Cannalettoweg
Abstimmung:
Ø 3,5 (24 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 4,25 h |
Entfernung: ca. 15,50 km |
Höhenunterschied: ca. 435 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: lang |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Elbsandsteingebirge; Kompass |
Region: Steine |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Gottleubatal - Eichgrund - gelber Punkt - Schäferberg - Krietzschwitz - Eulenberg - Thomas Mützer Siedlung - Struppen - Rittergut Struppen - Schelleweg - Hauptstraße - Kirchberg - Schloß Struppen - Malerweg - Königsnase - roter Strich - Obervogelgesang - Elberadweg - Pirna - Wasserwerk - Canalettoweg - Schloss Sonnenstein - Am Schlossberg - Bergstraße - Schandauer Straße (B172) - Hohe Straße - grüner Strich - Krankenhaus - Eichbuschweg - Gottleubatal
Beschreibung:
Nachdem das Schloss Sonnenstein wieder so wunderbar hergerichtet worden ist und es reichlich in der Presse war, wurde auch gleich an mehreren Stellen über den angrenzenden Canalettoweg berichtet. Da dieser Weg ganz besonders hervorgehoben wurde, musste doch gleich mal wieder eine Erkundungstour unternommen werden. Natürlich sollte es nicht ein langweiliges Hin und Zurück sein, sondern eine ordentliche Wanderrunde. Deshalb liegt der Startpunkt gegenüber von Schloss Rottwerndorf in Pirna. Von hier geht es erst mal zum Aufwärmen auf der Wanderwegmarkierung gelber Punkt den Eichgrund hoch. Auch wenn es sich um eine ziemlich normale Straße in einem Wohngebiet handelt, so überwindet man auf ihr fast 80 Höhenmeter bis knapp neben den Schäferberg. Dann geht es ein ganz kurzes Stück wieder bergab, um auf die Kreisstraße zwischen Krietzschwitz und Rottwerndorf zu gelangen. Auf dieser muss man 200 Meter nach links wandern, um dann an dem Platz mit den Glascontainern die Straße nach rechts wieder zu verlassen. Dieser weiterhin gelb markierte Wanderweg führt noch ein Stück aufwärts in Richtung B172 bzw. Eulenberg. Zum Glück muss man nur ein wirkliches Ministück von 50 Metern auf der Bundesstraße nach rechts wandern. Dann biegt auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Straße Thomas-Mützer-Siedlung ab. Es handelt sich zwar um eine asphaltierte Strecke, aber mir ist auf ihr noch nie ein Auto begegnet. Das ist äußerst erfreulich, denn damit kann man den Blick über die Felder auf z.B. den Lilienstein und die Festung Königstein schweifen lassen. Insgesamt wandert man 1 ½ Kilometer auf dem asphaltierten Feldweg, bis man den Rand von Struppen erreicht. Das wunderbare Gebäude gleich vor einem ist das Rittergut Struppen, das aber im Moment in einem Dornröschenschlaf liegt. Aber immerhin werden noch erhaltende Maßnahmen durchgeführt, sodass doch Hoffnung besteht.
Noch vor den ersten Grundstücken biegt nach rechts ein breiter Weg ab. Hier wird die gelbe Wanderwegmarkierung verlassen und man wandert oberhalb von Struppen entlang. Zwischendurch hat man einen sehr netten Blick über das Dorf und rüber auf die andere Seite mit dem Schloss Struppen. Ziemlich genau nach ½ Kilometer biegt die Wanderung nach links auf den ersten breiten Weg ab. Es geht mit einem unauffälligen Gefälle bis zur Hauptstraße in die Ortschaft hinein. Auf der rechten Seite befindet sich die Gemeindeverwaltung von Struppen und auf der Rückseite des Gebäudes ist irgendwie ein Gerüst, an dem ich jetzt schon mehrmals gesehen habe, dass Leute Abseilen und Sichern geübt haben. Die Übenden waren einmal Feuerwehrleute und die anderen Male irgendwelche Firmenmitarbeiter, die aber sehr professionell aussahen.
