Diebsgrund
Abstimmung:
Ø 3,3 (49 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 4,00 h |
Entfernung: ca. 13,50 km |
Höhenunterschied: ca. 482 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: Kletterabschnitte sehr schmale Stelle |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Bielatalgebiet; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Bielatal/Osterz |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Ottomühle - grüner Punkt - Glasergrund - grüner Strich - Mehlsteig - Moorteich - Hirschstange - roter Strich - Zauschengrund - Diebsgrund - Rosenthaler Straße - blauer Strich - grüner Punkt - gelber Punkt - Brausenstein - Bielatal - ehemaligen Hochofen Brausenstein - Poststeig - Schweizermühle - Sachsenstein - Johanniswacht - Ottomühle
Beschreibung:
Eigentlich sollte diese Wanderung zwei Wanderungen sein, aber irgendwie war ich gerade gut eingewandert, sodass es eine etwas größere Runde geworden ist. Bis dahin war ich erst einmal im Diebsgrund, aber damit wusste ich schon, dass es sich um eine sehr angenehme Wanderecke handelt. Es war also genau die richtige Runde für den sonnigen Herbstwochenendtag. Der Startpunkt ist der große Wanderparkplatz vor der Miniortschaft Ottomühle im Bielatal. Von hier geht es ein paar Meter auf der Fahrstraße in die Ortschaft hinein, bis nach rechts der Glasergrund abbiegt. Dieser leicht ansteigende breite Forstweg ist mit dem grünen Strich markiert. Früher bog der markierte Wanderweg dann gleich am Waldrand nach rechts ab, aber heutzutage wandert man einen Kilometer den Glasergrund aufwärts, bis die grüne Wanderwegmarkierung nach rechts abbiegt. Hier führt ein sehr angenehmer Waldweg hoch auf die Ebene und nach etwas weniger als ½ Kilometer biegt der markierte Wanderweg nach links auf den Mehlsteig ab. In diesem Bereich gehen aber irgendwie die Wanderwegmarkierungen zumindest im Jahre 2014 ein wenig durcheinander bzw. sind unterschiedlich markiert. Hier verlaufen parallel die grüne und blaue Wanderwegmarkierung, aber es macht den Eindruck, als ob unterschiedliche Maler die Kennzeichen anbringen. Zusammen sind die beiden Markierungen nur an ganz wenigen Stellen zu erkennen.
Nach etwas mehr als einem Kilometer erreicht man den Weg Hirschstange und die rote Wanderwegmarkierung . Hier geht es nach rechts weiter. Wenige Meter hinter der Kreuzung erreicht man den kleinen Moorteich mit einem Rastplatz. Zum Glück steht hier eine Informationstafel, sonst hätte ich diesen Teich nicht als etwas ganz besonderes in der Sächsischen Schweiz erkannt. So aber lohnt es sich tatsächlich, eine kleine Rast einzulegen und mindestens den Libellen bei ihren lustigen Flugmanövern zuzusehen.
Die Wanderung geht jetzt weiter auf der Hirschstange. Eigentlich ist das Wandern auf diesem breiten Forstweg relativ langweilig, aber auch ziemlich erholsam, da es sich um einen schönen ruhigen Weg handelt. Im Herbst 2010 konnte man nach einem Kilometer rechts des Weges eine Fichte mit Blitzeinschlag entdecken. Es ist schon imposant, wenn ein so mächtiger Baum der Länge nach gespalten wird. Als ich damals vorbeikam, war die Fichte schon gefällt und ich konnte mir die Spuren des Blitzeinschlags von oben bis unten erstklassig ansehen. Muss das eine Gewalt sein, um einen Baum so zu zerlegen. Gleich neben dieser zerlegten Fichte liegt seit einigen Jahren ein großer Behälter, bei dem ich mir überhaupt nicht erklären kann, was das Ding hier im Wald macht. War oder ist es ein etwas zu groß geratener Wassertank?
Ein paar hundert Meter hinter dem Metallzylinder erreicht der markierte Wanderweg einen weiteren breiten Forstweg mit einer Bank. Auf diesem Forstweg geht es nach rechts noch ein paar Meter (ziemlich genau 100 Meter) entlang. Dann biegt, wieder nach rechts, ein Waldweg ab, der zwar relativ breit ist, dessen Zugang aber von ein paar Fichten gemein versteckt wird. Auf der rechten Seite des Forstwegs weist sogar ein Schild auf diesen Abstieg hin, aber auch dieses wird von den Fichten geheimgehalten. Der Weg ist so breit, dass er auch befahren werden könnte, aber das scheint nur sehr selten zu geschehen, da er von einer dichten Grasschicht bedeckt ist. Der Abstieg ist sehr angenehm zu wandern und mit zunehmender Strecke kann man am Wegesrand Sandsteinfelsen entdecken.
