Stolpen Lauterbach

Abstimmung:
unsere Bewertung::
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Karte:
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Dauer:
ca. 4,50 h
Entfernung:
ca. 15,00 km
Höhenunterschied:
ca. 239 Meter
beste Reisezeit:
eigentlich immer
Schwierigkeitsgrad:
lang
Untergrund:
Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad
empfohlene Karten:
Stolpen und das Stolpener Land;
Rolf Böhm Kartographischer Verlag
Region:
,
Mehr Details
hier

Kurzbeschreibung:

Stolpen - Parkplatz Altstadt - gelber Strich - Wesenitztalstraße - Kirchsteig - Neudörfel - Straßenbrücke über die Wesenitz - Mühlenweg - Wesenitz - Grenzstein - Wesenitztalstraße - Straßenbrücke über die Wesenitz Stadtmühle - grüner Strich - Stadtmühle - Buschmühle - Zum Waldhaus - Buschmühlenweg - Niedere Straße - Lauterbach - Dorfstraße - Ostersäule - Dorfstraße - Erbgericht - Hexenburg - Kirche - Sportplatz - Beyergasse - Hintere Dorfstraße - Gottlöbers Höhe - Hintere Dorfstraße - Am Sportplatz - Dorfstraße - Kellnergasse - Untere Hintere Dorfstraße - Niedere Straße - Berghäuser - Wesenitz - grüner Strich - Stadtmühle - Die Radiumquelle - Wesenitztalstraße - Stolpen - Parkplatz Altstadt

Beschreibung:

