Granit - Basalt - Sandstein
Abstimmung:
Ø 2,8 (4 Stimmen)
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unsere Bewertung:: |
Karte: |
PDF: |
Dauer: ca. 3,25 h |
Entfernung: ca. 15,00 km |
Höhenunterschied: ca. 463 Meter |
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beste Reisezeit: eigentlich immer |
Schwierigkeitsgrad: steiler Aufstieg festes Schuhwerk |
Untergrund: Forstweg und asphaltiert Wanderweg und Pfad Treppen |
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empfohlene Karten: Brand – Hohnstein; Rolf Böhm Kartographischer Verlag |
Region: Sebnitz |
Mehr Details hier |
Kurzbeschreibung:
Lohsdorf - gelber Strich - ehemaliger Bahnhof Lohsdorf - Schwarzbachtal - Goßdorfer Raubschloss - Hankehübel - Goßdorf - Quellstein - Freibad - historische Landwirtschaftsausstellung - gelber Strich - Kohlichtgraben - roter Strich - Mühlweg - Waitzdorf - Waitzdorfer Höhe - Erbgerichtsweg - Kirchsteig - gelber Strich - Lohsdorfer Straße - Lohsdorf - Niederdorfstraße - ehemaliger Bahnhof Lohsdorf
Beschreibung:
Die Idee zu dieser Wanderung stammt von der Infotafel am Lohsdorfer Bahnhof. Dort werden drei Runden vorgeschlagen, wovon jetzt die mit der Bezeichnung „Granit-Basalt-Sandstein“ gewandert wird. Der Startpunkt liegt damit an dem kleinen Parkplatz neben dem ehemaligen Bahnhof der Schmalspurbahn bzw. dem Landgasthof Schwarzbachtal. Zwischen dem eingezäunten Bahnhofsgelände und der Gaststätte Schwarzbachtal beginnt der Wanderweg gelber Strich . Auf den ersten paar Metern kann man immer mal wieder dem emsigen Treiben des Vereins Schwarzbachbahn (www.schwarzbachbahn.de) zusehen und den Fortschritt bestaunen. Ich freue mich jedes Mal über den Einsatz der Vereinsmitglieder, alleine wenn man den Aufwand für die Streckenverlängerung sieht. Das kleine Bächlein hinter dem Lokschuppen ist schon der Schwarzbach und diesem geht es jetzt für einige Kilometer hinterher. Nach der ersten kleinen Fußgängerbrücke erreicht man einen Waldweg, dem man nach rechts folgt. Hier beginnt eins meiner Lieblingstäler. Das Schwarzbachtal ist sehr einfach zu begehen und zu jeder Jahreszeit interessant. Im Winter kann man häufig auf Eisskulpturen im Bachlauf stoßen, im Sommer ist das Tal angenehm kühl und im Herbst ist es durch den Mischwald schön bunt. Was das Wandern durch das Tal so einfach macht, ist die alte Bahntrasse der Schmalspurbahn, auf der der markierte Wanderweg an einigen Stellen entlangläuft. Vielleicht schafft es der Verein Schwarzbachbahn, die Bahnlinie auch in dem Tal wiederherzustellen, dann muss natürlich der Wanderweg woanders angelegt werden, aber im Moment stehen der Wiederherstellung so einige bürokratische Hürden im Weg. Die Bahntrasse überquert gleich an einigen Stellen den Bachlauf und so sind an mindestens zwei Stellen noch die alten Stahlträger von Brücken zu entdecken. Von einer Brücke sind nur noch die Widerlager vorhanden. Links und rechts des Weges kann man, obwohl man vom Elbsandsteingebirge spricht, einen ganzen Bereich mit Granit sehen. Dabei handelt sich um die sogenannte Lausitzer Überschiebung, eine große Granitplatte, die sich über den Sandstein geschoben hat. Die Kante dieser Granitplatte verläuft vom Altendorfer Adamsberg durch den Kohlichtgraben nach Hohnstein. Damit ist das gesamte Schwarzbachtal ein Granittal, was man auch gut an der V-Form des Tals erkennen kann.