Der Zauschengrundweg endet nach etwas weniger als einem Kilometer am Diebsgrundweg. Bei dem Diebsgrund sieht der Weguntergrund wieder wie ein typischer Forstweg aus, aber dafür stehen links und rechts des Weges schöne Sandsteinfelsen. Irgendwie finde ich es immer wieder verwunderlich, dass auf einmal in einer Ebene ein solcher Grund (ähnlich wie das Bielatal, nur in viel kleiner) die Landschaft zerschneidet. Nach ½ Kilometer im Diebsgrund erreicht man eine Sandsteinsäule auf der rechten Wegseite. Bei dieser Säule soll es sich um einen Gedenkstein an eine Wildschweinjagd im Jahre 1875 handeln. Heutzutage sind die größten Teile der Säule schon so verwittert, dass man sie nicht mehr entziffern kann. Aber ein paar Teile sind doch noch zu lesen. So werden auf einer Seite der Säule mehrere Namen und deren Wohnorte aufgelistet und auf einer anderen Seite steht etwas von einer Jagd. Aber wenn die Säule tatsächlich schon seit 1875 hier im Wald steht, dann muss es einen tatsächlich nicht verwundern, wenn man die Schrift nur noch sehr schlecht lesen kann.
Je länger man jetzt durch den Diebsgrund wandert, desto mehr hört man irgendwelche Fahrzeuggeräusche. Diese stammen von der S171 (Straße zwischen Markersbach und Raum), der man sich aber maximal bis auf 100 Meter nähert. Vorher geht es am Ende des Diebsgrundes nach rechts auf die Rosenthaler Straße. Diese heißt zwar Straße, aber es handelt sich um einen angenehmen Waldweg, der mit der Wanderwegmarkierung blauer Strich gekennzeichnet ist. Parallel zu diesem Weg verläuft eine Hochspannungsleitung, unter der eine Vielzahl unterschiedlich großer Weihnachtsbäume wachsen. Damit wird der Bewuchs angemessen klein gehalten und sogar noch ein bisschen sinnvoll genutzt.
Noch bevor die Rosenthaler Straße aber nach 1,3 Kilometern ins Bielatal absteigt, wird die blaue Wanderwegmarkierung verlassen und es geht nach links der Wanderwegmarkierung grüner Punkt hinterher. Der Weg führt eigentlich ziemlich nah an der Felskante des Bielatals entlang, aber praktisch merkt man das nicht. Nach einem ¾ Kilometer erreicht man eine große Wiese mit zwei Schuppen auf der linken Wegseite. Wozu auch immer diese riesige Wiese angelegt worden ist, sie fällt auf jeden Fall sehr auf und ist als Kennzeichen für diese Wanderung gut geeignet. Am Ende der Wiese erreicht man eine Kreuzung, an der der markierte Wanderweg nach links abbiegt. Die Wanderung geht aber schräg nach rechts auf einem unmarkierten Wanderweg weiter. Zuerst passiert man ein Waldstück und dann tritt man auf ein Feld heraus. Schon nach wenigen Metern erreicht der Feldweg die Zufahrtsstraße der Ortschaft Brausenstein.
Hier ist die Wanderung mit dem gelben Punkt markiert und damit wird man nach rechts durch den Ort Brausenstein geführt. Am Ortsausgang bzw. kurz davor biegt der markierte Weg zwischen den Häusern nach links ab und es geht ins Bielatal abwärts. Nachdem man das bewohnte Gebiet verlassen hat, weisen gleich zwei Schilder auf den Abstieg hin. Der Inhalt des ersten Schildes ist: „Touristischer Fußsteig in das Bielatal.“ Das zweite Schild übertreibt es meiner Ansicht nach ziemlich: „Achtung! Teilweise schwierige Wegstrecke (Treppen).“ Dass ein paar Naturstufen schon als schwierig beschrieben werden, empfinde ich doch als etwas übertrieben. Auf jeden Fall ist der Abstieg keine langweilige Forststraße und so erreicht man nach ein paar Metern vor dem ehemaligen Hochofen Brausenstein die Fahrstraße. Ziemlich auffällig an dieser Stelle ist das hölzerne Buswartehäuschen und die Erklärungstafel zu einer ehemaligen Harfenfichte.
Die Wanderung geht ein paar Meter nach rechts, um die Ruine des Hochofens Brausenstein zu erreichen. Hier erklärt eine große Informationstafel und mehrere kleine Schilder den historischen Hintergrund der Ruine. Links hinter der Ruine geht die Wanderung über eine versteckte Treppe wieder aus dem Tal heraus. Bei diesem Aufstieg handelt es sich um den historisch- touristischen Fußweg für Gäste der Schweizermühle. Komischerweise ist dieser Aufstieg heutzutage vollkommen in Vergessenheit geraten. Knapp bevor man die obere Kante des Bielatals erreicht hat, kann man auf der linken Seite deutliche Spuren eines alten Sandsteinbruchs erkennen. Nachdem man den Aufstieg gemeistert hat, geht es am Waldrand in südlicher Richtung (also nach links) weiter. Hier kann man durch den Wald immer mal wieder die zerklüftete Felskante des Bielatals erkennen. Damit noch ein paar Höhenmeter zu der Wanderung dazukommen, wird die Ebene nach ½ Kilometer noch mal verlassen und es geht nach links hinunter ins Bielatal. Wenn man den richtigen Abstieg gefunden hat, dann kommt man an der Gaststätte Zur Schweizermühle (www.zur-schweizermuehle.de) im Tal heraus. Hier liegt eine gewaltige Felsmurmel, die in weit vergangenen Zeiten von der Felskante abgebrochen ist. Die Murmel ist genauso groß wie das Haus rechts davon.