Von der Stadt Stolpen gehen einige Wanderwege wie ein Kleeblatt vom Zentrum in die einzelnen Ortsteile. In dieser Wanderung handelt es sich um die nordwestliche Richtung zur Ortschaft Rennersdorf. Der Startpunkt ist der Parkplatz P1 (Altstadt) an der Schützenhausstraße. Links neben dem Parkplatz (wenn man von der Straße aus schauen würde) geht ein Weg den Hang hinunter. Markiert ist der Weg mit dem gelben Strich gelber Strich. Er endet auf der Wesenitztalstraße, die nach links für 140 Meter weiter gewandert wird. Dann biegt der markierte Wanderweg nach rechts ab, aber die Wanderung führt nach links auf dem asphaltierten Kirchsteig weiter.  Brettmuehle_Stolpen_kleinSchon bald erreicht man die Brettmühle, welche zu Rennersdorf gehört, und das dahinter liegende Neudörfel. Die Brettmühle lässt sich bis zum Jahre 1507 zurückdatieren, damals erlaubte Bischof Johann VI. dem Hansen Jerigk, an der Wesenitz über dem Erlichtteiche bei „Reynerstorff“ eine Brett-, Öl- und Schleifmühle anzulegen. Die auf dem Wohnkomplex stehende Mahlmühle ist im Jahre 2000 noch funktionsfähig gewesen. Jetzt ist sie außer Betrieb. Das Gelände dieser sehr gut gepflegten Mühle wird durchquert und knapp dahinter wird die dazugehörige Brücke über die Wesenitz passiert. Die Wanderung folgt der asphaltierten Straße an der Wesenitz flussaufwärts (also nach rechts). Von der Brettmühle aufwärts heißt die Straße Mühlenweg. Nach ein paar hundert Metern stößt man wieder auf eine Wesenitztalstraße (ich glaube aber nicht, dass es die gleiche Straße wie unterhalb des Stolpener Parkplatzes ist), der man nach rechts weiter folgt. Je länger man auf dieser Straße wandert, desto ruhiger wird sie. Walkmuehle_Trommel_kleinSchon bald (genauer gesagt nach 700 Metern) erreicht man die Ruine der Stadt- bzw. Walkmühle. Sehr interessant ist der riesige, kugelförmige Behälter vor dem Grundstück. Diese Murmel war früher an zwei Seiten gelagert und wurde durch Wasserkraft gedreht. In ihr wurde Gewebe bei der Tuchproduktion gewalkt. Durch diesen Arbeitsschritt soll das Tuch dichter und geschmeidiger gemacht worden sein. Die Mühle war von 1839 – 1869 als Tuchwalke in Betrieb. Danach wurde bis 1990 auf dem Gelände eine Holzstoff- und Holzpappenfabrik betrieben. Im Moment macht das eigentliche Mühlengelände einen eher abschreckenden Eindruck.
Spätestens ab dieser Mühle ist der Weg durch das Wesenitztal mit dem grünen Strich grüner Strich gekennzeichnet. An der Wesenitz entlang zu wandern ist wirklich sehr schön und auch immer wieder überraschend. So kann man seltene Tiere wie z.B. die Wasseramsel oder den Eisvogel entdecken, die nur einen gravierenden Nachteil haben: sie wollen sich einfach nicht fotografieren lassen (oder so eine Handykamera ist einfach zu schlecht dafür). Buschmuehle_Wesenitz_kleinAn der Wesenitz gibt es eine Vielzahl an Mühlen in jeglichem Zustand: zwischen übelster Ruine und perfekt saniertem Gebäude ist alles dabei. So ein Gelände erreicht man nach ungefähr einem Kilometer mit der Buschmühle. Hier ist in den letzten Jahren ziemlich viel saniert und renoviert worden und für die technik- oder fahrzeugverliebten Wanderer gibt es einiges zu bestaunen. In der Wanderkarte Stolpen von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de)  ist auf der gegenüberliegenden Bachseite ein kleiner Punkt mit der Beschreibung Quellfassung markiert. Ich bin schon mehrmals hier entlang gewandert und mir ist die Quelle noch nie aufgefallen, obwohl sie gleich am Weg über die Brücke super einfach zu erreichen ist. Das Wasser in der Einfassung ist glasklar.
Die Wanderung führt aber über den asphaltierten Weg zwischen den Häusern der Buschmühle hindurch und dann geht es auf dem grün markierten Wanderweg aus dem Wesenitztal heraus. Nach dem Aufstieg wandert man an einer schönen Allee namens Buschmühlenweg und einer Weihnachtsbaumplantage entlang. Am Ende des Wegs befindet sich eine Schutzhütte und man geht nach links auf der Straße weiter in Richtung der Ortschaft Lauterbach. Die hier begangene Straße heißt Niedere Straße und endet auf der Haupt- bzw. Ostersaeule_Lauterbach_kleinDorfstraße. Eigentlich führt die Wanderung nach rechts auf der Dorfstraße weiter, aber nach links in Fahrtrichtung Bühlau steht die bemerkenswerte historische  Ostersäule. Von der Kreuzung zwischen Niederer Straße und Dorfstraße sind es nur ganz wenige Meter bis zu dem Platz mit der Ostersäule. Der obere Teil dieses Denkmals stammt immerhin aus dem Jahre 1584 und die eigentliche Säule ist im Jahr 1884 erneuert worden. Hier wird daran erinnert, dass es im Jahre 1584 durch die Einführung des Gregorianischen Kalenders in einem Jahr zwei Ostern gab. Der zeitliche Abstand zwischen den beiden Festen soll 28 Tage gewesen sein.
Es geht wieder auf der Dorfstraße in Richtung Dorfmitte. Nach 600 Metern Hexenburg_kleinsieht man auf der linken Straßenseite das riesige Erbgericht. Genau hier bietet sich ein Abstecher zu einem äußerst ungewöhnlichen Gebäude an, der Hexenburg. Vom Erbgericht geht es 1,3 Kilometer auf das Feld hinaus in Richtung Bühlau. Das heutzutage als Reitzentrum genutzte Gelände ist ein wirklich sehenswertes Gebäudeensemble. Auf dem gleichen Weg, wie man zur Hexenburg gelangt ist, St_Martin_Kirche_Lauterbach_kleingeht es wieder zurück und ab dem Erbgericht wandert man weiter nach links auf der Dorfstraße. Nach wieder mal 600 Metern erreicht man die St. Martin-Kirche Lauterbach. Besonders auffällig an der Kirche ist, dass vor und auf dem Kirchengelände drei Glocken stehen. Grosse_Glocke_Lauterbach_kleinDiese haben von 1964 bis 2010 ihren Dienst im Glockenturm getan, bis man festgestellt hat, dass die drei Glocken zu schwer für den Turm und den Dachstuhl sind. Deshalb sind sie ausgetauscht worden gegen drei leichtere Exemplare.

Gleich auf der gegenüberliegenden Wasserwerk_Lauterbach_kleinStraßenseite befindet sich der Sportplatz (Eugen-Hoffer-Stadion). Die Wanderung führt im Uhrzeigersinn auf die gegenüberliegende Seite und dann ein kurzes Stück auf der Beyergasse in Richtung Ortsrand, wo man nach links abbiegt und dann sehr angenehm hinter den Gärten und Höfen entlang wandert. Blick_von_Gottloebers_Hoehe_Richtung_Stolpen_kleinNach ein paar hundert Metern passiert man ein Wasserhäuschen auf der rechten Wegseite und dann befindet sich rechts des Weges der Aufstieg auf Gottlöbers Höhe. Es geht ca. 50 Höhenmeter bergauf, um dann mit einer netten Panoramaaussicht belohnt zu werden. Himmelsscheibe_Lauterbach_Gottloebers_Hoehe_kleinSehr schön ist auch, dass hier oben eine Bank-Tisch-Kombination steht und eine Panoramascheibe über alle Berge im Sichtbereich informiert.