Nachdem man 1 ½ Kilometer durch das Schwarzbachtal gewandert ist, erreicht man einen Tunnel. Hier kann man sich zwischen zwei Wegvarianten entscheiden, die beide nach etwas weniger als einem Kilometer wieder aufeinandertreffen. Geht man den Weg geradeaus durch den Tunnel, dann ist der Weg bequemer, da man auf der ehemaligen Bahntrasse wandert. Vor dem Tunnel biegt aber der offizielle Wanderweg nach links ab und man folgt einem netten kleinen Waldweg mit gleich zwei Fußgängerbrücken über den Schwarzbach. Nach dem besagten Kilometer führt die Wanderung noch ein paar hundert Meter (genauer gesagt 350 Meter) weiter auf der gelben Wanderwegmarkierung, um dann zum Goßdorfer Raubschloss aufzusteigen. Der Aufstieg ist ausgeschildert und mit einer schmalen Brücke aus einem einzelnen Felsblock wird der Schwarzbach mal wieder überquert. Der Aufstieg ist durch die Steigung und die 50 Höhenmeter schon etwas anspruchsvoller. Dafür wird man mit dem Goßdorfer Raubschloss überrascht. Die beiden sichtbaren Ruinenteile sind in Wirklichkeit nicht so alt wie man denkt und erst 1858 (da wären Amerikaner schon stolz drauf) gebaut worden. Im Ursprung hat hier eine Burg gestanden, die schon im Jahre 1372 das erste Mal urkundlich genannt wurde. Heutzutage ist es ein netter Rastplatz und für Kinder eine schöne Stelle, die Fantasie toben zu lassen. Ich staune immer wieder, was die Leute nicht alles so an einem Rastplatz liegen lassen. Als ich zu dieser Wanderung dort hochgeschnauft war, lagen da ein paar Wandersocken, eine Tupperdose mit Trauben als Inhalt und der übliche Müll in Form einer Geflügelwurstverpackung. Dass mal eine Verpackung vom Tisch fällt und aus Versehen liegen bleibt, das kann ich mir noch so ungefähr vorstellen, aber die Socken und eine Plastikdose auf dem Tisch zu vergessen irritiert mich schon gewaltig. Wenn man einen Rastplatz verlässt, schaut man doch einmal zurück, ob denn auch alle Utensilien wieder im Rucksack verschwunden sind. Ich kann es einfach nicht verstehen.
Die Wanderung geht weiter in Richtung Goßdorf und damit erstmal an dem Gebäude mit der Kuppel vorbei. Hier beginnt das anspruchsvollste Teilstück der Wanderung. Ein Pfad führt über einen Gratweg aus Granit und das kann bei feuchtem Wetter schon ziemlich unangenehm werden. Hier stellt sich schnell heraus, ob man mit ordentlichen Wanderschuhen oder mit einem abgelatschten Profil unterwegs ist. Nachdem dieses kurze Stück überwunden ist, geht es noch so einige Höhenmeter aufwärts, bis man kurz vor Goßdorf aus dem Wald heraustritt. Nachdem man ein paar Meter über die Wiesen und Felder gewandert ist, fällt kurz vor der Ortschaft auf der linken Wegseite der Hankehübel mit seinem Rastplatz auf. Da man von dort einen echten Rundumblick hat und der Aufstieg fast ohne Anstrengung erfolgt, sollte man diesen kleinen Abstecher unbedingt unternehmen.
Die Wanderung führt von dem Zugang des Hankehübels auf direktem Weg (Name der Straße: Butterlecke) in die Ortschaft hinein und man erreicht bald die Hauptstraße (Name: Bergstraße). Durch den Ort fährt kaum Verkehr, da die Verbindung nach Kohlmühle im unteren Teil nur für ganz verwegene Autofahrer ist und so wandert man ganz angenehm nach rechts aufwärts. Nach ¼ Kilometer auf der Hauptstraße biegt nach links eine kleinere Dorfstraße ab, auf der die Zufahrt zum Goßdorfer Freibad bzw. dem Imbiss und zur Landwirtschaftlichen Ausstellung ausgeschildert ist. Auch wenn die Straße so aussieht, als ob es sich nur um eine Zufahrt zu einem Bauernhof handelt, kann man einfach zwischen den Gebäuden durchgehen und gelangt zum Freibad. Sehr schön an dem Naturbad ist, dass es mit viel Einsatz von einem Verein betrieben wird. Genauso nett ist es, wenn man dann weiter den Hang hinauf wandert. Dort stehen neun Hütten, in denen alte landwirtschaftliche Geräte sehr nett ausgestellt werden. So einige der Geräte hat man bestimmt schon mal gesehen, aber in dieser Vielzahl ist es schon ungewöhnlich und dazu sind sie dann auch noch in einem hervorragenden Zustand.
