich - Zahnsgrund - Königsnase - Obrigensteig - grüner Punkt - Elbleitenweg - Rauschenstein - Zwieselhütte - Winterbergstraße - roter Punkt - Kipphornaussicht - roter Punkt - Nationalparkinformationsstelle Eishaus - Großer Winterberg - Fremdenweg - blauer Strich - Reitsteig - Zurückesteig - Schrammsteinweg - Schrammsteinaussicht - grüner Punkt - Mittelwinkel - grüner Strich - Zeughausweg - Wildwiese - Wenzelsweg - Bauweg - Liebentor - Steinbrecherweg - roter Strich - Falkensteinstraße - Wanderparkplatz Ostrau - grüner Punkt - Emmabankweg - Aussicht Emmabank - Emmabankweg - grüner Punkt - Wolfsgraben - Bad Schandau - Postelwitz - B172 - gelber Strich - Sieben Brüder Häuser

Beschreibung:

Eigentlich wollte ich mir nur die Unwetterschäden in Postelwitz und dem Zahnsgrund ansehen und das mit einem kleinen Abstecher auf die Schrammsteine verbinden. Aber dann war das Wetter so schön herbstlich, dass eine längere Runde mit dem Großen Winterberg entstanden ist.

Den Startpunkt habe ich an die Abzweigung von der B172 in Postelwitz hoch nach Ostrau gelegt. Überraschenderweise darf man hier unten an der Elbe sein Auto noch kostenlos auf dem Parkstreifen abstellen. Zunächst geht es in Richtung Schmilka, bis kurz vor der Zufahrt nach Ostrau die gelbe Wanderwegmarkierung gelber Strich hoch ins Gebirge startet. Es sollte jedem klar sein, wenn man an der Elbe parkt, dass man für eine Wanderung im Gebirge sehr schnell an eine Steigung gelangt. Das ist in diesem Fall nicht anders, aber hier gibt es gleich mehrmals nette Unterbrechungen. Kneippbecken_Postelwitz_kleinDie Erste ist der Zahnsborn und das Kneippbecken daneben. Leider war es durch das Unwetter im Sommer 2021 in zwei Punkten beschädigt worden: Erstens wurde die Mauer des Kneippbeckens unterspült, aber netterweise nicht ernsthaft beschädigt. Zweitens wurde das Becken bis zum Rand mit Sand vollgespült, aber das sollte doch sehr schnell zu beheben sein. Vielleicht ist es nicht die Lösung, die eine Gemeinde oder ein Bauhof anwenden würde, aber innerhalb von sehr kurzer Zeit (ich würde mal auf weniger als ein Vormittag tippen) könnte man den Sand in die ursprüngliche Rinne zurück schaufeln. Andererseits, vielleicht ist es auch ganz gut, wenn der Sand erst mal in dem Becken bleibt, dadurch kann die Mauer auch nicht abrutschen. Auf jeden Fall finde ich es schade, dass das Kneippbecken beschädigt wurde, da ich doch schon mehrmals mit meiner Tochter darin herumgestakst bin. Im Gegensatz zu anderen Kneippbecken haben wir hier noch nie andere Leute getroffen.

Es geht weiter aufwärts und schon erreicht man den nächsten, viel gravierenderen Unwetterschaden. Der Wanderweg führt eigentlich über eine kleine Brücke. Leider ist die Stützmauer in den Bachlauf abgestürzt und die Brücke sieht überhaupt nicht mehr vertrauenerweckend aus. Für die Wanderung ist das aber kein Problem, da man die Straße durch den Zahnsgrund mit einem ganz kleinen Haken erreichen kann. Links neben der Straße, wenn man von unten nach oben weiter wandert, war der Graben neben der Straße sehr tief ausgespült. Während des Unwetters bin ich von Schmilka nach Bad Schandau mit dem Auto gefahren. An der Zufahrt hoch nach Ostrau ging es dann nicht weiter, da große Mengen an Sand und so einige dicke Felsmurmeln auf der B172 lagen. Dazu passend kam 3 Stunden lang eine ordentliche Wassermenge den Hang heruntergeschossen. Da die Wassermassen einfach nicht weniger wurden und außerdem weiter vorne die Durchfahrt durch Bad Schandau gesperrt war, habe ich das Auto ein paar Meter nach Ostrau hochgefahren und bin den restlichen Weg nach Hause gewandert. 