Auf der Hauptstraße geht es weniger als 100 Meter nach rechts, um dann nach links den Berg hoch zu wandern (Straße Kirchberg). Hier fällt bald ein großer Gebäudekomplex auf der linken Straßenseite auf. Es handelt sich um das Schloss Struppen (www.schloss-struppen.de). Zum Schloss gehört nicht nur das eine ganz besonders auffällige Gebäude, sondern früher gehörten auch noch die dahinterliegenden Wirtschaftsgebäude dazu. Genau entlang dieser Gebäude führt jetzt die Wanderung und deshalb wird die Kirchbergstraße nach 300 Metern nach links verlassen. Der Weg hier entlang ist zumindest in Teilen mit dem grünen Punkt als Panoramaweg Struppen gekennzeichnet. Auf den ersten 200 Metern passiert man gleich mehrere riesige Wohn- und Wirtschaftsgebäude und dann geht es auf einem schnurgeraden Feldweg weiter. Dieser Feldweg ist auf einer Seite mit einer Reihe Bäume verschönert und zwischendurch befindet sich ein Rastplatz mit einem riesigen alten Mühlstein. Das Ding ist ganz besonders durch seine senkrechte Position sehr imposant.
Nach einer Strecke von ½ Kilometer biegt der Feldweg nach links ab und dann wieder nach rechts. Damit wandert man einmal um das Feld drum herum, um dann auf der gegenüberliegenden Seite wieder die grüne Wanderwegmarkierung zu entdecken. Der Weg ist zwischendurch nur noch ein Pfad, aber die ganze Zeit über gut zu erkennen. Ganz am Ende des Feldes geht es dann in den Wald hinein und noch ein paar Meter vor bis zur Königsnase. Dieser Platz könnte eigentlich eine sehr nette Aussicht sein, aber leider ist sie in den letzten Jahren ziemlich zugewuchert und die Sauberkeit des Rastplatzes lässt auch zu wünschen übrig. Der Felsen musste in den letzten Jahren gegen Absturz gesichert werden und deshalb ist inzwischen ein stabiles Netz an der nördlichen Seite angebracht. Das fällt ganz besonders beim jetzt folgenden Abstieg über die Wanderwegmarkierung roter Punkt bzw. den Malerweg in Richtung Obervogelgesang auf. Der Abstieg ist bald geschafft und damit erreicht man einen der schönsten Plätze, um sich zu erfrischen. Gleich am Elbufer befindet sich ein großer Biergarten, der nicht nur bei Wanderern, sondern auch bei den Elberadwegfahrern beliebt ist.
Das nächste Teilstück sind fast 3 Kilometer auf dem Elberadweg flussabwärts. Eigentlich dürfen hier auch Autos fahren, aber im Gegensatz zu diesen sind hier 10-mal so viele Radfahrer unterwegs. Auch wenn es komisch ist, aber um diesen radelnden Massen zu entgehen, empfehle ich, die Wanderung eher bei schlechterem Wetter zu unternehmen. Es reicht schon, wenn kein Sonnenschein angekündigt ist. Am Ortseingang von Pirna folgt man dem Malerweg gleich durch die erste breite Eisenbahnunterführung. Auf der Rückseite des Bahndamms fällt sofort das alte Wasserwerksgebäude auf. Links neben dem Gelände geht es auf dem Malerweg aus dem Elbtal aufwärts.
Nach 50 Höhenmetern erreicht man den Canalettoweg. Der Wanderweg verläuft oben an der Kante zum Elbtal und hat sein eigenes Wanderwegzeichen in Form eines roten „C“ auf gelbem Grund. Wenn man von unten aus dem Elbtal kommt, geht der Canalettoweg noch ein kleines Stück nach links, aber der interessantere Teil ist nach rechts. Nach 150 Metern erreicht man eine Aussicht mit gleich mehreren Bänken, aber blöderweise war der Blick runter ins Elbtal im Sommer 2012 vollkommen zugewuchert. Also geht die Wanderung weiter über den Canalettoweg in Richtung Schloss Sonnenstein. Zwischendurch verläuft der Weg neben einer ziemlich massiven Betonmauer, die sich auf der Rückseite des alten Flugzeugtriebwerk-Fabrikgeländes befindet. Von dem Betrieb ist heutzutage fast nichts mehr erhalten geblieben, nur noch das hohe Verwaltungsgebäude und eine kleinere Halle. Die Wanderung folgt aber weiterhin dem Canalettosymbol und passiert dann das toll sanierte Schloss Sonnenstein. Es ist wirklich imposant, dass aus den hässlichen Gebäuden, eher Ruinen, wieder so ein sehenswerter Komplex werden konnte. Wenn man unterhalb des Schlosses über den Canalettoweg wandert, dann wirken die hohen Mauern schon ziemlich gewaltig. Nachdem man um das Schloss herum gewandert und an der langen Schlosstreppe angekommen ist, lohnt sich auf jeden Fall ein kurzer Abstecher hoch zum Schloss. Hier gibt es einerseits eine wirklich tolle Aussicht über Pirna mit seinen vielen roten Dächern und außerdem kann man sich bei dieser Aussicht auch noch in dem Biergarten nett erfrischen.
