Forellenzuchtanlage
Abstimmung:
Ø 3,4 (16 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 2,25 h |
Entfernung: ca. 8,00 km |
Höhenunterschied: ca. 210 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Bad Schandau; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Sebnitz |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Rathmannsdorf Höhe - Parkplatz Festwiese - Häselicht Graben - Arbeiterweg - Elbe - Elbstraße - gelber Strich - Wendisch Fähre - Eisenbahnbrücke - Prossener Straße - Forstweg - Lachsbach - Plan - Forellenzuchtanlage - Pferdesteig - roter Punkt - Rathmannsdorf - Pestalozzi Straße - Höhe Aussichtstum - Parkplatz Festwiese
Beschreibung:
Nachdem das Augusthochwasser 2010 der Forellenzuchtanlage in Rathmannsdorf ziemlich böse mitgespielt hat, wollten wir nach der Wiedereröffnung mal wieder eine leckere Fischsemmel essen und so haben wir uns von Rathmannsdorf/Höhe auf den Weg gemacht. In der Sächsischen Schweiz gibt es eigentlich nur noch wenige Stellen, an denen man auf einem großen Parkplatz kostenlos parken darf. Der Parkplatz in Rathmannsdorf/Höhe ist einer davon. Die Wanderung führt von dem Parkplatz nach links auf der Hauptstraße entlang. Bei dieser Straße braucht man sich keine großen Gedanken zum Verkehr machen, da hier wirklich nur ganz wenige Autos entlang fahren. Nach ein paar Metern passiert man den Dorfteich, der richtig nett mit Seerosen zugewuchert ist. Die Richtung der Wanderung wird beibehalten und es geht in Richtung Arbeiterweg/Am Dorfrand (so heißt die Straße wirklich) weiter. Zuerst passiert man den Dorfplatz mit seinem mächtigen Baum (Eiche?) und dann geht es links neben dem ehemaligen Erbgericht abwärts. Hier fällt die Terrasse mit der ziemlich hohen Sandsteinmauer auf. So ein Bauwerk ist heutzutage kaum noch zu bezahlen und dann werden lieber Pflanzringe oder gleich eine Betonmauer gewählt.
Am Ortsausgang gabelt sich der Weg und für diese Wanderung wählt man den linken, stärker abfallenden Weg. Der Abstieg erfolgt mit einem noch angenehmen Gefälle. Auf der linken Wegseite fällt die Stützmauer aus den großen Sandsteinklötzen auf. An solchen Mauern kann man immer wieder gut erkennen, dass die Befestigung schon sehr alt (älter als ein ½ Jahrhundert) und durch die Größe der Klötze auch ungewöhnlich stabil ist. Nach ½ Kilometer schwenkt der Arbeiterweg nach links und führt ab dort am Elbehang abwärts. Gleich mehrere Male hat man von dem Pfad einen Ausblick ins Elbtal und auf die beiden Elbebrücken. Was inzwischen auch wieder sehr schön aussieht, ist der Bahnhof auf der gegenüberliegenden Flussseite. Das Bahnhofsgebäude und die Umgebung ist so schön hergerichtet worden, dass der Bahnhof wieder einen richtig repräsentativen Eindruck macht. Bei den Unwettern im August 2010 sind große Wassermassen über den Arbeiterweg und dann kreuz und quer durch die Gärten der Häuser unterhalb des Weges gelaufen. Dabei haben der Weg und noch viel schlimmer so einige Stützmauern in den Gärten stark gelitten. In einem der Gärten konnte man wochen- und monatelang einen Besitzer mit den Erd- und Gesteinsmassen kämpfen sehen.
Nachdem der Arbeiterweg unten im Tal auf die Bundesstraße trifft, geht es nach rechts weiter. Hier könnte man den Weg über die Abbiegespur wählen, was zwar der kürzeste, aber auch der hässlichste ist. Es empfiehlt sich, die Bundesstraße zu überqueren und dann den Bürgersteig an der Elbe entlang zu wandern. Der Weg unterquert die Elbebrücke und dann geht es ein paar Meter (insgesamt 600 Meter) an der Elbestraße entlang, bis die Hauptstraße nach rechts abknickt. Nach links biegt die unscheinbare Straße namens Am Dörfel ab, die in Richtung der Eisenbahnbrücke führt. Unterhalb der Brücke führt ein Feldweg entlang und von hier kann man an den Brückenauflagern deutlich erkennen, dass die Brücke früher viel breiter gewesen ist. Bis ins Jahr 1985 wurde die Carolabrücke gleichzeitig für Autos und Züge benutzt, aber nach dem Bau der neuen Straßenbrücke im Jahre 1977 wurde die gesamte Brückenkonstruktion zurück- und umgebaut. An den schöneren Brückenauflagern kann man ein gut erhaltenes Wappen und eine Tafel mit dem Inhalt „Erbaut 1874 – 76“ entdecken.