Nach 50 Metern bergauf auf der Straße zweigt nach rechts die gelbe Wanderwegmarkierung ab. Bis hierhin war der Aufstieg nur zum Warmwerden, aber jetzt kommt eine größere Treppenanlage, die insgesamt 80 Höhenmeter überwindet. Oben angekommen fällt auf der rechten Wegseite ein Besucherlenkungszaun auf. Wenn man ihn übersteigt, was außerhalb der Kernzone erlaubt ist, Aussicht_Koenigsnase_kleinerreicht man nach wenigen Metern die Aussicht Königsnase. Das scheint, wie mit dem Namen Kleine Bastei, so ein typischer Fall von Einfallslosigkeit zu sein, weil sich ein paar Kilometer elbabwärts eine weitere Königsnase bei Niedervogelgesang befindet. Die Aussicht von der Königsnase bei Bad Schandau/Postelwitz ist aber viel schöner und kann auch ganz sicher nicht zuwuchern.

Die Wanderung folgt weiterhin der gelben Wanderwegmarkierung (Obrigensteig). Der Weg ist sehr angenehm zu wandern und auch meistens überraschend leer. Nachdem man die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt erreicht hat, geht es auf dieser nach rechts weiter. Dem sogenannten Elbleitenweg folgt man über ein sehr langes Stück von 4 ½ Kilometern. Man schlendert so ziemlich auf gleichbleibender Höhe unterhalb der Schrammsteine, Affensteine und des Rauschensteins entlang. Das ist kein spektakulärer Weg, aber sehr erholsam und perfekt zum Abschalten geeignet. Erst kurz hinter dem Rauschenstein und vor Schmilka geht es in einem Schlenker 60 Höhenmeter auf der Forststraße hinunter und der gelbe Strich gelber Strich stößt auf die bisherige grüne Wanderwegmarkierung. Man folgt der gelben Markierung ganz wenige Meter (höchstens 30 Meter), nachdem der grüne Punkt nach links abgebogen ist. Hier erreicht man auf der linken Seite die Zufahrt zum Großen Winterberg. Obwohl ich schon wirklich häufig auf dem Großen Winterberg und dem oberen Teil der Winterbergstraße gewandert bin, so habe ich den unteren Teil der Zufahrt noch nie betreten. Das wird mit dieser Wanderung geändert. Es geht auf der Winterbergstraße aufwärts. Die Bezeichnung Straße ist leicht irreführend, da hier normalerweise keine Autos fahren und der größte Teil auch nicht asphaltiert ist. versteckte_Zwieselhuette_kleinGleich auf den ersten paar Metern befindet sich auf der rechten Seite etwas oberhalb der Straße die Zwieselhütte. Sie ist eine der ganz wenigen Schutzhütten im Bereich des Nationalparks. Früher hat es viel mehr Hütten gegeben, aber leider sind immer mehr abgebaut worden und die bestehenden werden einfach nicht mehr weiter gepflegt.

Dadurch, dass die Winterbergstraße von einigen wenigen Fahrzeugen sowie dem freigeschnittene_Winterbergstrasse_kleinGetränke-Lkw befahren werden muss, ist die Steigung sehr angenehm zu wandern. Gleich mehrere Male kann man neben der Straße eine breite Schneise gefällter Fichten entdecken. Normalerweise ist der Große Winterberg als ein reiner Buchenwald bekannt. Das ist aber im unteren Teil bei den Sandsteinfelsen nicht so, nur im oberen Teil beim Granit bzw. Basalt stehen fast nur Buchen. Nach ungefähr 2 Kilometern auf der Zufahrtsstraße stößt die Wanderwegmarkierung roter Punkt roter Punkt dazu und danach führen ein paar Kipphornaussicht_kleinSerpentinen weiter aufwärts. Nachdem man den größten Teil des Aufstiegs bewältigt hat, weist ein Wegweiser nach links zur Kipphornaussicht. Diese Stelle sollte man sich nicht entgehen lassen. Von hier kann man sehr schön ins Elbtal und rüber auf die andere Elbeseite blicken.

