Das Treppchen
Abstimmung:
Ø 3,3 (30 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,50 h |
Entfernung: ca. 7,50 km |
Höhenunterschied: ca. 330 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Die Bastei; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Rathen/Wehlen |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Uttewalde - gelber Strich - Uttewalder Grund - grüner Strich - Frendschaftsstein - Zscherregrund - Das Treppchen - Grögers Gut - Steinrückenweg - Höllengrund - roter Punkt - Kohlgrund - Müllersteig - Brückenwaldweg - Müllersteig - Kluftsteig - gelber Strich - Uttewalder Grund - Uttewalde
Beschreibung:
Wenn man im Zscherregrund (von der Bastei in Richtung Wehlen) unterwegs ist, fallen einem ein paar Stufen aus dem Grund hinaus auf. Nachdem es mich doch so sehr interessiert hat, wohin diese Stufen führen, habe ich zuerst auf der Karte von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) nachgesehen und dort den netten Namen Das Treppchen entdeckt. Da der Weg anscheinend keine Sackgasse ist, musste gleich mal eine Erkundung dort unternommen werden.
Damit eine ordentliche Wanderung draus wird, habe ich den Startpunkt nach Uttewalde gelegt. Zumindest im Jahre 2012 konnte man dort sogar noch kostenlos parken und das auf einem wirklich toll aussehenden Parkplatz. Gleich an der Straße vor dem Parkplatz führt die Wanderwegmarkierung gelber Strich vorbei. Auf ihr geht es ein paar Meter in Richtung der Ortschaft. Gleich am Ortseingang gabelt sich die Straße und es geht nach rechts unmarkiert weiter. Die Straße ist eine Schleife, die einmal komplett durch das Dorf führt, aber mit wirklich nur sehr wenig Verkehr. An der östlichen Seite des Orts befindet sich der Gasthof & Pension Uttewalde und auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein ehemaliger Bauernhof mit einem gigantischen Grundstück und einer Natursteinmauer drum herum. Gleich vor der Gaststätte geht es nach rechts weiter in den Uttewalder Grund. Der Abstieg erfolgt über so einige Stufen, die anscheinend sogar mit Straßenlaternen beleuchtet werden, bis in den Grund hinunter. Dort erreicht man dann auch sofort eine der wenigen Gaststätten, die sich im Gebiet des Nationalparks befinden. Der Gasthof Waldidylle besteht bereits seit 1790 und ist immer schon eine Wandergaststätte gewesen. Sehr ungewöhnlich ist, dass die Gaststätte eigentlich Montags Ruhetag hat, aber trotzdem einen „Notbetrieb“ in Form von Getränken und Wandernahrung auf der Terrasse anbietet.
Durch den Uttewalder Grund führt die Wanderwegmarkierung grüner Strich , der man talabwärts folgt. Das Tal ist relativ eng und an den Seiten stehen unterschiedlichste Felsformationen, bei denen es immer wieder Spaß macht, die ungleichen Oberflächen zu bestaunen. Mal sind ganz glatte Flächen zu finden, dann wiederum regelrechte Honigwaben. Auch gibt es auf der linken Wegseite einen netten Höhlengang, der ganz besonders bei den Kindern beliebt ist. Nach ½ Kilometer liegt vor einem eine große Felsmurmel mit so einigen Inschriften und Zeichen. Dabei handelt es sich um den Freundschaftsstein, auf dem man mindestens die Jahreszahl 1839 entdecken kann.
Hier geht es nach links das Tal hoch, weiterhin auf der grünen Wanderwegmarkierung. Gleich nach ein paar Metern kann man noch mal unterschiedlichste Inschriften im Felsen finden. Einerseits ist in einem vorgelagerten Steinbrocken ein Vogel mit einem Zweig im Schnabel und zu Füßen ein paar Trauben eingraviert und in dem Felsen dahinter befindet sich ein Emblem mit der Jahreszahl 1792. Das ist schon eine ziemlich stolze Zahl, wenn man überlegt, dass der größte Teil der Inschriften in der Sächsischen Schweiz auf Freizeitbeschäftigungen beruht. Gleich daneben befindet sich dann auch die besagte Treppe. Wenn man den Zscherregrund noch ein paar ganz wenige Meter weiter aufwärts wandert, dann kann man einen eindrucksvollen Strudeltopf mit einer sehr guten Erklärungstafel gleich neben dem Weg finden.