Der Canalettoweg führt von der langen Treppe noch ein Stück durch die Terrassengärten und unterhalb des neuen Parkhauses entlang. Am Ende des Canalettoweges stößt man auf die Straße Am Hausberg, die es nach rechts den Hang hinunter geht. Diese Straße ist wirklich überraschend, wenn man sie mit der hässlichen B172 ein paar wenige Meter darüber vergleicht. Hier herrscht eine ungewöhnliche Ruhe und der Betrieb auf der Straße hält sich sehr im Rahmen. Am unteren Ende der Straße erreicht man die Bergstraße, die nach links weiter gewandert wird. In der Verlängerung dieser Straße muss man ¼ Kilometer auf der B172 aufwärts gehen. In der abknickenden Vorfahrtsstraße geht es weiter geradeaus auf der Hohen Straße. Hier wird es schon wieder viel ruhiger, da die Straße eine Sackgasse ist und vor einem Krankenhaus vorbeiführt. Auf dieser Straße müsste eigentlich die Wanderwegmarkierung grüner Strich verlaufen, aber irgendwie ist mir die Markierung an der Straße nicht aufgefallen. Spätestens am Ende der Hohen Straße ist die Markierung aber gut zu entdecken und auf ihr geht es wunderbar angenehm durch den Wald. Insgesamt sind es 3 Kilometer durch diesen langgezogenen Wald bis wieder ins bewohnte Gebiet von Rottwerndorf. Am Ausgang aus dem Wald fallen zwei Dinge besonders auf, und zwar einerseits einer der Pfosten der Schranke, der nach einer alten Gasflasche aussieht und auf eine Resteverwertung aus DDR-Zeiten hindeutet. Das zweite Überraschende ist eins dieser Entlüftungsrohre (rotes Rohr mit silbernem Deckel auf der linken Wegseite) des Uranbergwerkes. Die ursprünglichen Stollenzugänge in Leupoldishain sind in Luftlinie mindestens 5 Kilometer entfernt und irgendwie muss man sich immer wieder verinnerlichen, dass es hier ein Labyrinth an Stollen unter der Erde gibt. Ein paar hundert Metern hinter dem Wald ist der Ausgangspunkt der Wanderung erreicht.
Die Wanderung ist eine netter Bogen und was mir besonders gut gefallen hat, ist der Canalettoweg, das schicke „neue“ Schloss und die tolle Aussicht von der Terrasse auf die Stadt. Wirklich unangenehm sind die beiden Teilstücke an der B172, aber diese sind zum Glück in beiden Fällen nur sehr kurz.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Pirna Altrottwerndorf mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Schloss Rottwerndorf
Danke für die großartige Arbeit, welche hier geleistet wird. Hier findet man immer die richtige Tour.
Nochmals danke, einfach super !!!!
Mit herzlichen Wandergrüßen aus Bannewitz
Tolle Wegbeschreibung. Ich bin die Tour auch schon paarmal gelaufen, und obwohl ich gebürtiger Pirnaer bin, wusste ich beispielsweise nicht, dass dieses Belüftungsrohr mit dem Bergbau zu tun hat.
Als Kind erzählte man mir, dass es in der Viehleite einen alten Bunker geben würde und an beschreibenen Stelle nahm ich an, dass es ein Entlüftungsrohr eines Abwassersammlers o. dergl. wäre.