Die Wanderung folgt weiter der roten Wanderwegmarkierung auf den Großen Winterberg hinauf. Aussichtsturm_Grosser_Winterberg_kleinWenn man Glück hat, dann ist oben auch der temporäre Imbiss und damit die Nationalpark-Informationsstelle Eishaus offen. Es ist ein bisschen schade, da hier oben eigentlich ein Hotel und eine Basalt_Grosser_Winterberg_kleinGaststätte sind, aber irgendwie gibt es seit vielen Jahren eine Meinungsverschiedenheit über die Abwasserentsorgung zwischen dem Besitzer (Land Sachsen) und dem Pächter. Dadurch, dass die beiden touristischen Punkte geschlossen sind, ist auch der Aussichtsturm zu.

Gleich neben dem Aussichtsturm geht es in nördliche Richtung abwärts. Markiert ist der Weg mit dem blauen Strich blauer Strich und die ausgeschilderte Richtung sind die Schrammsteine. Die nächsten Kilometer sind einfach zu finden und auch die Strecke ist angenehm zu wandern. Gedenkstein_Reitsteig_kleinNach einem Kilometer passiert man auf der rechten Wegseite einen Gedenkstein mit einer versteckten, aber sehr schönen Aussicht dahinter. Nochmals 400 Meter weiter auf dem Wanderweg wurde im Winter 2021 ein Steg über die ebene Fläche gebaut. Noch erschließt sich mir nicht, wozu der sein soll, aber das werde ich im Frühjahr 2022 schon herausfinden. Nachdem man 2 ½ Kilometer vom Großen Winterberg auf dem Reitsteig gewandert ist, Aussicht_Wentzelwand_kleinerreicht man die sehr schöne Aussicht oberhalb der Wentzelwand. Der Platz bzw. die Aussicht ist riesig und lädt zum Verweilen ein. Hier oben sitzen auch sehr häufig Wanderer, die das Plateau als Picknickplatz benutzen. Von der Aussicht wandert man immer noch auf der blauen Wanderwegmarkierung weiter und nach ungefähr ½ Kilometer erreicht man eine etwas sonderbare Stelle. Hier führt die Wanderung über ein paar Naturstufen aufwärts. Das komische ist, dass an der rechten Felswand eine Kette zum Festhalten angebracht ist. Wäre diese Kette nicht, dann würde man hier einfach nur hoch wandern, aber so denkt das Gehirn, es ist was besonders Gefährliches und man muss sich festhalten. Hinter dieser ungewöhnlichen Stelle wandert man 1 ½ Kilometer weiter und erreicht eine weitere große Aussicht, auch mit dem Blick in Richtung Elbe. Diese Aussicht befindet sich oberhalb der Breiten Kluft und ermöglicht den Blick ins Elbtal und nach links zum Grenzübergang.

Spätestens ab hier wird der Wanderweg ein bisschen anspruchsvoller. Praktisch ueberfullte_Schrammsteinaussicht_kleinsteigt man mehrmals hoch und runter über ein paar Treppen und Stufen. Der Weg wird schmaler und an mehreren Stellen muss man auch mal einen Moment warten, bis die entgegenkommenden Wanderer die Engstelle passiert haben. Schrammsteinaussicht_kleinAber der Pfad lohnt sich wirklich und man wird noch vor der eigentlichen Schrammsteinaussicht mit Blicken links und rechts des Pfades belohnt. Man sollte unbedingt bis ganz vorne auf die Schrammsteinaussicht wandern. Hier sind zwar auch die meisten Besucher auf dieser Tour anzutreffen, aber ohne zu übertreiben ist der Blick einer der besten in der Sächsischen Schweiz.