Die Wanderung verlässt aber über das Treppchen den Zscherregrund und steigt ziemlich einfach aus dem Tal heraus. Nach den ersten paar Stufen wechselt der Pfad in eine Schlucht, an deren Felswänden eine Vielzahl an Fahnen und Moosen wachsen. Das sieht besonders interessant aus, wenn sich in den Morgenstunden der Tau dort niedergeschlagen hat. Am Ende der Schlucht erreicht man eine Ebene, auf der ein Pfad weiter geradeaus führt. Nach weniger als 100 Metern auf der Ebene erreicht der Pfad einen breiteren Waldweg, auf dem es nach rechts weiter geht. Dieser Waldweg ist relativ breit ausgebaut, wird aber anscheinend nur ganz selten benutzt. Bald wird eine Wildwiese mit einer netten Aussicht erreicht. Hier kann man sehr schön in die Landschaft rund um den Lilienstein blicken.
Am unteren Ende der Wiese erreicht man die ersten Häuser der Minisiedlung Grögers Gut. Diese Siedlung ist wirklich verwunderlich, weil die Häuser hier recht weiträumig verteilt herumstehen. Ganz lustig war, dass gleich vor den ersten Häusern auf der großen Wiese ein kleines Schwein seine Kreise zog und sich von mir überhaupt nicht stören ließ. Auf jeden Fall war es kein Wildschwein, sondern ein schwarz-buntes Hausschwein, was mich stark verwunderte, aber doch beruhigte. Der Weg endet auf der eigentlichen Fahrstraße der Siedlung. Hier geht es nach links leicht ansteigend weiter. Das nächste Teilstück der Wanderung erfolgt auf einem alten Waldweg, der überraschend breit (ungefähr 6 Meter) und mit mächtigen Sandsteinplatten ausgelegt ist. Bei diesem Waldweg handelt es sich um den Steinrückenweg, der von Stadt Wehlen hoch zum Steinernen Tisch führt. Besonders schön sehen dieser Weg und der Wald drum herum im Frühjahr aus, wenn die Buchen im leuchtendem Hellgrün strahlen. Die Wanderung folgt dem breiten Waldweg über eine Strecke von insgesamt 1 ¼ Kilometer, bis auf der linken Wegseite eine alte Sandsteinsäule und ein neumodischer Wegweiser stehen. Hier biegt man nach links auf die bekannte Wanderwegmarkierung grüner Strich in den Höllengrund ab. Der Abstieg durch den Höllengrund ist ganz ähnlich wie der Uttewalder Grund ziemlich abwechslungsreich und bietet einen schönen Einblick in die Felsenvielfalt der Sächsischen Schweiz.
Der Höllengrund endet wieder im bekannten im Zscherregrund, der aber nach rechts, leicht ansteigend, aufwärts begangen wird. Hier ist der befahrbare Waldweg ohne Wanderwegmarkierung und er wird auch Kohlgrund genannt. Obwohl hier am Wegesrand die gleichen Sandsteinfelsen wie im Höllengrund stehen, wirken diese Felsen schon wieder ganz anders. Im Kohlgrund wachsen zwar auf den Sandsteinfelsen auch Farne, aber nur ganz wenige Moose. Die Felsen ragen im Kohlgrund ziemlich weit in und zum Teil über den Weg und dadurch macht dieser auch ein paar Schlenker. Das sieht ganz besonders schön aus und ist schon wirklich häufig für tolle Fotos abgelichtet worden.