Nachdem man die Brücke passiert hat, geht es gleich dahinter wieder ein paar wenige Höhenmeter aufwärts, um zwischen dem Sportplatz und der Bahnlinie entlang zu wandern. Am Ende des Sportplatzes erreicht man die Zufahrtsstraße von Prossen. Auf dieser Straße geht es nach links, bis nach 400 Metern auf der rechten Straßenseite das Vereinsheim der Schiffergesellschaft “Elbe” Prossen e. V. auftaucht. Auf der Straße davor biegt die Wanderung nach rechts ein. Hier stehen hintereinander einige größere Mehrfamilienhäuser, die man alle passiert und am Ende der Straße befindet sich seit einigen Jahren ein mehr oder weniger ordentliches Betriebsgelände. Zwischen diesem und dem Hang führt ein Wanderweg entlang, auf dem jetzt weiter gewandert wird. Die ersten paar Meter neben dem Betriebsgelände und den Schrebergärten sind nicht ganz so schön, aber dann kann man auf den Lachsbach mit der Fischtreppe blicken und auf der gegenüberliegenden Bachseite befinden sich die Becken der Forellenzuchtanlage.
Insgesamt wandert man 1 ¼ Kilometer auf dem Pfad, bis man am ersten Haus von Rathmannsdorf ankommt. Ganz komisch ist, dass der Wanderweg genau vor der Haustüre vorbei geht. Zum Glück sind wenigstens die letzten Meter vor dem Haus für Fahrräder nur ganz langsam zu passieren, sonst hätten die Hausbesitzer bestimmt schon mehrere Male die Nase abgefahren bekommen. Die Wanderung führt über die Straße Am Plan vor bis zur Hohnsteiner Straße. Auf dieser geht es ein kleines Stückchen von 150 Metern nach rechts. Netterweise erfolgt das größte Stück dieses Weges auf einem Bürgersteig, bis nach rechts die Einfahrt zur Forellenzuchtanlage (www.forellenzucht-rathmannsdorf.de) ausgeschildert ist. Die Zufahrt zieht sich relativ lang hin, aber die letzten paar Meter werden dann durch die vielen Aufzuchtbecken doch schon wieder sehr interessant. Einige dieser Becken scheinen immer leer zu sein, aber in anderen kann man ein ordentliches Gewusel an unterschiedlich großen Fischen entdecken. Anscheinend springen die Fische auch immer mal wieder, weil man manchmal auch Fische auf den Betonstegen entdecken kann. Über die hinteren Becken sind große Netze gespannt, damit die Fischreiher nicht die Aufzuchtarbeit einfach so klauen. In dem Haus auf der rechten Seite befindet sich ein kleiner Verkaufsladen mit sehr kundenfreundlichen Öffnungszeiten und mit immer frischem Fisch. Also wir dort ankamen, fing es in Strömen an zu schütten und so sind wir mit unseren Fischbrötchen zu einem der überdachten Rastplätze gezogen.
Netterweise war es nur ein kurzer, aber heftiger Schauer und so machten wir uns gut gestärkt auf den Nachhauseweg. Dazu geht es wieder bis zur Hohnsteiner Straße zurück und dann gleich gegenüber auf der Straßenseite den Pferdesteig hinauf nach Rathmannsdorf/Höhe. Der Aufstieg ist mit dem roten Punkt markiert. Dadurch, dass der Aufstieg über den Pferdesteig länger ist als der Weg durch den Schindergraben, ist natürlich die Steigung nicht ganz so anstrengend. Was am Pferdesteig noch besser ist, ist die Aussicht über das Lachsbachtal rüber auf den ehemaligen Steinbruch, die man zwischendurch genießen kann. Am Ende des Aufstiegs, also kurz vor der Ortschaft Rathmannsdorf/Höhe, kann man dann auch noch zu den Brand- und Ochelwände blicken. An dem Aufstieg über den Pferdesteig ist auch noch ganz interessant, dass man die Bahnlinie Bad Schandau – Sebnitz überquert, ohne es zu merken. Durch den Berg führt der 377 Meter lange Mühlbergtunnel, der damit auch der längste Tunnel der Bahnlinie ist.
In Rathmannsdorf angekommen, wandert man über die Pestalozzi-Straße bis zum Festplatz zurück. Hier könnte man direkt ins Auto steigen und davon fahren, aber es bietet sich noch ein kurzer Ausflug auf den Rathmannsdorfer Aussichtsturm an. Warum auch immer hier auf die Ebene ein Aussichtsturm gestellt worden ist, erschließt sich uns nicht so richtig, aber vermutlich liegt es daran, dass die Rathmannsdorfer nicht so einen Aussichtshügel wie den Altendorfer Adamsberg haben und trotzdem die schöne Aussicht auf die Schrammsteine anbieten wollten. Der Blick ist wirklich nicht schlecht und die Gebühr von einem Euro bei kostenloser Aufzugsbenutzung noch ganz annehmbar. Vor dem Eingang des Turms befindet sich ein Edelstahl-Kneippbecken und als Besonderheit ein Kneipp-Armbecken. Leider sahen beide nicht besonders einladend aus und so haben wir uns wieder auf den Rückweg zum Startpunkt gemacht.
Die Wanderung zur Forellenzuchtanlage war ein kleiner Bogen, mit einigen sehr ruhigen Passagen und dem leckeren Zwischenstopp mit einem Fischbrötchen. Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass die Betreiber der Fischzucht sich nicht von einem Hochwasser unterkriegen lassen, auch wenn der größte Teil der Einrichtung und die Fische mit dem Unwetter verschwunden waren.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Rathmannsdorf Am Turm mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Rathmannsdorf Höhe