Für die weitere Wanderung geht es erstmal etwas mehr als 300 Meter auf dem bekannten Pfad zurück, bis nach links der Mittelwinkel, markiert mit dem grünen Punkt grüner Punkt, abbiegt. Der Abstieg erfolgt über ein paar Gitterrosttreppen und eine stabile Eisenleiter. Das hört sich nur besonders an, aber solange man keine Höhenangst beim Durchblicken von Gitterrosttreppen hat oder von körperlichen Gebrechen behindert ist, sollte der Abstieg ganz gut klappen. Der grün markierte Abstieg erreicht unten einen Querweg (auf dem die grüne Wegmarkierung nach rechts abbiegt), über den es hinweg geht und schräg links geht es weiter in Richtung Wildwiese/Ostrau. Kurz vor der Wildwiese erreicht man den Zeughausweg und die Wanderwegmarkierung grüner Strich grüner Strich. Auf diesem breiten Forstweg geht es nach links weiter. Nach ein paar hundert Metern wird der noch breitere Wenzelsweg erreicht und dann (wiederum nach 400 Metern) geht es weiterhin auf der grünen Wanderwegmarkierung auf dem Falkenstein_kleinschönen Bauweg in Richtung Ostrau. Auch wenn eine gut ausgebaute Forststraße einfacher zu wandern ist, so ist ein Waldweg wie z.B. der hier beschrittene Bauweg viel netter und abwechslungsreicher. Kurz bevor man an ein paar Wochenendhäusern aus dem Wald heraus tritt, wechselt man auf die rote Wanderwegmarkierung roter Strich. Es geht auf der Falkensteinstraße in Richtung Ostrau, bis man nach etwas mehr als ½ Kilometer an den großen Wanderparkplatz auf der linken Straßenseite ankommt. Neben dem Parkplatz verläuft die Wanderwegmarkierung grüner Punkt grüner Punkt, Aussicht_Emmabank_kleinder man bis zum Waldrand folgt. Noch bevor der markierte Wanderweg in den Zahnsgrund absteigt, biegt nach rechts ein Pfad ab. Der Weg führt die ganze Zeit am Waldrand und oberhalb der Felskante entlang in Richtung der Emmabank. Blick_von_Emmabank_auf_Elbe_kleinNoch vor der eigentlichen Aussicht Emmabank befindet sich eine weitere nette Aussicht, von der man über den Zahnsgrund und in das Elbtal blickt. Die eigentliche Emmabank ist noch ein kleines bisschen besser, da man weiter ins Elbtal sehen kann.

Für das letzte Stück der Wanderung geht es auf dem Pfad jetzt an der oberen Kante des Elbtals in Richtung Ostrau. Nach etwas weniger als einem Kilometer auf dem Pfad biegt man nach rechts ab, um mit einem kleinen Schlenker in den Wolfsgraben einzubiegen. Diese Schlucht ist mit dem bekannten grünen Punkt grüner Punkt markiert und man folgt ihm nach links in den Wolfgraben hinunter. Das Unwetter ist im Sommer 2021 durch diese Schlucht herunter gestürzt und hat so einige Ausspülungen angestellt und mehrere Felsen ins Elbtal gemurmelt. Der Wolfsgraben endet an der Bundesstraße B172 in Bad Schandau/Postelwitz. Die letzten Meter wandert man nach links auf dem Bürgersteig bis zum Ausgangspunkt der Runde zurück.

Mir hat die Wanderung sehr viel Spaß gemacht und ich war überrascht, wie aus einer vollkommen ungeplanten Runde (eigentlich wollte ich nur mal eben schnell auf die Schrammsteinaussicht gehen) eine so nette Wanderung geworden ist. Es war so ziemlich alles, was eine tolle Tour in der Sächsischen Schweiz enthalten kann, vorhanden: Hervorragende Aussichten, nicht nur breite Wanderwege, sondern auch schmale Pfade, Passagen, auf denen nicht Horden an Besuchern unterwegs sind und ein Höhepunkt in Form der Schrammsteinaussicht. Es war rundum eine gelungene Wanderung.

Download file: WINTERBERG_AGZ.GPX

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