Durch den Kohlgrund wandert man 300 Meter, bis der Bachlauf unter dem Forstweg die Straßenseite wechselt und nach links ein deutlich sichtbarer Pfad abzweigt. Dabei handelt es sich um den Müllersteig, der angenehm aus dem Grund heraus steigt. Im Jahre 2012 sah der Wald auf der rechten Wegseite sehr interessant aus. Hier konnte man schön sehen, wie zwei unterschiedliche Schichten im Wald vorhanden sind. Hoch oben sieht man noch den alten Baumbestand, aber von unten hat sich ein sehr netter Mischwald gebildet. Nach etwas weniger als 200 Metern auf dem Müllersteig erreicht man den breiten Brückwaldweg, der ein paar Meter (60 Meter) nach rechts gewandert wird. Dann biegt der Müllersteig nach links ab. Der Waldweg ist relativ breit und mit Gras bewachsen. Dadurch sieht er sehr nett aus und es macht Spaß, die 300 Meter in Richtung Uttewalder Grund zu wandern. Da der Uttewalder Grund noch einmal durchquert werden muss, um dann hoch nach Uttewalde zu gelangen, geht es über die Wanderwegmarkierung gelber Strich einmal den Kluftsteig abwärts und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hoch. Das sind zum Glück nur 50 Höhenmeter auf beiden Seiten, die man relativ schnell überwinden kann.
Nachdem man aus dem Grund wieder hoch gestiegen ist, geht es in Uttewalde der gelben Wanderwegmarkierung hinterher und bald ist der Ausgangspunkt der Runde erreicht. Mitten auf dem Parkplatz steht ein Sandsteinfelsen mit einem fest montierten Gipfelbuch. Dieser Felsen ist mit einer kleinen Gedenktafel an Bruno Bartel ausgestattet. Herr Bartel war ein lokaler Mundartdichter, der einen Teil seiner Kindheit in Uttewalde verbracht hat. Ich war auf dieser Tour stark davon überrascht, dass es so schöne ruhige Wege in der Vorderen Sächsischen Schweiz gibt und jetzt weiß ich endlich, wohin die paar Treppenstufen führen.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Uttewalde mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Uttewalde
Sehr geehrter Her Geier,
wir, ein „Ü 70 jähriges – Rentnerehepaar“ aus 09599 Freiberg haben am heutigen sonnigen Dienstag, dem 14.5.24 ihre tolle Wanderung „Das Treppchen“ von ca. 10.10 – 13.20 Uhr bewältigt.
Begonnen wie von Ihnen empfohlen, am Wanderparkplatz
Uttewalde, der jedoch von der Gemeinde Lohmen als gebührenpflichtiger Parkplatz ( bis 3h-3 € und ab 4 h = Tagesticket ganze 5 €!) betrieben wird.
Im Uttewalder Grund waren wir schon am Hinweisschild des Strudeltopfes als wir bemerkten, dass wir die Treppe „verpasst hatten—also ein Stück zurück und mit unseren wachsamen Augen dann auch die Stufen bergan gefunden. Dann wurde jedoch bergan der Weg immer schmaler und wurde teilweise auch durch umgestürzte Bäume häufig versperrt. Ihre beschriebene „Ebene“ im Wald haben wir nicht so als Ebene wahrgenommen und waren dann wirklich froh, die beschriebene Waldwiese vor „Grögers Gut“ erreicht zu haben. (.. bei uns war kein Hausschwein zu sehen!!)
Dank ihrer wunderbaren Beschreibung der Details der Wanderung haben wir dann auch im Kohlgrund links den sogenannten „Müllersteig“ entdeckt, da ja bekannterweise keinerlei Schild auf diesen Abzweig bergan hinweist.
Bei später folgenden Abstieg in den Uttewalder Grund waren wir echt froh, dass ein Geländer angebracht war, denn auf den glatten Holzstufen bin ich tatsächlich mit den Wanderschuhen auch mal richtig abgerutscht.
Nach dem Wiederanstieg aus dem Uttewalder Grund hinauf nach Uttewalde haben wir gemeinsam uns gefreut, von Ihnen eine so schöne Wanderempfehlung wieder einmal nutzen zu können.
Vielen herzlichen Dank für ihre tollen Wanderempfehlungen.
Mit freundlichen Wandergrüßen aus Freiberg
verbleiben
Marion und Dankmar Gruner !!