Lamprechtskreuz
Abstimmung:
Ø 3,3 (22 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 1,75 h |
Entfernung: ca. 7,50 km |
Höhenunterschied: ca. 243 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad |
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empfohlene Karten: Sebnitz und Umgebung - Karte 90; Sachsen Kartographie GmbH Dresden |
Region: Brand |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Cunnersdorf - Bockmühle - Polenztal - Bockmühle - grüner Strich - Klötzerberg - Hohes Birkigt - Lamprechtskreuz - Alte Cunnersdorfer Straße - Polenzer Weg - Cunnersdorf
Beschreibung:
Ich habe mal wieder die Mädels der Familie zum Reiten beim Anders Hof (www.anders-hof.de) abgegeben und wollte die Zeit nutzen, um ein Stückchen wandern zu gehen. Auf der Wanderkarte Stolpen von Dr. Böhm (www.boehmwanderkarten.de) ist nördlich von Cunnersdorf das Lamprechtkreuz, sogar mit einem Datum, eingezeichnet. So etwas macht mich doch ziemlich neugierig und ist ganz sicher interessanter, als den Kindern beim Reiten zuzusehen. Da es von Ehrenberg bis zum Lamprechtkreuz zu weit ist, habe ich den Startpunkt an die westliche Seite von Cunnersdorf verlegt. An der kleineren Verbindungsstraße von Cunnersdorf zur Bockmühle (www.bockmuehle-hohnstein.de) kann man ganz hervorragend parken, außer, wenn gerade die Blütezeit der Märzenbecher ist. Dann gibt es aber an der Straße einen großen offiziellen Parkplatz auf einem der Felder.
Von der westlichen Seite von Cunnersdorf geht es sehr angenehm auf dem asphaltierten Feldweg in Richtung Bockmühle. Als ich mich auf den Weg gemacht habe, war der Himmel schon pechschwarz und irgendwie war mir bewusst, dass es gleich feucht würde, aber kurz vor der Bockmühle wurde es schlimmer als gedacht. Es war zwar nur ein Schauer von etwas mehr als ¼ Stunde, aber dieser hatte es in sich. Auf dem Feldweg lief in Richtung Bockmühle bzw. Polenztal ein ordentlicher Bach runter, sodass ich mich kurzfristig in einem Carport bei der Bockmühle untergestellt habe. Es sah auch ganz lustig aus, als die Schafherde nebenan auf der Wiese auf einmal beschloss, dass das nun doch zu nass ist und alle gleichzeitig versuchten, in den Stall zu flüchten.
Nachdem der Regen aufgehört hatte, ging es ein paar Meter (höchstens 20 Meter) ins Polenztal hinein, um dann der Wanderwegmarkierung grüner Strich aus dem Tal heraus zu folgen. Tja und dann habe ich mal wieder was gelernt. Auch wenn der Regen fast aufgehört hatte, so kamen von den Bäumen immer noch richtig große Tropfen und der Weg aufwärts war eigentlich eher ein Bach. Aber was soll es, wenn man denn einmal losgelaufen ist, dann bricht man auch nicht mehr so einfach ab. Nach nur 300 Metern war der Wald dann auch schon wieder zu Ende und es kam mir auch nur noch Wasser auf dem Feldweg entgegen. Na ja, wozu hat man solche tollen Wanderschuhe, die müssen doch das bisschen Wasser abhalten. So zumindest die Theorie.
Der markierte Wanderweg biegt nach einem ¾ Kilometer nach links ab und hier folgt man der Wanderwegmarkierung weiter. Bald passiert man im darauffolgenden Wald ein paar Teiche, die ganz knapp nebeneinander liegen und alle von einem Bächlein gespeist werden. Nach ein paar hundert Metern und ein paar dutzend Höhenmetern passiert man eine mächtige Buche und dann erreicht man das kunstvolle Lamprechtkreuz. Es ist tatsächlich ein sehr erwähnenswertes Holzkreuz, dass zum Gedenken an den Heimatforscher Professor Guido Lamprecht aufgestellt wurde. Damit sich jeder gleich vor Ort informieren kann, steht neben dem Kreuz noch eine Informationstafel, die ein paar Hintergründe erklärt.