Für die weitere Wanderung muss man bis zur Fahrstraße gehen und dann auf dieser ca. 350 Meter entlang wandern. Das ist aber eigentlich nicht so besonders schlimm, da sich der Verkehr meistens sehr in Grenzen hält und außerdem eine kleine Kirche bestaunt werden kann. Diese befindet sich zwischen der Straße und dem Berghang. Sie ist sehr gut von der Straße aus zu sehen. Ziemlich komisch finde ich, dass diese kleine Waldkapelle 1979 an Bergsportfreunde verkauft wurde und seitdem in privater Hand ist. Auf jeden Fall geben sich die heutigen Besitzer viel Mühe, dieses romantische Bauwerk zu erhalten. Die Wanderung passiert bald einen größeren Teich und gleich dahinter wird die Straße nach rechts verlassen. Der Weg überquert auf einer kleinen Brücke die Biela und biegt kurz vor den Felsen nach links ab. Auf dem Pfad, parallel zu den Felswänden, passiert man so einige interessante Stellen, die netterweise auch noch mit Hinweistafeln ausgestattet sind. Zu allererst findet man eine Stelle mit einigen Erinnerungstafel im Sandstein, dann kommt man an den sogenannten Erik-Meyer-Helmund-Stein und gleich gegenüber befindet sich die Sophien-Quelle. Hinter der Quelle sieht man noch einen gut erhaltenen Turm, der sich aber auf Privatgelände befindet und damit nicht betreten werden darf. Die Wanderung geht weiter auf dem Pfad das Bielatal aufwärts. Wenn man nach links hoch blickt, dann kann man an der Felskante die Kaiser-Wilhelm-Feste entdecken.
Wenige Meter, bevor man wieder die Rosenthaler Straße erreicht, geht es nach rechts den Hang zum Sachsenstein hoch. Dieser frei stehende Felsen ist relativ beliebt, aber durch seinen langen und schmalen Zugang überhaupt nicht für größere Besuchermassen ausgelegt. Wenn sich mehr als 5 Besucher hier treffen, dann sollte man sich schon auf Wartezeiten am Fuße des Felsens einstellen. Aber der Aufstieg lohnt sich und so kann man sich drüber freuen, wenn man, wie ich, zu spät zu der Wanderung gestartet ist und damit dann erst in den späten Nachmittagsstunden den Sachsenstein erreicht. Auf meiner Wanderung war gerade mal eine Familie auf dem Felsen, wobei der Papa mit einem Sprössling wegen Höhenangst schon den Rückzug angetreten hatte.
Nach diesem sehr interessanten Abstecher geht es den Hang weiter hinauf, bis wieder der bekannte Weg mit der gelben Wanderwegmarkierung erreicht wird. Normalerweise mag ich es überhaupt nicht, auf dem gleichen Weg eine Strecke zweimal zu wandern, aber in diesem Fall handelt es sich um weniger als 200 Meter und das geht gerade noch so. Die Wanderung biegt also nach links in die Richtung der Rosenthaler Straße, die dann überquert wird, ab. Schon wenige Meter auf der gegenüberliegenden Straßenseite erreicht die gelbe Wanderwegmarkierung die Johanniswacht. Eigentlich ist die Aussicht von hier nicht viel anders als vom Sachsenstein, aber trotzdem ist es ein Punkt, den man nicht auslassen sollte. Ganz besonders nicht, wenn man ihn mit so wenig Aufwand erreichen kann. Auch von dieser Aussicht kann man ganz hervorragend hinüber auf die andere Bielatalseite mit der Kaiser-Wilhelm-Feste blicken.
Gleich unterhalb der Johanniswacht steigt die gelbe Wanderwegmarkierung hinunter ins Bielatal und damit werden auch die letzten Höhenmeter (im Abstieg) bewältigt. Der Abstieg ist noch einmal ganz abwechslungsreich, da es durch ein paar engere Felsspalten und zwei Höhlen (Felsmurmeln, die von oben in die Spalte gefallen sind) abwärts geht. Nach dem Abstieg muss man ganz wenige Meter nach rechts wandern und schon hat man den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht. Damit ist dann eine Runde zu Ende gegangen, die wieder mal ganz typisch für den Bereich des Bielatals war. Hier kann man angenehme Wanderwege mit mancher Abwechslung finden, das Bielatal bietet eine riesige Anzahl zerklüfteter Felsen und das Beste ist die wunderbare Ruhe, selbst wenn sich in der Sächsischen Schweiz die Autos stapeln.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Rosenthal Schweizermühle mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Ottomühle
Parkplatzgebühr für die Wanderung: 3,00 €