Nach dieser schönen Aussicht geht es wieder den kompletten Weg bis zum Sportplatz zurück. Hier bietet es sich an, vor dem Sportplatz die Straße mit dem passenden Namen Am Sportplatz nach links bis zur Durchgangsstraße namens Dorfstraße zu wandern. Auf der Dorfstraße geht es nur ¼ Kilometer nach links, um dann wieder nach links in Richtung Stolpen abzubiegen. Diese Straße heißt Mittelstraße. Auf dieser wandert man nur die nächsten 140 Meter bis zum Ortsrand und dort biegt man nach rechts ab. Je länger man auf diesem Weg wandert, desto breiter wird er und endet dann auf der schon bekannten Niederen Straße. Dieser Straße folgt man nach links bis zur Schutzhütte. Diesmal geht es aber nicht der ersten Möglichkeit (also der Buschmühlenstraße) sondern dem zweiten Weg (Röthendorfer Weg) hinterher. Rechts von dem Weg befindet sich wieder die Weihnachtsbaumplantage. Die drei Häuser gegenüber von den Weihnachtsbäumen haben sogar einen eigenen Ortsnamen: Röthendorf. Ich hätte es für einen einzelnen Bauernhof gehalten. Der Feldweg fällt angenehm ab und erreicht bald die nächste Minisiedlung namens Berghäuser. Hier fallen die vielen Pferde auf den unterschiedlichen Koppeln auf. Am Ende des Wegs erreicht man wieder den Weg durch das Wesenitztal und die Stadtmühle. An der Stadtmühle gibt es etliche interessante Sachen zu entdecken. Getriebe_Walkmuehle_Stadtmuehle_kleinWer aber wie ich z.B. nicht so richtig mutig ist, der kann auch schon von der Straße aus einiges sehen. Natürlich das Auffälligste ist die Trommel. Gleich daneben steht ein großes Getriebe, das von einem Riemen angetrieben wurde und das gleiche Zahnrad wie die Trommel besitzt. Wenn man an dem großen Haus neben der Straße vorbei wandert, fällt auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Türe in den Hang auf. Es ist der ehemalige Eiskeller. Unter dem Gelände führt der Mühlgraben entlang, der auf der südlichen Seite  wieder auftaucht. Sandsteinsaeule_Stadtmuehle_Detail_kleinOben auf dem Mühlgraben steht eine Sandsteinsäule mit einem eingemeißelten Mühlrad. Leider ist es nur im Winter ohne störende Blätter/Vegetation zu erkennen. Gleich unterhalb der Stadtmühle befindet sich eine Straßenbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Sie steht sogar unter Denkmalschutz.

Über diese Brücke wandert man diesmal aber nicht, sondern nach links auf dem Insektenhotel_kleingrün markierten Wanderweg grüner Strich weiter. Der Weg steigt sofort aus dem Wesenitztal heraus und passiert dann bald ein schön gemachtes Insektenhotel, das hoffentlich lange hält. Nach ungefähr 300 Metern biegt der Wanderweg nach rechts ab. Leicht irritierend ist, dass auf der Wanderkarte hier ein „SpPl.“ eingetragen ist. Für mich war es klar, es muss sich um einen Fußballplatz handeln, aber in Wirklichkeit ist es heutzutage ein Trainingsplatz für Hunde. Teiche_bei_Radiumquelle_kleinHier hat sich bis 1964 ein Sport- und Fußballplatz befunden. Gleich oberhalb dieses Platzes befinden sich ein paar Biotope, wobei das unterste auch mal als Freibad ausgebaut werden sollte. Heutzutage freuen sich aber Amphibien und Reptilien über das Wasser. Zwischen 1928 und 1930 wurde oberhalb der Teiche das Wasser als Stolpener Schlossquelle an der sogenannten Radiumquelle abgefüllt. Die Bezeichnung Radiumquelle war ein Marketinggag, der aber leider nicht ausreichend zog und so hatte sich das Thema nach 1930 auch schon wieder erledigt. Heutzutage sieht man von der Quelleinfassung nichts mehr, da alles völlig mit Gras überwachsen und das ganze Gelände versumpft ist.

Blick_von_Neudoerfel_auf_Stolpen_kleinDeshalb bleibt man lieber auf dem grün markierten Wanderweg und wandert die letzten paar Meter bis hinauf zum Ausgangspunkt. Damit ist dann eine der fünf Wanderungen zu den Ortsteilen von Stolpen absolviert. Wem die Runde noch zu kurz gewesen ist (wie z.B. mir), der kann auch gleich noch den Schlenker nach Rennersdorf dranhängen.

Download file: LAUTERBACH_V2_AGZ.GPX


    Anreise:

    Öffentlicher Nahverkehr:
    Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Stolpen Schützenhausstraße mit dem VVO-Navigator
    Auto:
    Empfohlener Parkplatz: Stolpen, Altstadt
    Parkplatzgebühr für die Wanderung: 6,00 €

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