Am oberen Ende der Straße biegt die Wanderung nach rechts ab. Der Berg, auf den man zuwandert, ist der Gickelsberg. Bei dieser Wanderung wird er aber nicht bestiegen, da es an der nächsten Fahrstraße nach links runtergeht. Obwohl ich die Straße schon so einige Male gewandert und noch häufiger gefahren bin, war mir bisher noch nie aufgefallen, dass links von der Straße in ein paar Metern Entfernung ein Waldweg absteigt. Erst mit dieser Wanderung bin ich darauf gestoßen. Man kommt damit nach 200 Metern wieder auf die Straße, ohne deren spitze Kurve auslaufen zu müssen. Danach muss man nur 100 Meter weiter auf der Straße gehen, um dann nach links in den oberen Teil des Kohlichtgrabens abzubiegen. Obwohl dieser Weg sehr angenehm zu wandern ist, trifft man hier nur selten andere Wanderer. Im Zusammenhang mit dem Wanderungsnamen passiert man nach ca. 700 Metern die Grenze zwischen Sandstein und Granit. Damit man die Stelle auch ganz sicher nicht verpasst, steht netterweise eine Erklärungstafel auf der linken Wegseite. Gleich neben dem Weg fließt die ganze Zeit schon der Kohlichtbach. Nach ziemlich genau einem Kilometer durch den oberen Kohlichtgraben verlässt die geplante Wanderung den Kohlichtgraben (was eigentlich ziemlich schade ist, da der jetzt beginnende untere Teil noch viel schöner ist) und man geht geradeaus auf der roten Wanderwegmarkierung in Richtung Waitzdorf weiter. Da Waitzdorf hoch liegt, muss man so ungefähr 110 Höhenmeter auf einer Strecke von 2 Kilometern überwinden. Der sogenannte Mühlweg ist aber ganz angenehm zu wandern und so erreicht man die kleine Ortschaft an ihrer östlichen Seite. In Waitzdorf fallen ganz besonders die Koppeln mit den Galloway-Rindern auf. Genau auf die gegenüberliegende Seite muss man jetzt und so empfiehlt es sich, die eingeschlagene Richtung weiter zu wandern, bis man am Ende der Wiesen den Waldrand erreicht. Hier steigt ein Feld-/Waldweg auf, der zur Waitzdorfer Höhe hochführt. Auch wenn dieser Berg ziemlich unscheinbar ist, so hat man von ihm einen guten Ausblick und dabei fällt besonders der Blick rüber auf die andere Elbseite mit ihren Tafelbergen auf.
Die Wanderung führt über den Waitzdorfer Berg hinweg und in östliche Richtung zum Wald hin. Dort weist ein Schild auf den Waitzdorfer Rundweg in den Wald und nach ca. 400 Metern im Wald kommt das nächste Schild mit dem Hinweis auf den Erbgerichtsweg und die Grundmühle nach links. Schon nach 300 Metern erreicht man den Waldrand und nach noch ein paar hundert Metern die Verbindungsstraße zwischen dem Tiefen Grund und den Ortschaften Goßdorf/Waitzdorf, der man nach rechts etwas mehr als 100 Meter folgt. Die Straße ist hier mit dem gelben Strich markiert. Dann biegt man nach links auf eine der Zufahrtsstraßen von Lohsdorf ab. Es gibt wirklich schönere Wege, als auf dieser Landstraße entlang zu wandern, aber immerhin hat man einen netten Blick in die Landschaft. Nach ungefähr 2 Kilometern auf dieser Straße erreicht man den Ortsrand und mit der Hauptstraße kommt man dann auch wieder an den Ausgangspunkt der Wanderung.
Die Wanderung ist in den größten Teilen eine sehr schöne Runde und nur das Stück auf der Landstraße entlang hat mir nicht gefallen. Hier hat mir aber ein Fuchs auf der linken
Wiese viel Abwechslung geliefert, da ich erst feste davon ausgegangen war, dass es ein Wolf ist. Auf 400 Meter war es für mich aber nur sehr schwer zu erkennen, wer dort parallel zur Straße lief und dann kann der Kopf schon mal ein kleines bisschen verrückt spielen und drüber nachdenken, was man denn wohl tun würde, wenn der Vierbeiner die Richtung wechselt. Auch wenn ich gerne mal ein Foto von einem freilaufenden Wolf gemacht hätte, so bin ich doch ganz froh, dass es nur ein Fuchs war. Damit sind auch ein zukünftiges Wandern und das geliebte Boofen ein wenig unbekümmerter.
Anreise:
Öffentlicher Nahverkehr:Anreise mit Bus bis zur Haltestelle Lohsdorf Ehemaliger Bahnhof mit dem VVO-Navigator
Auto:
Empfohlener Parkplatz: Lohsdorf ehemaliger Bahnhof