Die Wanderung führt noch fast einen Kilometer weiter auf der grünen Wanderwegmarkierung. Neben dem Waldweg kann man mehrere alte Grenzsteine entdecken, die mit den gekreuzten Schwertern ungefähr aus der 2.Hälfte des 18.Jahrhunderts stammen. Nach besagtem Kilometer erreicht man die Alte Cunnersdorfer Straße. Eigentlich geht die Wanderung hier nach rechts weiter, aber ein paar Meter (200 Meter) nach links befindet sich ein interessanter Wegweiser. Da der abzweigende Weg nicht rechtwinklig, sondern schräg abbiegt, ist auch der Hinweis so angebracht worden. Das sieht sehr ungewöhnlich aus. Die Sandsteinsäule ist aus dem Jahre 1820 und in der letzten Zeit anscheinend noch mal zur Verdeutlichung der Richtungen angemalt worden.
Die Alte Cunnersdorfer Straße ist eine sehr schmale Straße und eigentlich mehr Radweg als Straße. Trotzdem kann man immer mal wieder Autofahrer auf der Straße antreffen, die sich aber meistens ganz ordentlich mit der Geschwindigkeit zurückhalten. Spätestens an der Sandsteinsäule macht die Wanderung also kehrtum und es geht nach Cunnersdorf zurück. Der Weg auf dem Radweg ist ganz angenehm und man kann so manchen Blick in die Landschaft schweifen lassen. Was neben dem Weg auffällt, sind die schönen Teiche mit den grünen Streifen drum herum. Zum Teil sind das schon ziemlich große Teiche, die aber auch von irgendwelchen netten Mitmenschen gepflegt werden. Von der alten Sandsteinsäule geht es insgesamt 60 Höhenmeter bergab und dann wieder ein paar Höhenmeter hinauf nach Cunnersdorf. Der Aufstieg fällt aber überhaupt nicht unangenehm auf, da man immer schon die Ortschaft und damit auch das Ende der Wanderung vor Augen hat. Nachdem man im Dorf angekommen ist, fällt einem sofort an der Kreuzung wieder so eine große Sandsteinsäule mit einer schrägen Aussparung/Richtung auf. Auch dieser Wegweiser ist ähnlich alt (1834). Diese Variante scheint damals in diesem Bereich der Sächsischen Schweiz üblich gewesen zu sein. Es geht nach links auf der Hauptstraße ca. 100 Meter weiter, um dann gleich hinter dem ehemaligen Trafohaus mit den vielen Nistkästen nach rechts abzubiegen. Der Wanderweg steigt ein letztes Mal ein Stückchen an und passiert dabei einen riesigen Hof auf der rechten Straßenseite. Nachdem man die Unterführung passiert hat, liegt der Ausgangpunkt der Wanderung vor einem.
Es ist immer wieder interessant, mit dem Finger über Landkarten zu fahren, da man dabei Punkte in der Landschaft entdecken kann, die einem sonst nie auffallen würden. Die Wanderung ist nicht gerade typisch für die Sächsische Schweiz, aber trotzdem ist es eine nette Runde, die man in vollkommener Ruhe unternehmen kann, weil sich in den Bereich nur ganz selten andere Wanderer verirren.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Cunnersdorf Landweg mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Cunnersdorf Landweg
Wir haben die Runde durch Zufall gerade erst für uns entdeckt,- mit der kleinen Abwandlung statt durch den Wald am Lamprechtskreuz vorbei vorher rechts den Pirnaschen Steig rechts durch Felder und Wiesen. Auch dieser Weg mündet dann auf der alten Straße/dem Radweg. Meiner Meinung nach eine der schönsten Touren, die man rund um Stolpen machen kann! Den Radweg säumen unendlich viele Obstbäume, der Blick wandert durch viele kleine Wiesentäler immer wieder anders in die Landschaft. Da einem kaum jemand begegnet und es superschöne Aussichtspunkte gibt, eine wirklich sehr empfehlenswerte Wanderung!